Monat
2016
Monat
2017
Monat
2018
Monat
2019
Monat
2020
Monat
2021
Monat
2022
Monat
2023
Monat
2024
Monat
Tiramisu
Der
heutige Knüller in meinem Kochstudio ist nicht etwa das einfache,
italienische Dessert, nein, unsere Küchenhilfe ist diesmal etwas
speziell. Es handelt sich um eine Art Schnabeltier im Kängurukostüm.
Sie heisst Schuschu und hilft uns beim Herstellen von der Nachspeise.
Ein Tiramisu ist ganz schnell gemacht, ich nehme nur 5 Eier, 2 Becher
Mascarpone, 5 Esslöffel Zucker, Kaffee, Kakao und Kekse nach Bedarf.
Zuerst
trennen Loredana und Schuschu die Eier. Die Eigelbe werden mit dem
Zucker schön luftig geschlagen. Ein wenig Zucker behalte ich immer
zurück,
den wirbelt man dann mit dem Eischnee zusammen. Es herrscht ein
bisschen Durcheinander hier, weil die Schuschu mit ihren Handschuhen
etwas ungeschickt ist, und für die paar Handgriffe sind wir im Moment
etwas zu viele Köche. Also den Mascarpone mischt man unter die Eier und
verrührt alles gut.
Inzwischen
habe ich Kaffee gekocht. Der ist aber nicht zum Trinken, sondern zum
darin baden für die Löffelbisquits. Zuerst wird aber noch der Eischnee
hergestellt und dann alles zu einer schönen Creme zusammengerührt. Man
kann diese beliebig abändern, je nach Tiramisurichtung. Wir machen
heute die traditionelle Variante mit Kaffee. (Ohne Schnapps!) Zuerst
muss aber die Ente von ihrem Kostüm
befreit werden. Ho, ho,
Striptease im Kochstudio.
Jetzt
wird endlich gearbeitet. Die Kekse werden im Kaffee getunkt, an die
erste Ladung Creme gereiht, dann kommt wieder Mascarponecreme drüber,
und so weiter, bis die Form voll ist, und es nichts mehr hat, - nur
noch ein kleines Bisschen in der Schüssel zum Verputzen für
die
Schleckmäuler. Dann kommt der grosse Moment, eine schwierige Mission,
die natürlich nur ich machen kann.
Man
gibt Kakaopulver in ein Sieb und schüttelt es kräftig über das ganze
Tiramisu bis man keine Creme mehr sieht. Warum von diesem Vorgang kein
Foto vorhanden ist, kann man sich denken. Wir sind trotzdem alle
ziemlich bräunlich geworden, denn das war ein richtiger
Schokoladepulversturm. Das Tiramisu wird nun mit Klarsichtfolie bedeckt
und für einige Zeit im Eisschrank gekühlt.
Dann
kann man es essen, aber mit Verstand. Mascarpone enthält ziemlich viel
Fett.Viel Spass in euerer Küche, und guten Appetit! Bis
nächste
Woche: Loredana, Schuschu und Ottilio.
Schnitzel mit Schinken und Käse
Das
französische Schnitzel darf sich nur Cordon bleu nennen, wenn man den
richtigen Käse dazu verwendet. Emmentaler, Greyerzer,
Appenzeller oder Raclettekäse. Aber den hatten wir gerade nicht da und
so haben wir wiedermal improvisiert. Der Toastkäse schmilzt ebenfolls
schön, finden wir, und machen uns an die Arbeit. Zuerst müssen die
Schnitzel möglichst dünn geklopft werden. Weil wir Truthahnschnitzel
genommen haben, ist das schon mal das erste Problem.
Die
Tante Loredana hat dann den kleinen Bruder vom Undjetztistruhe-Hammer
in
Plastikfolie eingewickelt, ebenso die Schnitzel, aber diese in eine
Folie,
die mit Olivenöl eingepinselt ist. Alles so technischer Küchenkram,
die sie von Napoli mitgebracht hat. Es haben sich dann verschiedene
Tiere beschwert, was wir in der Küche für einen Lärm veranstalten. Aber
die können von Glück reden, dass es die Tante gemacht hat. Ich
verdresche die armen Schnitzel normalereweise mit einem
Pfannenboden.
Jetzt
müssen wir den Schinken in die richtige Form schnippeln, damit er die
Schnitzel bedeckt, aber nicht überlappt. Als Käse nehmen wir
also den Toast-Käse, den wir gerade übrig haben. Mit Emmentaler würden
unsere
Schnitzel nämlich noch dicker, und es sind jetzt schon ordentliche
Kaliber. Ich befestige nun die Schnitzel- Deckplatte mit Zahnstocher
obendrüber, immer sorgfältig bedacht, dass dann beim Braten der Käse
nicht wegläuft.
Jetzt kommt wieder mein Mehlsack ins Spiel, und die Lori
schenkt sich ein Gläschen Weisswein
ein. Aber dann schuften wir wie die Kasernenköche. Die Riesenschnitzel
werden mit Mehl gepudert, ins Ei geschleudert und in Semmelbröseln
gewendet. Dann sind sie pfannenfertig, aber ich muss ja noch schnell
eine kleine Beilage dazu machen.
Wir
haben noch Rote Beete und gekochte Kartoffeln, ein paar Äpfel und
Zwiebeln, das gibt einen feinen Randen-Kartoffelsalat. Tante
Loredana stürzt sich dann in den Frittieranzug und die Riesenschnitzel
kommen ins siedenheisse Öl, wo sie goldfarbig gebacken werden.
Vielleicht werden wir sie ein ander Mal wieder machen, und dann mit
Emmentaler
Käse, dann dürfen wir sie ja Cordon bleu nennen.
Cordon
bleu heisst nur "blaues Band" und war unter anderem der Name einer
Kochschule. Wir könnten also unsere Schnitzel sogar Okostu-Schnitzel
oder Rietokäschi-Schnitzel
nennen.( Ottilio's Kochstudio-Schnitzel oder
Riesentoastkäseschinken-Schnitzel)
Zürcher Geschnetzeltes mit Röschti
Im
Frühling ist es eine Lust, zu kochen, wenn die frischen Kräuter überall
spriessen, wird man immer ganz erfinderisch. Allerdings haben Lori und
ich nicht gewusst, was man mit den vielen Veilchen anfangen könnte. Für
einen Frühlingssalat ist noch zu wenig Salat da und kandierte Veilchen
sehen nicht so apettitlich drein, wie man denken möchte. So haben wir
es einfach beim Pflücken belassen, und dann haben wir die Kartoffeln
geholt für die Röschti.
Die Kartoffeln müssen zuerst gekocht werden. Nach dem
Schälen
lässt man sie abkühlen. Sie können dann leichter geraffelt werden.
Einige Rätsel hat uns dann das Fleisch beschert. Man benötigt für
dieses Rezept Kalbfleisch-Streifen. Wir kennen den Metzger leider nicht
persönlich und haben deswegen keine Ahnung, was für Fleisch er uns
untergejubelt hat. Lori betont zwar immer wieder, es stehe Vitello an
der Packung, aber ich tippe da eher zu Grossvater Ochse. Ha. Ha.
Die
Röschti raffeln wir mit unserer Maschine "Uralt". Durch das Kochen
mit Weisswein wird das Fleisch dann tatsächlich etwas heller und man
kann wieder Hoffnung schöpfen. Das Fleisch wird also
in Öl schön von allen Seiten angebraten und dann mit Wein abgelöscht.
Mit den Zwiebeln machen wir
dann separat eine Sösse.
Jetzt
findet die Lori, wir hätten die Champignons vergessen, aber ich bin
sicher, dass zum Original Zürcher Geschnetzelten keine Champignons
gehören. Aber ich lasse mich dann doch erweichen und tätige
einen
Griff in die Pilzkiste, man hat ja noch tonnenweise Vorräte. Die
Sosse schmeckt mit ein paar Pilzen angereichert, gleich viel runder.
Und
wenn dann noch die Sahne dazu kommt, Salz, Pfeffer und etwas
Zitrone, dann wird das Ganze schon ziemlich schmackhaft und wir können
zum Schluss das gebratene Fleisch hineingeben. Die Röschti sind
ebenfalls keine Hexerei. Man gibt einfach genügend Butter in ein
Pfännchen und lässt die Kartoffelscheibchen flachgedrückt beidseitig
knusprig braten. Dann nochmals wenden und zum Schluss
salzen nicht vergessen.
Mit
dieser grossen Menge an Kartoffeln haben wir zwei Pfannen Röschti
gemacht.
Das Fleisch und die Sosse haben dann doch ganz gut geschmeckt und wir
haben sogar die Veilchen mitgegessen. Zugegeben, der Teller ist ein
wenig überladen, aber wir haben eben alle einen Riesenhunger gehabt.
Das macht die Frühlingsluft.
Ich
möchte mich an dieser Stelle für alle eingesandten Wettbewerbsbeiträge
bedanken. Man kann immer noch mitmachen. Ich wurde schon gefragt, was
es denn zu gewinnen gibt. Ich werde diesbezüglich mal rumschnüffeln und
versuchen, irgendwelche Informationen zu bekommen. Bis bald also und
immer viel
Spass in der Küche. Ottilio und Loredana.
Bienenstich
Passend
zu den blühenden Mandelbäumen wollen wir heute einen Bienenstich
backen. Da die grösste Arbeit, das Knacken der Mandeln ist, kann man
mit weit weniger Zeit rechnen, wenn man die Mandelblättchen fixfertig
besorgt. Aber unsereins plackt sich ja gerne ab, vor allem, wenn man
die mühselige Arbeit im Freien tätigen kann. Also knacken Lori, Mele
und ich erst einmal Mandeln, bis wir 300 Gramm geschälte zusammen haben.
Die Vanillecreme-Füllung
rühren wir mit Puddingpulver an. Wir ersetzen 2 dl Milch durch Sahne,
die Creme wird dann etwas feiner. Man könnte noch ein Eigelb und etwas
mehr Vanille beifügen, dann würde es etwas gelber und vanilliger. Aber
wie ich immer sage, man muss ja nicht alles übertreiben.
Den Hefeteig knete ich mit 500g Mehl, 75g Zucker, 75g Butter, 2,5dl
Milch, 1 Prise Salz und ein Päckchen Trockenhefe. Klappt immer, wenn
ich die Butter in der Milch schmelze und dann abkühlen lasse. Der Teig
muss eine Stunde ruhen. In der Zeit machen wir mit den Mandeln weiter.
Sind
die Dinger endlich geschält, müssen sie noch enthäutet werden. Das ist
aber ein lustiges Spiel, Mele hat es gefallen, die nassen
Häute
herumzuquetschen, dass die Mandeln nur so in die Gegend spicken.
Nachher haben wir sie noch etwas angeröstet und in Blättchen geteilt
bzw. geschnitten. Nur schon dafür hatten wir zu dritt eine volle Stunde!
Jetzt
kommt der Teig in ein Backblech . Weil er etwas klebt, haben wir ihn
nur angedrückt und nicht gewalkt. Die Mandelmasse wird so gemacht:
Man erhitzt 150g Butter mit 100g Zucker, 4 Esslöffel Sahne und 2
Esslöffeln Honig und gibt 250g Mandelblättchen dazu. Diese Masse lässt
man dann
wieder etwas abkühlen und streicht sie gleichmässig oben an den Teig.
Jetzt
lässt man den ganzen Bienenstich erneut eine Viertelstunde ruhen.
In
der Zeit kann man aber schon den Backofen bei 180 Grad vorheizen und
nach der Vanillecreme sehen. Eigentlich müsste es eine
Vanille-Buttercreme sein und deshalb soll man noch 250g weiche Butter
darunter mischen. Da hat aber mein kluger Katerverstand gesagt, das
wären dann in e i n e m Bienenstich knapp ein
ganzes Pfund
Butter (475g) oj oj oj, das kann ich nicht verantworten. So haben wir
den fertigen Bienenstich dann mit der "halbfertigen" Creme gefüllt.
(Einfach Creme ohne 250g Butterzusatz.)
Beim
Zerschneiden ist folgende Vorgehensweise ideal. Zuerst vier Teile
schneiden, dann jedes der vier Teile quer halbieren. Die oberen
Mandelstücke ebenfalls in Stücke schneiden und dann die
cremebestrichenen Hälften damit belegen. Man kann später so bessere
Stücke schneiden
und die Füllung quillt nicht überall hin. Aber wenn es nach uns ginge,
kann die Füllung hinschlurpen, wo sie möchte, wir haben genügend
Schleckkapazitäten in der Küche und anderswo.
Traditionell
mache ich den Bienenstich immer zum 8. März.
Nun noch ein kleines Wörtchen zu dem Mandelzweig, den wir in die Küche
geholt haben. Es handelt sich um die Zweige eines Bäumchens, das noch
nie
Mandeln getragen hat; so gesehen haben wir keinen Flurschaden
verursacht.
Ha, ha. Viele Spass in der Küche und Grüsse von Ottilio, Tante Loredana
und Mele,
dem kleinen Honignascher.
Schinkenhörnchen und Tomatensuppe
Zur
Zeit spriesst herrlich das, was wir in Italien Erba Cipollina nennen.
Man muss allerdings Obacht geben, denn es siedeln sich daneben immer
Pflanzen an, die ähnlich scheinen, aber keine sind.(siehe unter
Grünling: breitblättriger
Doldenmilchstern ) Aber meine Tante Loredana hat dem neuen
Grafen
gezeigt,
wie das Gräslein sein soll, denn der kennt natürlich nur Estragon.
Wir
machen heute wiedermal eine so genannte schnelle Nummer, eine
Vorspeise, und zwar Schinkenhörnchen und Tomatensuppe. Es ist
Fastenzeit, in der Vorratskammer ist Ebbe und der Kühlschrank ist leer.
Aber mit Hilfe von diesem aromatischen Zwiebelkräutchen wird alles zur
Delikatesse. Wir benötigen nur noch etwas Schinken, knapp ein Ei und
einen Blätterteig. Zur Bindung der Füllung kann man Verschiedenes
nehmen.
Ich
habe mich für etwas Leichtes entschlossen und Bechamelsosse mit
Parmesankäse angereichert. Dazu ein Löffel Senf und Pfeffer und schon
ist das Zeug so unwiderstehlich, dass man gegen hungrige Drachen
kämpfen muss. Ich habe dem Gonni dann das Walholz in die Pranken
gedrückt und gesagt, er solle so tun, als würde er einen Teig walken.
Er hat mich dann aber verspottet und gesagt, ich solle ihn doch nicht
für dumm halten, er wäre schliesslich ein Graf.
Dabei ist der Gonni ganz nett, von seinen Allüren einmal
abgesehen,
wir haben dann die Hörnchen gefüllt, geformt und Loredana hat
überwacht, wie der Graf von Estragon das Eigelb darübergeschlirgt hat.
Dann kommen sie bei maximaler Hitze in den Ofen. Die Lori
musste
jetzt mit ihrer Suppe pressieren. Denn es soll ja eine schnelle Nummer
sein, ha ha. Zwiebeln schneiden, etwas Knobli dazu und rein in die
Pfanne.
Jetzt
nur noch einige Büchsen Tomaten und etwas Wasser dazu und Gewürze, nach
Belieben. Wir haben es immer gern ein bisschen scharf, dafür mildern
wir dann noch etwas mit Sahne. Lustig war noch, dass der Gonni den
falschen Pürierstab geholt hat, der ist nämlich schon lange kaputt und
hat eigentlich in der Küche gar nichts mehr zu suchen. Mit dem
richtigen haben wir dann die Suppe noch ordentlich püriert und ich sage
euch, sie schmeckt, vor allem jetzt besonders, wo wir noch sooo lange
warten müssen, bis endlich die sonnengereiften, frischen Tomaten
kommen.
Wir
wünschen viel Spass in der Küche, und nicht vergessen, der Wettbewerb
läuft noch bis Ende März.
Gonni, Ottilio und Loredana.