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Vol-au-vent mit Guacamole
Noch bevor wir anfangen können, unser heutiges Werk zu
diskutieren, donnert Meister Grünling durch die Küchentür und erkundigt
sich nach unseren Avocados. Er möchte unbedingt dann die Kerne haben,
meint er. Normalerweise sind diese Früchte bei uns eher eine Seltenheit
in der Küche, aber zufälligerweise haben wir heute gerade ein Schwemme
und wissen gar nicht was damit anfangen. "Wir rufen dich, dann wenn es
soweit ist." Grünling dampft ab und wir versichern uns erst mal, ob der
Blätterteig diesmal Blätterteig ist, oder wieder pasta frolla.
Wenn man nämlich solche "Vol-au-vent"s machen möchte,
benötigt
man ziemlich viel Blätterteig. Es müssen pro Stück mindestens vier
Rondellen geformt werden. Die vier ersten machen wir etwas gross, dann
entschliessen wir uns für die kleinere Variante und suchen vergeblich
nach einem Ausstecher in noch kleinerer Form. Da hat meine Tante eine
ihrer Sternstunden und bringt eine Rechaukerze. "Was willst du damit?
Weihnachten ist vorbei." Sie will ja nicht das Wachs sondern nur das
Förmchen benutzen. "Lori, du bist genial!"
So bekommen wir natürlich mehr Rondellen hin. Jede
Schicht wird
mit Eiweiss bepinselt und kommt über die nächste. Wir machen nur drei
Lagen, man kann natürlich in dieser Weise richtig hohe Türme errichten.
Aber wir wollen sie schliesslich füllen. Und zwar mit Avocado, besser
gesagt mit Guacamole. Erst werden die Vol-au-vent bei maximaler Hitze
etwa zehn Minuten gebacken, nachdem wir sie noch mit Eigelb bepinselt
haben.
Für eine Guacamole benötigt man Limetten. Da wir keine
haben,
sondern nur schnöde Zitronen, entschliesse ich mich, einfach recht viel
Zitronensaft zu verwenden, schon deswegen, damit die schöne grüne Farbe
der Avocado erhalten bleibt. Wir müssen Grünling gar nicht rufen, der
steht schon in der Tür, als wir die erste Avocado halbiert haben. Nanu?
Eine Avocado hatte einen kleinen runden, die andere einen normalen,
grossen Kern. Ungeöffnet sah man keinen Unterschied.
In eine Guacamole gehört vor allem noch Gewürz. Da unser
Koriander über den Winter das Zeitliche gesegnet hat, verzichten wir
schweren Herzens. Das ist zwar gelogen, aber macht ja nichts. Wir
salzen und pfeffern und geben noch einige Spritzer Tabasco hinzu.
Ebenfalls kommt noch etwas geraffelte Zwiebel und Knoblauch hinein.
Dann mit Olivenöl absegnen und erstmal probieren. Frische Tomaten
gehörten als kleine Würfel ebenfalls in eine Guacamole. Da es Februar
ist und die Tomaten ohnehin noch nicht viel Geschmack haben, nehmen wir
ein paar gewürfelte Dosentomaten.
(Tante Loredana hat den Verdacht geäussert, dass die
Tomaten
keinen geschmacklichen Zweck erfüllen, sondern nur eine Alibifunktion
haben. Entweder eine Entschuldigung, falls die Avocados eine bräunliche
Farbe angenommen haben, oder aber als Farbtupfer.)
In die grösseren Vol-au-vent haben wir noch einige
Meeresfrüchte
gestopft, dann erst die Guacamole drüber. Es hat schlussendlich nicht
nur ganz appetitlich angemutet sondern echt lecker geschmeckt. Sogar
ohne Koriander und Limetten. Man sollte sich durch zu verschrobene
Rezeptangaben nicht beeindrucken lassen und es einfach mal "ohne" oder
mit "anstatt" probieren.
Ottilio und Loredana grüssen aus dem gugelländischen
Kochstudio.
Quarkbällchen und
Nussecken
Obwohl Gugellandia kein Hotspot für Karnevalsübungen
ist,
verwöhnen wir in diesen Tagen gerne unsere Mitbürger mit solch süssem
Kram, der wenig kostet und nach viel aussieht. Wir haben schon so
manches gemacht, aber die Quarkbällchen haben es bis jetzt noch nicht
in unser Repertoire geschafft. Also los. Als erstes sorgen Fritzi und
Dulli, die Mopps-Zwillinge, für Wirbel in der Küche."Geht zu Tante
Lori, die zeigt euch, wie man Quarkbällchen macht."
Nichts einfacher als das. Allerdings müssen wir einen
Neustart
machen, da die süssen Hundchen das Backpulver in den Zucker und die
Vanille ins Mehl gemischt haben. Bis dann endlich die Eier in den
Ricotta gerührt und das Mehl darübergesiebt ist, hat schon ziemlich
viel Gekläffe und Geknurr stattgefunden. Aber brav sind sie ja, wir
mussten fast nichts tun, nur zugucken. Also, man nehme: 2 Möpse, ha,
ha, natürlich nicht, sondern 250 Gramm Mehl, Backpulver (wir haben ein
ganzes Paket genommen) 125 Gramm Zucker, 2 Pakete Vanillezucker, 250
Gramm Ricotta und drei Eier.
Wenn das Öl in der Frittierpfanne heiss ist, kann man
mit zwei
Teelöffeln kleine Bällchen formen und direkt hineinwerfen, meistens
werden sie dann von selber rund. Dann wälzt man die Quarkbällchen in
Zucker und verteilt sie sogleich an die Fasnachtsgemeinde. Dann widmen
wir uns den Nüssen für die Nussecken. Die Raffel wird zuerst noch
als Klettergerüst für Schabernack benötigt, dann gehen die Hündlein
Radfahren und wir haben Ruhe. Allerdings müssen wir nun alles selber
machen.
Wir geben 300 Gramm geriebene Walnüsse in etwa einen
viertel Liter Milch,
dazu kommen 50 Gramm Zucker, 30 Gramm Butter, 2 Esslöffel Honig, Zimt
und ein guter Schuss Rum von Lori's Privatflaschenpark. Dann wird alles
erhitzt, verrührt und abgekühlt in die vorbereiteten Teigecken gefüllt.
Wir mussten den Teig nicht selber machen, da unser gugelländische
Einkäufer nie weiss, was Blätterteig und was Mürbeteig ist, so haben
wir eine grössere Ansammlung von beidem, weil er immer alles doppelt
nimmt. Wir nehmen für die Nussecken natürlich Mürbeteig, der heisst
hierzulande Pasta frolla .
Der Blätterteig nennt sich Pasta
sfoglia . Die
Packungen sehen sich zum Verwechseln ähnlich, und wir reklamieren
natürlich nicht, wenn zu viel kommt. Man kann in einer lebhaften Küche
ja alles verwenden.
Mit ohrenbetäubendem Gewinsel und Gekläffe erscheinen
jetzt wieder Fritzi und Dulli
und schimpfen, dass wir ohne sie weitergemacht hätten. Sie dürfen nun
noch mit Sahne die Teigecken bepinseln. Zu spät sehen wir, dass sie
anstelle normalem Kochrahm Schlagsahne erwischt und rumgeschlirpt
haben. Aber schlussendlich wird alles gut, die Küche duftet wie ein
Bäckerladen und alle rennen uns die Türe ein.
Fröhliche Fasnacht aus dem Kochstudio.
Loredana, Ottilio, Fritzi und Dulli
Tsatsiki-Pizza
Wir wollen Frühling, Grünzeug, frischen Wind in der
Küche. Der
Kühlschrank hat wie immer viel Angebot, das man möglichst schnell
verquanten sollte. Tsatsiki heisst diese griechische Joghurtsosse, die
in der ganzen Welt überbewertet und untergebuttert wird. Wir machen sie
heute als Krönung unseres Frischekick-Tages. Man benötigt dazu nur
griechischen Joghurt und eine Salatgurke.
Wir haben uns natürlich alle Online-Videos von
Tsatsiki-Spezialisten angesehen und uns am Boden gekringelt vor Lachen.
Nur zu, warum einfach, wenn es kompliziert ebenfalls geht. Tatsache ist
alllerdings, dass ein Gemisch von Joghurt und Gurke schon zu flüssig
geraten könnte, deshalb sollte man beides tunlichst abtropfen, bzw.
entwässern.
Bis unsere Gurken und das Joghurt den gewünschten
Mischungsgrad
erreicht haben, können wir uns unserem Flammkuchen widmen. Naja, wir
haben im Eifer des Gefechts keinen Hefeteig zustande gebracht, weil wir
mindestens sechs Rollen Fertigteig im Kühlschrank haben. Was passt denn
zu Tsatsiki? Wir entschliessen uns für Thunfisch-Zwiebel-Oliven-Pizza.
So kommt endlich dieser "Light"-Kram unter's Messer.
Lori hat dann ein paar Zwiebelchen angebraten, und wir
haben den
Teig in die Form geklatscht. Stolz sind wir nicht, denn wir können
selber guten Teig machen, aber was da ist, muss ja schliesslich
ebenfalls verwendet werden. So mache ich anstandtshalber ein paar
Löcher in den Boden, und Lori verteilt den Thunfisch darüber. Jetzt
haben wir die grosse Sorge, dass die "Kiste" beim Backen zu trocken
werden könnte.
Noch ein paar schwarze Oliven, Salz und Pfeffer darüber.
Für den
Fall, dass es zu trocken wird, haben wir ja die Tsatsiki. Ha ha. Unsere
Sosse enthält folgende Bestandteile: Geraffelte Gurken, im Ganzen,
gesalzen, entwässert, gepresst, zwei dicke Knoblauchzehen, zerquetscht,
Salz, Pfeffer, giechischer Joghurt, abgetropft und ein paar Tropfen
hochreines Olivenöl als Absegnung.
Wenn die Tarte, bzw. Pizza fertig gebacken ist, noch
heiss,
sofort mit Tsatsiki begrüssen und sich unter eine griechische Palme
oder eine Säule setzen, und genüsslich dem Frühling entgegen schmatzen.
Wir wünschen allen viel Spass in der Küche und eine
schöne Zeit. Ottilio und Loredana
Ofenküchlein
"Ach, du liebes bisschen, was sind denn das für zwei?"
Wir
bekommen Besuch von zwei Gürteltieren, die noch nie im Leben eine Küche
oder einen Kochtopf gesehen haben. Da wir eine süsse Füllung für unsere
Ofenküchlein suchen, überlegen wir, dass man bei der Zubereitung von
einem Fertigpudding wohl nicht viel falsch machen kann.
Sie schaffen es zwar, die richtige Menge Milch in die
Pfanne zu
kippen, aber bereits nach Zugabe des Pulvers fangen die Probleme an.
Sie lachen sich erst einmal schief über unsere ebensolchen
Schwingbesen. Dann erfahren wir, dass sie nicht wissen, ob in der
Mischung schon Zucker drin ist, weil sie die Schachtel bereits
weggeworfen haben. Nach eingehender Suche verkünde ich. "Immer lesen,
was da gedruckt ist. Da zuccherare heisst, es ist noch k e i
n
Zucker drin.
Nachdem sie dann stundenlang Vanillepudding geschleckt
haben,
wird es uns zu bunt und wir schicken sie radfahren. Vielleicht sind sie
darin geschickter. Wir erklären ihnen kurz, wo bei einem Rad vorne und
hinten ist, dann schiebt sie Lori durch die Küchentür fort in den
winterlichen Sonnenschein.
Endlich können wir uns den Ofenküchlein widmen. Dazu
stellen wir
mit 100g Butter, 240 ml Wasser, 1 Prise Salz und 180 g Mehl einen
einfachen Brandteig her. Die 4 Eier kommen erst dazu, wenn alles
abgekühlt ist. Dann werden mit zwei Löffeln kleine Häufchen geformt und
ins Backblech gehäuft und bei 180 Grad dreissig Minuten gebacken.
Den Backofen möglichst nicht öffnen und die Küchlein
darin
abkühlen lassen. Später kann man sie knapp durchschneiden und beliebig
füllen. Wir haben für die Füllung noch zusätzlich Zucker geschmolzen
und das Karamell unter die Vanillecreme gemischt. Dann kam sie
in
den Freezer und später in die Ofenküchlein. Als die Gürteltiere heil
von ihrer Fahrradtour zurückkehren, helfen sie dabei, einen Teil der
Küchlein noch in herzhafter Weise mit frischem Ziegenkäse zu füllen. So
viel Wirbel um ein paar Windbeutel, ha ha ha.
Es grüssen herzlich Ottilio, Loredana und zwei verrückte
Gürteltiere.