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Kondensmilch -
Kürbiskuchen
Die Kürbisse schmecken inzwischen nicht mehr so sehr
nach Kürbis
wie früher, ha ha. Haben wir festgestellt und benutzen nun natürlich
den Hokkaidokürbis mit der Schale. Zuerst aber versuche ich mich noch
beim Herstellen von Kondensmilch. Um zehn vor 2 habe ich den
Topf mit
1 Liter Milch und 250 Gramm Zucker auf den Herd gestellt.
Da ich nirgendwo eine Zeitangabe gefunden habe, wie
lange es
gehen könnte, sind wir natürlich gespannt wie Flitzepflaumen. Wenn man
einen genügend grossen Topf nimmt, hat man das Problem mit dem
Überschäumen der Milch nicht. Wir haben sie einfach einkochen lassen.
Es darf natürlich nichts anbrennen. Ich habe also eine Stunde lang mehr
oder weniger fleissig gerührt und nach einer Stunde war es nur noch
halb so viel.
Loredana kümmert sich inzwischen um den Kürbis. Wir
haben ca. 500 Gramm
und einen Rest bräunlichen Zucker. Das muss reichen. Interessant ist,
dass wir für unser Rezept lediglich noch 2 Eier und ein paar Gewürze
benötigen und, das muss ich zugeben, noch 3 Teelöffel Speisestärke. Ha
ha, sicher ist sicher. Der Kuchen enthält also nichts als Kürbis,
Milch, Zucker und Eier. Und den Teig, ha ha. Den haben wir im
Kühlschrank gefunden, fixfertiger Blätterteig.
Ich bin besonders stolz, weil meine Kondensmilch super
gelungen
ist. Sie hat eine bräunliche Farbe bekommen, ist dickflüssig und etwa
gerade die richtige Menge für unseren Kuchen. In der Zwischenzeit hat
Lori den Kürbis zerkleinert und mit dem Rohrzucker zusammen etwas
angedünstet. Wir wollen ihn nicht zermusen, würzen tun wir ebenfalls
nur mit ein wenig Zimt und etwas Zitronenschale. Ingwer ist keiner mehr
da.
Aber wie immer bei solch abenteuerlichen Spässchen
kommen mir
Zweifel, ob es denn genug ist. Nur Milch und Zucker und Kürbis? Die
zwei Eier fallen bei der Grösse des Kuchens gar nicht ins Gewicht und
dienen nur der Stabilisation. Lori macht mir nicht gerade Mut und lässt
das Gefäss mit der Milchmischung sofort verschwinden, weil sie eben
noch Stärkemehl dazugepulvert hat.
Aber es hat geschmeckt, sehr
gut sogar, ich müsste mich vor dem Kürbis schämen, hätten wir noch wie
in den meisten Rezepten, Nüsse oder so etwas hinzugetan. Es lebe der
Kürbis.
Loredana und Ottilio
Szegediner Gulasch auf
gugelländisch
Wenn wir wieder so viel kochen, müssen wir den ganzen
November
noch Gulasch essen. "Ach was," schimpft Lori, "das bisschen ist im
Nichts gefuttert!" Dabei hat sie vor sich so viele Zwiebeln liegen, als
wäre Fastnacht und sie würde Zwiebelkuchen machen. Wenn man ein
richtiges Gulasch macht, sind die Zwiebeln so viele wie Fleisch. Und da
wir ein szegediner Gulasch auf gugelländisch machen, dürfen wir diese
Regel nicht verdünnisieren. Also lass ich die Tante mal ihre Zwiebeln
schneiden.
Und dann kommen erst die Karotten. Davon nimmt sie fast
gleich
viele, ich mache mir schon Sorgen, ob dann am Ende noch ein
Fetzchen Fleisch dazu kommt. Dazu hat sie noch Musik mitgebracht, es
dudelt und orgelt der Plattenspieler. Naja, wenigstens heute mal keine
Enten in der Küche. Aber die Zwiebeln sind fast gleich schlimm.
"Sag mal, Lori, haben wir das Gulasch immer so gemacht?"
"Nein,
natürlich nicht, wir haben noch mehr Zwiebeln und noch mehr Karotten
genommen." Und natürlich mehr Fleisch, das ist klar, aber wir lassen
uns nicht lumpen. Ich stelle das grosse Stück mal beiseite. Wenn die da
so weiterschnippelt, gibt es wieder einen Riesenpot voll. Aber zuerst
haben wir ein Problem mit der Paprika-Verpackung. Ich weiss bis heute
nicht, wer dafür verantwortilich ist. Mal hat es grosse Löcher,
manchmal quasi keine, wo das Zeug drin ist. Und man muss das Glas fast
sprengen.
Ich probiere es mit dem Messer, unter Lebensgefahr öffne
ich den
Schlund des Paprika-Glases und schon haben wir den Salat, besser gesagt
die Bescherung. Ob es reicht, wird das Probieren zeigen. Aber Lori ist
zufrieden und schneidet schon die Wurst in Stücke. Das ist ein
Überbleibsel unserer Sparsamkeitsaera, damals war das wichtig und heute
gehört einfach die Wurst dazu.
Und nun das Kraut!
Lori hat zwei kleine Büchsen ergattert, aber mein
Sparsamkeitsinstinkt sagt mir, dass eine vollkommen reicht, um das
Gulasch szegedinerisch zu machen. Ebenfalls mit den Kartoffeln bin ich
heute nicht so grosszügig, wir wollen ja schliesslich nicht wieder eine
ganze Woche lang Gulasch essen. Aber die Lori will in einer vollen
Pfanne umrühren und sie kippt noch eine Büchse Tomaten dazu. Würzen
muss man natürlich noch ein bisschen mit Salz und Pfeffer. Der Rest
machen Paprika und Sauerkraut, hi hi. Je nachdem, wie lange das alles
nun kocht, um so besser wird es.
Und jetzt noch eine letzte Mitteilung. Wir haben gerade
von Felix gehört, dass nächste Woche in ein paar Tagen schon Halloween
vor der Türe steht, und wir würden uns wünschen, wenn ihr alle fleissig
euere Kürbisse aushölt und schnitzt, fotografiert und uns schickt.
Vielleicht machen wir ein "Special" damit. Tschüs bis dann.
Euer Ottilio und Loredana
Steinpilze mit "Röschti"
Wer, wie wir, in der Küche schon viel erlebt
hat, wundert
sich schon lange nicht mehr, wenn es immer wieder anders schmeckt. Ha,
ha. Es
ist manchmal von Vorteil, nicht zu sagen, was es gibt, denn es könnte
sich während des Kochens noch ändern. Aber wir haben ja nichts zu
verbergen und gestehen ehrlicherweise, dass wir nicht vorhatten,
Röschti zu machen. Zum Glück denken die Kartoffeln manchmal mit.
Wir haben im Wald nichts gefunden und deshalb im
Küchenschrank
gesucht. Getrocknete Steinpilze sind ohnehin viel aromatischer als
Frische, deshalb haben wir ohne schlechtes Gewissen zur Tüte gegriffen.
Dazu wollten wir Kartoffelgnocchi machen, so als Idee. Dass sich dies
nicht verwirklichen liess, lag in erster Linie an den Kartoffeln. Wir
hatten schon Mehl und Griess drin und auch die Eier, da sagten die
Kartoffeln, sie hätten keine Lust, zu Gnocchi verarbeitet zu werden.
Als geübter Koch ist man flexibel, also haben wir dem
widerspenstigen Gnocchiteig seine Sparänzchen abgenommen und einfach
Röschti damit gemacht. Wir hätten bis zu einer annehmbaren
"Gnocci-Formabilität" noch so viel Mehl dazu geben müssen, dass man von
den Kartoffeln nichts mehr geschmeckt hätte. Also habe ich
entschlossen, wir lassen die Idee mit den Gnocchi und werfen einfach
den Teig in die Pfanne. Das Ergebnis war verblüffend.
Die grossartigen Steinpilze konnten einpacken. Der Star
des
Tages war unsere Super-Rösti, in die wir die ganzen Gnocchi-Zutaten
hineingegeben haben. Mehl, Gries, Eier, Salz und Pfeffer und einen Berg
lahme Kartoffeln.
Wieso haben wir "die Röschti" noch nie so gemacht? Ha,
es war
wie ein Wunder. Schön knusprig und angenehm bräunlich, und ohne viel
Fett, das war das Erstaunliche. Normale Rösti benötigen immer viel
Fett, damit sie schön kross werden. Wir haben wiedermal eine
Punktlandung geschafft, freuen, Lori.
Natürlich haben wir niemandem etwas von
den Gnocchi erzählt, die es zu den Steinpilzen eigentlich
geben sollte. Ha, ha.
Ottilio und Loredana
Stangensellerie, das
Superkraut
Unser Stangensellerie fristet ein langweiliges Dasein im
Schatten des Lorbeerbusches und
darf sich heute endlich in der Küche bemerkbar machen. Wir benötigen
ihn in der Regel nur in kleinen Portionen für Sossen und Kräuterbutter.
Er wird aber oft als Antipasto roh serviert und geknabbert. Lori geht
ein paar Stängel holen, wir wollen ihn heute in Szene setzen.
Stangensellerie hat nicht den intensiven Geschmack von
Sellerie,
ist aber deutlich stärker als Petersilie. Ein ungeübter Koch fragt sich
oft, warum etwas so gut schmeckt, obwohl man nichts sieht, nur ein paar
grüne Pünktchen. Das ist der Stangensellerie. Bescheiden und wirksam.
Und obendrein noch gesund. Allerdings roh wäre er gesünder, ha ha. Der
unsrige ist noch sehr jung und "ungestrüppt". Aber wir machen doch noch
ein paar Kartoffeln und etwas fade Zucchini drumrum. Er verleiht ihnen
ein tolles Aroma.
Dass die Lori es nicht lassen kann, mit ihrem Speck zu
glänzen,
schadet unserem Protagonisten nicht, und der Käse ist ebenfalls normal
in Italien. Davon kommt aber erst ganz zum Schluss etwas in die Form.
Der Speck ist ebenfalls schuld daran, dass Lori die Form nicht
eingefettet hat. (Spart Arbeit und schmeckt besser.) Für Antizwiebel
und
-Knofileute ein besonders interessantes Gericht.
Aber einen Griff ins Salzfass konnte ich mir trotz des
Specks
nicht verkneifen. Bei soviel fadem Zucchini- und Kartoffelzeug war das
eine gute Entscheidung. Aber der Protagonist kommt erst dazu, nachdem
die Kartoffeln schon halb gegart sind.
Und am Schluss wird alles noch mit dem Parmesan
überbacken, und wir
machen sicherheitshalber noch ein paar Schnitzel dazu. Diese garen wir
nur kurz im Pfännchen, garniert mit unserem Superkräutlein, dem
Stangensellerie.
Viel Spass beim Probieren. Loredana und Ottilio.