Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Februar 2019





 
 Winter-Salate

 Im Winter isst man gewöhnlich viel zu viele Kohlehydrate, weil einfach zu wenig interessantes Gemüse da ist. Wir wollten heute eine raffinierte Salatplatte machen mit verschiedenen Wintersalaten. Die Raffinesse hat sich allerdings schon am Anfang verflüchtigt, als wir gemerkt haben, dass keine Ananas mehr da ist.  Selleriesalat ist ohne Ananas nicht denkbar.

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Mir ist dann aber die Idee gekommen, man könnte in die Sosse, in der es viel Joghurt, Senf und Mayonnaise hat, noch etwas Kurkuma dazu geben. Zusammen mit den Äpfeln hat es dann tatsächlich geschmeckt, als hätte es doch Ananas drin. Das Curryhafte hat unsere Assoziationen mit Ananas versorgt. Nüsse lassen wir heute absichtlich weg. Das Mühlerad von der uralten Reibe zu drehen, war schon anstrengend genug.

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Rote Beete hingegen sind schnell geschnippelt. Dafür muss unsereins immer höllisch Obacht geben, dass man nicht von oben bis unten rosa eingefärbt wird. Deshalb machen wir heute unser Wettkämpfchen anders. Zuerst macht Lori ihren Randensalat mit Zwiebeln und Mayonnaise. Dann komme ich und präsentiere meine Version.

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Meine rote Beete wird gewürfelt, mit Orangensaft beträufelt und dann mit gehackter Schokolade vermischt. Eine Superidee, wenn man offiziell etwas Schokolade naschen und sich trotzdem gesund ernähren möchte. Im Hintergrund sieht man eine Menge rote Pfefferschoten herumliegen. Ursprünglich wollte ich damit etwas Farbe ins Essen bringen, aber sie sind abgöttisch scharf.

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Loredana macht sich nun ans Brot backen. "Der Teig klebt wie Kleister!" schimpft sie, aber das ist gut, wenn der Teig viel Flüssigkeit enhält, ist das Brot dann nicht so trocken. Der Fenchel muss ebenfalls noch päpariert werden, ich möchte schöne Streifen haben, die ich dann im Dampf gar koche und in einer italienischen Salatsosse mariniere. Wenn wir noch mehr Zeit gehabt hätten, wäre noch ein Karottensalat dazugekommen.  Aber uns taten schon die Pfoten weh vom Schnippeln, Kneten, Rühren und Schüsseln herumstemmen.

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Unser Salatbuffet ist fertig. Natürlich werden es sich einige von uns nicht verkneifen können, dazu noch eine Wurst oder einen Käse zu verdrücken, aber das ist Geschmacksache, und es ist schliesslich das Wichtigste, dass es schmeckt.  Übrigens, den Peperoncino hat Lori nicht hinterrücks in den Salat gemischt, das wäre ja noch schöner, nein, wir haben darin nur unsere Kelle mariniert. (siehe Kellenduell)

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Wir wünschen allen viel Spass in der Küche und beim Essen.


 
 CUP CAKES SAN VALENTINO

Ich bin zwar kein grosser Fan von diesen amerikanischen Superklassikern, die so schwupp gemacht sind und wunderschön anmuten. Aber weil Valentinstag ist, entschliessen sich Lori und ich, ein paar Cup Cakes zu backen. Allerdings haben wir keine Papiertüten, die dafür typisch sind. Da wir sie später sowieso weggenommen haben, fallen sie also nicht sehr ins Gewicht. Ende der Bastelstunde.

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Für den Teig benötigt man 200 Gramm Zucker, 1 Ei, 2 Eigelbe, 110g weiche Butter, Vanilleextrakt, 150 Gramm Mehl, 50 Gramm Speisestärke, Salz, Backpulver und 110 ml Milch. Wir haben uns einen Klotz steinharte Butter geteilt. Lori will Orangenküchlein machen, ich welche mit Schokolade. Das Rühren können wir in Anbetracht der Butter vorerst vergessen, die muss erst etwas weicher werden.

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Wo ich den Orangenlikör versteckt hätte, fragt Lori. "Hast du vergessen, den haben wir doch verschenkt!" Sie schüttet dafür ein ganzes Fläschen Orangenaroma in den Teig. Als wir die Teigs in die Förmchen füllen, merken wir, dass es sich bei dem Rezept offenbar um Riesenküchleins handelt, aber das macht ja nichts, unsere Freunde habe sicher einen gesegneten Appetit.

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Loredana stopft meinen restlichen Teig in eine Tasse und findet, Cup Cakes müssten in der Tasse gebacken werden, das gehöre sich so. Sie steckt noch Schokolade hinein und garniert nicht zu knapp mit Schlagsahne. Dann rennt sie damit ins Freie um Lob einzuheimsen. Ich mühe mich in der Zwischenzeit mit dem Schälen von Mandarinen ab, denn an Garnitur haben wir im Moment nicht viel zu bieten. So Zuckerschnickschnack ist so wieso nicht meins.

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Nachdem die Cup Cakes 20 Minuten gebacken haben, lässt man sie abkühlen, dann kommt das so genannte Topping. Da kann man sich eine Creme anrühren, wie man es mag. Ich habe meinen Teil mit Kakaopulver gefärbt, Lori hat wieder zum Orangenfläschchen gegriffen. Stellt euch vor, es wäre noch Orangenlikör da gewesen, ha ha ha. Beim Umgang mit der Spritzdüse ist es passiert, dass ihr eine Ladung daneben ging. Sie war der Meinung, das Gerät sei schuld.

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Ich habe zwar gelacht, dann aber festgestellt, dass die Spritzdüse tatsächlich die Tendenz hat, gewissen Schabernack zu treiben, denn mir ist ebenfalls eine Portion danebengespickt. Wir sind auf jeden Fall satt, ohne dass wir ein Küchlein probiert haben. Die waren ja auch für den Valentinstag gedacht.

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Wir wünschen gutes Gelingen in der Küche und viel Spass beim Brutzeln und Backen.

Ottilio und Loredana

 
 Seeräuberhuhn

Meine Tante Loredana ist unter die Piraten gegangen, ich fass es nicht, ha ha. Als ich mit der Seeräuberflagge im Kochstudio einmaschiere, guckt sie schon wie ein seekranker Smutie. "Hey, Lori, was ist? Wir machen ein Seeräuberhuhn, ist das nicht senstationell?" Mit dem Hühnchenzerkleinern hat sie es nicht so, deshalb übernehme ich diesen schwierigen Teil. Die Rebschere haben wir vorher gründlich desinfiziert, und das Huhn gewaschen.

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Ein plattes Huhn macht man, indem man es nur halbiert. Wichtig sind nun die Zutaten für die Marinade. Hühnerbrühe, Zitronensaft, Olivenöl und eine ganze Knofiknolle. Gesalzen haben wir das Huhn schon beim Zerlegen, es wirkt dann gleich nicht mehr so tot. Pfeffer geben wir natürlich ebenfalls dazu, und später kommt noch die ganze Seeräuberpalette.

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Die wunderbare Marinade wird nun in einer Schüssel angerührt, dann darf das Seeräuberhuhn darin baden gehen, bis wir mit den Vorbereitungen für sein Bett fertig sind. "Du machst die Zwiebeln, ich die Kartoffeln, ist das für dich okay?" Loredana hat Kontaktlinsen und muss beim Zwiebelschneiden keine Tränen vergiessen, sehr praktisch. Unser Duell kann beginnen, es geht wie immer um - den Spass am Wettkampf.

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Es wird richtig seeräuberisch als wir die Klingen kreuzen und von Acht retour zählen. Los! Zwiebel gegen Kartoffel, welch ein Duell. Schnipp, schnapp, säbel, klatsch, schlipp, knapp, zwischendurch noch ein kleines Messergefecht zum Spass und schon ist alles zerkleinert und bereit für das Seeräuberhuhn.  Das ist inzwischen schön mariniert und legt sich in sein Zwiebel-Kartoffel-Bett, als wäre es das einzig Wahre in der Welt.

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Wir sind inzwischen ebenfalls der Meinung, dass sich das Huhn nichts besseres hat wünschen können, und während es so im Ofen dahinschmort, machen wir ein kleines Pokerspiel. Wer gewinnt, kann nach Belieben dem Huhn noch das eine oder andere Gewürz verpassen.  Das ist einerseits ziemlich gemein, aber meist total lecker.

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Da es schon dunkel ist, holt keiner von uns beiden mehr Rosmarin, dabei würde der natürlich zu Huhn gut passen. Wir pokern nun mit Kurkuma, Paprika, Kümmel und noch so einer exotischen Gewürzmischung. Als wir unser Piratenhuhn zwischendurch mal kontrollieren, findet Lori, es müsse noch etwas Farbe in den Topf. 

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Das wichtigste an diesem Gericht sind die Zitronen und der Knofi. Der Rest ist Seeräubersache, lasst es euch schmecken. 


 
Gugelländische Kartoffelsuppe

Meine Grossmutter hat immer, wenn die Speisekammer leer war, gesagt, jetzt ist aber Matthäi am Letzten. Wir sind eingeschneit und niemand geht Einkäufe machen. Und gerade jetzt, wo eben Matthäi am Letzten ist, kommen gleich drei lernwillige Mitarbeiter in mein Kochstudio. Als ich gesagt habe, sie sollen doch etwas Radfahren gehen, haben sie abgelehnt, sie wollen helfen. Wohlgemerkt, die drei kommen alle von der Bonbon-Industrie.

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Loredana geht mit Zelli in den Kräutergarten, um zu sehen, ob schon was wächst. Petersilie suchen sie aber vergebens.  Ich unterstütze Stetü bei seiner anstrengenden Arbeit des Zwiebelnschneidens. Ach ja, ich habe noch gar nicht gesagt, was wir kochen. Wir machen eine gugelländische Kartoffelsuppe. Dazu benötigt man nichts weiter als Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Milch, Butter, Wasser und ein paar Gewürze.

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Zuerst werden die Zwiebeln in der Butter angebraten. Dann kommen die geschnittenen Karotten dazu und anschliessend die Kartoffeln. Damit die arbeitslustige Truppe etwas zu tun bekommt, machen wir noch ein paar Extraübungen, wie zum Beispiel Lori, die mit Zelli Blümchen schnitzt. Die kommen nicht in die Suppe. Wir kochen sie separat in der Mikrowelle und geben sie erst zum Schluss oben ins fertige Gericht.

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Ich war völlig platt von den Bonbon-Machern, dass die sich so gut angestellt haben. Kein Meckern, kein Murren, nur fleissige Fröhlichkeit, Lori und ich hatten fast nichts zu tun. Deshalb habe ich dann eine kleine Vorstellung mit dem Kochmesser gegeben und ihnen etwas Schnippelarbeit abgenommen. Ja, so bin ich halt.

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Wenn das ganze Gemüse im Topf mit etwas Brühe kocht, kommt die Milch dazu. Von jetzt an muss man öfter kontrollieren, dass nichts anbrennt. Neben Salz und viel Pfeffer kommt noch reichlich Muskatnuss hinein.  Karlchen hat versehentlich eine ganze schnabuliert und dann einen Hustenanfall bekommen. Aber er hatte keine Folgeerscheinungen, nicht mal Halluzinazionen, was beweist, dass eine Muskatnuss noch völlig harmlos ist.

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Zum Schluss haben wir dann noch die Zwiebelringe in Mehl gewälzt. Das macht die Lori immer mit ihren Superschwingkünsten, der Stetü war ganz hingerissen von ihrer Darbietung.  Wir haben nicht das genze Gemüse für die Suppe verwendet, sondern nur einen Teil davon püriert. Mit dem Rest machen wir morgen noch ein Gemüsegratin. Nicht vergessen, in eine heisse Kartoffelsuppe gehört viel Pfeffer, dann ist sie richtig hot.

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Nächste Woche ist hoffentlich die Speisekammer wieder voll. Bis dahin wünschen wir viel Spass in der Küche.

Stetü, Zelli, Karlchen, Loredana und Ottilio


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