Monat
2016
Monat
2017
Monat
2018
Monat
2019
Monat
2020
Monat
2021
Monat
2022
Monat
2023
Monat
2024
Monat
Eierlikör - Torte
"Was ist denn mit dir los? Schon so fleissig, und alles
parat
gemacht?" Als ich heute in die Küche komme, bin ich sehr verwundert,
dass Lori keine Lehrlinge um sich rum wuseln hat sondern wie eine Eins
neben einer Flasche Eierlikör steht. "Eierlikörtorte? Na schön, hast du
ein Rezept?" Natürlich hat sie kein Rezept, aber eine Idee. Wir stürzen
uns also mit Feuereifer in die Tortenherstellung.
Für das Bisquit benötigen wir 6 Eier, 150 Gramm Zucker,
Vanille,
100 Gramm Mehl, 100 Gramm Stärkemehl und Backpulver. Lori hat
vor, den Kuchen dann zweimal durchzuschneiden, was aber schwierig ist,
wie ich aus Erfahrung weiss. Wir nehmen deshalb eine etwas
kleinere Tortenform, 26 cm Durchmesser, das sollte gehen.
Der Eierlikör steht die ganze Zeit geduldig im
Hintergrund. Wir
haben ihn dann etwas umgedreht, damit wir nicht ungewollt Werbung für
das Zeug machen. Schliesslich haben wir ja schon unseren eigenen
Eierlikör gemacht, sogar mit eigenen Eiern, seufz. Das Eiweiss wird
geschlagen, das Mehl drübergesiebt und mit der Eierzuckermasse
verrührt. Als ich den Backofen vorgeheizt habe, ist mir aufgefallen,
dass da ein leerer Blumentopf herumsteht.
"Seit wann arbeitest du noch für Grünling?" habe ich
gefragt,
aber sie hat nur gelacht und erzählt, sie hätten am Sonntag eine
Blumentopfbrot-Party gemacht. Diese Tanten! Jetzt ist unser
Bisquit gebacken und wir kommen zur Füllung. Loredana weicht schon mal
etwas Gelatine ein, das ist von Nutzen, wenn man mit Schlagsahne
arbeitet. Ich habe dann vorsichtshalber mal geguckt, ob der Eierlikör
wirklich Eierlikör ist.
Jetzt wird ziemlich viel Schlagsahne (6 dl) benötigt und
mit
Puderzucker und dem Eierlikör vermischt. Wir haben dann aber schnell
gemerkt, dass es noch zu wenig eindeutig schmeckt und so hat Lori nach
jeder Lage Kuchen und Schlagsahne noch zusätzlich ein paar
Flaschendeckel Eierlikör darübergekippt.
Der oberste Stock der Torte sollte nun noch etwas
dekoriert
werden. Zuvor aber haben wir das ganze Werk ein paar Stündchen in die
Kühle gegeben und uns einen Schlachtplan für die Deko zurechtgelegt.
Das ganze Werk erinnert mich an eine sizilianische Eis-Sorte, deshalb
schlage ich vor, noch etwas klein gehackte kandierte Früchte zu
verwenden, die können wir vor den nächsten Weihnachten so wie so
nirgends mehr unterbringen.
Und so ist es nach etlichem Geklecker eine
Eierlikör-Torte
geworden, die ihrem Namen Ehre macht. Ha ha. Schöne Grüsse und viel
Spass in der Küche wünschen Otti und Lori.
Langos -
Gebackene Mäuse - Nonnenfürzchen
Die Langos haben wir im Wiener Prater zum ersten Mal
gefuttert
und wollten es unbedingt nachkochen. Damals gab es aber noch kein
Internet und wir haben alles mögliche probiert. Im Piemont ist das
selbe Gebäck unter dem Namen Lügen serviert worden und wir haben
entdeckt, dass es einfach frittierter Pizzateig ist. Mit einer
Knofisosse oder einem Dip, schmeckt es super und ist schnell gemacht,
wenn man die Ruhezeit vom Teig berücksichtigt.
Die kleine Rotnase, die uns heute im Kochstudio besucht,
bekommt
also den Namen Langosch. "Oder möchtest du lieber "gebackene Mäuse"
heissen?" Den süssen Hefeteig nimmt Lori zuerst mit ihm in
Angriff. Er soll schätzen, wie viel 40 Gramm Butter sind und die mal
abschneiden. Die Tante zeigt ihm dann, wie es geht. Dann rühren sie die
verschiedenen Zutaten in den Teig und dieser wird geknetet bis er schön
geschmeidig ist.
Weil der Teig ein bis zwei Stunden ruhen soll, denkt
sich der
kleine Langosch, er kann jetzt Radfahren gehen, aber ich sage, nichts
da, jetzt kommt ja erst der Langos-Teig. Er guckt anfangs interessiert
zu, aber dann macht er Schabernack und wir lassen ihn wohl oder übel
radeln gehen. Dieser Teig soll ebenfalls "gehen" und zwar an
einer warmen Ecke um das Doppelte.
Als drittes machen wir Nonnenfürzchen. Für diese stellen
wir
einen Brandteig her, der ist noch schneller gemacht und darf etwas
weniger fest sein. Er wird dann nur mit zwei Löffeln in kleinen
Portionen abgestochen und ins heisse Fett gegeben. Ich habe zwar etwas
gestutzt, dass so viele Eier hineinkommen, ich
habe noch nie
eine so grosse Menge von dem Teig gemacht.
Die Lori geht Erba cipollina holen, was wir für unseren
salzigen
Dip benötigen. Langosch ist offenbar mit dem Rad darin unterwegs
gewesen, oder aber er hat damit die Wiese gemäht. Als ich ihn anweise,
den Besen zu schwingen und etwas die Küche zu säubern, nimmt er den
Schwingbesen. Kluges
Kerlchen eben. Er darf dann die Joghurt-Sossen probieren, eine salzige
für die Langos und eine süsse für die gebackenen Mäuse und die
Nonnenfürzchen.
Aber jetzt geht es um die Langos. Man könnte sie ganz
dünn
walken und tellergross machen, aber wir haben uns für kleinere
Portionen entschieden. Der Rest vom Teig wird in Tiefkühlbeutel
verpackt und im Kühlschrank bis morgen gelagert. Langosch hat ein paar
gleich warm verputzt und konnte nachher fast nicht mehr stehen, so satt
war er. Lori hat vergessen, dass noch Rum in die Mäuse kommt und
schmuggelt im Nachhinein noch ein paar Tropfen in den Teig.
Der
Brandteig für die Nonnenfürzchen musste ebenfalls ein Weilchen ruhen,
und jetzt kommt er aber wie alles andere in unsere grosse
Frittierpfanne und schwuppdiwupp sind ebenfalls die Nonnenfürzchen
fertig und können abtropfen. Dann geizen wir nicht mit Puderzucker und
servieren unsere frittierten Köstlichkeiten, egal, welche Tageszeit
gerade ist.
Wir wünschen allen viel Spass in der Küche und natürlich
beim Schlemmen.
Ottilio, Loredana und Langosch
Chicken Curry
Mein Kochtopf ist wieder da. Zu seinen Ehren wollen wir
darin unsere echt gugelländische Currysosse zubereiten. Lori
kann schon mal die Zwiebeln kleinschneiden. Wir benötigen mindestens
drei und eine Menge weiterer Zutaten. Ich mariniere erstmal das
Hühnchenfleisch mit Sojasosse. Dann kommt der wichtige Griff nach der
Currydose. Ich bin sehr heikel mit Currymischungen, am liebsten würde
ich sie selber machen, aber gewisse Zutaten sind hier schwer zu
bekommen. Drei grosse Esslöffel dürften für den Anfang reichen.
Die gehackten Zwiebeln werden zusammen mit der Butter
und dem
Currypulver durchgeröstet. Dann löschen wir mit reichlich Brühe ab, wir
wollen ja viel Sosse machen! Loredana hat Rosinen gewaschen und ich den
Ingwer geschnitten. Das alles kommt fortwährend in die Sosse
hinein, die inzwischen am Herd vor sich hinköchelt. Dann haben wir noch
Äpfel genommen und klein geschnitten. Die Paprika kommt nur wegen der
Farbe dazu, man muss gucken, dass sie geschmacklich nicht dominiert.
Wir giessen immer wieder mit zusätzlich Brühe oder Wein
(!)
nach, es kommen noch mehr Äpfel und Ananasstücke hinzu. Das Beste am
Sosse kochen, ist ja das Probieren. Wir haben immer kleine
Meinungsverschiedenheiten. Ich finde es zu wenig scharf, Lori hat
andere geschmackliche Einwände, wie etwa zu wenig "indisch".
Wir haben dann noch etwas Kurkuma, einen Sternanis,
einen
Peperoncino und etwas Pfeffer dazugerührt, aber eigentlich bekommt die
Sosse das richtige Aroma durch die Kochzeit. Als es mir genügend scharf
ist und Lori genügend indisch, wenden wir uns dem Reis und dem Fleisch
zu. Meine hinterlistige Tante hat dann den Peperoncino und den
Sternanis
heimlich entfernt. Das marinierte Hühnchenfleisch wenden wir nach
gugelländischer Art wieder zuerst im Mehl.
Dann wird es in kleinen Portionen gebraten. Wir mischen
es nicht
unter die Sosse, weil es immer irgendwelche Tiere gibt, die es nicht
mögen, wenn es zusammen mit anderem im Topf schwimmt. Zum Schluss, die
Sosse muss immerhin so scharf sein, dass sie sich noch über die Sahne
freut, kippt die Lori eben noch den Rahm dazu und unser Chicken Curry
ist fertig.
Ein gutes Rezept für Wintertage, lecker, gesund und
dekorativ. Wir wünschen allen viel Spass in der Küche.
Ottilio und Loredana
Schupfnudeln mit brauner
Butter - Überbackene Zucchini
Die Zucchini haben sogar Weihnachten unbeschadet
überstanden,
aber nun sind sie fällig. Loredana wird sie füllen und mit Käse
überbacken. Ich meinerseits habe vor, Schupfnudeln zu machen, die man
dann in verschiedener Weise weiterverbraten kann. In Österreich isst
man sie sogar gerne süss mit Puderzucker und Mohn bestreut. Bei uns
dienen sie heute als Beilage.
Loredana hat ihre eigene Weise, Zucchini zu füllen. Sie
teilt sie nicht der Länge nach in zwei Hälften, sondern schneidet nur
einen dünnen Deckel ab, damit mehr Füllung hineingeht. Diese hat sie
bereits vorgekocht und abgekühlt. Ich habe kurz davon probiert und
geraten, sie soll nochmals so richtig nachwürzen. Aber dazu muss gesagt
werden, dass alles im kalten Zustand weniger würzig schmeckt. Ich weiss
nicht, ob sie meinen Rat befolgt hat, es kommt ja noch Mozzarellakäse
und Parmesan drüber.
Während die Zucchini überbacken werden, kommen wir zu
unseren
Kartoffeln. Die werden, nachdem sie gekocht sind, zuerst geschält.
Ich habe mich wieder an keine exakte Massangabe gehalten,
dann
aber doch ungefähr bei einem Kilo Kartoffeln etwa 150 Gramm Mehl, zwei
Esslöffel Stärkemehl, etwas Salz und ein Ei dazugegeben.
Die geschälten Kartoffeln müsste man durch die
Kartoffelpresse
drücken, aber dazu war Lori zu bequem und hat einfach mit dem
Kartoffelstampfer gewütet. Dafür hatten wir dann Mühe im
fertigen
Teig noch einige Restklümpchen zu zerquetschen. Der Teig hat eigentlich
im Anhieb gehalten, aber ich fand, man könnte sicherheitshalber doch
noch etwas Griess beifügen. Kommt eigentlich immer in den Kartoffelteig.
Während Lori den Teig knetet, fange ich an, meine Butter
zu
bräunen. Ich habe extra noch im Internet geguckt, wie andere Köche ihre
Butter verkokeln, und ich muss sagen, meine ist fast schöner geworden.
Man lässt sie einfach so lange leise vor sich hinköcheln, bis es nicht
mehr sprutzelt, dann giesst man sie durch ein mit Küchenpapier
bedecktes Sieb und fertig.
Den Schupfnudelteig formt man dann zu spargeldicken
Rollen,
weil wir ja keine Finger haben, und dann in kleine Stücke. Diese
wiederum nudelt man so lange herum, bis sie wie Schupfnudeln anmuten.
Dann werden sie ins kochendes Salzwasser geworfen und diesem wieder
entnommen, sobald sie hochkommen. Anrichten und mit der gebräunten
Butter begiessen. Eine gute Beilage, wenn man mal was anderes haben
möchte als Reis, Pasta, etcetera.
Viel Spass in der Küche wünschen Ottilio und Loredana
Glutenfreie Pizza
Wir konnten uns das gar nicht vorstellen, dass jemand
ohne Mehl
leben kann oder muss. Seit ich in der Küche stehe, ist mein Mehlsack
immer wie eine Eins neben mir gestanden und hat mir geholfen, wenn
wieder mal Matthäi am letzten war. Zum Glück hat unser Besuch sein
glutenfreies Pulver selber mitgebracht, so dass Lori und ich wiedermal
ein kleines kücheninternes Wettkämpfchen starten können. Felix bringt
uns sein Team zur Verstärkung. Wir teilen uns die Kleinen, Lori nimmt
Brown, Leone und Javi, mir stehen Timoty, Picchi und Fufi zur Seite.
Dann teilen wir uns eben das Mehl. Lori bleibt bei
unserem, ich
mache das Experiment mit dem glutenfreien Sack, der mir im ersten
Moment wie Kartoffelmehl vorkommt. Später mache ich noch einen
Vergleich mit Scheibenkleister, aber schliesslich zählt ja nur das
Resultat und am Ende die Gesundheit. Natürlich ist so eine
Teigzubereitung mit kleinen Helfern viel aufwendiger, als ohne, aber
was solls. Geduldig erklären wir ihnen den Unterschied zwischen Zucker
und Salz.
"Das ist Olivenöl, Timoty, davon kommen zwei grosse
Esslöffel in
den Teig, egal, was wir für ein Mehl nehmen." Die Flüssigkeitsmenge von
einer Tasse warmem Wasser variert je nach Wetter und
Mehlbeschaffenheit. Wir benötigen heute etwas mehr. Dass mein Teig
leicht klebt ist ebenfalls nicht verwunderlich, ich sage immer, je mehr
Feuchtigkeit in den Teig kommt, desto luftiger ist er am Ende.
Loredana hat ihren Teig ebenfalls ratzfatz gemacht und
macht nun
anstelle den Salat, irgendwelche Ringelreihenspiele mit den Kleinen.
"Die sollen helfen lernen, nicht Blödsinn machen!" Meine Truppe stelle
ich dann an, um die Paprikaschoten zu würfeln.
Während Lori noch mit dem Radicchio kämpft und ihren
Leuten
zeigt, wie man eine Büchse öffnet, sind unsere Teigs bereits in der
Gehphase und haben sich voluminös vervielfacht. Das Ketchup, welches
man in jedem Bild sieht, ist ein Versehen. Es wurde tagszuvor für die
Hamburger benötigt und vergessen, weil der Kühlschrank über die
Festtage randvoll ist und nichts mehr einen Platz hat.
Dann machen wir mit unseren je 500g Mehl, 1 Paket
Trockenhefe, 2 Teelöffel Salz
und 2 Teelöffel Zucker, 2 Esslöffel Olivenöl und einer Tasse Wasser
unsere Pizzaböden. Darüber kommen Tomaten, Peperoni, Schinken,
Mozzarellakäse, Origano, Salz, Pfeffer und ein "Filo" Olivenöl. In den
Ofen damit, und das etwa 8 mal bis der ganze Teig weg ist und jeder
seine Pizza hat.
Im
Sommer machen wir die Pizza ab und zu im Backhäuschen ,
dort geht es
dann noch schneller, ist für unsereins aber natürlich viel
gefährlicher, hi hi.
Wir
haben über die ganzen Festtage viele
Stunden in der Küche verbracht und sind über schnelle, einfache
Rezepte, wie eben zum Beispiel Pizza begeistert. Und unser Besuch hat
sich gefreut, dass wir ihn eine glutenfreie Variante zur Verfügung
gestellt haben.
Und nun wünschen wir allen einen guten Start ins Neue
Jahr. Prosit 2020!