Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Juli 2021





 
 Sommerpause
Ottilio und Loredana haben natürlich einen Ferienjob angenommen und kellnern, kochen und streiten nun in der Nähe von Loredanas Heimat in einem tollen Hotel an der Küste von Amalfi. Sie raten, mit dem Helikopter oder per Boot anzureisen, denn die Küstenstrasse wäre im Moment dauernd verstopft. 
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Wenn wir wieder abgasfreie Luft brauchen, können wir ja heim nach Gugellandia.

 
 Jakobsmuscheln und Mango-Avocadosalat

Zum Ferienauftakt wollten Lori und ich etwas Besonderes machen und haben Jakobsmuscheln bestellt. Was in Deutschland's Kochsendungen ein Einfaches ist, gestaltete sich hier in Meeresnähe eher schwierig. Wir bekamen nur Tiefkühlware. Wir waren gleichermassen empört, die Lori und ich, aber gerade deshalb haben wir es durchgezogen. Es gibt heute gugelländische Jakobsmuscheln. "Hast du mit ihnen schon geredet?" 
"Ja, sie sind einverstanden, denn sie sagen nicht mehr viel!"

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Wir haben mit Muscheln ein relativ gutes Verhältnis, vor allem, wenn sie noch leben. Einmal haben wir sie in den Kochtopf geschmissen und nachher geheult wie die Tontauben, als eine kurz die Schale öffnete, die Zunge rausstreckte und dann für immer gekocht war. Aber heute muss es sein. Feierlich soll die Welt zu Grunde gehen. Das Rezept ist einfach. Wir servieren die Muscheln in den Schalen mit einer Safransauce.

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Weil wir ja tiefgefrorene Muscheln verwenden, ist schon mal die Heulerei nicht angebracht, und wir können uns richtig dem Kochen widmen. Lori meint, man soll es rezeptmässig mit etwas Schalotten angehen, ich bin dann schnell vor die Tür gegangen, ihr wisst ja, wie ich zu Zwiebeln stehe, und dann hatte sie flux schon eine supertolle Safransosse erschaffen. Da ist viel Wein drin, auch Fischfond und sogar Rahm und ein paar Pfefferkörner vielleicht.

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Ich, als Koch, habe dann noch den Safran beigemixt, aber das, gebe ich zu, war keine grosse Kunst. Weil unsere Abschluss-Vorspeise ja etwas pompös und ferienhaft sein soll, lassen wir auch noch Mango und Avocado antanzen. Während die Lori schnippelt, halte ich kluge Reden, man muss ja etwas tun für seine Mitarbeiter.          

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Die Safransosse ist zu guter Letzt, nach geduldigem Einreduzieren richtig klasse geworden. Die Molusken haben wir separat gebraten, und geguckt, dass die Flüssigkeit beim Bratprozess nicht überhand nimmt. Lori hat natürlich wieder viel zu viel Wein dazugekippt. 

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Jetzt wünschen wir einen schönen Sommer in der Küche. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Lori und Ottilio

 
 Hühnchen - Gurken - Aprikosen

Jetzt, im Sommer, ist unsere Küche praktisch nur noch eine Verarbeitungsstelle und manchmal ein Versuchslabor. Ich habe mir zwar geschworen, nie mehr mit Internetrezepten zu liebäugeln, aber diesmal habe ich es noch einmal gewagt, weil ich es einfach total spassig finde, ein Huhn mit Zahnstochern zu spicken. Während Lori also ihren obligaten Gurkensalat macht, verwandle ich ein Hähnchen in einen Igel. Der wird dann in Natur Joghurt eingelegt.

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Weil wir ja zwei Hähnchen haben, werden wir eines in alter Manier braten und das Joghurthähnchen soll dies nun natürlich geschmacklich noch übertreffen. Aber es kommen noch die Aprikosen dazwischen. Es sind die letzten, deshalb bekommen sie noch eine Ehrenbehandlung. Lori macht damit einen Kuchen. Das Schälen erweist sich als ziemlich schwierig, da die Aprikosen schon ziemlich reif sind. Lori schimpft wie ein Rohrspatz.

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Bei den ganzen turbulenten Abläufen in unserer Küche darf man natürlich Oliven nicht mit Rosinen verwechseln. Das altmodische Huhn wird nun mit Rosmarin und Konsorte vollgestopft und kommt in den Ofen, sobald der Kuchen fertig ist. Jetzt ist schon das nächste Problem da. Was machen wir mit der Riesengurke? Sie hat schon Kerne und passt nicht mehr in Lori's Gurkensalat. Wir schneiden also dicke Scheiben und salzen die mal kräftig ein.

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Wenn so viele Dinge zur Verarbeitung schreien, ist in der Küche schnell die Zeit um, jetzt sind Kuchen und das Huhn bereits fertig. Das Joghurthuhn bearbeiten wir nun doch nicht so, wie ich es im Internet gesehen habe. Das wäre viel zu umständlich. Huhn ist Huhn, sage ich mir, wir zupfen die Zahnstocher wieder raus und würzen es kräftig. Etwas vom Joghurt bleibt noch dran, dann kommt es in den Ofen.

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Die Idee, eine Gurke zu frittieren, ist nicht von mir. Aber Lori hat manchmal so kuriose Ideen, bei denen ich gerne mitmache. Wenn es schief läuft, hat man wenigstens etwas zu lachen. Und weil wir inzwischen bereits eine Riesenwirtschaft in der Küche gemacht haben, spielt etwas mehr Chaos keine Rolle mehr. Wir panieren die Gurkenscheiben und braten sie schön knusprig. Dazu gibt es eine Zitronen-Estragon-Brandy-Mayonnaise.

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Wir haben heute wieder sehr turbulent gekocht, aber wichtig ist ja, dass es schmeckt. Das Joghurt-Huhn fand guten Anklang, aber ich denke, man könnte mit Joghurt Besseres anstellen als darin Hühner zu baden.  Viele Grüsse vom Kochstudioteam. Lori und Ottilio.


 
Aprikosen-Hühnchen-Salat

Sommeralltag in Gugellandia. Es sieht wieder aus wie letzte Woche. Eine Menge Gurken zum Verarbeiten und zudem noch die ersten Bohnen. "Wir kochen einfach und gucken, was es wird." ist mein Vorschlag und Lori ist einverstanden. Gurkensalat geht immer. Die Bohnen sind blanchiert und man könnte sie zur Not in den Tiefkühler geben. Aber weil es die ersten sind, wollen wir sie den Gugellandiern nicht vorenthalten. 

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Im Sommer ist man ja nicht so verhungert wie im Winter. Also entschliessen wir uns für ein leichtes Abendessen. Die Bohnen wollen wir nur in etwas Butter und Knofi braten. Sie sollen ihr volles Aroma behalten. Die Sosse für den Gurkensalat macht Lori wie immer. Mit etwas Senf und viel Paprika. Aber uns fehlt noch die zündende Idee für unser Rezept. "Wir können ja noch etwas Fleisch machen - oder Eier..." Während wir noch rätseln, brennen schon fast die Bohnen an.

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"Klar, etwas Leichtes, wie Hühnchenfleisch!" Wir sind von der Idee schon begeistert, da fährt Loredana weiteres Geschütz an die Kampfstelle. "Aprikosenzeit, es ist jetzt Aprikosenzeit. Das passt zu allem, sogar zu Hühnchen." findet sie. Damit jedes Tier seine absolute Lieblingsgeschmacksrichtung findet, wirft sie noch ein paar Eier in die Pfanne um Rührei-Toast zu machen.

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Nun aber noch ein kleiner Rückblick. Wir hatten am Samstag die Vorgabe, Donauwellen herzustellen. Das war aber nicht einfach, denn wir haben zu diesem Zeitpunkt bereits keine Kirschen mehr. Was tun? Lori schlug vor, wir könnten die eingelegten Mirabellen vom Vorjahr nehmen, die hätten etwa die Grösse von Kirschen.  "Ja, aber da sind ja noch die Kerne drin." gebe ich zu bedenken. "Um so besser, im Kuchen drin sieht man das ja nicht."

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Kurz und gut, wir haben diesen Wellenreiterkuchen gemacht, es ist ziemlich zeitintensiv. Zuerst muss man den Vanillepudding herstellen, denn der muss ja abkühlen. Die zwei Tortenschichten werden separat gebacken, das benötigt ebenfalls Zeit. Dann wird der Pudding noch mit Butter angereichert, damit er schön steif wird. Wenn dann die Schokoladeglasur darüberkommt, ist ebenfalls noch Verstand gefragt, denn es wird schwierig, den Kuchen zu zerschneiden, wenn alles zu schnell abgekühlt ist.

Wir werden das Rezept gegebenfalls noch einmal in Ruhe nachbacken, wenn Zeit und Musse da sind.

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Für heute wünschen wir einfach allen guten Appetit, viel Freude und Gelassenheit in der Küche und viele schöne Zutaten zum Verarbeiten. Ottilio und Loredana.



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