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Das Kellen-Duell
Loredana und ich haben immer viel Spass in der
Küche. Aber
das Wichtigste ist, jeder von uns will es immer besser können.
Zugegeben, meine Tante Lori ist schon ein besonderes Kaliber, was die
nicht schon alles gemacht hat... ha ha, aber ich bin ja schliesslich
der gugelländische Koch geworden und sie darf mir nun in der Küche
helfen. Heute hat sie Mangold angeschleppt, dabei wollen wir ja das
Kellen-Duell machen.
Wir erinnern uns an den Tag, als wir einen Mangoldquiche
zu
Zweit machen wollten. Link. Ein Mangold ist eine tolle Pflanze und
seine zwei Teile sind wie Lori und ich. Jeder hat seine Eigenheiten.
Sie ist heute grün und ich mache weiss. Aber wir wollten ja
ursprünglich einen Wettkampf machen. Das fängt schon mit der besseren
Gabel an.
"Meine ist besser."
Die gugelländische Kellenerfindung geht auf verschiedene
Ereignisse zurück. Ich habe meine Kellen in Peperoncino eingeweicht.
Lori will ihre Kelle mit geschmolzenem Zucker wappnen. Sie ist
immer noch dran, ihre Kelle für das Gefecht bereit zu machen. Unser
eigentliches Essen ist in Anbetracht des Kellen-Duells etwas in den
Hintergrund geraten. Man stelle sich einmal vor: Kellen, die Geschmack
abgeben, die würzen, im Handumdrehen. Meine Erfindung!
Lori rührt noch mit ihrer zukünftigen Zuckerkelle im
Karamell
herum. Aber wir müssen ja noch was in die Teller kriegen, Tante. Der
Mangold wird blanchiert und klein geschnitten und am Teigboden
platziert. Gugellandia will schliesslich noch was essen.
Für
unser Kellen-Duell haben wir im Moment keine passende Sosse gefunden.
Aber es lohnt sich, unsere Idee weiter zu entwickeln. Einfach Holzkelle
würzen und dann anschreiben mit "Geheimtipp!" Ha ha ha.
Zurück in der realen Küche belegen wir den Teigboden
nach
unserem Gutdünken. Lori hat Grün, ich habe Weiss. Sie nimmt
Speckwürfel, ich nehme Käse. Sie nimmt dann ebenfalls noch
ein
wenig Käse, da werde ich fuchsteufelswild und sage ihr, dass das nicht
geht. "Du kannst nicht einfach machen, was dir passt, es muss stimmen,
kapiert?"
Wir haben leider keinen Juror, der unsere Kellen nun
begutachtet, aber ich schwöre, es sind beides Unikate. Mit meiner muss
man nur einmal in der Sosse umrühren und schon ist es "leicht scharf".
Mit der Kelle von Lori, kann man sogar zweimal in der Sosse umrühren,
und es ist bald schon ein wenig süsslich... Und nun lassen wir
euch mit unserer Feinabstimmungskelle in Ruhe und wünschen guten
Appetit.
Es grüsst die Kellenwürz-Company Gugelfamily
Germknödel
Ja, Lori, heute machen wir noch einmal eine
österreichische
Spezialität, nämlich Germknödel. Das Schwierigste daran ist, geriebenen
Mohn und Powidl herzuschaffen. Den Germteig kannst du ja schon mal
ansetzen, der ist ganz einfach man nimmt: 30g Hefe, 500 g Mehl, Salz,
70 g Zucker, 70 g Butter, ein Viertel Milch, ein Eigelb, ein ganzes Ei,
Zitronenschale und Vanillezucker. So steht es im Rezept. Mach du mal,
ich kümmere mich um den Rest.
Das ist wieder typisch. Dann heisst es immer "wir
machen" und dann
verschwindet er und ich muss alles alleine hinkriegen. Naja, so einen
Hefeteig mache ich im Handumdrehen. Es ist ganz gut, dass er nicht da
ist, sonst hat er wieder überall seine Schnauze drin. - Uff, klebt ein
bisschen, aber das macht nichts, wenn man den Teig genügend klopft und
rumhaut, wird er schon gut.
Wos spionierst du mir nach?- Ich habe tatsächlich noch
Powidl
gefunden, sogar gross angeschrieben, guck mal. Du kannst jetzt aber den
Harry holen, wir benötigen seine Hilfe. Nein, nicht weil ich jemanden
haben muss, der das Glas öffnet, du Witzbold, ich benötige eine
Dampfgarvorrichtung für unsere Knödel. Ah, da ist er ja schon. Die
Knödel müssen nämlich im Dampf gemacht werden, das ist komplizierter
als kochen.
Was guckst du so? Das wird unser Mohn. Klar weiss ich,
dass es
Totentrompeten sind, getrocknete, gerade darum nehmen wir die.
Geschmacklich kommen sie nämlich dem gemahlenen Mohn sehr nahe, da
merkt niemand was. Nur der Mixer, der muss noch was durchstehen.
Hoffentlich packt er's, du kannst einschalten. Harry hat uns eine
notdürftige Installation zum Dampfgaren gemacht, aber wir können damit
nur ein Knödel fabrizieren.
Man füllt also einen Knödel mit reichlich Powidl und
gibt ihn
dann in die Dampfanstalt, damit er aufgeht wie verrückt und dann muss
man ihn sofort mit geschmolzener Butter übergiessen und mit dem
geriebenen Mohn und Puderzucker bestreuen. In unserem Falle sind es
eben geriebene Totentrompeten, die aber, wenn gesüsst, wie Mohn
schmecken.
Wer schon einmal Germknödel gegessen hat, weiss, dass
man
kaum mehr als einen verputzen kann, da die Masse an Butter einfach
schon reicht, um satt zu machen. Aber es ist lecker und eben sehr sehr
österreichisch. Loredana hat mal in einer südtiroler Skihütte
gearbeitet und massenhaft solche Knödel gemacht. Ich selbst habe im
Hotel Sacher gedient und weiss, dass man etwas Übung benötigt. Ich
würde die Herstellung nicht mit "simpel" einstufen.
Wer nun meint, bei uns sei immer fleischlose Kost
angesagt, der
irrt natürlich gewaltig. Aber nur ein Stück Fleisch in die Pfanne
werfen reicht eben nicht für eine Fotosession. Aber demnächst mal
wieder, versprochen.
Liebe Grüsse von Harry, Lori und Ottilio
Flammkuchen
Manchmal macht man sich ganz falsche Vorstellungen von
gewissen
Rezepten. Wir waren wegen diesem Rezeptfetzen von der Sammlung meines
Grossvaters der Meinung, Flammkuchen hätte etwas mit Steinpilzen zu
tun. Deshalb wollten wir heute nach erfolgreicher Suche im Wald, später
im Kochstudio Flammkuchen mit Steinpilzen machen. Aber wie es eben so
ist, als wir das Rezept gelesen haben... sind wir gar nicht mehr erst
suchen gegangen.
"Das ziehen wir jetzt durch" habe ich zur Lori gesagt
und wir
haben den Teig fast nach Vorschrift gemacht, aber ein bisschen mehr
gugelländisch, wie wir normalerweise unseren Pizzateig machen. Meine
Tante ist in gewissen Dingen unmöglich. Immer, wenn wir gemeinsam
kochen, hat es so einen störenden Blumenbesen hinter über oder neben
uns und stets fliegt das Zeug ins Essen. Heute war es besonders schlimm
und ich hatte schon das Ahnenbild in Verdacht.
Der Teig muss eine Stunde etwa ruhen, da haben wir
genügend
Zeit, unseren Zwiebelschneidewettkampf zu bestreiten. Gewisse
Ungereimtheiten sind in den Fotos vielleicht zu erkennen. Von fünf
ungeschälten Zwiebeln werden 6 Geschälte. Und wie viele davon dann
durch wen zu Ringen verarbeitet wurden, wissen wir selber nicht mehr.
Es war der reinste Ring-Kampf.
Flammkuchen ist eine elsässische Spezialität und ist
eigentlich
eine Pizza mit Zwiebel und Speck. Anstelle einer Tomatengrundierung wie
bei der italienischen Pizza wird Sahne oder Creme freche verwendet. Wir
haben uns mehr oder weniger an das Rezept gehalten, mussten aber mit
Mascarpone vorlieb nehmen. Das ist ebenfalls sehr schmackhaft, und wo
gute Zutaten
sind, kann ja nur Gutes entstehen.
Die Zwiebeln und der Speck werden angebraten und mit
etwas Sahne
gebunden. Wir mussten dabei an den Steinpilz denken, den wir nicht drin
haben, der würde geschmacklich wahrscheinlich einen schweren Kampf
haben. Aber, da wir es noch nicht probiert haben, können wir nicht
sagen, ob es nicht vielleicht doch eine kulinarische Sensation gewesen
wäre.
Jetzt wird alles am Teig schön drappiert und
verstrichen.
Dann kommt uns die Idee, wir könnten zu Ehren des Flammkuchens ein
kleines Flamm-Kämpfchen veranstalten und wir gucken mal, welches
unserer Feuerzeuge die grössere Flamme hinkriegt. Ein bisschen Spass
muss sein, in der Küche, ha ha, und wenn das, was wir gekocht haben,
wirklich ein Flammkuchen ist, wollen wir ihn gebührend essen. Mampf,
mampf.
Wir wünschen allen wackeren Köchen und fleissigen Essern
eine schöne Zeit.
Ottilio und Loredana
Kaiserschmarrn, gugelländisch
Wenn man mich fragt, warum ich heute mit den Stiefeln
auf dem Berg von Bratpfannen
herumstapfe, muss ich gestehen, dass keine einzige perfekt ist und ich
dringend nach einer neuen Bratpfanne gebeten habe. Die meisten sind
zerkratzt und verbeult und man benötigt viel Fett,
damit nichts
anbrennt. Zufällig hat uns jemand eine Garnitur Pfannen geschenkt, die
wir nach eingehender Prüfung wohl aufs Wartegleis stellen müssen. Es
handelt sich um Induktionspfannen, was immer auch das sein mag, auf dem
Gasherd geht das nicht. Da legen wir lieber ein paar Rosinen in Rum
ein, gell, Lori.
Wir haben beschlossen, einen Kaiserschmarrn zu brutzeln,
obwohl die Gefahr besteht, dass er uns anbrennt.
Jetzt
ist der Kaiserschmarrn ja eine heilige österreichische
Nationalspeise, die natürlich nur die österreichischen Köche
beherrschen. Wir machen es nun napoletanisch, die Lori kann das nämlich
ebensogut, denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass diese Speise nur
entstanden ist, weil mal ein ideenreicher Koch dem Kaiser ein
Eieromlett machen wollte, es ihm zerfallen ist, so dass er dafür einen
neuen Namen erfand.
Die Eier müssen frisch sein, wir nehmen vier davon, es
könnten
zwar ebensogut fünf kleine gewesen sein, trennen sie in Eidotter und
Eiweiss, dann Zucker, etwa 30 Gramm,
Vanillezucker und Milch, 375 Zentiliter und Mehl 125 Gramm. Was wir
infolge unserer
Pfannennot zusätzlich gemacht haben, ist, geschmolzene Butter in den
Teig einarbeiten.
Jetzt muss man das Ganze nur noch klümpchenfrei
zusammenrühren
und dann das steif geschlagene Eiweiss darunterziehen. Die Rosinen
abtropfen lassen und ebenfalls unter den Teig mischen. Soweit ist das
alles keine Hexerei und wir sind schon gespannt, wie unser Eieromlett
werden wird.
Die Masse reicht etwa für zwei Portionen, rechnen wir.
Also
kommt die Hälfte in unsere beste Pfanne, die wir zuvor schon mit
reichlich Butter eingeseift haben. Sicher ist sicher. Dann wird das
ganze gebacken, bis sich die Ränder bräunlich färben und dann wirft man
das Omlett in die Luft und fängt es umgedreht wieder mit der Pfanne.
Damit es nun ein Schmarrn wird, überlässt man es nicht
dem
Esser alles zu zerschneiden, sondern pflückt selbst schon mit dem
Bratschieber in der Pfanne rum und teilt alles in schöne Stücke, die
nun noch etwas weiter gebraten werden. Dann sofort ab in den Teller,
Puderzucker drüber und
das selbstgemachte Zwetschgenkompott dazu. Fertig.
Zugegeben, schmeckt sehr österreichisch.
Wir wünschen allen guten Mut zu neuen, fröhlichen
Küchenexperimenten und viel Spass beim Essen.
Ottilio und Loredana