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Chinesische Glückskekse
Bevor man mit diesem historischen Gebäck anfangen kann,
benötigt
man einige bürotechnische Handgriffe. Lori hat schon mal ein paar
kluge Sprüche gesammelt om Popier gedruckt. Diese werden dann in die
Kekse eingepackt, das ist der Knüller. Man
faltet die Zettelchen möglichst klein. Dann muss man noch das
Backpapier dahingehend präparieren, dass man später Rondellen von zirka
8 Zentimeter Durchmesser hat. Man muss die Markierung relativ dick
machen, weil der Teig dann an die Rückseite des Papiers gestrichen
wird.
Der Teig wird so gemacht: Die Eiweisse von drei Eiern
kurz
anschlagen, nicht steif, sondern einfach etwas luftig. Dann Mehl und
Puderzucker, je 60 Gramm, dazusieben und 45 Gramm geschmolzene Butter
hinzufügen. Die Lori hat die Butter in der Mikrowelle geschmolzen, da
gab es eine kleinere Explosion und eine Reinigungsaktion. Wir haben
lange überlegt, ob man den langweiligen Teig nicht mit etwas Gewürz
peppen könnte.
Aber wiedereinmal hatten wir nicht den selben Geschmack.
Und so
sind die Kekse neutral geblieben. Klassisch, sozusagen. Zwischendurch
hat sich noch so ein Osterfritze eingemischt und Lori von der Arbeit
abgehalten. Obwohl diese Glückskekse nicht ganz einfach zu machen sind,
haben wir schnell gelernt, wie es am besten geht.
Die ersten paar Verunfallten bekamen die Wuwatis, die zu
neunt
vor der Küchentüre gewartet haben, weil sie nicht wussten, was wir
heute kochen. Man darf nicht zu viele Rondellen gleichzeitig backen,
denn die Zeit reicht sonst nicht, um den Zettel reinzuwerfen und sie
zusammenzuklappen, bevor alles abkühlt. Wir sind bei zwei eingepegelt.
Die Backzeit ist ja nur 5 Minuten. Also geht das rasant, wenn der eine
vorbereitet und der andere backt. Wichtig ist, dass der Keks am Rand
eine bräunliche Färbung hat, dann ist er gut.
So war unsere Akkordarbeit: Ich nehme eineinhalb
Teelöffel
Teig und verstreiche denselben am vorbereiteten Backpapier.
Zwischendurch muss man neue Kreise schneiden oder eventuell sogar
Sprüche. Wir haben zum Schluss Losnummern reingetan, ha ha. Die Lori
gibt
die Kreise in den Ofen und stellt den Timer bis fünf Minuten.
Wenn's klingelt, Kekse mit Zettel belegen und zusammenklappen. Dann
Backpapier entfernen und über einem Glas in die gewünsche Form biegen.
Den nächsten Keks vom Backblech nehmen und gleich behandeln. Und so
weiter.
Und nun wünschen wir euch viel Glück und Milliarden von
geglückten Glückskeksen.
Schöne Ostern von Ottilio und Loredana
Potthucke mit Lauch und
Brokkoli
Das heutige Gericht haben wir zufällig im Internet
gefunden.
Weil uns das Wort neugierig gemacht hat, und gerade noch die passenden
Zutaten im Kühlschrank waren, haben wir es uns vorgenommen. Lori findet
zwar, es gäbe übertrieben viel Arbeit, man könne dies sicher
einfacher machen. Aber ich sagte: "Nichts da, wir müssen es ja am
Schluss nicht noch in Scheiben schneiden und in Butter braten." Das
wird nämlich so gemacht, wenn die Potthucke fertig ist.
Na schön, Loredana gibt sich geschlagen und schnippelt
die
Zwiebeln. Ich brate sie dann an, also die Zwiebeln. Mit dem Porree
machen wir ein Duell, besser gesagt ein Wettscheibeln, das natürlich
ich gewinne. Wir benötigen allerdings nicht den ganzen Porree, der Rest
ist dann für eine Quiche oder so. Zurück zur Potthucke. Jetzt kommen
die
Kartoffeln dran. Die Hälfte, die gekocht ist, wird gestampft, die
andere Hälfte, roh geraffelt.
Roh geraffelte Kartoffeln müssen immer noch etwas
gepresst
werden, damit das Wasser entfernt wird. Lori hat das mit ihrem Leintuch
gemacht. Hihi. Dann werden die Kartoffeln in einer Schüssel wieder
zusammengefügt. Ich muss allerdings Loredana recht geben, dass die zwei
Arten der Zubereitung der Kartoffeln den Geschmack am Schluss nicht
wesentlich beeinflusst haben. Kartoffel bleibt Kartoffel.
Es kommt nun aber natürlich noch allerlei in unsere
Potthucke.
4 Eier, Sahne und Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Muskatnuss,
Erba
cipollina, Petersilie und am Schluss noch die Röstzwiebeln. Wir hatten
keine Mengenangabe für die Flüssigkeiten und haben deswegen am Schluss
sicherheitshalber nochmals ein Ei reingeworfen.
Wir hatten nicht den ganzen Tag Zeit, die Potthucke am
Ofen
hocken zu lassen, deshalb sollte sie schnell schön fest werden.
Loredana hat die Form mit reichlich Butter eingeschmiert. Dann kommt
die Hälfte der Kartoffelmasse hinein. Darüber streut man nun den Porree
und den Brokkoli. Jetzt wird noch der restliche Teig in die Form
gefüllt und fertig.
Die Form wird mit Alufolie abgedeckt und bei 150 Grad 45
Minuten lang gebacken, am Schluss noch 15 Minuten ohne Folie. Die
fertige Potthucke wird dann auf ein Brett gestürzt. Bei uns stürzt sie
direkt in die Servierplatte. Denn, wo bei
uns die Geschichte der Potthucke endet, geht es im Original noch
weiter. Dort wird sie in Scheiben geschnitten und in heissem
Butterschmalz gebacken. Na, jetzt wissen wir wenigstens, was eine
Potthucke ist.
Wir wünschen dir eine schöne Woche und viel Spass in der
Küche.
Loredana und Ottilio
Mangold
Tja, da wir es in letzter Zeit öfter mit Gold zu tun
haben,
dachte ich, wir könnten mal so einen Busch von diesem Grünzeug, das
sich Mangold nennt, in der Küche verarbeiten. Allerdings fällt es mir
schwer, diese schöne Pflanze einfach mit Siel und Grün zusammen in
einen Topf zu werfen. Dafür ist es viel zu schön. Wir wollen zwei Dinge
damit herstellen.
Wir trennen also das Weisse vom Grünen und sind noch
frohen
Mutes. Doch dann stellen wir fest, das unser Kochherd kein Gas mehr
hat. Nichts mit Backofen und zweiteiligem Mangoldkuchen. Wir müssen uns
schnellstens etwas Anderes einfallen lassen. Wir haben ja noch unseren
Solarkocher und die Mikrowelle. Das Gas für den Kochherd ist unterwegs,
aber das nützt uns jetzt nichts. Zum Glück scheint die Sonne und die
Mangoldstiele werden mit Sonnenenergie weich gekocht.
Für das Blattwerk vom Mangold haben wir ebenfalls eine
Lösung
gefunden. Wir machen eine supergrüne Suppe damit. Weil der Solarkocher
nun mit den Stielen beschäftigt ist, bedienen wir uns mal der
Mikrowelle, und gucken, was die so mangoldmässig alles kann. Naja, die
Hälfte der Mangoldblätter ist Lori dann beim Hin und Herrennen von
Mikrowelle zum Rüstplatz irgendwann mitsamt dem Brett umgekippt und am
Boden gelandet. Davon haben wir freundlicherweise kein Foto gemacht.
Aber das ist nicht schlimm, denn die Suppe wird trotzdem
noch
grüner als grün und wir sind nach dem Abschmecken und Mixen mehr als
zufrieden damit. Wir mussten nur wahnsinnig acht geben, dass uns die
grünen Spritzer nicht das Fell verkleckern. Grün ist ja schön, aber wir
wären dann echte Evergreens geworden, haha. Inzwischen hat der
Solarkocher die
Stiele weichgekriegt und wir überlegen, wie wir ein hübsches Gratin
damit machen können.
Aluminium eignet sich sehr gut für Solarkocher, wissen
wir
inzwischen, und während wir die Mangoldstiele einzeln in die Form
legen, hat Lori plötzlich eine Eingebung. Unser Kochherd hat ja einen
Grill, und der funktioniert mit Strom und nicht mit Gas, wir sind
gerettet!" Es kommt noch Bechamelsosse und Käse an die Stiele,
aber dann schnell ab damit unter den Grill. Was wir heute gelernt
haben, ist, dass sowohl beim Kochen in der Mikrowelle, wie im Freien
mit Solarkocher die Nase ein wichtiger Anzeiger ist. Sobald man "etwas"
riecht, ist es gut.
Und das Wichtigste: Der Mangold darf am Schluss, wenn er
gekocht
ist, nicht weniger schön sein, als in seinem Originalzustand, deshalb
präsentieren wir ihn im Teller ebenfalls als Weiss mit Grün.
Herzliche Grüsse von der gugelländischen Küche, Ottilio
und Loredana.
Salzburger Nockerln
Die Schwierigkeit an dieser österreichischen Spezialität
sind
nur die Zugucker. Wenn jedes Mal drei oder vier Leute hinter dir
stehen, nur weil sie wissen wollen, wie man Salzburger
Nockerln herstellt, kann man sich gleich schon an den Spiess stecken.
Der Pfiff an dieser luftigen Eierspeise ist nämlich, dass es sehr
schnell geht, wunderbar schmeckt, aber eben, nur wenn man es in einem
Zug und ohne Durchzug macht.
Das war natürlich in unserem Kochstudio nicht möglich.
Da kommen
Osterhasen und Schneemänner einher, als wenn ich mit Lori nicht schon
genug hätte. Nun aber zum Rezept. Wir hatten noch drei Eiklar
tiefgefroren und mussten nun sehr rechnen, um zu ermitteln, wie viele
Eiweisse wir zusätzlich auf die Seite geben müssen, wenn wir drei ganze
Eidotter benötigen. Das kleine Osterhäschen, es heisst übrigens Hazel
(Heisel),
war noch die Krönung in der Küche. "Was kann ich machen, wo kann ich
rühren, darf ich die Schüssel leerschlecken?"
Zuerst muss man ja radfahren, dann die Eier umwerfen und
der
Loredana eine lange Nase machen. Vom Eier trennen hat Hazel
ja
keine Ahnung, na, wir haben es dann in drei Anläufen endlich geschafft
und 5 Eiweisse und drei Eigelbe auf die Seite bugsiert. Dann kommen
noch 5 Esslöffel Puderzucker dazu. Der Schneemann war ganz begeistert,
als er das Zeug gesiebt hat. Und Vanillezucker, das ist wichtig für den
Geschmack!
Wie gesagt, Salzburger Nockerln sind ein Omlette
soufflee, ganz
einfach und schnell zu machen. Allerdings rate ich, weder Osterhasen
noch Schneemänner bei der Arbeit anwesend zu haben. Das Soufflee hat
nämlich einen kleinen Haken. Es ist sehr empfindlich. Da darf man
während der Zubereitung nicht dreimal die Tiefkühltruhe öffnen, weil
sich der Schneeknabe zwischendurch abkühlen muss. Und schon gar nicht
jedesmal zum Fotografieren den Scheinwerfer einschalten. Na
schön, wir haben das Unmachbare gemacht.
Die Loredana hat wieder ihr ganzes Können in die
Kletterei
gelegt, da der Einsteckknopf für den Miximix ziemlich weit oben ist.
Dann kann man los legen mit Eiweiss schlagen. In das
geschlagene
Eiweiss kommt die Summe der drei Eigelbe mit 5 Esslöffel Staubzucker,
Vanille und einem Esslöffel Mehl. Wichtig ist, dass die Form
gut
gebuttert ist. Denn das gibt die feine Note. Allerdings würde ich
empfehlen, nur den Boden zu buttern, da sonst das Eiweiss, wenn es in
die Höhe will, abrutschen könnte.
Das schöne an den Salzburger Nockerln ist, dass die
Zutaten
bescheiden, die Zubereitung schnell und das Resultat bombastisch ist.
Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, einfach nochmals versuchen und
lernen.
Wir wünschen eine schöne neue Woche in der Küche, ob mit oder ohne
Osterhasen und Schneemänner.
Loredana und Ottilio
Schweinebraten mit Äpfeln
Hallo, da sind wir wieder. Heute machen wir einen
Schweinsbraten
mit Äpfeln. Der Braten macht sich ja eigentlich alleine, den muss man
nur etwas würzen und in den Ofen schieben. Loredana wickelt noch eine
Schnur drum, damit es etwas schicker anmutet. Als ich mit Salz und
Pfeffer angekommen bin, hat sie reklamiert, ich soll nicht so
herumstieben, sonst müsse sie niesen. Hatschi, das hat sie dann mit
Riesengetöse getan. Der Braten ist richtig erschrocken.
Dann haben wir ihn schön rundherum angebraten und später
mit
Wein und Apfelsaft oder Schnapps abgelöscht. Ich weiss nicht,
was
Lori in der komischen Flasche hatte, aber es passte gut zum Fleisch.
Tante Loredana hat dann doch noch etwas Gemüse in die Pfanne geworfen,
sicher ist sicher, meinte sie, die Sosse müsse ja am Schluss nach etwas
schmecken. Ich aber habe die Idee, den Braten noch mit einer speziellen
Mischung einzustreichen.
Mit einer Mischung von Honig und Senf pinsle ich den
ganzen
Braten ein. Lori gefällt die Farbe nicht, sie sagt, das wäre ja wie
Curryfarbe. Na und, es schmeckt hervorragend zu den Äpfeln. Die lassen
wir mit der Schale, aber nicht weil es gesünder wäre, sondern weil wir
zu bequem sind, sie zu schälen. Das Kerngehäuse wird jedoch gründlich
entfernt, wie man sieht.
Ich muss mich nun um den Braten kümmern, der bei 180
Grad im
Ofen vor sich hinschmort. Er muss alle zehn MInuten übergossen werden.
In der Zwischenzeit kann Lori den Kartoffelstampf machen und die
Zwiebeln in Ringe schneiden. Diese werden noch im Mehl gewälzt und dann
in heissem Fett frittiert.
Lori findet dann, sie müsse die ganze Schnippelarbeit
machen und
ich würde nur immer mal wieder zwischendurch zum Braten rennen, womit
sie natürlich recht hat. Sie kriegt dann ihr Gläschen und murrt nicht
mehr. So eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit (bei uns war das nach
40 Minuten) kommen die Apfelringe in die Sosse. Wir haben dann
festgestellt, dass das Bratentermometer einen Knall hat und wir mussten
nach Gefühl die Zeit bestimmen. Hat ganz gut geklappt, wie man sieht,
der Braten war butterzart und der Rest hat ebenfalls gut geschmeckt.
Das war ein leckeres Rezept für einen kalten Wintertag,
von
denen wir hoffentlich nicht mehr allzuviele haben werden. Ein
fröhliches Prost von der Küche.
Ottilio und Loredana.