Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
Jahr
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat
Monat

Rezepte im Oktober 2023





 
 Kondensmilch - Kürbiskuchen

Die Kürbisse schmecken inzwischen nicht mehr so sehr nach Kürbis wie früher, ha ha. Haben wir festgestellt und benutzen nun natürlich den Hokkaidokürbis mit der Schale. Zuerst aber versuche ich mich noch beim Herstellen von Kondensmilch. Um zehn vor 2 habe ich den Topf mit 1 Liter Milch und 250 Gramm Zucker auf den Herd gestellt.

bild
bild
bild
bild

Da ich nirgendwo eine Zeitangabe gefunden habe, wie lange es gehen könnte, sind wir natürlich gespannt wie Flitzepflaumen. Wenn man einen genügend grossen Topf nimmt, hat man das Problem mit dem Überschäumen der Milch nicht. Wir haben sie einfach einkochen lassen. Es darf natürlich nichts anbrennen. Ich habe also eine Stunde lang mehr oder weniger fleissig gerührt und nach einer Stunde war es nur noch halb so viel.

bild
bild
bild
bild

Loredana kümmert sich inzwischen um den Kürbis. Wir haben ca. 500 Gramm und einen Rest bräunlichen Zucker. Das muss reichen. Interessant ist, dass wir für unser Rezept lediglich noch 2 Eier und ein paar Gewürze benötigen und, das muss ich zugeben, noch 3 Teelöffel Speisestärke. Ha ha, sicher ist sicher. Der Kuchen enthält also nichts als Kürbis, Milch, Zucker und Eier. Und den Teig, ha ha. Den haben wir im Kühlschrank gefunden, fixfertiger Blätterteig.

bild
bild
bild
bild

Ich bin besonders stolz, weil meine Kondensmilch super gelungen ist. Sie hat eine bräunliche Farbe bekommen, ist dickflüssig und etwa gerade die richtige Menge für unseren Kuchen. In der Zwischenzeit hat Lori den Kürbis zerkleinert und mit dem Rohrzucker zusammen etwas angedünstet. Wir wollen ihn nicht zermusen, würzen tun wir ebenfalls nur mit ein wenig Zimt und etwas Zitronenschale. Ingwer ist keiner mehr da.

bild
bild
bild
bild

Aber wie immer bei solch abenteuerlichen Spässchen kommen mir Zweifel, ob es denn genug ist. Nur Milch und Zucker und Kürbis? Die zwei Eier fallen bei der Grösse des Kuchens gar nicht ins Gewicht und dienen nur der Stabilisation. Lori macht mir nicht gerade Mut und lässt das Gefäss mit der Milchmischung sofort verschwinden, weil sie eben noch Stärkemehl dazugepulvert hat.

Aber es hat geschmeckt, sehr gut sogar, ich müsste mich vor dem Kürbis schämen, hätten wir noch wie in den meisten Rezepten, Nüsse oder so etwas hinzugetan. Es lebe der Kürbis.
bild
bild
bild
bild

Loredana und Ottilio


 
 Szegediner Gulasch auf gugelländisch

Wenn wir wieder so viel kochen, müssen wir den ganzen November noch Gulasch essen. "Ach was," schimpft Lori, "das bisschen ist im Nichts gefuttert!" Dabei hat sie vor sich so viele Zwiebeln liegen, als wäre Fastnacht und sie würde Zwiebelkuchen machen. Wenn man ein richtiges Gulasch macht, sind die Zwiebeln so viele wie Fleisch. Und da wir ein szegediner Gulasch auf gugelländisch machen, dürfen wir diese Regel nicht verdünnisieren. Also lass ich die Tante mal ihre Zwiebeln schneiden.

bild
bild
bild
bild

Und dann kommen erst die Karotten. Davon nimmt sie fast gleich viele, ich mache mir schon Sorgen, ob dann am Ende noch ein Fetzchen Fleisch dazu kommt. Dazu hat sie noch Musik mitgebracht, es dudelt und orgelt der Plattenspieler. Naja, wenigstens heute mal keine Enten in der Küche. Aber die Zwiebeln sind fast gleich schlimm.

bild
bild
bild
bild

"Sag mal, Lori, haben wir das Gulasch immer so gemacht?" "Nein, natürlich nicht, wir haben noch mehr Zwiebeln und noch mehr Karotten genommen." Und natürlich mehr Fleisch, das ist klar, aber wir lassen uns nicht lumpen. Ich stelle das grosse Stück mal beiseite. Wenn die da so weiterschnippelt, gibt es wieder einen Riesenpot voll. Aber zuerst haben wir ein Problem mit der Paprika-Verpackung. Ich weiss bis heute nicht, wer dafür verantwortilich ist. Mal hat es grosse Löcher, manchmal quasi keine, wo das Zeug drin ist. Und man muss das Glas fast sprengen.

bild
bild
bild
bild

Ich probiere es mit dem Messer, unter Lebensgefahr öffne ich den Schlund des Paprika-Glases und schon haben wir den Salat, besser gesagt die Bescherung. Ob es reicht, wird das Probieren zeigen. Aber Lori ist zufrieden und schneidet schon die Wurst in Stücke. Das ist ein Überbleibsel unserer Sparsamkeitsaera, damals war das wichtig und heute gehört einfach die Wurst dazu.

Und nun das Kraut!

bild
bild
bild
bild

Lori hat zwei kleine Büchsen ergattert, aber mein Sparsamkeitsinstinkt sagt mir, dass eine vollkommen reicht, um das Gulasch szegedinerisch zu machen. Ebenfalls mit den Kartoffeln bin ich heute nicht so grosszügig, wir wollen ja schliesslich nicht wieder eine ganze Woche lang Gulasch essen. Aber die Lori will in einer vollen Pfanne umrühren und sie kippt noch eine Büchse Tomaten dazu. Würzen muss man natürlich noch ein bisschen mit Salz und Pfeffer. Der Rest machen Paprika und Sauerkraut, hi hi. Je nachdem, wie lange das alles nun kocht, um so besser wird es.

bild
bild
bild
bild

Und jetzt noch eine letzte Mitteilung. Wir haben gerade von Felix gehört, dass nächste Woche in ein paar Tagen schon Halloween vor der Türe steht, und wir würden uns wünschen, wenn ihr alle fleissig euere Kürbisse aushölt und schnitzt, fotografiert und uns schickt.

Vielleicht machen wir ein "Special" damit. Tschüs bis dann.
Euer Ottilio und Loredana

 
 Steinpilze mit "Röschti"

Wer, wie wir, in der Küche schon viel erlebt hat, wundert sich schon lange nicht mehr, wenn es immer wieder anders schmeckt. Ha, ha. Es ist manchmal von Vorteil, nicht zu sagen, was es gibt, denn es könnte sich während des Kochens noch ändern. Aber wir haben ja nichts zu verbergen und gestehen ehrlicherweise, dass wir nicht vorhatten, Röschti zu machen. Zum Glück denken die Kartoffeln manchmal mit.

bild
bild
bild
bild

Wir haben im Wald nichts gefunden und deshalb im Küchenschrank gesucht. Getrocknete Steinpilze sind ohnehin viel aromatischer als Frische, deshalb haben wir ohne schlechtes Gewissen zur Tüte gegriffen. Dazu wollten wir Kartoffelgnocchi machen, so als Idee. Dass sich dies nicht verwirklichen liess, lag in erster Linie an den Kartoffeln. Wir hatten schon Mehl und Griess drin und auch die Eier, da sagten die Kartoffeln, sie hätten keine Lust, zu Gnocchi verarbeitet zu werden.

bild
bild
bild
bild

Als geübter Koch ist man flexibel, also haben wir dem widerspenstigen Gnocchiteig seine Sparänzchen abgenommen und einfach Röschti damit gemacht. Wir hätten bis zu einer annehmbaren "Gnocci-Formabilität" noch so viel Mehl dazu geben müssen, dass man von den Kartoffeln nichts mehr geschmeckt hätte. Also habe ich entschlossen, wir lassen die Idee mit den Gnocchi und werfen einfach den Teig in die Pfanne. Das Ergebnis war verblüffend.

bild
bild
bild
bild

Die grossartigen Steinpilze konnten einpacken. Der Star des Tages war unsere Super-Rösti, in die wir die ganzen Gnocchi-Zutaten hineingegeben haben. Mehl, Gries, Eier, Salz und Pfeffer und einen Berg lahme Kartoffeln.

bild
bild
bild
bild

Wieso haben wir "die Röschti" noch nie so gemacht? Ha, es war wie ein Wunder. Schön knusprig und angenehm bräunlich, und ohne viel Fett, das war das Erstaunliche. Normale Rösti benötigen immer viel Fett, damit sie schön kross werden. Wir haben wiedermal eine Punktlandung geschafft, freuen, Lori.

bild
bild
bild
bild

Natürlich haben wir niemandem etwas von den Gnocchi erzählt, die es zu den Steinpilzen eigentlich geben sollte. Ha, ha.

Ottilio und Loredana

 
 Stangensellerie, das Superkraut

Unser Stangensellerie fristet ein langweiliges Dasein im Schatten des Lorbeerbusches und darf sich heute endlich in der Küche bemerkbar machen. Wir benötigen ihn in der Regel nur in kleinen Portionen für Sossen und Kräuterbutter. Er wird aber oft als Antipasto roh serviert und geknabbert. Lori geht ein paar Stängel holen, wir wollen ihn heute in Szene setzen.

bild
bild
bild
bild

Stangensellerie hat nicht den intensiven Geschmack von Sellerie, ist aber deutlich stärker als Petersilie. Ein ungeübter Koch fragt sich oft, warum etwas so gut schmeckt, obwohl man nichts sieht, nur ein paar grüne Pünktchen. Das ist der Stangensellerie. Bescheiden und wirksam. Und obendrein noch gesund. Allerdings roh wäre er gesünder, ha ha. Der unsrige ist noch sehr jung und "ungestrüppt". Aber wir machen doch noch ein paar Kartoffeln und etwas fade Zucchini drumrum. Er verleiht ihnen ein tolles Aroma.

bild
bild
bild
bild

Dass die Lori es nicht lassen kann, mit ihrem Speck zu glänzen, schadet unserem Protagonisten nicht, und der Käse ist ebenfalls normal in Italien. Davon kommt aber erst ganz zum Schluss etwas in die Form. Der Speck ist ebenfalls schuld daran, dass Lori die Form nicht eingefettet hat. (Spart Arbeit und schmeckt besser.) Für Antizwiebel und -Knofileute ein besonders interessantes Gericht.

bild
bild
bild
bild

Aber einen Griff ins Salzfass konnte ich mir trotz des Specks nicht verkneifen. Bei soviel fadem Zucchini- und Kartoffelzeug war das eine gute Entscheidung. Aber der Protagonist kommt erst dazu, nachdem die Kartoffeln schon halb gegart sind.

bild
bild
bild
bild

Und am Schluss wird alles noch mit dem Parmesan überbacken, und wir machen sicherheitshalber noch ein paar Schnitzel dazu. Diese garen wir nur kurz im Pfännchen, garniert mit unserem Superkräutlein, dem Stangensellerie.

bild
bild
bild
bild

Viel Spass beim Probieren. Loredana und Ottilio.



Geh zur Legende
Zurück zur Titelseite (Home)