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Eier-Ravioli mit
Tomatensosse und Gurkensalat
Loredana schleicht noch in den Gurken herum und
überlegt, welche
schon gut für den Salat ist. Wir freuen uns jedes Jahr, wenn der erste
Gurkensalat kommt. Das ist immer ganz besonders, denn eine Gurke vom
eigenen Garten schmeckt nicht nur wunderbar sonder sie riecht sogar
herrlich. Da können die Besserwisser lange sagen, dass da nur Wasser
drin ist, es verbindet sich eine märchenhaft schöne Meeresbucht an der
Amalfiküste mit diesem Geschmack, vor allem, wenn wir die Gurken gut
gesalzen haben, ha ha.
Allerdings muss ich mich gleich ein wenig über meine
Tante
wundern. "Warum schnitzt du denn neuerdings Gurkenmännchen? Hast du
wieder ein paar kleine Lehrlinge unter der Schürze versteckt?" Nachdem
das geklärt ist, besprechen wir die Arbeitsfolge. Lori macht die
Tomatensosse und ich den Teig für die Ravioli. Dass das eine
mit
Zwiebelschneiden und so verbunden ist, hat nichts zu bedeuten, mein
Pastateig ist schliesslich meine Erfindung.
Naja, Erfindung vielleicht nicht, mein Grossvater hat es
schon
so gemacht, ich würde vielleicht Quintessenz sagen, also hört gut zu,
wenn ihr ihn nachmachen wollt. Man nehme 300 Gramm Mehl und drei
Eidotter. Drei Teelöffel Olivenöl, etwa so viel Weisswein wie das
Eiweiss war, das wir nicht
verwendet haben, und k e i n Salz. Das
knetet man dann zu einem Teig, indem man noch ganz, ganz wenig Wasser
hinzufügt bis der Teig die richtige Konsistenz hat, nicht klebt, aber
trotzdem noch weich ist. Er muss dann eine halbe Stunde stehen gelassen
werden, in der Zeit kann man die Füllung zubereiten.
Für Ravioli-Füllungen nimmt man am besten cremige
Zutaten. Wir
müssen unsere Speckwürfel ziemlich kleinkriegen und noch mit Ricotta
vermengen, damit wir eine Art "Mettwurst" erzielen. Nachdem wir die
Teigwarenmaschine installiert haben, will mir die Lori ununterbrochen
die Show stehlen. Einmal muss sie dahin watscheln, dann wieder dorthin,
und immer mitten durch das Bild, so, dass man gar nicht sieht, wie gut
ich arbeite.
Es gibt ja unzählige Arten von Teigwaren. Bei den
Gefüllten zum
Beispiel geht es von Ravioli zu Tortellini, von Agniolotti zu Raviolini
und Tortelli, Cappellotti, Capellini, wir haben dann infolge der
Füllmenge ebenfalls so etwas wie kleine Hüte geformt. Wichtig ist, dass
beim Kochen nichts entweicht und die Hülle nicht reisst. Das ist bei
diesem Teig besonders gut, denn durch den Wein wird der Teig fest und
reisst nicht so leicht, so, dass man ihn ganz dünn machen kann.
Nachdem wir die Füllung restlos verwendet haben, ist
immer
noch Teig übrig. Die Tomatensosse wird noch abgeschmeckt, gemixt, und
vor allem mit Rahm verfeinert. Die fertigen Ravioli hat Lori noch in
Kräuterbutter geschwenkt, aber das ist in Anbetracht der tollen Sosse
schon fast eine Sünde. Denn es kommt ja zum Schluss noch Parmesan
drüber, und das nicht zu knapp.
Obwohl man sich nach diesem Essen in die Hängematte
legen muss, ist das richtige Sommergefühl zum Platzen da.
Viele Grüsse aus dem Kochstudio, machts gut und habt
auch viel Spass in der Küche.
Ottilio und Loredana
Mediterranes Entrecôte
Wohin die Loredana mit den Radieschen von Grünling
verschwunden
ist? Ich habe gehört, es hätte heute zum Frühstück tolle Brote gegeben.
Naja, jetzt bringt sie mir dafür eine Kuh in die Küche. "Was müssen wir
heute notschlachten?" frage ich in die Runde, Linda guckt
schon
ganz entsetzt. "Ich meine, was ist zur Verarbeitung fällig?" Was
wirklich mit der Butter passiert ist, will man mir nicht sagen, sie
muss in eine Stampede geraten sein.
Damit machen wir Kräuterbutter, die passt zu meinen
Entercôtes.
Die Damen gehen also Kräuter pflücken und ich überlege mir inzwischen,
was man sonst noch dazu machen könnte. In Grünling's Garten sind nun
fortwährend Zucchini reif, einer ist schon etwas gross, den muss ich
heute noch abholen. Die Kräuter, die Linda und Loredana gebracht haben,
enthalten Petersilie, Koriander, Cola-Kräuter, frischen Oregano,
Majoran und Rosmarin. Ich entferne die dicksten Stengel, dann kann
Linda mit Hacken loslegen.
Kräuterbutter schmeckt bei uns immer in der selben Art
wunderbar, weil sie am Schluss jedes Mal mit den gleichen pfiffigen
Zutaten abgerundet wird. Das sind Zitrone, Worcestershiresosse und
Knofipulver. Dann kommt die "Stampede-Butter" hübsch gerollt bis zum
Finale in den Kühlschrank.
Zum Entercôte gibt es ja in der Regel Pommes frites,
aber das
ist mir heute zu langweilig. Wir lassen es mal so richtig krachen und
servieren dazu unsere roten Zwiebeln. Die muss man allerdings erstmal
schälen und in Ringe schneiden. Die Lori grinst schon frech und denkt,
ich würde mich sicher wieder irgendwie drücken, aber diesmal bin ich
ganz gerissen und hole für die beiden Damen ein Gläschen Spumante. Das
wirkt, sie machen keine dummen Sprüche.
Die ganzen Zwiebelringe bringe ich dann mit etwas von
der
restlichen Stampede-Butter zum Braten. Dann geben wir Balsamico-Essig
dazu, und sogar noch etwas Balsamico-Konzertrat, ich weiss gerade
nicht, wie es heisst, aber gewisse Leute in Gugellandia sind verrückt
danach. Dann dürfen die Damen weiter schnippeln und an ihren
Sektgläsern "nippeln". Ha, ha. Ich übernehme dafür
das
Fleisch, das ist die grösste Verantwortung.
Obwohl Lori wieder stänkert, so ein Stück Entercôte in
die
Pfanne zu werfen, sei doch keine Leistung, werde ich dann doch allen
das Gegenteil beweisen. Man muss dafür nämlich schon ein Pfötchen
haben. Oder eine Stoppuhr, eine Fleischhitzemesser oder sonstwie Gerät.
Ich mache es eben mit Schnauzspitzengefühl. Ich muss der Lori
allerdings in einem Recht geben. Wenn das Fleisch schön
durchschnittlich dick ist, kann man eigentlich nicht viel falsch machen.
Den
Rest erledigen die Beilagen. Wenn man trotzdem noch etwas
"Pommiges" haben möchte, - wir haben noch ein paar
Paprikachips
dazu gereicht.
Und nun wünschen wir allen unseren Freunden ebenfalls
viel Spass in der Küche und einen herrlichen Festschmaus.
Loredana, Ottilio und Linda
Radieschen mit Garnitur
"Hallo, Lori, was kann man alles mit Radieschen machen?
Loredana
weiss ebenfalls nicht, was man mit Radieschen zaubern könnte. Deshalb
geht sie freiwillig welche plücken, sie meint, vielleicht fällt ihr
dann etwas ein. "Und, ist dir eine Idee gekommen?" Aber mir ist
eingefallen, dass es irgendwo noch grüne Linsen haben müsste. In einem
Salat machen sich Radieschen immer gut. "Wo sind die Linsen?"
Loredana fängt an zu suchen und bringt anstelle der
Linsen die
ersten Pfifferlinge, die Gugel vorgestern im Wald gefunden hat.
"Geputzt und gerüstet." Als sie so die Eierschwämme heranschiebt, fällt
mir ein, dass wir den neuen Eierpiekser von dem DDR-Paket noch gar
nicht eingeweiht haben. Zu einem Linsensalat könnten
natürlich
Kartoffeln ebenfalls passen, und dann noch.....
Vor Ideen können wir uns nun fast nicht mehr retten. So
ist das
mit einem Salat, der wird plötzlich immer üppiger und reichhaltiger,
bis man - ja, vielleicht die Radieschen gar nicht mehr findet.
Wir sind aber ganz sicher, dass es mit vielen Zutaten um so
besser schmeckt und machen fröhlich weiter.
Die Eierschwämme haben natürlich eine besondere
Präsentation
verdient. Wir braten sie mit ein paar Zwiebelchen an und geben sie dann
in unsere neuen Förmchen, die wir dann mit gut gewürztem Aspik füllen.
Noch
immer stehen aber die Radieschen tatenlos rum und lachen uns mit roten
Köpfen an. Zuerst gibt Lori aber noch gewürfelte Kartoffeln in die
fertig gekochen Linsen, erst dann dürfen die Radieschen darin
baden.
Jetzt fehlt noch die Sosse und vor allem die Eier. Ha,
und dann
haben wir ja noch kleine Bratwürstchen, die passen dazu. So wird unser
Radieschengericht immer reichhaltiger und bunter. Als alles zusammen in
der Schüssel zusammenkommt, müssen wir gestehen, dass die Radieschen
eher in der Minderheit sind, aber was soll's, wichtig ist, wir haben
wieder mal etwas Leckeres gekocht.
Linsen mit Kartoffelsalat, Eiern, Würstchen,
Pfifferlingsülzchen und Radieschen.
Nun wünschen wir allen viel Spass mit eueren Radieschen.
Loredana und Ottilio.
Marzipan-Torte
Ursprünglich wollten wir ja einen Baumkuchen
machen. Goppi
hat in dem kleinen DDR-Kochbuch gestöbert und uns den Vorschlag
gemacht. Es benötigt nur 6 Eier, eine Prise Salz, 120 Gramm Zucker, 200
Gramm Butter, 100 Gramm Mehl, 100 Gramm Puderzucker, 1 Päckchen
Vanillezucker, 100 Gramm Aprikosenmarmelade.... "Ja, ja, schon gut,
Goppi, dann backen wir eben deinen Kuchen. Allerdings fehlt das
Marzipan, davon gehört 150 Gramm in den Teig.
Goppi geht also mit Loredana Mandeln knacken, denn die
sind ja
die Grundlage für Marzipan .
Ich habe inzwischen die 6 Eier getrennt und
wundere mich, was die Zwei so lange machen.Wir haben ja schon .......
Marzipan gemacht, aber diesmal versuchen wir es ein wenig anders, weil
ja die Masse in
den Teig kommt. Wir schälen und reiben die Mandeln. Dann vermischen wir
sie mit ordentlich Amaretto und einem Spritzer Bittermandelaroma. Damit
das Ganze eine nicht zu flüssige Konsistenz hat, mischen wir noch
Puderzucker dazu.
Da alles zu einem Teig verarbeitet werden muss, haben
wir
diesbezüglich viele kochtechnische Freiheiten. Wichtig ist, dass das
Eiweiss schön steif geschlagen, zusammen mit dem Mehl unter den Teig
kommt. Dann werden schichtweise immer ein paar Löffel von dem Teig in
die Backform gestrichen, etwa 5 Minuten gebacken, dann kommt die
nächste Schicht. Dies macht man so lange bis der ganze Teig weg ist.
Zwischendurch ist der Teig einmal zu wenig lange im Ofen
gewesen, zwischendurch einmal fast zu lange. Aber das ist
wahrscheinlich das Charakteristikum dieses Kuchens, den wir aber als
jetzt Torte nennen wollen. Denn es schmeckt tatsächlich höllisch fein
nach Marzipan. Aber jetzt kommt ja erst das typisch tortige. Der fertig
gebackene Kuchen wird nämlich von allen Seiten mit Marillenmarmelade
eingestrichen.
Das ist eine ganz schön klebrige Arbeit, aber es kommt
noch
besser. Zum Schluss streichen wir noch Zartbitter-Kuvertüre drüber, und
zwar sowohl unten wie oben. Ich habe mich dabei an meinen Grossvater
erinnert, der seine Marmeladebrote immer an beiden Seiten mit Honig
bestrichen hat, da musste man immer sehr schnell sein mit Abbeissen.
So ist anstelle des von Goppi gewählten DDR-Kuchens die gugelländische
Marzipantorte entstanden.
Die Rosenblätter kann man getrost mitessen. Wir wünschen
allen
unseren Freunden ebenfalls viel Spass in der Küche und eine
immer
neugierige Nase.
Goppi, Ottilio und Loredana