Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Januar 2021





 
 Toskanische Hackbällchen

Heute wollen wir eine kulinarische Reise in die Toskana machen. Ihr wisst schon, das ist dieses hügelige italienische Gebiet, wo überall die Zypressen wie Gartenriesen in der Landschaft stehen und die Häuser zum Verwechseln sind. Loredana ist schon seit einer Weile am Kräuter sammeln. Ich warte mir die Füsse ab, wahrscheinlich hat sie noch jemanden getroffen und ist jetzt am ratschen.

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"Na endlich, was hast du alles? Rosmarin, Thymian, Salbei und Origano. Basilikum habe ich schon da." Aber Lori hat noch was anderes hinter dem Rücken. "Du weisst, was ich mit Enten mache, wenn sie blöd tun?" Naja, ich widme mich erstmal dem Würzen des Hackfleisches. Es kommt vor allem Knofi rein, Salz, Pfeffer und dann die gehackten Kräuter. Die Ente nervt mich schon, sie sagt, der Rosmarin rieche nach Badesalz.

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Den Rosmarin muss man gut verlesen und sehr klein hacken, damit man nicht holziges Zeug im Essen hat. Der Thymian ist ebenfalls etwas holzig, es ist ja schliesslich Winter. Die anderen Kräuter waren unter dem Schnee und sind ganz gut erhalten. Der Basilikum ist vom Supermarkt. Als es ans Zwiebelschneiden geht, wundert es mich nicht, dass sich die Ente mit dem Fahrrad davon macht. Aber als es dann Stromunterbruch gibt und sie uns quer durch die gehackten Zwiebeln fährt, werde ich etwas ungemütlich.

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Lori nimmt das Federvieh natürlich wieder in Schutz. Naja, wir machen nun die Tomatensosse. Es kommen Zwiebel rein, Tomatenstückchen von der Dose, etwas Tomatenmark, Balsamicoessig, Salz und Pfeffer, und das ganze soll eine Weile kochen. Je nach Säure der Tomaten kann man noch eine Prise Zucker dazugeben. Das Hackfleisch wird zu Bällchen gerollt und diese in eine Gratinform geschichtet.

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Die ohnehin schon sehr leckere Tomatensosse wird nun noch mit Sahne verfeinert und über die rohen Fleischbällchen gegossen. Dann gibt man dünne Mozzarellascheiben darüber, rundet mit Salz und Pfeffer ab und schickt alles in den Ofen. Dazu kann man Reis servieren oder Pasta, es passt alles. Wir haben Fusilli gemacht, weil daran die Sosse so schön haftet. Die Ente hat sich schlussendlich doch noch anständig benommen und den edlen Namen Tosca bekommen.

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So einfach und schnell wie italienische Rezepte zubereitet sind, sie schmecken immer lecker. Wir wünschen viel Spass in der Küche und freuen uns schon, bis wir das nächste Mal für euch kochen dürfen.

Ottilio, Loredana und Tosca.

 
 Orangentorte

Seit Silvester hat bei uns niemand mehr Einkäufe getätigt. Wir haben immer noch viele Vorräte, aber dies und jenes fängt an, zu vereinzeln. Weil wir unbedingt eine Orangentorte machen wollen, überprüfen wir zuerst, was alles noch so da ist.  Das einzige, das wirklich knapp werden könnte ist der Kakao und das Backpulver. Nachdem wir unsere Schätze überprüft haben, stürzen wir uns in die Arbeit.

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Beim Backen sind wir pingelig und gucken exakt, was die Waage sagt. Zuerst benötigen wir frisch gepressten Orangensaft, ein Glas, und die selbe Menge Butter.  Wir mischen 250 g Zucker mit 4 Eiern. Das wird cremig geschlagen. Dann kommen Butter und O-Saft dazu. Zuletzt mischt Lori 300 g Mehl mit 3 Esslöffel Kakao und gibt das letzte Backpulver dazu.

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Jetzt wird das alles gemischt. "Warum gibst du eigentlich noch Mandelstückchen darüber? War doch nicht abgemacht." Aber Lori rechtfertigt sich, weil es ein paar Klümpchen gegeben habe, dann sehe man diese nicht mehr, weil sowieso alles gesprenkelt ist. Ha, ha. Das ist schon alles, die Torte wird jetzt bei 180 Grad gebacken. 

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Jetzt besprechen wir die Füllung. Wie immer sind wir nicht gleicher Meinung und haben total verschiedene Vorstellungen, was in die Mitte von der Torte kommt. Loredana wäscht vorsorglich mal die Orangen und die Kumquats. Letztere aber haben uns nicht gefallen, sie waren noch unreif.
Lori möchte eine sizilianische Füllung machen, mit Ricotta und kandierten Früchten und Schokolade.
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Das können wir ja nächstes Mal machen, finde ich, und setze meine Variante durch. Nicht zuletzt, weil wir den Boden der Torte mit Cointreau benetzen, da ist die Tante natürlich dabei. Wir nehmen die letzte Dose Mascarpone, strecken sie mit Eigelb, Zucker, geschlagenem Eiweiss und etwas Gelatine, die mit Orangensaft und Orangenblütenaroma angereichert ist. Dann noch die Orangen drüber, fertig.

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Es grüsst das Kochstudio, Lori und Ottilio

 
 Sauerkrautsuppe

"Darf ich euch heute in der Küche helfen?" hat die kleine Pirlipat gefragt und hat gleich eine Menge Schnee in die Küche geschleppt. Damit kann man sicher etwas Leckeres kochen, hat sie gemeint und erwartungsvoll dreingeguckt. Lori wollte ihr den Spass nicht verderben und hat den Schnee durch einen Pizzateig ersetzt. Damit kann man eher etwas brutzeln.

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Wir machen heute eine typische Wintersuppe und zwar mit dem Kabisgemüse von der Dose, dessen Namen ich nicht in den Mund nehme, weil es zu schrecklich tönt für einen korsischen Kater wie mich. Aber an und für sich schmeckt das Zeug sehr lecker, wenn man es richtig verarbeitet. Die Italiener haben ebenfalls keinen gescheiten Namen dafür. Pirlipat soll als erstes natürlich Zwiebel schneiden, aber sie stellt sich so dumm an, dass ich ihr zeigen muss, wie es geht.

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Die Grundlage für die Suppe sind in erster Linie viel Zwiebeln und Speck. Dann kommen Gemüsepaprika dazu, und wir haben noch die speziell länglichen genommen, die ein wenig mehr Geschmack haben als die normalen. Während Lori die Brühe macht, zeige ich Pirlipat, wie man mit einem grossen Küchenmesser hantiert. Lori hat mir schon richtig strafende Blicke zugeworfen, wahrscheilich, weil sie denkt, ich hätte mit dem Mäuschen wohl etwas anderes vor. Schliesslich bin ich ein Kater.

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"Was heisst hier nicht professionell, mach du erst mal den Paprika dazu, dann reden wir weiter!" schimpfe ich und vor Schreck wirft Loredana die ganze Büchse in die Zwiebeln. Unser Limit ist meistens drei Esslöffel, aber das sind nun wahrscheinlich etwas mehr. Es richtet sich natürlich immer alles nach der Menge der Zutaten und der Grösse der Pfanne. Aber wenn die Kartoffeln mitgaren, nehmen sie dem Gericht wieder etwas die Schärfe.

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Dieses Problem hat man natürlich nicht, wenn man milden Paprika verwendet, so genannten Edelsüss, aber ein wenig heiss soll die Suppe ja schon machen, denn schliesslich herrschen bei uns winterliche Temperaturen, und es liegt immer noch überall Schnee. Die Kartoffeln könnte man von Anfang an in den Topf geben, aber wir haben sie in der Brühe vorgekocht. Als endlich das Kyslaya kapusta (russisch) dazu gegeben wird, fehlt natürlich noch der Kümmel.

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Wir haben von Deutschland eine grössere Menge von diesem hier seltenen Gewürz bekommen und heute ist der grosse Moment, als wir es öffnen. Da kommt sogar Pirlipat wieder von ihrer Fahrradtour zurück und will kosten. Sie darf  dann, weil es für ein kleines Mäuschen eben doch etwas zu scharf ist, noch ein paar Schinken-Teigrollen als Suppen-Beilage fabrizieren. Loredana hat hinterrücks noch eine ganze Flasche Bier in die Suppe gekippt, das hat etwas verdünnt und die Schärfe reduziert.

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Wenn man dann noch Sahne dazu gibt, ist die Schärfe angenehm und die Suppe perfekt. Wir wünschen allen fröhliches Wirken in der Küche und viele hungrige Mäuler, die freudig "mmh" machen, wenn das Essen kommt.

Tante Loredana, Prilipat und Ottilio

 
Gefüllte Kohlrabi

Angesichts der Winterlandschaft wollten wir heute fränkische Schneeballen machen. Wir haben die Rezepte studiert und gesehen, dass der Teig zwar simpel, die Verarbeitung zu Schneeballen allerdings etwas schwierig sein könnte, weil sie ja rund werden sollen, wie eine Zweigkugel. Wir nehmen 375 g Mehl, eine Prise Salz, 75 g Zucker, 1 Paket Vanillezucker, Zitronenschale, 3 Eier, 4 Esslöffel Sahne, einen Schuss Rum.

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Wir haben zweierlei Teige probiert und dann einen Versuch gestartet. Man muss den dünngewallten Teig einschneiden und dann auf eine Kelle fädeln und im heissen Fett zu einer Kugel formen. Das gelingt am besten mit einem extra dafür gemachten Sieb. Wir haben uns eingebildet, dass wir es vielleicht ohne ebenfalls können, aber das Ergebnis war wenig schneeballartig. Dann hatte Lori eine Idee. Warum machen wir mit dem Teig nicht einfach Fasnachtsküchlein? (Link dazu

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Mir ist eingefallen, dass wir ja noch Kohlrabi zum Verarbeiten haben, und so verschieben wir unsere Küchleinproduktion noch etwas. Die Riesenkohlrabi haben wir gut gelagert und sie sind noch tadellos. Wir kochen sie zuerst weich und dann hölen wir ein Loch in das Gemüse, wo dann die Füllung hineinkommt.

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In die Füllung kommen primär Zwiebel und Kohlrabistückchen, dann Pilze nach Belieben und etwas Grün. Man kann mit Sahne oder Bechamelsosse alles etwas verfeinern und dann mit Reis in die Kohlrabi füllen. Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft geben den nötigen Pfiff.

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Zum Schluss wird das ganze noch mit Käse belegt und im Ofen überbacken. So lecker kann Gemüse schmecken. Den Teig für die "Schneeballen" kann man gut lagern. Da er sehr dünn gewallt werden muss, schadet es nicht, wenn er etwas "zäh" ist. Im schwimmenden Öl wird er dann wieder so, wie er sein muss.

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Da hier noch nie jemand original fänkische Schneeballen gegessen hat, fiel unser Fiasko nicht ins Gewicht. Alles, was frittiert und mit Puderzucker bestäubt ist, findet so oder so grossen Anklang.

Wir wünschen viel Spass in der Küche und noch einen schönen Januar.



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