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Rezepte im September 2017
Paprikahuhn
Das heutige Rezept ist sehr simpel aber
superschmackhaft. Wir
machen ein Paprikahuhn, besser gesagt, gleich dessen zwei. Das Gewürz,
das hier vor mir steht, habe ich geschenkt bekommen. Es ist eine
Mischung, die förmlich nach Huhn schreit. Ich meinerseits rufe erst mal
nach der Tante Loredana, und wir machen uns Gedanken, wie wir die
Hühner am besten zerteilen sollen.
Lori will es mit der Rebschere versuchen, aber ich bin
mit
meinem Hackmesser viel schneller. Sie motzt allerdings, ich hätte von
jedem Huhn acht Teile machen sollen und nicht nur sechs. Aber
Papperlapapp, jetzt kommt das Wichtigste, nämlich das Gewürz. Wir
salzen und reiben die Hähnchenstücke gut mit der Würzmischung ein. Dann
nehmen wir eine Pfanne mit Butter und Olivenöl und braten die Teile
einzeln an.
Jedes Stück hat nun beidseitig etwa 8 Minuten gebraten.
Man muss
nur gucken, dass der Paprika nicht anbrennt, sonst wird er erstens
schwarz und zweitens bitter. Nun kommt das Gemüse an die Reihe. Wir
benötigen natürlich Knobli und Zwiebel. Die Paprika schneiden wir in
Stücke, das ist alles ratzfatz gemacht. Aber unser Problem sind die
Wuwatis. Wenn wir im Freien kochen, sind sie immer da und beobachten
jede unserer Bewegungen. Deshalb haben wir immer Wassergläser bei uns,
mit denen wir sie ab und zu etwas ärgern können.
Wir haben, während wir das Gemüse rüsten, die Hühner
natürlich
in Sicherheit gebracht. Möglicherweise hätte das scharfe Gewürz die
Wuwatis nicht einmal abgeschreckt, denn Huhn ist Huhn, und das steht
weit oben in ihrem Menueplan. Aber von den Zwiebeln haben sie nicht
viel gehalten. Das Gemüse wird nun in die Pfanne geworfen und ebenfalls
schön angebraten.
Zum Schluss geben wir die Hühner dazu und löschen mit Weisswein ab. Das
ist nicht obligatorisch, aber bei uns einfach Tradition.
Da die Pfanne viel zu klein ist für unser Mammutgericht,
holen
wir den Bräter und schichten alles um. Die entsteinten Oliven sind
nicht unsere eigenen (die haben wir längst verputzt), aber sie sind
dekorativ. Jetzt muss das ganze Gericht nochmals etwa 30 bis 40 Minuten
weiterschmoren, bis die Hühner durch sind. Dazu gibt es bei uns Reis,
aber es passt vieles dazu. Die exakte Zusammensetzung der
Gewürzmischung habe ich leider nicht eruieren können, aber
sicher
sind Chili, Paprika, Curry und Koriander die wichtigsten
Bestandteile.
Lasst es euch gut schmecken. Eure Lori und Otti von
Gugellandia.
Lisa's Fenchel a la
Gardasee
Heute gibt es etwas ganz Besonderes. Lisa aus Berlin
präsentiert Fenchel, wie sie ihn jeweils am Gardasee in Italien
gegessen hat. Es
ist ganz schnell nachgekocht, wenn man die richtigen Zutaten hat. Dazu
gehört natürlich Fenchel mit etwas Grün. Dann braucht man natürlich
italienischen Schinken und entsprechend italienischen Käse, einen Topf,
einen Backofen und eine Ratte namens Rudi, die beim Zuschneiden und
Zuschauen hilft.
Die Uhr im Hintergrund zeigt ganz genau an, wie viel
Zeit Lisa für
die Herstellung benötigt. Diese ist ja auch wahnsinnig knapp bemessen,
denn sie muss ja wieder zurück in den Hutladen nach Gugellandia. Die
Fenchelhäppchen sollen ja die Besucher des Pferderennens überraschen.
Rudi hilft mehr oder weniger brav mit. Er ist offenbar die
Nilpferdausgabe bei den Plüschpiraten. Aber wie man sieht, sind Lisa
und Rudi ein gutes Team.
Als der Schinken in Aktion kommt, kann sich Rudi
allerdings fast
nicht mehr halten. "Ich kann dich doch nicht an die Zentralheizung
ketten, weil du deine Schnuppernase überall reinstecken möchtest." Aber
der Duft ist einfach sehr verführerisch. Lisa schafft es nun aber noch
ganz allein, die Fenchelscheiben mit Schinken und Käse zu belegen, mit
dem Fenchelgrün zu schmücken und im Ofen zu backen. Und ein wunderbares
italienisches Gericht ist in Berlin entstanden.
Loredana ist inzwischen unterwegs, noch mehr Fenchel zu
kaufen.
Schliesslich sind an diesem Pferderennen hunderte von Besuchern
zugegen. Also braucht es sicher noch mehr von Lisas Gardaseefenchel.
Aber in dem kleinen Tante Emma-Laden am Ende der Strasse hat
es
nicht mehr viel Knackiges. Ausser Schinken. Der gfällt Loredana auf
Anhieb und sie kauft gleich eine gute Portion davon. "Ist
zwar
kein Rohschinken, aber auch aus Parma." grinst sie und macht sich auf
den mühevollen Heimweg.
Eine Ratte als Küchengehilfe hat sie keinen gefunden.
Edi ist
anderweitig interessiert, aber sie findet ein kleines Bärchen, welches
sich sehr für Fenchel, Schinken und dicken, frischen
Original-Parmesankäse interessiert. Nachdem sie den Fenchel, wie Lisa
empfahl, geputzt und gekocht haben, ist leider nicht mehr viel davon
übrig
geblieben. Dabei habe ich nicht zwei sonder drei Knollen eingekauft,
verstehst du das?
Der Schinken wird im gleichen Verhältnis
merkwürdigerweise ebenso sehr
schnell weniger, aber es liegt diesmal nicht an der Qualität, oder eben
doch. Mpf, mpf. So, jetzt kommt noch der Käse drüber. Wir wollen
Ottilio ja keine Schande machen. Und Lisa soll wissen, dass auch in
Italien Schinken und Käse noch italienisch schmecken, obwohl, und das
ist eine Tatsache, die besten Produkte immer exportiert werden. Bevor
Loredana den Fenchel in den Ofen schiebt, greift sie noch schnell zu
der italienischsten aller Geheimwaffen und gibt einen Faden Olivenöl
drüber.
Das ist ein tolles Fenchelrezept. Danke den Damen.
Merluzzo bordelaise
Wir wollen eine Kräutermischung für unseren Fisch
herstellen,
aber die Kräuter wachsen zur Zeit spärlich bis gar
nicht. Thymian
und Majoran sind verdörrt, aber wir finden noch ein paar Zweige im
Schatten. Den Lorbeer müssen wir allerdings sehr fein schneiden,
besser, wir nehmen getrocknete Blätter. Ebenfalls Wacholderbeeren muss
man im Mörser zerkleinern. Rosmarin und Lavendel aber
schneiden
wir mit dem Messer. Und dann mogeln wir noch ein bisschen.
Das sind die Kräuter und Gewürze, die wir in unserer
Mischung
zusammentun. Oregano, Rosmarin, Thymian, Majoran, Basilikum, Lavendel,
Lorbeer, Wacholder, Salbei und "Petersilie". Wir haben aber schnell
gemerkt, dass das Wichtigste für die Mischung der Knöbli ist. Deshalb
nehmen wir gleich vier Zehen davon. Dann benötigen wir eine Zwiebel,
den Fisch natürlich, Zitrone und Semmelbrösel. Weisswein zum Ablöschen
und Olivenöl für die Pfanne. Dann kann es losgehen.
Lori schneidet die Zwiebel, ich mache den Knobli. Dann
kommt das
kleingehackte Zeug in eine Pfanne mit Olivenöl und wird angedünstet und
dann mit Weisswein abgelöscht. Wir mussten natürlich zwei Glas nehmen,
eines wil die Tante immer zum Kippen, äh Nippen. Wenn alles eingekocht
ist, kommt das Paniermehl dazu. Man kann noch etwas Butter dazugeben,
falls man es gern deftig hat.
Unsere Bratpfanne ist ein Sonderstück und besonders
anfällig für
zu viel Unterhitze. Deshalb verwenden wir den Trick mit dem Paniermehl,
von dem wir ja, wie man sieht, genügend haben. Die Fischfilets werden
in die Pfanne gelegt und mit Zitronensaft beträufelt. Dann kommt die
Kräutermischung darüber. Wir haben hier mangels Grünzeug
mit "Fotoshop" etwas nachgeholfen. Ansonsten ist das Gericht
im Nu
gekocht.
Man darf Salz und Pfeffer nicht vergessen. Wir haben
überall ein
wenig davon reingegeben, sowohl bei den Kräutern wie bei den Bröseln.
Zum Schluss kommen also die "Bordelaise" drüber und es geht ab in
Richtung Backofen. Weil wir ja eine sooo grosse Schar an
hungrigen
Mäulern zu stopfen haben, dachten wir uns, ein bisschen Reis dazu wäre
vielleicht nicht schlecht. Dem haben wir dann zum Kochen noch die
restlichen Kräuter zugefügt.
Dafür, dass in dieser Dürre hier kein Kräutlein mehr
wächst,
haben wir das Problem perfekt gelöst. Es schmeckt ganz toll. Wir
wünschen allen Köchen und Essern eine schöne Woche, bis zum nächsten
Mal. Ottilio und Loredana.
Limoncello-Törtchen
Schon als wir den Limoncello gemacht haben, hatte ich so
etwas
im Sinn. Ein Rezept haben wir zwar nicht, aber man benötigt ja nichts
weiter als einen Teigboden, Mascarpone und etwas Früchte, die zum
Limoncello passen. Den Teig machen wir mit 160 Gramm Mehl, 80 Gramm
kleingeschnittener Butter, 20 Gramm Puderzucker und einem Ei. Das alles
verknetet man mit etwas kaltem Wasser zu einem Teig. Der wird dann
wieder etwas gekühlt.
Weil der Teig ziemlich viel Butter enthält, und es heute
sehr
heiss ist, haben wir ihn zwischendurch immer wieder in den Kühlschrank
gestellt. Gerade weil er so viel Butter enthält, ist er sehr
klebefreudig. So haben wir gedacht, wir sind ganz clever und arbeiten
mit Folien. Unten kommt Backpapier und dann Klarsichtfolie drüber. Dann
kann man die Form benutzen um Rondellen zu machen.
Wir sind erst bei der zweiten Ladung Teigkörbchen
gescheit
geworden. Man hätte anstelle von Klarsichtfolie direkt ein zweites
Backpapier nehmen können und alles zusammen rundschneiden. Wir Deppen!
Nun muss nämlich wieder ein Backpapier rein, da alles nun ins Backrohr
kommt. Wir füllen die Teigkörbchen nun mit Reis, weil keine Linsen zum
Blindbacken da sind. Dann geht es ab in den Ofen. Bei 180 Grad etwa 30
Minuten.
Wir lachen an dieser Stelle immer über einen deutschen
Spitzenkoch, der einmal live im Fernsehen einen Tortenboden
"blind" backen wollte. Da hat er das Backpapier vergessen, und die
dummen Linsen sind ihm nachher am Teig geklebt und er hat sie nicht
mehr weggekriegt. Was haben wir gegröhlt vor Lachen. Solche Fehler
macht man nur einmal. Lori geht nun für die Füllung Eier und Früchte
besorgen.
Mit Zucker und einem Ei verrühren wir den Mascarpone.
Dann geben
wir natürlich Limoncello dazu, aber nur so viel, dass die Creme nicht
zu flüssig wird. Dann haben wir noch eine Packung Tortenguss angerührt
und diesen ebenfalls mit Limoncello versetzt. Zwischendurch
hatten wir schon Ärger mit den Wespen.
Man könnte diese Törtchen ebenso gut mit Erdbeeren oder
Physalis
machen, oder sogar ohne Früchte. Der Zitronenlikör ist mit seiner
süssen Frische praktisch für alles geeignet. Und wie heisst es so
schön,
probieren geht über studieren. Wir wünschen viel Spass in der Küche
beim Törtchen backen.
Nächste Woche gibt es etwas "a la bordelaise". Herzlich
grüssen Ottilio und Tante Loredana