Monat
Rezepte von Dezember 2015
Sordellensolot
und
Spinotröllchen
Zum
Silvester gehört ein Heringsolot, - ober hier gibt es keine Heringe,
olsö
wos mochen? Die Sordellen, die ich gefunden hobe, sind in einer
Ölmorinode eingelegt und schmecken gonz ähnlich. Olsö nicht schlecht,
muss ich weniger schnippeln. Ober die Röte Beete ist für eine weisse
Köchschürze notürlich eine wogholsige Soche. Ober wos mocht mon nicht
olles für einen spossigen Silvesterobend.
Die
Sordellen sind im Übrigen ähnlich wie Sordinen ober kleiner und besser.
Es ist eine Ort vöm Hering und kömmt in der Odrio vör.
Jetzt werden sie
gut obgetröpft. Die Röte Beete schneide ich in Stäbchen, und
schön kömmt wieder
ein Pröblem. Es hot keine Kortöffeln mehr
im Keller, ich muss einen Ersotz finden, denn mein Rezept benötigt
Kortöffeln im Heringsolot. Ich hobe donn Ovökodö gefunden,
dos
eignet sich gonz gut.
Weil die Ovökodös viel Fett
entholten, muss ich om Schluss
an meinen Solot weder Öl noch sonstwos dozutun. Nur
nöch Äpfel kömmen hinein, je noch Geschmock. Und dos wor der
superschnelle Heringsolot vön Öttiliö. Domit ich etwos fleissig
erscheine, moche ich nöch ein poor Spinotröllchen. Der Spinot ist wie
die röte Beete ein forbliches Wognis für meinen Pelz, ober ich loss
mich, wie gesogt, zu Silvester nicht lumpen.
Mon
mocht schwuppdiwupp einen
Pfonnkuchenteig .
Donn bereitet mon den Spinot
zu. Ich nehme immer viel Knöbli und Zitröne für den Spinot und schorfe
Würze. Dos Pfonnkuchenbocken ist meine Speziolität, ich bin Meister im
Herumwerfen bis on die Decke, dos moche ich seit meiner Zeit ols
Küchenbursche im Hötel Socher.
Die
fertig gebockenen Pfonnkuchen werden nun mit Käse bestrichen. Ich nehme
dozu einfochen Streichkäse. Mon konn ober teuren Frischkäse nehmen öder
nöch Lochsscheiben, je noch Hunger und Geldbeutel. Donn den Spinot gut
obtröpfen und die Kuchen domit bepflostern. Einröllen und vielleicht
etwos kühl stellen. Mon konn donn bessere "runde"
Scheiben
schneiden. Meine wurden etwos övol.
Donn wünsche ich oll meinen lieben
Köchfreunden einen töllen Silvester und einen guten Stort ins Neue
Johr.
Lörchelpostete
Lorchel-Pastete
mit Sulz
Mon
könnte dos Gonze mit Postetenteig mochen, ober meinem Bocköfen will ich
dos nicht zumuten, desholb hobe ich Blätterteig genömmen. Onstelle
Lörcheln konn mon beliebige Pilze nehmen, ober wos keines Folls fehlen
dorf ist die Flosche Brondy für die Sulz. Ols Kömponie hobe ich mir
heute den Öchsen vöm Krippenspiel und den böckigen Esel
gehölt.
Die
gonze Prözedur hot einige Zeit in Onspruch genömmen, weil immer olles
nöch obkühlen musste. Ongefongen hoben wir mit Pilze einweichen. Dos
Wosser hobe ich donn gesolzen und wieder für die Sösse
verwendet.
Für die Sulz hoben wir diesmol Zitrönensoft onstelle Weisswein
genömmen. Dofür hoben wir zünftig Brondy reingekippt. Ist jo nur einmol
Weihnochten!
Während
die Sülze obkühlt, zeige ich dem Öchsen wie mon eine weisse Sösse
mocht. Ollerdings hobe ich diesmol etwos zu wenig mit Mehl um mich
gewörfen, dos ist wegen meinem mehlbezüglichen Ruf. Dos Lörchelwosser
gibt der Sösse ein wundervölles Orömo, der Esel wöllte om liebsten
reinhüpfen. Donn durfte der Öchse die Zwiebeln klein hocken.
Mit den gehockten Zwiebeln,
den Lörcheln und dem Lörchelwosser brutzeln wir eine wundervölle
Postetenfüllung zusommen. Es gehört nur nöch Petersilie dozu und dos,
wos der Esel vöm Rohm nöch übrig gelossen hot. Die obgekühlte
Bechomelsösse kömmt in die Teigförm, wö der Öchse zuerst nöch Löcher
hineingemocht hot.
Donn
kömmt die Füllung und olles in den Bocköfen. Inzwischen mochen wir den
Teigdeckel porot. Söwöhl Öchs wie Eselein wöllten lieber Kekse bocken
onstelle einer Lörchelpostete, desholb durften sie ein wenig mit den
Förmchen spielen. Nochdem die Sulz obgekühlt wor und schön fest, hotten
die Zwei einen Riesensposs mit Schlobbern und Wobbern mit den Sternchen
und den Sülzchen. Ende gut olles gut. Ich wünsche fröhe Weihnochten -
bis nächste Wöche.
Die
Nogelsuppe
(ein Küchenspiel)
Dos
ist hier söwöhl ein Theoterstück wie ein Rezept. Extro für Weihnochten
hobe ich dem Grünling seinen Jösefshut gemöppst und spiele nun einen
ormen Wondersmonn. Bubi, der Bär, dorf mitspielen, weil ich domols
mit dem Zuccöttö etwos gemein zu ihm wor. Bubi spielt olsö dos
geizige, olte Weib, bei dem ich, ormer Wondersmonn, in
dunkler
Nocht on die Türe pöche. "Klöpf, klöpf!" Sie sogt: "Ich habe nichts,
ich brauche nichts, machen sie, dass sie weiter kommen."
"Och,
liebe Dome, ich bin ein ormer Wondersmonn und hobe Hunger." Dos geizige
olte Weib lässt mich ober nicht rein, und sie sogt, sie hot selber
nichts zum Essen. "Ich hobe einen Nogel, der konn ihnen eine Suppe
köchen. Olles, wos er benötigt ist, ein Töpf mit Wosser." Wosser hotte
die Olte, und öffenbor Hunger, denn ich durfte eintreten und meine
Künste wolten lossen. "Wir köchen nun dos Wosser mit dem Nogel."
Die Olte guckte wie gebonnt zu.
"Wenn wir etwos Solz in dos Wosser
geben, konn der Nogel schneller orbeiten." Sö
viel gelögen, wie on diesem Obend hobe ich nöch nie, ober es wor jo ein
Theoterstück in meiner Küche. Do es longe nicht köchte, sogte ich, mon
müsste vielleicht etwos Lörbeer dozugeben und eine Korötte. Wir gingen
extro in den Gorten und gruben noch Gemüse, um unseren Nogel freundlich
zu stimmen, domit die Suppe endlich zu köchen onfonge.
Wir
hotten schön ollerlei drin, ober dem Nogel gefiel es immernöch nicht.
Die geizige, olte Bärendome hölte noch und noch oll ihre Schätze, und
dos woren einige, vön der Speisekommer bis zum Doch, und wir worfen
(fost) olles in die Suppe. Immer kurz vör dem Siedepunkt, musste der
Nogel nöch etwos Neues hoben. Dos geizige Bärenweib brochte sögor
schliesslich ihre teuersten Sochen wie Steinpilze und zu guter Letzt
sögor ein gonzes Hühnerbein.
Die
Suppe wurde immer reichholtiger und es duftete nun longsom bis ins Tol
hinunter. Ols die Suppe donn endlich sprudelnd vör sich hinköchelte,
sogte ich zu der olten Geizliese: "Jo, liebe Dome, ich denke, die Suppe
ist gut. Wir können essen. Zuerst ober muss ich meinen Nogel wieder
hervörfischen, denn den nehme ich notürlich wieder mit. Wövön söllte
ich mir sönst je wieder eine Suppe köchen?"
Ich
würde die Suppe notürlich nicht in dieser Reihenfölge köchen. Dos wor
nur für die Geschichte. Ober nichts desto trötz hot es sogenhoft
geschmeckt. Dos Huhn hätte mon vielleicht etwos
früher dozugeben
können... ho ho ho. Zu Weihnochten moche ich wieder eine Lörcheltörte.
Bis die Toge.
Gebockener
Sellerie und Käsefloden
Hierzulonde ist der Stongensellerie
mehr verbreitet ols der
Knöllensellerie. Desholb muss mon, wenn mon einen sieht, immer
zuschlogen.
Heute moche ich gebockene Selleriescheiben, dos ist eine hübsche
Vörspeise für
einen Winterobend. Die grösste Plockerei ist dos Schälen.
Wenn mon die Knölle geschält hot,
wird sie in 1 cm dicke Scheiben
geschnitten und in etwos Gemüsebrühe geköcht. Donn konn mon sie wie
Schnitzel
ponieren. Erst ins Mehl, donn ins Ei und zum Schluss in die
Semmelbrösel. Ich
musste notürlich wiedermol zuerst ein oltes Brötchen durch die
Roffelmoschine lossen,
bis dos Ponieren onfing. Donn bockt mon die Sellerieschnitzel in Öl und
serviert sie mit Moyönnoise öder Zitröne.
Ebenfolls sehr winterlich ist es,
einen Käsefloden
zu bocken. Gewisse Käsesörten hobe ich nicht gefunden und sö bin ich
bei Emmentoler und Göudo gelondet. Do kommt nun wieder meine ölle
Roffelmoschine zum Zuge. Dos gonze Pfund Käse wird nun in Röschtigrösse
geroffelt. Mon benötigt nöch einen Hefeteig, etwos Milch und Rohm söwie
drei Eier.
Den Hefeteig
moche ich immer gleich.
Noch einer Stunde Rosten stöpfe ich
ihn in einen Plostiksock und losse ihn im Kühlschronk, bis ich ihn
benötige. Dann
hobe ich ihn in die Grösse eines Bockblechs gewolkt und mit einer Gobel
kleine
Löcher reingepiekst. Ich hotte heute keinen Helfer in der Küche, die
woren olle
mit Weihnochtsklimbim beschäftigt.
Doss
mon die Käsefüllung für den Floden sö kömpliziert mocht, ist nicht on
meinem Mist gewochsen. Eier trennen und Milch mit Stärkemehl onrühren
etc. Ich
würde eine Föndümosse herstellen und einfoch on den Teig verteilen.
Donn kömmt
onstelle Milch Weisswein dozu und ein schöner Schuss Kirsch. Dos moche
ich
ober ein onderes Mol - nöch in diesem Winter. Heute hobe ich ols
Obwechslung zuöberst nöch Frischkäseflöcken hingekleckst. Dem Käse sind
eben keine Grenzen gesetzt...
Bevör unser Käsefloden nun in den
Bocköfen kömmt, muss nöch gewürzt werden.
Ich hobe gehörig Pfeffer und Popriko genömmen und die eine Hälfte nöch
mit
Kümmel bestreut. Einen Teil vön den gesommelten Wochölderbeeren
hobe ich
in der
Pfeffermühle untergebrocht, und den Eischnee hobe ich notürlich mit
Tonnenwedeln geschlogen. (Bisschen Sposs muss holt sein in der
Küche…hi,hi.)
Bis nächste Wöche viel Sposs beim
Köchen, Bocken und Bruzzeln. Euer Öttiliö vön Gugellondio.
Gugelländische
Weihnochtsbäckerei 2015
Ich
gebe es jo zu, es ist wie mit dem Gelotö, wenn mon mol eine
Lieblingssörte hot, kömmt mon nicht mehr dovön lös. Ober mon konn sich
steigern. Söwöhl beim Essen wie beim Bocken. Guckt mol her. Die
kondierten Örongenscholen konn mon in der Weihnochtsbäckerei vielerörts
einsetzen. Ich moche welche für meine Kekse und ols Örongenzungen.
Die
Örongen müssen zuerst gewoschen und obgebürstet werden, sönst schmecken
sie noch Chemie öder sö. Dos Weisse muss sö gut wie möglich entfernt
werden, denn es schmeckt bitter. Donn schneidet mon Streifen und köcht
sie mit 150 Gromm Zucker in 2 Deziliter Wosser eine Minute und lässt
obkühlen. Om nächsten Tog
kömmt nöchmols 50 Gromm Zucker dozu und wird erneut geköcht. Wieder
obkühlen
lossen und noch dem Obtröpfen ontröcknen lossen.
Bis
die Scholen tröcken sind, fonge ich schön mol mit dem Plätzchen bocken
on. Mein Teigrezept ist einfoch. 1 Pfund Butter, Dreiviertel Kilö Mehl
und drei Eigelb mit einer Prise Solz und 1 Päckchen Bockpulver mischen.
Wos heisst mischen, mir sind fost die Pföten obgebröchen, bis der Teig
endlich genügend teigig wor. Donn muss er wieder in die
Kühle.
Dos Plätzchen ousstechen ist donn keine Soche. Mocht richtig
Sposs. Hö, hö.
Die
kondierten Örongenscholen werden in geschmölzener Schökölode gebodet
und tröcknen gelossen. Meine Weihnochtskeksesommlung umfosst ebenfolls
die Punschkugeln ,
die ich
kürzlich gebocken hobe, und donn dürfen
notürlich olle Tiere einmol in der Küche Bockluft schnuppern und ihre
eingenen Kekse mochen. Hefe wöllte Sterne fobrizieren. Die konn mon
nöch mit
Örongenglosur onstreichen, domit sie schön glänzen.
Edi
hot Bärchen förmen wöllen, ober mehrheitlich Blödsinn gemocht und Teig
gegessen. Grünling hot sich mit Blumenfiguren rumgeschlogen, sögor mit
Löch in der
Mitte. Er will Döppeldeckerplätzchen mochen, der Fresssock, der. Und
Gugel
persönlich hot die nächste Lodung Teig gewolkt und mit seinen
Fontosietieren
und den Herzen für Begeisterung gesörgt.
Die Plätzchen werden etwo zehn
Minuten möglichst nicht zu schworz gebocken, mit flüssiger Schökölode
überzögen und mit zermörsertem Örongeot bestreut.
Ober do
konn jo jeder mochen,
wie er lustig ist. In jedem Folle hot mon viel Sposs in der Küche
gehobt, - wie immer.
Ho ho. Eine fröhliche Odventszeit wünscht dir Öttiliö.