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Toskanische Hackbällchen
Heute wollen wir eine kulinarische Reise in die Toskana
machen.
Ihr wisst schon, das ist dieses hügelige italienische Gebiet, wo
überall die Zypressen wie Gartenriesen in der Landschaft stehen und die
Häuser zum Verwechseln sind. Loredana ist schon seit einer Weile am
Kräuter sammeln. Ich warte mir die Füsse ab, wahrscheinlich hat sie
noch jemanden getroffen und ist jetzt am ratschen.
"Na endlich, was hast du alles? Rosmarin, Thymian,
Salbei und
Origano. Basilikum habe ich schon da." Aber Lori hat noch was anderes
hinter dem Rücken. "Du weisst, was ich mit Enten mache, wenn sie blöd
tun?" Naja, ich widme mich erstmal dem Würzen des Hackfleisches. Es
kommt vor allem Knofi rein, Salz, Pfeffer und dann die gehackten
Kräuter. Die Ente nervt mich schon, sie sagt, der Rosmarin rieche nach
Badesalz.
Den Rosmarin muss man gut verlesen und sehr klein
hacken, damit man nicht holziges Zeug im Essen hat.
Der Thymian ist ebenfalls etwas holzig, es ist ja schliesslich Winter.
Die anderen Kräuter waren unter dem Schnee und sind ganz gut erhalten.
Der Basilikum ist vom Supermarkt. Als es ans Zwiebelschneiden geht,
wundert es mich nicht, dass sich die Ente mit dem Fahrrad davon macht.
Aber als es dann Stromunterbruch gibt und sie uns quer durch die
gehackten Zwiebeln fährt, werde ich etwas ungemütlich.
Lori nimmt das Federvieh natürlich wieder in Schutz.
Naja, wir
machen nun die Tomatensosse. Es kommen Zwiebel rein, Tomatenstückchen
von der Dose, etwas Tomatenmark, Balsamicoessig, Salz und Pfeffer, und
das ganze soll eine Weile kochen. Je nach Säure der Tomaten kann man
noch eine Prise Zucker dazugeben. Das Hackfleisch wird zu Bällchen
gerollt und diese in eine Gratinform geschichtet.
Die ohnehin schon sehr leckere Tomatensosse wird nun
noch mit
Sahne verfeinert und über die rohen Fleischbällchen gegossen. Dann gibt
man dünne Mozzarellascheiben darüber, rundet mit Salz und Pfeffer ab
und schickt alles in den Ofen. Dazu kann man Reis servieren oder Pasta,
es passt alles. Wir haben Fusilli gemacht, weil daran die Sosse so
schön haftet. Die Ente hat sich schlussendlich doch noch anständig
benommen und den edlen Namen Tosca bekommen.
So einfach und schnell wie italienische Rezepte
zubereitet sind,
sie schmecken immer lecker. Wir wünschen viel Spass in der Küche und
freuen uns schon, bis wir das nächste Mal für euch kochen dürfen.
Ottilio, Loredana und Tosca.
Orangentorte
Seit Silvester hat bei uns niemand mehr Einkäufe
getätigt. Wir haben immer noch viele Vorräte, aber dies und jenes fängt
an, zu
vereinzeln. Weil wir unbedingt eine Orangentorte machen wollen,
überprüfen wir zuerst, was alles noch so da ist. Das einzige,
das
wirklich knapp werden könnte ist der Kakao und das Backpulver. Nachdem
wir unsere Schätze überprüft haben, stürzen wir uns in die Arbeit.
Beim Backen sind wir pingelig und gucken exakt, was die
Waage
sagt. Zuerst benötigen wir frisch gepressten Orangensaft, ein Glas, und
die selbe Menge Butter. Wir mischen 250 g Zucker mit 4 Eiern.
Das
wird cremig geschlagen. Dann kommen Butter und O-Saft dazu. Zuletzt
mischt Lori 300 g Mehl mit 3 Esslöffel Kakao und gibt das letzte
Backpulver dazu.
Jetzt wird das alles gemischt. "Warum gibst du
eigentlich noch
Mandelstückchen darüber? War doch nicht abgemacht." Aber Lori
rechtfertigt sich, weil es ein paar Klümpchen gegeben habe, dann sehe
man diese nicht mehr, weil sowieso alles gesprenkelt ist. Ha, ha. Das
ist schon alles, die Torte wird jetzt bei 180 Grad gebacken.
Jetzt besprechen wir die Füllung. Wie immer sind wir
nicht gleicher
Meinung und haben total
verschiedene Vorstellungen, was in die Mitte von der Torte kommt.
Loredana wäscht vorsorglich mal die Orangen und die Kumquats. Letztere
aber haben uns nicht gefallen, sie waren noch unreif.
Lori möchte eine sizilianische Füllung machen, mit Ricotta und
kandierten Früchten und Schokolade.
Das können wir ja nächstes Mal machen, finde ich, und
setze
meine Variante durch. Nicht zuletzt, weil wir den Boden der Torte mit
Cointreau benetzen, da ist die Tante natürlich dabei. Wir nehmen die
letzte Dose Mascarpone, strecken sie mit Eigelb, Zucker, geschlagenem
Eiweiss und etwas Gelatine, die mit Orangensaft und Orangenblütenaroma
angereichert ist. Dann noch die Orangen drüber, fertig.
Es grüsst das Kochstudio, Lori und Ottilio
Sauerkrautsuppe
"Darf ich euch heute in der Küche helfen?" hat die
kleine
Pirlipat gefragt und hat gleich eine Menge Schnee in die Küche
geschleppt. Damit kann man sicher etwas Leckeres kochen, hat sie
gemeint und erwartungsvoll dreingeguckt. Lori wollte ihr den Spass
nicht verderben und hat den Schnee durch einen Pizzateig ersetzt. Damit
kann man eher etwas brutzeln.
Wir machen heute eine typische Wintersuppe und zwar mit
dem Kabisgemüse
von der Dose, dessen Namen ich nicht in den Mund nehme, weil es zu
schrecklich tönt für einen korsischen Kater wie mich. Aber an und für
sich schmeckt das Zeug sehr lecker, wenn man es richtig verarbeitet.
Die Italiener haben ebenfalls keinen gescheiten Namen dafür. Pirlipat
soll als erstes natürlich Zwiebel schneiden, aber sie stellt sich so
dumm an, dass ich ihr zeigen muss, wie es geht.
Die Grundlage für die Suppe sind in erster Linie viel
Zwiebeln
und Speck. Dann kommen Gemüsepaprika dazu, und wir haben noch die
speziell länglichen genommen, die ein wenig mehr Geschmack haben als
die normalen. Während Lori die Brühe macht, zeige ich Pirlipat, wie man
mit einem grossen Küchenmesser hantiert. Lori hat mir schon richtig
strafende Blicke zugeworfen, wahrscheilich, weil sie denkt, ich hätte
mit dem Mäuschen wohl etwas anderes vor. Schliesslich bin ich ein Kater.
"Was heisst hier nicht professionell, mach du erst mal
den
Paprika dazu, dann reden wir weiter!" schimpfe ich und vor Schreck
wirft Loredana die ganze Büchse in die Zwiebeln. Unser Limit ist
meistens drei Esslöffel, aber das sind nun wahrscheinlich etwas mehr.
Es richtet sich natürlich immer alles nach der Menge der Zutaten und
der Grösse der Pfanne. Aber wenn die Kartoffeln mitgaren, nehmen sie
dem Gericht wieder etwas die Schärfe.
Dieses Problem hat man natürlich nicht, wenn man milden
Paprika
verwendet, so genannten Edelsüss, aber ein wenig heiss soll die Suppe
ja schon machen, denn schliesslich herrschen bei uns winterliche
Temperaturen, und es liegt immer noch überall Schnee. Die Kartoffeln
könnte man von Anfang an in den Topf geben, aber wir haben sie in der
Brühe vorgekocht. Als endlich das Kyslaya kapusta (russisch) dazu
gegeben wird, fehlt natürlich noch der Kümmel.
Wir haben von Deutschland eine grössere Menge von diesem
hier seltenen Gewürz bekommen und heute ist der grosse Moment, als wir
es öffnen. Da kommt sogar Pirlipat wieder von ihrer Fahrradtour zurück
und will kosten. Sie darf dann, weil es für ein kleines
Mäuschen
eben doch etwas zu scharf ist, noch ein paar Schinken-Teigrollen als
Suppen-Beilage fabrizieren. Loredana hat hinterrücks noch eine ganze
Flasche Bier in die Suppe gekippt, das hat etwas verdünnt und die
Schärfe reduziert.
Wenn man dann noch Sahne dazu gibt, ist die Schärfe
angenehm und
die Suppe perfekt. Wir wünschen allen fröhliches Wirken in der Küche
und viele hungrige Mäuler, die freudig "mmh" machen, wenn das Essen
kommt.
Tante Loredana, Prilipat und Ottilio
Gefüllte Kohlrabi
Angesichts der Winterlandschaft wollten wir heute
fränkische
Schneeballen machen. Wir haben die Rezepte studiert und gesehen, dass
der Teig zwar simpel, die Verarbeitung zu Schneeballen allerdings etwas
schwierig sein könnte, weil sie ja rund werden sollen, wie eine
Zweigkugel. Wir nehmen 375 g Mehl, eine Prise Salz, 75 g Zucker, 1
Paket Vanillezucker, Zitronenschale, 3 Eier, 4 Esslöffel Sahne, einen
Schuss Rum.
Wir haben zweierlei Teige probiert und dann
einen Versuch
gestartet. Man muss den dünngewallten Teig einschneiden und dann auf
eine Kelle fädeln und im heissen Fett zu einer Kugel formen. Das
gelingt am besten mit einem extra dafür gemachten Sieb. Wir haben uns
eingebildet, dass wir es vielleicht ohne ebenfalls können, aber das
Ergebnis war wenig schneeballartig. Dann hatte Lori eine Idee. Warum
machen wir mit dem Teig nicht einfach Fasnachtsküchlein? (Link
dazu )
Mir ist eingefallen, dass wir ja noch Kohlrabi zum
Verarbeiten
haben, und so verschieben wir unsere Küchleinproduktion noch etwas. Die
Riesenkohlrabi haben wir gut gelagert und sie sind noch tadellos. Wir
kochen sie zuerst weich und dann hölen wir ein Loch in das Gemüse, wo
dann die Füllung hineinkommt.
In die Füllung kommen primär Zwiebel und
Kohlrabistückchen, dann Pilze nach Belieben
und etwas Grün. Man kann mit Sahne oder Bechamelsosse alles etwas
verfeinern und dann mit Reis in die Kohlrabi füllen. Salz, Pfeffer und
etwas Zitronensaft geben den nötigen Pfiff.
Zum Schluss wird das ganze noch mit Käse belegt und im
Ofen
überbacken. So lecker kann Gemüse schmecken. Den Teig für die
"Schneeballen" kann man gut lagern. Da er sehr dünn gewallt werden
muss, schadet es nicht, wenn er etwas "zäh" ist. Im schwimmenden Öl
wird er dann wieder so, wie er sein muss.
Da hier noch nie jemand original fänkische Schneeballen
gegessen
hat, fiel unser Fiasko nicht ins Gewicht. Alles, was frittiert und mit
Puderzucker bestäubt ist, findet so oder so grossen Anklang.
Wir wünschen viel Spass in der Küche und noch einen
schönen Januar.