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Melanzane-Röllchen
Im Sommer ist die Melanzane, wie sie in Italien heisst,
ein
besonders beliebtes Gemüse. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sie
zuzubereiten. Sie ist sehr wandelfähig und zum Beispiel bei veganischen
Essen ein unentbehrlicher Grundstein für Spielereien. Wir aber machen
hier klassische Melanzane-Röllchen. Dazu benötigen wir nichts
Besonderes an Zutaten. Nur die Eierfrüchte und den Frischkäse, den
Loredana von 1 Liter Milch gemacht hat.
Das heutige Störobjekt in unserer Küche heisst Iso und
ist der
kleine Hund mit den roten Ohren. Natürlich muss er sofort das Fahrrad
in Beschlag nehmen und damit durch die Küche preschen. Er ist einige
Male beinahe ins Messer gefahren. Die Melanzane werden in dünne
Scheiben geschnitten und etwas mariniert. Lori und ich waren schon
wieder zweierlei Meinung und haben es dann natürlich so gemacht, wie
sie es wollte.
Wir haben die Gemüsescheiben grilliert. Man
kann sie
natürlich gleichfalls im Backofen machen, sie benötigen ein gutes
Weilchen, bis sie durch sind, deshalb Vorsicht, dass nichts schwarz
wird. Lori hat die Grillzange ganz gut im Griff gehabt, ich habe in der
Zwischenzeit nur die Radumdrehungen von dieser rotohrigen Nervensäge
bewacht. Der ist tatsächlich noch schlimmer als alle Enten und
Wildschweine, die ich je in der Küche hatte.
Als Lori mit den gegrillten Melanzane anrückt, ist Iso
gerade
vom Rad gefallen und ich habe schon ein wenig Kräuter besorgt. Wir
wollen nämlich eine Kräuterkäsefüllung in die Melanzane geben und das
Ganze soll eine Vorspeise werden. Jetzt haben wir Basilikum,
Mayoran, klein gehackte Peperoni und noch weitere Kräuter, die zufällig
da waren, mit dem Frischkäse vermengt.
Es ist nun keine grosse Sache mehr, die Füllung noch
etwas mit
Salz und Pfeffer abzuschmecken und in die gegrillten Melanzanescheiben
zu streichen und zusammenrollen. Man
könnte das selbe mit Zucchini machen. Als besonderen Gag habe ich bei
gewissen Röllchen noch eine gesalzene Sardelle reingeschmuggelt und als
Dekoration noch Champignons und Tomaten hindrappiert.
Die Melanzane hat man früher gewissenhaft vorbereitet,
um ihnen
etwelche Bitterstoffe zu entziehen. Das ist heutzutage nicht mehr
nötig, weil diese Eierfrüchte so gezüchtet sind, dass keine Bitterkeit
mehr besteht. Also los, hinein ins Melanzane-Vergnügen. Wir
wünschen einen schönen Sommer.
Aprikosenkuchen
Wo kommst du denn her? Ha, ha, du hast den
Kriegsgöttern die Rüstung abgenommen! Wie drollig. Aber jetzt
müssen wir uns sputen, es hat massenhaft Aprikosen, die wollen
verarbeitet werden. Warum sie so gesprenkelt sind? Keine Ahnung, wir
können sie ja schälen. Das ist allerdings zusätzliche Arbeit, und es
ist nicht gesagt, ob es sich lohnt, denn die Aprikosen schmecken mit
der Schale ebensogut. Schälen wir eben einige, aber nicht
alle.
Der Teig für den Aprikosenkuchen ist ein ganz simpler
Rührteig.
Wir nehmen 75 Gramm Butter, 75 Gramm Zucker und eine Prise Salz.
Zum Aromatisieren geben wir noch Zitronenschale und
Vanillezucker
hinzu. Ich habe noch anderen Teig in petto, das heisst im Kühlschrank,
wir haben so viele Aprikosen, da können wir gleich mehrere Kuchen
backen. Also los.
Dann kommen natürlich noch die Eier dazu. Weil diese
drei so klein
sind, nehmen wir noch eines mehr. Jetzt wird erst alles gut verrührt.
Lori wiegt schon mal das Mehl ab. Wir benötigen 200 Gramm und zwei
Teelöffel Backpulver. Das wird dann alles in den Rührteig gesiebt und
schon ist die Sache eigentlich gebongt. Nur die Springform ist etwas
antik, lotterig und verrostet. Aber mit etwas Backpapier übergehen wir
die Schönheitsfehler.
Fast hätten wir vergessen, dass die Aprikosen nicht nur
geschält, sondern noch entsteint werden müssen.
Bei dem nächsten Kuchen wollen wir sie nicht mehr schälen, sondern
einfach einen Rahmguss drüberleeren, damit sie alle schön bedeckt sind.
Zuerst machen wir nun aber unseren Rührteig fertig. Alles gut
vermischen und
in die Springform einfüllen.
Jetzt kommen die geschälten, halbierten, entsteinten
Aprikosen
mit der Schnittfläche nach unten in den Teig. Man muss sie nur locker
hinlegen, der Teig geht ja noch in die Höhe und sie sacken dann ab.
Jetzt in den Ofen damit und der nächste Kuchen in Angriff genommen! Wir
nehmen diesmal einen Brisé-Teig und eine normale Tarte-Form.
Am Boden kann man geriebene Haselnüsse verteilen,
wir
hatten gerade keine und haben einfach Paniermehl und Zucker
hingebröselt, damit der Saft von den Aprikosen den Teig nicht zu feucht
macht. Dann geben wir die Aprikosen in Spalten geschnitten drüber.
Jetzt fehlt nur noch der Guss. Die Lori nimmt etwas Rahm und Zucker,
zwei Eier und etwas Vanille und verquirlt das Ganze.
Man
kann etwas Stärkemehl dazugeben, ist aber nicht unbedingt nötig, wenn
Eier drin sind. Inzwischen ist der eine Kuchen fertig und wir können
den zweiten in die Röhre schieben. Backen im Sommer ist immer eine
heisse Sache und wir sind froh, als wir den Backofen abstellen können.
Dafür ist jetzt Schlemmen angesagt. Es sind immernoch viele Aprikosen
übrig. Das wird nochmals einen Kuchen abwerfen, und natürlich Marmelade.
Jetzt wünschen wir euch erstmal guten Appetit und uns
eine aprikosenlose Zeit im Schatten. Euer Ottilio und Loredana.
Königlicher Pudding
Wir hatten eine Woche Besuch und haben immer zum
Frühstück viele
Sorten Marmelade präsentiert. Jetzt stellt sich die Frage, was machen
wir mit so viel angebrochenen Marmeladegläsern? Loredana hat in ihrem
hochkomplizierten Kochbuch nachgeschlagen, und etwas Interessantes
gefunden. Wir machen eine "Tourte Royale", was eigentlich nur ein
Pudding ist. Aber eben, ein königlicher Pudding.
Zuerst stellen wir eine Bisquit-Roulade her, aber nicht
nach
meinem Rezept, sondern diesmal wie es hier im Buche steht. Da nimmt man
75 Gramm Zucker, 75 Gramm Mehl, 1 Prise Salz, 25 Gramm Butter, 4 Eigelb
und 3 Eiweiss. Ich gebe sonst nie Butter in meinen Bisquitteig, und bin
deshalb sehr gespannt, wie es wird. Das Pfännchen mit der Butter
stellen wir an die Sonne. Diese erledigt den Rest.
Damit man alles gut miteinander vermengen kann, darf die
Butter
nicht zu heiss sein. Ebenfalls Butter benötigt nun die Lori für ihr
Backblech. Als wir den Teigboden ins heisse Backrohr gegeben haben, ist
gleich das erste Malheur passiert. Nach 10 Minuten haben wir gemerkt,
dass die Gasflasche leer ist. Der Teigboden ist aber dennoch gut
geworden, obwohl der Kuchen nun doppelt so lange im Ofen war.
Dann haben wir ihn mit Marmelade bestrichen.
Walderdbeeren und Brombeeren.
Jetzt benötigen wir wieder etwas Butter für die Puddingform. Die wird
gut eingefettet und mit Zucker bestreut. Es gibt, wenn man zum ersten
Mal ein Rezept probiert, natürlich keine Garantie, dass es gelingt, und
wir sind sehr gespannt, ob wir unser royales Werk dann stürzen
können.
Ich schneide nun die Roulade in Stücke und bekleide
damit die Wände der Form.
Wenn ich noch mehr solche Rädchen gehabt hätte, würde ich in der Mitte
noch ein paar hineinlegen. Jetzt muss man Vorsicht walten lassen, wenn
man den Pudding einfüllt, er darf nicht mehr zu heiss, und nicht zu
kalt sein. Wir haben fixfertiges Puddingpulver angerührt und noch etwas
Gelatine dazugemengt. Sicher ist sicher.
Der Pudding kommt nun in den
Kühlschrank. Je länger
desto
besser, denn die Puddingmasse muss natürlich fest sein, damit man ihn
stürzen kann.
Jetzt hoffen wir nur noch, dass es schmeckt. Schöne
Grüsse und viel Spass in der Küche. Ottilio und Loredana.
Pilztörtchen
Wenn im Wald keine Pilze zu finden sind, müssen sie eben
anderweitig den Weg in die Pfanne finden. Ich habe ein wenig
in
der Vorratskammer herumgeschnuppert und ein paar Gläser mit Pilzen
gefunden. Ballo, der neue Tanzlehrer, hat sich sehr interessiert
gezeigt und ist durch die Küche gewippt und geflippt. Loredana ist
irgendwo am Kirschen pflücken.
"Guck, das sind Totentrompeten, die haben wir im Herbst
gesammelt. Du musst jetzt nur noch die Zwiebeln kleinschneiden."
Gesagt, getan. Der Rosmarinzweig im Wasserglas dient wieder nur der
Wuwatibekämpfung, ab und zu ein Spritzer in die Runde segnen, und es
ist Ruhe. Ich habe Ballo noch die Lorcheln gezeigt und getrocknete
Röhrlinge, von denen haben wir ebenfalls ein paar in unsere
Pilzmischung getan. Dann musste Ballo einem dieser Lederhosenbuben vom
Schuhplattler den Hut borgen, damit er die Zitrone pressen konnte.
Durch die Totentrompeten wird alles ziemlich schwarz,
deshalb
gebe ich zum Schluss noch ordentlich Sahne dazu. Wäre die Lori hier
gewesen, hätte sie wahrscheinlich anstelle von Zitrone Weisswein
genommen zum Ablöschen. Nicht vergessen: Petersilie, Salz und
Pfeffer.
Und schon ist das Pilzsösschen ein Gedicht, das man leer
schon
essen könnte. Aber wir wollen ja Törtchen backen. Damit reichlich darin
Platz hat, machen wir nicht zu kleine Rondellen. Allerdings benötigen
wir noch etwas zusätzlichen Teig für die Ränder, die Törtchen werden
dann etwas höher.
Man merkt, dass Ballo ein Biber ist, er hat es nicht
lassen
können, eine Art Teigverknüpfung herzustellen, wie es Biber
normalerweise mit Stecken und so im Fluss machen. Damit unsere
Pilzsosse eine gewisse Festigkeit bekommt, haben wir noch ein Ei
dazugefügt. Und dann ging das Ganze ab in den Backofen.
Der Geschmack von getrockneten Pilzen ist um einiges
intensiver als
von Frischen, und unsere auf Regen wartenden Pilzsucher sind durch
unsere Törtchen etwas getröstet.
Kichererbsen-Häppchen
"Haben wir eigentlich schon einmal etwas mit
Kichererbsen
gemacht, Lori?" "Mmh, willst du Farinata machen? Das macht man aber mit
Kichererbsen-Mehl!" - "Schade, dann machen wir eben etwas anderes,
einweichen müssen wir die Kichererbsen sowieso über Nacht." Wir sind
dann in den Garten gegangen und haben diese Peterslilienwurzel
gepflückt. Wozu, haben wir natürlich noch keine Ahnung.
Am nächsten Tag warte ich vergebens, dass Tante Loredana
eintrudelt. Sie kommt und kommt nicht.
Die Kichererbsen haben fast das ganze Wasser gesoffen und ich musste
noch etwas nachfüllen. Jetzt sind sie weich, aber noch knackig. Für
unser Gericht werden sie nicht gekocht, erst später... ah da kommt sie
endlich, diese Schlendertante. "Wo hast du so lange gesteckt? Ich warte
mir hier die Pfoten ab."
Ich stelle gerade fest, Knobli haben wir keinen mehr.
Dieses
Gebrösel hier kann man nicht mehr Knobli nennen. Was jetzt? Kein
Problem, wir haben noch Knobli in Pulverform. Als weitere Gewürze
nehmen wir starke Sachen wie Paprika, Kümmel, Pfeffer und etwas Curry,
Petersilie und natürlich unser Spezialsuperkuriosumküchenblattgewürz ,
wo ich den Namen vergessen habe.
Zuerst aber vermixen wir die Ceci, also die Kichererbsen, mit etwas
Zwiebel und einem Ei.
Es kommt jetzt ganz auf die Konsitenz an, ob wir noch
mehr
Erbsen oder noch ein Ei dazu geben, denn wir wollen ja dann kleine
Bällchen formen. Die Lori findet, es wären zu wenig Ceci drin, also
geben wir noch mehr dazu. Jetzt hat sie die Idee, weil wir nicht so
viel Petersilie hatten, mit Pfefferminze nachzuhelfen. Die passt sehr
gut dazu. Also rein damit. Natürlich zuerst klein hacken!
Zugegeben, wir haben etwas viel Trara gemacht für so
eine kleine
Sache wie diese Ceci-Bällchen, aber wie man ja weiss, ein bisschen
Spass muss sein in der Küche. Es soll ja nur so ein Appetit-Häppchen
sein. Wir formen also kleine Bällchen und werfen sie direkt ins heisse
Oel. Dann werden sie auf Küchencrepe abgetropft und mit einer
Yoghurt-Minzsosse serviert. Die haben wir bereits einmal gezeigt. (link
zum Couscous)
Und nun bereiten wir unsere Party vor. Da gibt es noch
viel zu kochen und zu backen. Bis bald.