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Schnorbert-Torte
Wir müssen heute eine Torte backen, der Schnorbert hat
schon
reklamiert. Wir haben in unserer Kochkarriere schon viele Torten
gebacken, aber die geht am schnellsten. Dazu benötigen wir nur... hmm
Karottensaft ist das nicht gerade. Wir nehmen anstelle vier Eier,
diesmal fünf, warum auch immer. Dann benötigen wir noch den üblichen
Bestandteil an Mehl, nämlich 300 Gramm und das Backpulver. Aber vorher
nehmen wir noch die Eier und schlagen sie mit den 250 Gramm Zucker
schön schaumig.
Was macht man, wenn man keinen Orangen-Karottensaft hat?
Ganz
einfach, man nimmt andere Flüssigkeit. Wir haben zum Beispiel
Amarenakirschensaft, das müsste supergut schmecken. Dann noch ein Glas
Rapsöl und fertig ist die Mischung. Ich hoffe, ich habe es genügend
verwirrend erzählt, damit uns diese Torte erhalten bleibt. Oh,
natürlich kommt noch der Kakao dazu, es soll ja eine Schoko Torte
werden.
Also die Amarenakirschen sind drin, das Backpulver ist
im Mehl
und das Kakaopulver kommt ebenfalls dazu. Dann hätten wir ja schon
alles beisammen. Ach so, Lori wedelt mit der Serviette. Wir wollen ja
einen Kuchen backen und nicht einfach ein paar Zutaten zusammenmischen.
Wir haben das Niespulver vergessen, für Schnorbert. Aber woher denn,
wir haben doch gar kein Niespulver.
Aber wir haben Schnorbert. Und für den backen wir heute
freiwillig unsere Torte. Lori sortiert schon die Himbeeren, aber sie
will einige noch mit Pfeffer bestäuben, doch da kommt ein unerwarteter
Hammerschlag durch die Küche gefegt. Was wir uns erlauben, eine
Katastrophe. Wir zittern nur noch um unseren halbfertigen Kuchen herum
und ich hole schon mal den Puderzucker.
Aber es ist, als würde eine Düse durch das Kochstudio
fegen. Mir
pustet es den Zucker von den Pfoten, und schon ist die halbe Torte
gegessen. Ich weiss nicht, wie das geht, aber sicher ist Schnorbert
schuld an diesem Disaster.
Am nächsten Tag treffen wir
unser Kritiker-Tier friedlich im Gras. Danke hat er nicht gesagt
aber wenigstens friedlich geschmatzt.
Prost bis nächste Woche.
Thymian Hackburger
Das besondere an unseren Thymian Hackburgern ist, dass
wir
keinen Knofi verwenden. Dafür schicke ich die Tante Lori mit Dori in
die Wildnis, um frischen Thymian zu pflücken. Ein altes Brötchen kommt
ebenfalls dazu und zwei dicke Zwiebeln, angebraten.
Ich fühle mich direkt einsam, als die zwei
Schnatterliesen so
einträchtig davonwatscheln um den Thymian zu pflücken. Aber mit mir hat
sowieso niemand Mitleid, also verwerfe ich die Schluchzkomödie und
freue mich darüber, dass sie die Schere vergessen haben.
In der Zwischenzeit habe ich reichlich mit Salz und
Pfeffer um
mich geworfen und freue mich, als die Zwei wenigstens ein Stäusschen
Thymian mitbringen. Wir quetschen noch das in Milch eingeweichte Brot
und geben zwei Eier dazu. Das machen wir bei normalen Hacktätschchen
ebenfalls nicht. Der Frühling ist luftig und leicht, das soll man
spüren.
Die Kartoffeln sind allerdings noch vom Winter und haben
so ihre
grünlichen Macken, worüber sich Dori und Lori sehr mockieren. Da heisst
es eben mehr schälen, bis alles Grün weg ist. Dann sind sie ebenfalls
nicht begeistert, dass die Pommes im Backofen gemacht werden, in der
Fritteuse wären sie viel besser, stänkert Lori und Dori nickt dazu.
Wir waren einst berühmt für unsere Pommes, da gab es sie
jeden
Dienstag. Ich bin damals immer mehr als eine geschlagene Stunde hinter
dem Herd gestanden und habe Pommes frittiert. Naja, vielleicht mache
ich das mal wieder, wenn die Gugellandier ganz brav sind, ha ha. Heute
machen wir sie im Backofen, weil in der Pfanne die Burger brutzeln.
Frühlingshafte Burger von Otti, Dori und Lori.
Artischocken-Böden mit
Ostereiern
Wir haben lange vergebens nach einem guten
Artischockenrezept
gesucht. Die Böden sind eindeutig das beste an einer Artischocke. Wem
das Abkafeln der Blätter nicht zusagt, sollte sich wirklich nur an den
Böden vergreifen. Das letzte Mal hat Lori mit dem Abfall noch Cynar
gemacht. Heute wollen wir einfach die Ostereier etwas elegant
loswerden. Vampi ist da, um uns zu helfen.
Wir haben die Artischocken nicht zu lange gekocht, und
mühen uns
dann mit der Blättervielfalt des beliebten Gemüses ab. Früher waren die
Artischocken grösser und natürlich viel geschmackvoller als heute. Lori
kann sich erinnern, dass sie als kleines Kind immer gehänselt wurde,
weil sie dachte, ihre Mutter kocht Alte Socken ("alti Socke").
Natürlich werden die Artischockenböden bereits geschält und gekocht
angeboten, aber das ist beileibe nicht das selbe.
Wir kämpfen also mit Bergen von Abfall, um an die heiss
begehrte
kulinarische Delikatesse zu gelangen. Es lohnt sich ebenfalls nicht,
die ganzen Blätter abzuzuzeln, denn bei den heutigen bleibt praktisch
nichts mehr an den Blättern haften. Man möge unserem Gemüsehändler
verzeihen. Dafür sind dann die Böden die grosse Offenbarung. Sie
sollten lauwarm serviert werden, die Mayonnaise muss deshalb genügend
Standfestigkeit haben.
Da wir die Ostereier vernichten wollen, kommen uns die
Artischocken gerade recht. Lori schneidet ein paar Eier klein, die der
kleine Vampir mit Tante Loredana und viel Spass fachgerecht
zerknallt und geschält hat.
Der frische Schnittlauch kommt ebenfalls gerade zum
richtigen
Zeitpunkt und so ist uns wieder einmal eine wunderbare, kleine
Vorspeise geglückt.
Wie gesagt, wenn die Artischocken noch leicht warm sind, schmecken sie
am besten.
Fröhlichen Frühling wünschen Lori, Vampi und Ottilio
Frühlingsgulasch
Wir hatten über Ostern ziemlich viel zu tun, und jetzt
noch
rufen die Lebensmittel um Hilfe. Wir können gar nicht so viel kochen,
wie da ist, im Moment. Immer diese Extreme, schimpfe ich und
entschliesse mich, eher das Gulasch zu verarbeiten als die
Artischocken. Beides haben wir schon hundertmal gemacht, das wird aber
nicht langweilig. Wir ändern immer ein bisschen am Rezept, ha ha.
Lori schält die Zwiebeln und schmeisst sie in die Waage.
Wir
benötigen gleich viel wie Fleisch, das ist das Prinzip von unserem
Gulasch. Aber sie schneidet sie im Freien klein, denn dann muss man
nicht weinen, ha ha. Mit dem Paprika sind wir noch am Kriegsfuss. Was
ist scharf, wenn scharf an der Etikette steht? Man probiert.
Wenn wir genügend Karotten und anderes dazugeben,
gleicht sich
die Schärfe wieder einigermassen, aber wir bleiben bei zwei Esslöffel
scharf und nehmen den Rest vom weniger pikanten. Wir haben schon
etliche Male unser Gulasch so scharf gemacht, dass es Wochen gegangen
ist, bis es einigermassen essbar war. Da wir heute Frühling haben,
nehmen wir noch Porree und Stangensellerie ins Arrangement.
Aber man schmeckt es gleich, Stangensellerie hat nichts
zu
suchen im Gulasch, ha, ha. Lori probiert und findet es nicht so
schlimm. Neu halt. Man kocht ja so wieso immer alles gleich, dann wird
es schnell langweilig. Aber die Kartoffeln darf sie noch reingeben.
Diesmal mehr, als letztes Mal. Denn das Gulasch ist immer
komischerweise schnell weggegessen, von wem immer, man weiss es nicht.
Zu guter Letzt gibt sie noch die Würste rein, das ist
ebenfalls
eine gugelländische Tradition, weil wir uns früher so viel Fleisch
nicht leisten konnten, und Würste noch billig waren. Das "Sauerkraut"
streichen wir diesmal, weil wir gar nicht gewusst haben, dass es nicht
szegedinerisch ist, wenn man es einfach beigibt. Aber man mache, wie
man kann und wie man Lust hat. Unser Gulasch ist das
gugelländische, und damit hat es sich.
Wir wünschen viel Hunger und guten Appetit.
Lori und Ottilio