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Rückblick auf meine
Torten und andere Leckereien
Das Torte backen ist immer ein Erlebnis. Je öfter man
die eine
oder andere Kreation macht, desto einfacher erscheint es, das Werk
herzustellen. Die meisten Torten machen wir nach unserem eigenen
Rezept. Da variert dann nur die Füllung. Hier haben wir aber ein paar
Klassiker zusammengesucht, die man in jedem Kochbuch finden kann und
natürlich in unserem Inhaltsverzeichnis. Ob rund, eckig oder gerollt,
Süsses kommt meistens gut an.
Besonders war unsere Schoko-Buttercremetorte mit
Physalis, oder
die Eierlikörtorte. Da haben wir versucht, den Geschmack des
Geburtstagskindes zu treffen. Mit unseren Erdbeertorten haben wir immer
wieder Erfolg, während die Haselnusstorte warscheinlich eine einmalige
Darbietung war. Wenn wir so viele geschälte, gemahlene Haselnüsse
haben, fällt uns meist besseres ein, als damit eine Torte zu bauen.
Ebenso war es beim Zuccotto, der italienischen
Kuppeltorte. Da
passt wahnsinnig viel Füllung rein, da muss man vorher gut rechnen,
damit genügend Gäste und Füllmaterial vorhanden ist. Die
Karamellbonbons sind eine gute Idee, wenn man kleine Geschenktütchen
machen will. Die Herstellung war überraschend einfach. Lori hat
erzählt, ihre Grosstante hätte die Dinger jeden Sonntag gemacht. Die
Kürbistorte ist unsere Erfindung.
Auch relativ einmalig bleibt wahrscheinlich unsere
Marzipan-Herstellung. Es kommt einfach viel billiger, so etwas im Laden
zu erstehen, als selber zu machen. Angefangen beim Rosenwasser bis zu
den vielen geknackten, geschälten und geriebenen Mandeln und dem
Puderzucker. Die Mühe lohnt sich aber, wenn man damit
jemandem
eine Freude machen kann. Der gugelländische Käsekuchen wurde mit
Ricotta hergestellt und hat sehr gut geschmeckt.
Die Rumpunsch-Kugeln gehören ebenfalls eher zu den
Geschenk-Artikeln. Dafür kann sich so ein Savarin au Cointreau gerne
jede Woche sehen lassen. Wir haben ein paar Mal geübt, bevor wir den
ersten serviert haben. Bei der Schwarzwälder Kirschtorte besteht das
Problem ebenfalls in der alkoholischen Zutat. Kirsch ist hier nicht
erhältlich, und Grappa fanden wir nicht passend. Wir haben uns dann mit
Mon Cherie geholfen. Bei einer Tarte tatin sollte man
ebenfalls
einige Male üben, bevor man sie den Gästen serviert.
Die Zutaten für eine Vermicelles-Torte sind natürlich in
erster Linie die Esskastanien. Die Arbeit fängt beim Sammeln an,
Kochen und Schälen kostet ebenfalls
einige Mühe, dafür ist der Rest dann ein Sahneklacks vom Feinsten.
Dann haben wir natürlich noch Torten gebacken, von denen wir
gar
nicht wussten, dass es dieses Rezept gibt. Es ist jedoch noch alles bis
zum letzten Krümel weggekommen, und wir werden immer wieder gerne eine
neue Torte backen. Gerade jetzt wartet unsere Neujahrstorte, dass wir
sie füllen und dekorieren kommen.
Wir wünschen allen unseren Freunden einen guten Rutsch
ins neue Jahr.
Ottilio, Loredana und alle Tiere von Gugellandia.
Pandoro mit
Mascarpone-Creme
Einen Tag vor Weihnachten ist in der Küche natürlich
allerhand
los. Der Kühlschrank platzt fast und nirgendwo hat man eine freie Ecke,
um etwas hinzustellen. Loredana hat heute noch allerhand im Sinn. Sie
muss für die Gäste Pizza machen, unter anderem wieder mit glutenfreiem
Mehl, dann hat sie einen Riesensack Kohlrabi geschenkt bekommen, die
nun mal getestet werden müssen.
Aber ich hatte vor, eine
ganz coole, einfache Nummer zu machen, nämlich einen Pandoro mit
Mascarpone-Creme.
Loredana findet das gut und meint, wenn es so eine
einfache
Sache wäre, könne ich ja warten, bis sie alles für die Pizza und die
Kohlrabisuppe vorbereitet hätte. Na gut, ich habe gewartet. Dann nehmen
wir endlich den Pandoro von dem es hierzulande hunderte von
Abweichungen gibt, mit Schokotropfen, oder als Stracciatella. Nicht zu
verwechseln mit dem Pannettone, der viele kandierte Früchte und
manchmal
sogar Mandeln oder was weiss ich alles enthält. Zuerst müssen wir mal
wissen, wie man die Schachtel öffnet.
"Soll ich Harry holen?" habe ich gefragt, aber der ist
sowieso gerade zufällig vor der Küche durchgeflitzt und hat gesagt,
man muss den Pandoro umdrehen. Wenn schon das Öffnen eine
Wissenschaft ist, wie wird dann wohl das Essen? Die Mascarponefüllung
machen wir wie bei einem Tiramisu. Vier Eigelbe mit vier Esslöffel
Zucker verrühren, dann den Mascarpone darunter und später das
geschlagene Eiweiss der vier Eier.
Zuerst kommt aber noch das fachmännische Zerlegen dieses
Hefegebäcks, welches man natürlich ebenso gut ohne den ganzen Firlefanz
essen kann. Lori schneidet den Kuchen in nicht zu dünne Scheiben, die
dann später wieder übereinander zu liegen kommen, allerdings versetzt,
so dass ein Gebäude mit Stufen entsteht.
Wer möchte, kann die Mascarpone-Creme natürlich nach
Belieben
mit Aromen anreichern, wir haben nur etwas Vanillearoma dazu getan. Die
unterste Etage füllen wir mit leicht gezuckerten Himbeeren und geben
dann eine grosse Kelle Creme darüber. Dann kommt die zweite Etage, da
nehmen wir ebenfalls Beeren, aber das ist jedem völlig frei gestellt.
Es schmeckt ohne Beeren ebenfalls.
Als die Beeren zu Ende sind, greifen wir zu
Schokoladeglasur. Und
immer wieder eine Lage Creme darüber. Als wir beim Gipfel ankommen,
finden wir, ein Tannenbäumchen bräuchte eigentlich noch eine Spitze.
Die haben wir mit einem Mini-Pandoro, wie sie hier als kleines Geschenk
üblich sind, geschnitzt und dann noch den ganzen Rest der Creme
drübergekippt. Ja, ein wenig schief, ha ha. Aber wenn dann der ganze
vannillierte Zuckerschnee und ein paar Zuckerperlen verteilt sind, kann
Weihnachten kommen.
Fröhliches Fest und Buon Natale a tutti!
Loredana und Ottilio
Parmesan-Sterne mit
Ajvar-Creme
Kreisch, eine Ratte in der Küche! Loredana entschuldigt
sich
sogleich und erklärt mir, dass es sich bei dem Gast um ein wichtiges
Mitglied der gugelländischen Märchenbühne handelt und es zudem noch
eine Tante von irgendwem sei. Es ist allgemein bekannt, dass ich etwas
gegen Enten in der Küche habe, aber Mäuse sind noch viel schlimmer. Wir
hatten im Sommer welche, und Lori musste die ganze Küche neu
einrichten. Hinten am Wandbehang sieht man noch das Loch, mit
dem
sich das freche Gesindel eingeknabbert hat.
Na schön, dann sei halt willkommen, liebe charmante
Tante, du
kannst hier gerne mitmischen, aber vergiss nicht, dass ich ein
kochender Kater bin. Sogar das Butterpapier ist heute mit Mäusen
verziert. Ich werde mich damit abfinden müssen. In Anbetracht dessen,
dass niemand die Einkäufe erledigt, wenn es geschneit hat, ist
wiedermal Ebbe im Kühlschrank. Dabei wollten wir jetzt festlich zu
kochen anfangen. Aber die Maus zeigt uns, wie es läuft. Mit Käse kann
man so viel machen, findet sie und knabbert schon mal an jeder geraden
Seite ein Loch in den Parmesan.
Wir machen nun mit 300 Gramm Mehl, 200 Gramm Butter und
150
Gramm geriebenem Parmesan einen Teig. Es kommen noch zwei Eidotter
hinein (wir haben 3 genommen, weil die Eier sehr klein sind) und dann
wird alles zerknetet. Zum Schluss ist ein Teig da, den unsere
Rattentante vorbildlich in Klarsichtfolie einwickelt und in die Kühle
bringt. Loredana macht mir schon wieder Zeichen, ich solle ja nicht mit
dem Zwiebelschneiden kommen, die Tante wäre einflussreich und so. Ha,
ha, dann erst recht!
Etwas unangenehmer als Zwiebelschneiden ist allerdings
das
Schälen der Paprika. Wenn man sie vorher etwas unter den Grill legt und
sie sich schön gebräunt haben, lässt sich die Pelle gut entfernen.
Heisst es. Wir tun, was wir können und dann werden die geschälten
Paprika schön zerstückelt und mit Zwiebeln und Knofi, Olivenöl
gedünstet. Um richtigen Ajvar zuzubereiten fehlt uns die Zeit, also
machen wir die verkürzte Variante und geben noch allerlei Geschmäcker
dazu. Neben getrockneten Steinpilzen und Zitrone haben wir
sogar
einen Schuss Sherry dazugekippt.
Jetzt wird es weihnachtlich. Die Sterne müssen
zugeschnitten werden. Loredana hat unseren Rattenstar bereits etwas
interviewt
und weiss, dass es sich um eine entfernte Tante von Edi handelt. Da sie
nun einen König spielen muss, hat sie sich sicherheitshalber nur als
Charly vorgestellt. Wir sind angenehm überrascht, wie kooperativ die
Charly arbeitet. Sie hat sogar noch eine besondere Begabung, sie kann
nämlich mit Käse Klavier spielen und hat uns gleich eine Probe vom
Nussknacker runtergeklimpert.
Unser Ajvar will und will einfach nicht richtig
aromatisch
werden. Das liegt daran, dass das Original mehrere Stunden köcheln
muss. Als es abgekühlt ist, schmeckt es schon lecker, aber wir würzen
noch mit etwas Peperoncino nach. Dann hat die Stunde geschlagen und wir
müssen unser Ergebnis präsentieren. Die Sterne wurden bei 180
Grad
etwa 15 Minuten gebacken. Je nach dem, was man mit ihnen vorhat, kann
man sie noch vor dem Backen erneut mit Parmesan bestreuen oder sonstwie
verwöhnen. Wir haben das Paprikamus noch mit Frischkäse
vermischt
und die Sterne damit verziert.
Wir wünschen allen unseren Freunden noch viel Spass in
der Küche und senden herzliche Adventsgrüsse.
Ottilio, Charly und Loredana.
Piroschki
"Ach, du Schreck, Lori, es ist kein Olivenöl mehr da.
Wir können
nicht kochen ohne Olivenöl, wir sind schliesslich in bella Italia."
Aber Lori meint, wir kochen heute sowieso russisch, vor der Türe sei
eine
Schneehölle, man müsse sibirisch denken und nicht dem Olivenöl
nachweinen. Na gut, zwei Esslöffel voll haben wir der Flasche noch
entlocken können, und mehr benötigen wir ja nicht. Wir machen den
selben
Teig wie für die Panzerotti. (Link)
Loredana kommt gerade zurück von ihrem Spaziergang. Sie
hat die
Schüssel mit dem Teig neben dem gugelländischen Holzofen abgeladen.
Gleich hinter ihr stürmen nun vier total übermütige Kaninchen in die
Küche. "Kriegen wir Karotten bitte, unsere Schneemänner müssen Nasen
haben!" schreien sie und ich kann mich nur noch hinter der Schüssel mit
Hackfleisch verschanzen, damit sie mich nicht überrennen. Dann hüpfen
sie zufrieden davon und fangen schon vor der Küchentür an, ihre
Karotten zu knabbern. Von wegen Schneemänner, ha ha ha.
Wir haben nur eine ungefähre Ahnung, wie wir die
Piroschki
zubereiten wollen. Es sind dies Hefeteigtaschen, die man verschieden
füllen kann. Wir entscheiden uns für Hackfleisch mit Sauerkraut,
obwohl ich dieses deutsche Wort nur mit Schüttelfrost über meine
korsische Zunge bringe. Loredana fängt enthusiastisch an, zu schnippeln
und zu würzen. Sie hatte mal einen russischen Verlobten, der war ein
schneidiger Typ aber ihr gefielen seine Macho-Allüren nicht. Kislaya
kapusta. Und wieviel davon? Wir kochen wie besessen und probieren wie
die Verrückten. Es wird immer besser und russischer.
Das Kislaya kapusta ist nicht etwa ein kaputtes Fahrrad
sondern
eben dieser besagte in Wein eingemachte Speisekabis, dessen Namen ich
nicht in den Mund nehme, aber der überall zu erstehen ist. Bei uns
entspringt "es" der Dose. Dazu geben wir noch
Paprika, reichlich Salz und Pfeffer, dann Kümmel, Zwiebel, Knofi und
einen guten Schuss Weisswein. Als wir alles einreduzieren lassen,
finden
wir, es sei der Fleischgeschmack etwas verloren gegangen und geben noch
mehr
Hackfleisch hinzu. Und so geht das hin und her bis wir uns am Schluss
ratlos angucken. Es schmeckt lecker aber noch immer nicht
russisch
genug.
Während nun Lori von dem Teig kleine Rondellen
anfertigt, um sie
mit
der Füllung zu belegen, habe ich mich kurzerhand in einen russischen
Macho verwandelt und noch eine Prise Zimt und Sahne ins Essen
geschmuggelt. Russisch oder nicht, es schmeckt jetzt vor allem einfach
umwerfend und sogar etwas weihnachtlich. Beim Füllen der Piroschki muss
man die Ränder sehr gut andrücken. Beim Backen sollte sich der Inhalt
ja nicht ins Öl verflüchtigen. Man kann die Piroschki natürlich ebenso
gut im Backofen machen, sie werden dann aber nicht ganz so knusprig.
Es müsste mit glutenfreiem Mehl funktionieren, siehe
glutenfreie
Pizza. (Link) Jetzt
wünschen wir allen eine schöne winterliche
Weihnachtszeit mit unseren Piroschki.
Loredana und Ottilio
Frittierter Blumenkohl - Crèpes Suzette
Heute hat meine Tante wieder einmal eine Super-Idee
gehabt.
Anstelle, dass wir uns wie immer gegenseitig am Zeug flicken, kocht
jeder sein eigenes Rezept. Ich bin einverstanden, denn es sind zwei
eher schnelle Gerichte. Sie macht gebackene Blumenkkohlröschen und ich
Crèpes Suzette. Meins ist natürlich etwas schwieriger, aber
das
gehört sich ja so. Wir fangen lustigerweise mit den selben Zutaten
an."Jetzt dürfen wir aber einfach unsere Schüsseln nicht verwechseln,
was meinst du, möchtest du die grössere haben?"
Bis jetzt hat jeder 2 Eier, Mehl und Salz. Aber jetzt
kommt der
Unterschied. Lori benötigt für ihren Backteig 150 g Mehl, einen
Esslöffel Öl, 2 Eidotter, etwas Salz, 170 ml Weisswein und zwei
geschlagene Eiweisse. Der Teig für die Crépes beinhaltet 125 g Mehl,
etwas Salz, 2 Esslöffel Zucker, 3 dl Milch, 2 Eier und 50 geschmolzene
Butter. Unser einziges Problem: Wir haben nur einen Schwingbesen.
Aber Lori ist schnell mit ihrem Teig fertig und während
ihre
Blumenkohlröschen am Herd bissfest gekocht werden, fängt sie schon mal
mit der Sosse an. Dazu nimmt sie heute nur kleingehackte Essiggurken,
Zwiebeln und Mayonnaise. Die vierte Zutat wird gerade im
Garten
zugeschneit. Wichtig für die Sosse ist noch Pfeffer, Salz und etwas
Zucker.
Ich stehe immer noch vor meinem Crepeteig und warte bis
die
geschmolzene Butter abkühlt. Lori schlägt nun die zwei Eiweisse zu
Schnee und den Blumenkohl schreckt sie kalt ab, damit er nicht zu weich
wird. Ich schäle derweil schon mal die gut gewaschene Orange mit dem
Sparschäler. Bei Lori wird jetzt der Blumenkohl in heissem Öl frittiert.
Mein Teig ist nun ebenfalls bereit, um zu Crepes
verarbeitet zu
werden. Er musste noch eine Weile ruhen. Ha, ha. Jetzt gilt es,
möglichst dünne Pfannkuchen zu machen und in der Zwischenzeit die
Sosse. Ich hätte diese vielleicht früher machen sollen, denn jetzt bin
ich im Stress, Crepe backen und Sosse machen gleichzeitig. Das führt
dazu, dass die Crèpes unterschiedliche Farbnuancen bekommen.
In die Sosse kommt die kleingehackte Orangenschale, 60
Gramm
Butter, 30 g Zucker, 3 Esslöffel Orangensaft, 1 Esslöffel Zitronensaft,
3 Esslöffel Cointreau oder Grand Marnier. In dieser Flüssigkeit werden
die gebackenen Crèpes gebadet bevor sie zusammengeklappt noch mit
Brandy flambiert werden. Ich konnte vom Flambieren kein Foto machen, es
ist zu gefährlich, weil ich die Pfanne kurz schräg in die Gasflamme
halten muss, damit der Sprit Feuer fängt.
So, und vor der Küchentür hört man schon die
Schneeschipper
scheppern. Wir wünschen allen viel Spass in der Küche und eine schöne
Adventszeit.
Ottilio und Loredana.