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Gnocchi alla romana
Loredana kann es nicht lassen, im Frühling immer irgend
etwas anzusäen. Obwohl Petersilie, Basilikum und Co. bereits
in
verschiedenen Töpfen und im Garten wachsen, findet sie, man könne davon
nie genug haben. Sie sät also in "Minitreibhäusern" (99 Cent bei Lidl)
ihre Kräuter und macht eine Riesenwirtschaft in der Küche, gerade als
wir zu kochen anfangen sollten.
Wir machen heute Gnocchi alla romana, das ist wie alle
italienischen Gerichte ganz einfach. Allerdings heisst die wichtigste
Zutat heute nicht Olivenöl sondern Butter. Wir machen gleich zu Anfang
unser Spiel, wer das gewünschte Quantum Butter exakt trifft. "Du
benötigst 80 g ich muss 50 g treffen."
Bei mir sind es dann zehn Gramm zu viel, aber das macht in Anbetracht
der ganzen Sünde absolut nichts. Die Butter kommt in einen Liter Milch,
die man erstmal erwärmt.
Zum Aromatisieren gibt man noch Muskatnuss dazu, und ich
werfe
noch etwas Peperoncino und wenig Salz hinterher. Wenn die
Milch
heiss ist, lässt man 250 g Semolino einrieseln. Sobald es
dicklich
wird, kommt die Pfanne weg vom Feuer und zwei bis drei Eigelbe werden
eingerührt. Jetzt noch 50 g geriebener Parmesan dazu,
und dann wird der ganze Brei in ein mit Wasser benetztes Blech oder
sonst ein Behältnis gestrichen. Die Höhe bestimmt dann die Dicke der
Gnocchi. Dann wird alles mindestens eine halbe Stunde kühl gestellt.
In der Zwischenzeit machen wir unseren "Salat". Die
Röschen
vom Brokkoli werden so zehn Minuten im Dampf gegart. Die Stiele
behalten wir zurück für ein anderes Gericht. Die Kirschtomaten haben zu
dieser Zeit noch nicht besonders viel Aroma, aber bis im Juli können
wir nicht mehr warten und erfreuen uns an der schönen roten Farbe. Dazu
schneidet Loredana noch Stangensellerie in den Salat. Das
Dressing
enthält fast nur Balsamico-Essig und alle möglichen Kräuter,
die
wir gefunden haben. Lori wollte sogar noch Veilchenblüten hinein tun,
das konnte ich grad noch verhindern.
Dann holen wir unser Blech wieder vom Kühlschrank ab.
Damit wir
die Butter nicht verwechseln, hat sie Lori vorsichtshalber in der
Mikrowelle geschmolzen. Dann streicht sie eine feuerfeste Form mit
Butter ein. Die Herstellung der Gnocchi kann man anstelle mit dem
Förmchen noch anders gestalten. Dazu stellt man mittels Backpapier eine
Rolle her und schneidet die dann nach der Kühlung in 1 cm dicke
Scheiben.
Wie gesagt, das Gericht ist zwar einfach, aber durch die
viele Butter und den Parmesan typisch italienisch lecker. Nun kommt
nämlich die geschmolzene Butter von Lori über die Gnocchi.
Vielerorts streuen sie noch Salbeiblättchen dazwischen. Dann geben wir
nochmals 70 g Parmesan (!) drüber und schieben die Ladung bei 200 Grad
in den Ofen. Wenn man mit weniger Fett arbeiten möchte, kann man das
gerne machen, aber das hat dann mit dem Originalrezept nichts mehr zu
tun und schmeckt wahrscheinlich nicht so gut.
Viele Grüsse aus dem Kochstudio von
Ottilio und Tante Loredana
Brennesselpudding ohne
Brennesseln
Tante Loredana trifft auf dem Weg zur Petersilie zwei
bekannte
Gesichter. Tiko und Iwan kommen gerade von den Dreharbeiten der letzten
News zurück und wollen im Kochstudio mitmischen. Sie bringen ein
Sträusschen frische Petersilie mit, das ist nie verkehrt. "Na schön,"
sage ich, "ihr könnt mithelfen, aber es gibt heute nicht viel zu tun,
wir machen nur eine Vorspeise." Wir wollten sie
eigentlich
schon Anfang Winter machen, denn da hatten wir viele schöne
Brennesseln, aber dann hat es leider drüber geschneit.
Weil es heute keine Zwiebeln zu schneiden gibt, sollen
die Zwei
sich mal mit dem Wiegemesser an die Petersilie machen. Ich verkünde
erst mal das Rezept. "Alle mal herhören, was wir heute kochen ist ein
Rezept vom Buch "Es muss nicht immer Kaviar sein." Ich dachte, ich
hätte es bereits mal vorgestellt, aber im Inhaltsverzeichnis vom
Kochstudio war nichts zu finden. Dabei machen wir es bereits seit
Jahren in allen Varianten." Tiku guckt völlig verständnislos
die Eier an, die ich ihnen zum Trennen hingelegt habe.
Loredana zeigt ihnen nun, wie man 6 Eier in Eigelbe und
Eiweisse
trennt.
Für das Rezept benötigen wir noch 120g Butter, 80 Gramm Parmesankäse,
etwas Sahne und 140 g Mehl. In unseren Variationen geben wir noch
gehackte Brennesseln oder andere lustige Sachen dazu. Aber heute wollen
wir nur etwas vom Parmesan durch unseren Gruyerzerkäse ersetzen. Tiku
scheint Käse zu mögen, während sich Iwan ins Mehl verliebt hat.
Der Butter wird mit den Eigelben, etwas Salz und Pfeffer
luftig
geschlagen, in einer anderen Schüssel werden die Eiweisse zu Schnee
verarbeitet. "Wo hast du den Deckel zu der Form, Lori? Gibt es
eigentlich einen Weltrekord im Deckel verschlampen?" Bevor wir alles
zusammen mischen können, muss noch das Wasserbad vorbereitet, und
unbedingt dieser Deckel gefunden werden.
Wenn nicht immer diese Sucherei wäre, könnten wir jedes
Gericht
in der Hälfte der Zeit fertig stellen. Aber heute ist ohnehin ein
Getrampel in der Küche. Einmal kriecht der Esel in den Mehlsack, dann
klettert er in die Waagschale. Den Tiku hört man unter dem Tisch
rumoren, keine Ahnung, was er dort treibt. Aber endlich ist der Deckel
für die Kochpuddingform gefunden und es kann eingefüllt werden.
Der Pudding bleibt gute 45 Minuten im Wasserbad, dann
lassen
wir ihn noch leicht abkühlen, bevor wir ihn stürzen. In der
Zwischenzeit hat Loredana noch tiefgekühlten Spinat zubereitet, mit
viel Zitrone und Knofi, den drappieren wir nun um unseren Pudding und
dekorieren mit Petersilie und ein paar Gänseblümchen.
Das war unsere frühlingshafte Vorspeise. Als wir fertig
waren,
sind die Spargeln eingetroffen und ich habe das Rezept im
gugelländischen Inhaltsverzeichnis gefunden. Es war unter Pikanter
Parmesanpudding abgelegt, naja, 2015. Aber wir kochen es immer noch
oft, und wie gesagt, in vielen saisonalen Variationen. Wir
wünschen viel Spass in der
Küche und senden herzliche Grüsse.
Lori, Iwan, Tiku und Ottilio
Brandy-Braten
Zur Feier des Tages gibt es heute einen Schweinsbraten,
den wir
Brandy-Braten nennen, weil da ordentlich mit Brandy gekocht wird.
Geschmacklich benötigen wir den Schnapps meistens nur für kalte Sossen,
aber heute wird das Fleisch damit mariniert. Lori kriegt schon beim
Anblick der Flasche kreisrunde Äuglein und schon ist der Deckel
verschwunden. "Mach die Bottel zu, sonst verfliegt der ganze
Alkohol. Oder findest du den Verschluss nicht mehr?"
Der Braten wird nun mit Pfeffer gewürzt, mit drei
zerdrückten Knofizehen
eingerieben und mit dem Brandy übergossen. Dazu bekommt er noch frische
Origanoblättchen. Wir marinieren heute wie die Amerikaner und packen
einfach das ganze Fleischstück in einen Plastiksack samt der Marinade.
Dann ein bisschen schwenken und eine Stunde ziehen lassen. Wir kochen
heute ziemlich spartanisch, das heisst, nicht zu viel Schnickschnack
wie Butter oder Speck.
Aber Lori beschwert sich gleich, dass ihre glasierten
Karotten
sowohl Butter wie Zucker benötigen und ich ja machen könne, was ich
wolle. Also koche ich meinen Blumenkohl, und zwar nur im Dampf. Später
kann man ihn ja noch immer mit irgendwelchen Zutaten vervollständigen.
Während unser Fleisch mariniert, besprechen wir das weitere Vorgehen.
"Nach einer Stunde oder schon zehn Minuten vorher, je nachdem wie lange
der Braten benötigt, wird er dann noch mit einer Mischung von Senf,
Aprikosenmarmelade und Brandy eingepinselt.
Aber zuerst muss er nochmals gesalzen und gepfeffert
werden und in den Topf zum Anbraten. Die Marinade
fangen wir in einer Schüssel ab und geben noch Zwiebeln und Möhren
dazu, weil die unsere Pappenheimer so gerne essen.
Dann
kommt das gute Stück ins Backrohr und wir gratulieren uns bereits, was
für heldenhafte Köche wir sind, ha ha. Dabei hätten wir fast die
Marinade vergessen, wieder drüber zu kippen.
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schnell eine
Stunde um
sein kann. Loredana hat ein Spiel geholt, das sie toll findet und will
es mir beibringen. Doch zwischendurch muss ja immer einer zum Ofen
rennen und übergiessen. Das Spiel ist immer sehr schnell beendet.
Einmal gewinne ich, einmal sie. Dann sind uns die Möhren fast
angebrannt und das Kartoffelpüree beinahe zu flüssig geworden.
Dafür geht es dem Braten hervorragend. Wir pinseln nun
noch
unsere Senf-Aprikosen-Brandy-Mischung drüber. Dann geht es nochmals in
den Ofen bis alles bereit ist. Manchmal benötigt so ein Schweinebraten
mehr als eine Stunde. Wenn man kein Bratenthermometer hat, kann man es
mit einer Stricknadel probieren. Aber zuverlässig ist eigentlich nur
der Braten selbst. Der hier war nach vier Partien "Gobblet" durch.
Am Blumenkohl haben wir noch während zwei Tagen
gegessen, erst
nature, dann mit Salatsosse und zum Schluss noch mit Käse. Wir wünschen
allen viel Hunger, denn der ist bekanntlich der beste Koch.
Ottilio und Loredana
Käsesoufflé
"Ja, liebe Lori, da haben wir wieder einen Kürbis zum
Notschlachten.
Denk dir mal schnell ein neues Rezept aus, ich mache mir
Gedanken über den Rest." Es ist tatsächlich so, dass ganz Gugellandia
seit einem
ganzen Monat keine Einkäufe getätigt hat und es nun langsam überall
anfängt, zu knäppeln. Uns macht es jedoch immer Spass,
wieder aus
Nichts etwas zu kochen, aber langsam sieht die Speisekammer schon etwas
unüppig drein.
Loredana hat viel Ehrgeiz, was Kürbisgerichte angeht und
will
mit dem letzten einen Salat machen. Aber das Ding stellt sich schon
etwas saftlos dar, und es ist sowohl kein Balsamico Essig wie keine
einzige Zitrone mehr da. Alles, was wir heute für unsere Kochkünste zur
Verfügung haben sind ein Stücklein Emmentalerkäse und ein Klümpchen
Toastschinken. Aber wir haben die Lösung. Wir machen Soufflés.
Käsesoufflé, Schinkensoufflé, Kürbissoufflé. Eine richtige Euphorie
ergreift uns, und
wir fangen an.
Für das Käsesoufflé benötigt man 150 g Käse,
unser Emmentaler wiegt aber vielleicht gerade noch 75 g. Also hobeln
wir den Rest an Parmesan dazu, hat sowieso mehr Käsegeschmack. Loredana
meint, ich soll mit meinem losen Mundwerk nicht wieder jemanden
beleidigen. Zum Beispiel den Emmentaler. Ha ha. Meine Spezialität in
der Küche ist, dass ich mit einem Schlag sehe, wie viel 25 g Butter
sind. Zack. Das ist übrigens eine Sportart wie Pfeilschiessen, Dart
oder so.
Loredana zetert schon wieder, dass ich noch nichts
gemacht hätte
und sie ununterbrochen am Kochen sei. Dabei haben wir
abgemacht,
sie macht das Käsesoufflé, ich kreiere das mit Schinken. Wir machen
also
zuerst eine Béchamelsosse mit 25 g Butter, 20 g Mehl und 1,5 dl Milch.
Das lernt man schon in der Kochschule als Mehlschwitze. Aber heute gilt
das als altmodisch. Wahrscheinlich heisst es heute
Muskatpfeffermehlmilchreduktion .
Naja, in jedem Fall wird gut gewürzt.
Als die Sosse abgekühlt ist, kommen die Eier drunter.
Ich habe
Lori mehrmals gesagt, dass das nicht ganz fachgerecht ist, die Eier
ungesehen einfach reinzuschmeissen, vor allem zum jetzigen Zeitpunkt
nicht, es könnten ja schon ältere darunter sein. Aber die hat mich mit
ihrem Stahlblick angeguckt, als wollte sie mich pulverisieren.
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, man kann mit einer weissen Sosse alles
machen. "Hast du nicht das Wichtigste vergessen, Lori?"
Na, klar, der Kirsch! Wir haben früher mehr Kirsch als
Käse
in der Küche gehabt und ihn immer benutzt, wenn etwas nach Käse
schmecken sollte. Das ist die sogenannte Fondue-Assoziation.
Dann
muss nur noch das Eiweiss geschlagen und alles sorgfältig vermischt in
die gebutterten Förmchen geschluppt werden. Im Ofen benötigt das
Gericht höchstens 10 Minuten. Oh, ich habe gar nicht gesagt,
wie
viele Eier darunter kommen. Ist eigentlich egal, man nehme
einfach ein paar Eiweisse mehr, dann wird es noch luftiger.
Das Käsesoufflé müsste sofort serviert werden, da es
sonst
zusammenfällt. Ob man Backpulver verwenden soll, weiss ich nicht, wir
nehmen keines und überlassen die Verantwortung dem geschlagenen
Eiweiss.
Aber es schmeckt sogar noch, wenn es seine Urform
wieder angenommen hat ebenfalls vorzüglich als Vorspeise oder mit einem
frischen Salat als Mittag- oder Abendessen.
Viele Grüsse aus dem Kochstudio. Loredana und Ottilio