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Eierlikör
Eierlikör macht man am besten, wenn man frische Eier
hat. Unsere
haben zwar keinen Datumstempel, aber wir haben das Huhn gefragt, und
sie hat gesagt, wir können die Eier problemlos verwenden, auch wenn sie
zwischendurch Wuwati-Futter frisst. Ich denke mir, der Alkohol hat dann
vielleicht einen regulierenden Effekt, also los. Wir trennen acht Eier,
eines nach dem anderen.
Von den acht Eiern kommen die Eiweisse in Gefrierbeutel.
Unbedingt anschreiben, wie viele es sind. Wir haben das
Eierlikörmonopol persönlich angefragt, wie man diesen Dessertschnapps
macht. Aber es hat uns nicht gefallen. Und wie das so bei uns Köchen
ist, wir versuchen, das Beste zu machen. Anstelle von Bourbon Vanille
nehmen wir Bourbon-Whisky und normalen Vanillezucker.
Eierlikör-Manitu möge es uns verzeihen.
Wir sind gerade bei der Puder-Zuckerdosierung (250g),
als das
Huhn auf der Küchenschwelle erscheint. "Naaaa? Geeeehts?
Probiiiiiieren?" Wir haben ihr gesagt, sie soll später wieder
kommen, aber noch bevor wir fertig waren, war schon Hühnerfeierabend.
Wir haben uns eben fachmännisch Zeit gelassen,
die Alkoholdosierung
abzusprechen.
Was man in seinen Eierlikör reintut, ist im Prinzip
egal, man
kann Rum nehmen, sogar Gin oder Brandy, unser Geheimnis ist natürlich
hochprozentig, aber es kann wie gesagt, jeder machen, wie er will, die
Flüssigkeitsmenge von einem Viertelliter reicht aber bei den acht
Eiern. Die Prozedur ist einfach, man schlägt die Eier mit Vanillezucker
luftig und gibt den Alkohol dazu und den Zucker. Dann haben wir
4 dl Schlagobers anstelle Kondensmilch genommen, weil sowas
hierzulande nicht käuflich ist.
Jetzt benötigen wir den Kochherd. Aber nur für das
Wasserbad, in
dem wir den Eierlikör etwa 6 Minuten lang dicksähmig schlagen. (Geht
mit
dem Mixer ebenfalls.) Dann haben wir Flaschen gekocht, damit sie beim
Abfüllen steril sind. Am Schluss wird alles in die vorbereiteten
Flaschen gefüllt, hübsch verziert und verschenkt.
Oder habt ihr gedacht, wir trinken den etwa selbst? Wir
wünschen einen guten Rutsch ins 2018.
Weihnachtliche
Leber-Terrine
Meine alljährliche Terrine zu Weihnachten machen wir
dieses Jahr
mit Leber, die wir noch im Tiefkühler hatten. Man erinnert sich, Leber
venezianisch? Und da man nicht alle Tage an frische Leber kommt, haben
wir sie eben tiefgefroren. Für unsere Terrine ist das kein Problem, die
wird nämlich nun klein geschnitten und mit vielen Zutaten erstmal im
Mixer zu Mus verarbeitet. Vorher aber wird sie noch gebraten, mit
Zwiebel und Knobli und Speckwürfeln.
Wenn die Leber gebraten ist, löschen wir alles mit einem
Glas
Weisswein ab. Die Flasche mit dem Whisky ist erst für später, aber weil
Weihnachten ist, haben wir eben schon beim Kochen ein wenig
gefeiert. Die gebratene Leber mit den Zutaten wird nun mit dem Mixer
püriert. Man darf nicht zuviel pro Mal hineingeben, der Mixer könnte
schlapp machen. Wem der Duft der Leber nicht behagt, kann jetzt schon
mit allerhand Gewürz anfangen, das ganze weihnachtlich zu wappnen.
Ich habe mich sehr gefreut, dass Lori einen neuen
Teigschaber
besorgt hat. Der alte war ja nun doch inzwischen etwas derangiert. Zum
Würzen ist uns noch allerlei eingefallen. Lorbeer und Wacholder passen
sehr gut zur Leber, und natürlich der Whisky, oder was immer es ist.
Mit Pfeffer darf nicht gespart werden, den Lebergeschmack kann man bei
dieser Masse fast nicht vernichten, dem Gewürzvirtuosen sind also keine
Grenzen gesetzt.
Die Sulz benötigen wir für zwei verschiedene Sachen,
besser
gesagt, drei. Deshalb hätten wir ruhig mehr davon machen können. Wir
nehmen fertige Sulzwürfel und ersetzen einfach einen Teil der
benötigten Flüssigkeit durch Weisswein und Tabasco, Brandy oder was
grad so da ist. Dann wird der Boden der Terrineform damit gefüllt.
Einen anderen Teil der Sulzmasse benötigen wir für die Dekoration und
den Rest geben wir in die Terrine zur Stabilisation.
Denn es kommt ja noch Sahne in die Masse. Deshalb nehmen
wir
noch ein paar Gelatineblätter und weichen sie erst im Wasser ein und
rühren sie dann mit der Sahne zusammen. Wir hatten einen Riesenspass
beim Studieren und Probieren. Dass wir so ernst gucken ist nur Show.
Sobald das Foto im Kasten war, sind wir wieder herumgehüpft und haben
uns fast zerrissen vor Lachen. Aber unsere Terrine ist echt
schön
geworden.
Über die Handhabung von Granatäpfel wollen wir dann
nächstes Mal
sprechen. Bis dann einfach mal wunderschöne Weihnachten und seid nett
zu einander.
Zigeunerschnitzel
So kurz vor Weihnachten ist in meiner Küche natürlich
immer viel
los. Deshalb kommen wir erst jetzt dazu, für unseren Umweltminister das
Zigeunerschnitzel zu brutzeln. Zu allem Übel hat noch so ein kleiner
Esel ins Kochgeschehen eingegriffen. Da habe ich die Verantwortung für
das Geköche mehrheitlich der Tante Loredana überlassen.
Nachdem wir die Champignons geputzt haben, schneiden wir
sie in
Scheiben und beträufeln mit Zitronensaft. Während nun die Paprika
geputzt und in Streifen geschnitten werden, bin ich ein wenig in den
oberen Regalen herumgeklettert, da hat sich schon massenhaft Arbeit
angesammelt. Pedro und Lori schneiden also die Peperoni. Dann kommen
Zwiebel und Knöbli dran.
Jetzt wird alles zusammen in einer grossen Bratpfanne
gedünstet
und später mit kräftigem Fond abgelöscht und mit Tomatenwürfeln
angereichtert. Wer es scharf mag, kann ja noch ein, zwei Peperoncini in
den Topf werfen. Während das Gemüse köchelt, nehmen Loredana und Pedro
die Kartoffeln in Angriff. Ich hatte immernoch im oberen Regal zu tun.
So ein paar Pommes sind ja nicht gerade die grosse
Kochkunst.
Unser heutiges Rezept ist eigentlich nur als Anregung für kalte Tage
gedacht und eben für unseren Peso. Als Lori die Schweinsschnitzelchen
am Brett drappiert, sehen wir, dass sie etwas winzig geraten sind. Da
kommt eben Trick Hokuspokus und schon sind es drei grössere Exemplare.
Die werden nun mit scharfem Paprika und Salz eingehüllt.
Bevor sie in die heisse Pfanne kommen, werden die
Schnitzel noch im Mehl gebadet, dann kleben sie sowieso besser
zusammen.
Wir löschen mit etwas Bier oder Peperonisosse ab. Die Schnitzel kommen
in die Teller, das Gemüse in die Sosse und noch etwas Tomatenketchup
für das typische Zigeunerschnitzelaroma. Das wär's dann.
Schmecken tut's in jedem Fall. .
Bis nächste Woche viele Grüsse von Küche
zu Küche. Ottilio, Loredana und Pedro
Walnussplätzchen
Wir haben tagelang Walnüsse geknackt und nun endlich
genügend
beisammen, um richtig schöne Weihnachtskekse zu backen. Loredana
sortiert die intakt gebliebenen Walnusshälften, damit wir sie als Deko
benützen können. Dann wägen wir erst mal die ganzen Zutaten ab. Butter,
Zucker, Mehl und so weiter. Ich habe das Rezept hier fotografiert. Die
Nüsse müssen natürlich noch gemahlen werden. Dann werden wir die Sachen
nur noch verarbeiten.
Unser Miximis feiert schon einjähriges Bestehen und die
Steckdose
ist ebenfalls immernoch in Betrieb. Allerdings ist die Kraxelei, bis
wir an den Stromanschluss kommen, immer eine waghalsige. Aber mit
vereinten Kräften schafft man alles. Die Lori klettert, und ich mache
dann die ganze Kocharbeit. Wir schlagen die Butter mit dem Zucker und
etwas Vanille, bis es sich luftig anfühlt, das sind fast 5 Minuten.
Das Mehl wird mit den gemahlenen Nüssen vermischt und
mit Kakao und
Zimt etwas gewürzt. Ich hatte plötzlich Zweifel, ob der Kakao das
Nussaroma nicht in eine falsche Richtung führt, aber da war schon alles
dunkelbräunlich und ich hatte nichts mehr einzuwenden. Es ist ja
Weihnachten, da gehört Schokolade dazu.
Lori hat dann den Teig zusammengeknetet, was keine
Schwierigkeit darstellt, wenn man so
grosse Pfoten hat. Nun sagt das Rezept, dass wir mit dem Teig Rollen
formen und diese über Nacht in Klarsichtfolie verpackt im Kühlschrank
ruhen lassen sollen. Warum dieses Prozedere, ist mir noch
schleierhaft, aber wie es so geht, mit alten Rezepten, man befolgt sie
blind, wichtig, dass es am Schluss essbar ist.
Am nächsten Tag holen wir unsere Teigrollen wieder vom
Kühlschrank.
Jetzt schneidet man kleine Stücke und formt damit Plätzchen, dann spart
man den Kampf mit dem Walholz. "Es sollte drei Bleche voll geben,
Loredana, du musst nicht in die Höhe modellieren. " Unsere
Weihnachtskekseproduktion läuft, bald kommen die ersten in den Ofen.
Die Plätzchen werden nun alle noch mit einer halben Nuss
dekoriert,
die man zuerst in etwas Eiweiss tunkt, damit sie besser kleben. Bei der
zweiten Ladung haben wir das Eiweiss noch mit Orangenaroma gewürzt und
keine ganzen Nüsse mehr hingesetzt. Vielleicht überziehen wir einen
Teil davon noch mit geschmolzener Schokolade. Beim Weihnachtskekse
backen darf die Fantasie mitglänzen wie die Kerzen.
Wir wünschen allen Knuspernasen einen süssfröhlichen
Spaziergang durch den Advent.