Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Mai 2024





 
 Fleischsalat

Für unseren Fleischsalat benötigen wir natürlich ein Stück Fleisch. Wir könnten Bratenreste nehmen, aber die gibt es bei uns nie. Also machen wir einen Schweinsbraten als Anfang. Dazu schicken wir Pedro erst einmal ins Land, um uns Lorbeerblätter zu holen. Lori bereitet für den Braten ein Speckbeet vor, und ich gucke erst mal, dass sie es richtig macht.

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Was nehmen wir sonst noch für einen Braten? Karotten und Zwiebel, den Stangensellerie haben wir vergessen. Der liegt noch immer einsam vor der Küchentür. Naja, es gibt Zeiten, da funktioniert es sogar ohne. Pedro ist eine richtige Hilfe und ist voller Tatendrang dabei.

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Von den drei gekochten Eiern hätten wir nur eines benötigt, aber die Mayonnaise ist uns dennoch in die ewigen Jagdgründe verduftet, wahrscheinlich war der Pürierstab schuld. Nach dreimaligem Fehlversuch haben wir fertige Mayonnaise genommen, und dort noch ein Eigelb reingeklopft, damit die Farbe stimmt, ha ha. Geschmacklich tat dies dem Ergebnis keinen Abbruch.

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Nach einer guten Stunde war der Braten ebenfalls gut, und wir haben einen Teil zu kleinen Stücken verarbeitet. Lori hat es dann mit Mayonnaise vermischt und Pedro sorgte für den grünen "Tatsch". Das Erba cipollina kommt vom Gugelland.

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Man kann in einen Fleischsalat natürlich hineingeben, was man möchte, aber wir haben es bei ein paar Salzgurken und etwas Zwiebel belassen. Das Gericht fand grossen Anklang und der Salat war im Schwuppdiwupp gegessen. Und mit dem Rest vom Braten können wir gleich nochmals einen machen. 

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Wir wünschen dir ebenfalls viel Spass in der Küche. Pedro, Ottilio und Loredana

 
 Spargel-Vorspeise und Carpaccio

Lori hat vom Dorfmarkt Spargel mitgebracht, wir können damit eine Tarte machen, zur Vorspeise und dann, hm, naja, erstmal muss der Teig etwas werden. Wir haben nicht viel da, Mehl, Butter, ein Ei, Salz und was benötigt man noch für einen Teig? Lori zuckt die Achseln und ich werfe alles zusammen und fange an, zu kneten.

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Sie wirft noch ein bisschen mehr Butter hinein und wir kneten einen ordentlichen Teig zusammen. Aber wie soll das schmecken? Exakt, nach Butter und Mehl, Salz und einem Ei. Ich bin von der Konsistenz verblüfft und lasse den Geschmack dahinwelken. Es soll ja nur der Boden für unseren Spargelkuchen werden. Eine halbe Stunde lassen wir ihn in der Kühle gedeihen.

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Über die Qualität des Spargels können wir uns heute nicht beklagen, er ist topfrisch und, nachdem wir die Stangen gekappt und blanchiert haben, könnte man sie bereits verspeisen. Aber eben. Wir haben ja etwas anderes vor. Lori beginnt, den Teig platt zu walzen, was ihr gut gelingt, dank der vielen Butter, die sie reingepfeffert hat, klebt der Teig kein bisschen am Brett.

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Wir nehmen unsere älteste Kuchenform, leider, denn sie ist nicht mehr ganz dicht. Wir haben viele Spenden bekommen, dafür Danke, aber der Einkäufer hat immer wieder das selbe italienische Sperrmüllzeug gebracht, hu, jetzt habe ich es gesagt. Ich werde demnächst einmal höchstpersönlich gucken, ob ich etwas Entsprechendes finde. Lori und ich gehören in Gugellandia zu den ewigen Stänkern, die nie zufrieden sind. Leider hat man sich allerseits bereits daran gewöhnt.

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Zur Strafe für die Stänkerei ist uns dann der Guss, den Lori liebevoll für den Kuchen zusammengemixt hat, unten gerade in die Tischschublade geronnen, das Foto existiert, aber wir wollen es niemandem zumuten. Man nimmt es locker, weniger Guss, mehr Hunger, denn es gibt ja noch das piemontesische Lieblingsessen. Wir machen es zwar ohne Parmesan und Rucola, aber seit Jahren gleich. Schwupp di wupp, und wir leben immer noch.

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Ich werde demnächst einmal über Parmesan ein Wörtchen schreiben.
Mit lieben Grüssen Ottilio und Loredana

 
 Melanzane-Pizzchen

Also für die Hungrigen unter uns möchte ich mal vorschlagen, die fertigen Pizzchen mit einer Scheibe Brot zu kombinieren. Und dann muss man unbedingt berücksichtigen, dass die Melanzane-Scheiben gesalzen werden und der Belag nicht zu sehr salzlastig sein sollte. Aber fangen wir mal vorne an. Zuerst schneiden wir die Melanzane in Scheiben und salzen sie ein. Damit sie Wasser ziehen. Das geht so seine Weile. 

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Dann holen wir den Käse vom Kühlschrank. Leider war kein Mozzarella da, so haben wir halt Emmentaler genommen. Da dieser sehr mild ist, versalzt es unser Essen nicht. Da muss man nämlich Acht geben, weil wir ja noch Speckwürfel verwenden, die sind ebenfalls salzig. Unsere Melanzanescheiben haben wir vor dem Backen abgewischt, also das Salz runtergeputzt mitsamt dem Wasser. Diese Prozedur machen wir mit Melanzane immer, das haben wir von unserem süditalienischen Freund Tyson gelernt.

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Die Tomatensosse hat Lori vor ein paar Tagen gemacht. Es handelt sich um eine muntere Mischung von geschälten Tomaten, Tomatenkonzentrat, Essig, Zimt, Nelkenpulver, Knofi und anderen Gewürzen. Damit streichen wir nun unsere vorgebackenen Melanzanescheiben ein. Wir haben sie etwa eine halbe Stunde im Backofen gehabt.

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Der Speck muss ja nicht unbedingt sein, aber wir lieben ihn eben. Deshalb haben wir immer Speckwürfel im Kühlschrank, ha, ha. Und die sind hundertprozentig italienisch. Während wir nicht wissen, wo der Käse herkommt, wahrscheinlich ist es kein richtiger Emmentaler, aber das ist ja wurst, man sollte für Pizzaähnliches sowieso lieber Mozzarella nehmen.

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Also kommt der Käse drüber und nun ist dem Geschmack der Köche keine Grenze mehr gesteckt, man kann nun mit Tomaten und Origano zuschlagen, oder alles mit Öl beträufeln, wir wollten nur einmal zeigen, dass Auberginen, also Melanzane mehr können, als nur gegrillt gut schmecken.

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Viele liebe Grüsse von Ottilio und Loredana

 
 Wurstwecken

"Hallo, Lori, hast du gehört, Muttertag ist erst diesen Sonntag." Haha, das hat sie gehört. Aber wir haben immer Muttertag in der Küche, ob was da ist oder nicht. Heute müssen wir uns mit den letzten Peperoni herumschlagen, da lohnt sich das Schälen nicht mehr. Ich weiss nicht, warum die heutigen Köche dieses Gemüse schälen wollen, es kann sich nur um den Garpunkt handeln. Da ich die Peperoni ziemlich weich koche, erübrigt sich das Schälen, es wäre sonst absolut nichts Essbares mehr davon übrig. 

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Lori tut heute besonders fleissig, da opfere ich mich, in den Garten zu gehen, um etwas Rosmarin zu pflücken. Da er gerade geblüht hat, muss man gucken, dass es möglichst blütenlose Zweige sind. Als ich mit meiner Beute ankomme, hat Lori nur ein fachmännisches Grinsen für mich. Aber nun kommt schon der nächste Ärger. Unser Fachmann für Einkäufe kann bis heute Pasta Frolla nicht von Pasta Sfoglia unterscheiden. Da bringt er eben immer beides mit. Es kann aber sein, dass er es absichtlich nicht wissen will, denn mit Pasta Frolla machen wir dann meistens etwas Süsses.

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Aber heute benötigen wir den Blätterteig. Man bekommt von einem viereckigen Teigblatt locker sechs gleichgrosse Stücke, aber Lori hat sich dennoch vermessen und drei sind etwas grösser geraten als die anderen. "Denken, Lori, denken!" Die Colaflasche steht nur da, weil wir anfangs damit noch etwas nachwürzen wollten, denn die heutigen Würste sind sehr geschmacksintensiv. Wir haben deshalb lange überlegt, was wir noch reintun könnten, um den Geschmack etwas abzumildern.

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Naja, meine Idee war nicht gerade übermässig, aber ein ganzes Paket tiefgekühlte Petersilie hat den Salzgehalt der Würste nur sehr leicht beeinträchtigt. Wir haben dann noch ein paar Champignons dazugelegt, in der Hoffnung, den Geschmack etwas loredanischer oder ottilionisch zu kredenzen.  Wir wollten keine Sahne dazugeben, denn die hat ja wieder nur zusätzliches Fett. 

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Lori hat dann die Arbeit, die ganzen Wecken zu formen. Sie ist ja schliesslich schuld, dass wir zwei verschiedene Formate haben, ha, ha. Aber dann sehen sie doch zu guter Letzt alle gleich drein und man kann getrost alle mit Eigelb anpinseln und in den Backofen schieben. Sobald sie rundherum eine schöne Farbe haben, kann man sie essen.

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Wir wünschen allen geplagten Müttern einen erholsamen Muttertag.

 

Erdbeer-Schoki-Dessert

"Wir wollen ein Muttertagsdessert mit Schokolade machen, mit weisser Schokolade, denn die müsste weiss sein."  Sie gucken mal nach, die zwei Kleinen, ob die Schokolade nun weiss ist oder nicht. "Da hat es ein Papier drumrum." findet die Schwester, und Muck hat die Lösung. 
"Sie ist aus dem Selbstverkauf oder so." 
Aber das gilt nicht, sie müsste braun sein. Schokolade ist braun. Nein, Schwesterlein, sie müsste weiss sein, für heute.
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Inzwischen wartet schon der Chefkoch Ottilo in der Promenade auf die zwei kleinen Muttertagsenkel. "Ihr möchtet etwas mit weisser Schokolade machen, weil ihr so brave Engelein seid, die nichts schokoladiges an sich haben, ha ha." grinst er und lässt erstmal Loredana kommen. 
"Oh, ihr Hübschen, das haben wir gleich."
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Der kleine Muck hat aufgepasst. Seine Schwester lässt auch nichts anbrennen. Innert kürzester Zeit haben sie hier einen "Spiegel" gemacht, der nach weiterem trachtet. Und, was kommt? Ottilio rührt in der Pfanne und ta taaaaaa, ta taaaaaaaaaaa
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Die Schokolade ist geschmolzen, und jetzt kommt noch das gewisse Etwas rein, oder? Dies fragt sich der kleine Waschbär noch bevor er sich gewaschen hat. Aber es kommt nichts mehr rein, ausser geschlagene Sahne, ein bisschen Zitronenschale und einem Haufen Nichts?

Ihr müsst es selber probieren, und frech los schlecken.

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"Na, wie isses?" fragt man. Aber es ist guuut, so guuuuuuut, man könnet noch ein bisschen nachschleudern.  Ottilio, was sagst du?

Naja, was soll ich schon sagen, es ist guuut, mnjam, ha ha, nichts weiter.

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Wir haben es immerhin wieder einmal geschafft, in kleiner Runde, ein Superdessert hinzuzaubern, aber gemach, es kommt ja alles noch einen halben Tag in die Kühle, und dann ist es erst perfekt. 

Hier noch das Rezept: 100 g Schlagrahm, 1 El Zucker, 2,5 Blatt Gelatine, 30 g weisse Schokolade, 150 g Erdbeerpüree, 250 g Schlagsahne, 1 Spritzer Zitronensaft

Wir wünschen guten Appetit.



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