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Auberginen, gebacken mit
Tartarsauce
Unser heutiger Klassiker ist eigentlich eine Vorspeise.
Wir haben
das früher immer gemacht, wenn die Handwerker kamen. Die sind dann mit
ihren dreckigen Fingern gekommen, haben sich ein Stück geschnappt,
Sosse drüber gekippt und sind grinsend weitergehüpft. Kann ich nur
weiterempfehlen, ich möchte aber nicht schuld sein, wenn die Hütte
schief wird. Heute hat mich Loredana wieder gebührend mit
Blumensträusschen empfangen. Deshalb haben wir auch die Melanzane
diesmal feierlich entbittert,
Aber der Garten ruft. Grünling hat Gurken bis zum
Abwinken, und
dieses Jahr sogar Rondini, denen wir uns gleich anschliessend ebenfalls
widmen wollen. Aber immer schön der Reihe nach. Zuerst macht Lori den
Gurkensalat, denn der muss ja entwässert werden. Eigentlich doof, dass
Grünling so viele Giesskannen voll Wasser investiert und wir dann alles
wieder abgiessen. Aber Lori hat ja versprochen, ihren Sommerdrink mit
Gurkenwasser zu machen. Aber im Moment haben wir andere Sorgen. Man
muss Zwiebeln klein ganz fein hacken und Schnittlauch besorgen.
Nachdem ich überprüft habe, dass bei dem angebrochenen
Gurkenglas niemand mit den Fingern in die Essigtunke gegriffen hat,
können auch die eingelegten Gurken klein gehackt werden. Das sind schon
mal die drei Grundelemente unserer Tartar Sauce. Jetzt kommt nur noch
Mayonnaise dazu und ein paar Gewürze. Salz, Pfeffer und das wichtigste:
Zucker. Lori gibt immer einen ganzen Esslöffel hinzu, was natürlich
alle Kinder, aber nicht jeden Restaurantkritiker vom Hocker reisst.
Die Melanzane werden in Scheiben
geschnitten, paniert und
dann in frischem Öl gebacken, bis sie knusprig bräunlich sind. Die
Tartarsauce muss in der Zwischenzeit am besten ins Gefrierfach, damit
sie noch etwas kühlt, wir haben nämlich den 29. Juni und es herrscht
sommerliche Hitze. Die Zikaden übertönen sich gegenseitig.
Wie gesagt, es ist eine einfache Vorspeise. Die
Melanzane sind
allerdings schneller gemacht als die Sosse, das sollte man
berücksichtigen. Man kann sie natürlich ebenfalls nur mit etwas Zitrone
beträufeln, sie schmecken immer herrlich nach Sommer.
Wir wünschen allen guten Appetit und viel Spass in der
Küche.
Ottilio und Loredana .
gefüllte Auberginen
Lori begrüsst Quendolina, ein sehr seltenes Tier mit
der
Bezeichnung Quokka. Sie stellt sich erst einmal
in Gebärdensprache vor. "Hey, du, Quokka, ich cuoca" (was auf
italienisch
soviel wie Koch heisst.) "Du kochen, ich kochen. Hier - Eierfrüchte."
Darauf grinst Quendolina und sagt, auch wenn sie aus Australien stamme,
könne man mit ihr in Gugellandia ruhig deutsch reden. Man kann die
Eierfrüchte auch Auberginen nennen oder Melanzana. Man ist heute ganz
international.
Als ich komme, sind die Damen schon mit Schürzen
bestückt und rollen die Melanzane hin und her. Wie
immer hatten wir etwas anderes vor und müssen wegen den
Zutaten umdisponieren. Eigentlich wollte ich griechische
Moussaka
machen, aber im Kühlschrank habe ich rein gar nichts Griechisches
gefunden. Also füllen wir unsere Melanzane in italienischer Manier.
Zuerst muss man die Früchte entbittern. Dazu legt man sie einige
Minuten in gesalzenes Wasser. Das haben wir allerdings nicht gemacht,
weil wir die leichte Bitternote mögen.Schnorbert würde jetzt wieder
sagen, wir hätten einfach den Schlendrian.
Sind die Melanzane erst einmal gewaschen, entbittert und
halbiert, müssen sie vorgegart werden, sonst werden sie dann mit der
ganzen Füllung nicht durch. Während die Eierfrüchte also im Ofen vor
sich hinschmoren haben wir alle Zeit der Welt, eine gute
Hackfleischmasse zu kreieren, die wir dann in die gehölten Früchte
hineingeben wollen. Lori hat natürlich wiedermal nur den neusten
Klatsch und Tratsch im Sinn, und bei Quendolina scheint es nicht viel
besser. Diese wirft wenigstens zwischendurch mal ihre Schürze weg und
fordert eine neue.
Normalerweise führe ich ja mehrheitlich Regie beim
Kochen, es
sei denn, es ist eine besonders brenzlige Situation, wo hohe
Erfahrungskunst benötigt wird, aber heute scheint mir, muss
ich
alles alleine machen. Die zwei Küchenamazonen haben so viel zu
besprechen, da geht jeder Koriander an die Decke. Na gut, die Sosse ist
mit Zwiebel, Knofi, Hack und etwas Tomaten schon
sehr schnell aromatisch, natürlich haben wir zu Anfang etwas Zucker ans
Hackfleisch gegeben, damit die Farbe erhalten bleibt. Dann Salz,
Pfeffer und etwas Weisswein dazu und schmoren lassen.
Die Melanzane ist eine wunderbare Frucht. Als ich sie
zum ersten
Mal bei Luigi im Teller hatte, konnte ich nicht erkennen, was dieses
aromatische, klein gewürfelte Zeug ist. Ich dachte, es wären Pilze.
Inzwischen weiss ich, dass vor allem die Veganer diese Frucht
vielseitig einsetzen, weil sie geschmacklich tief und leicht
kombinierbar ist. Wir machen es uns heute einfach, füllen die Hälften
mit unserem wunderbaren Ragout, dann kommt noch Mozzarella drüber und
ein Häufchen Parmesan.
Wenn alles wieder heil dem Ofen entkommt, hat man ein
schmackhaftes Essen.
Wir wünschen viel Spass in der sommerlichen Küche und
grüssen ganz herzlich.
Loredana , Quendolina und Ottilio
Gespickter Schweinsbraten
Heute machen wir einen gespickten Schweinsbraten. Die
Schwierigkeit besteht darin, womit spickt man ihn und wenn, wie. "Meine
Speckwürfel sind viel zu unförmig, um in einem so kleinen Stück Fleisch
untergebracht zu werden." Lori schlägt deshalb kleine Knofistücke vor.
Damit ist sie recht erfolgreich. Einfach kleinen Schnitt und rein
damit.
Während die Tante schon dreizehn Knofistifte verspickt
hat,
habe ich erst drei Speckwürfel
reingebohrt. Da hat Lori die Idee, man könnte ja den Speck einfach als
Grundlage für den Braten nehmen, dann hätte man weniger Arbeit. Aber
gespickt heisst gespickt. Also spicken wir beidseitig mit Knofi und
lassen den Speck im Hintergrund. Dann wird das Stück Fleisch kräftig
angebraten. Viele frische Kräuter sind ebenfalls schon da.
Wir planen, den Braten oben auf der Speckschicht zu
braten, mit
einer Senfkräuterhaube oben abzusichern und das Ganze noch
würzig-sossig zu umgeben. Als Kräuter haben wir alles genommen, was wir
gefunden haben. Rosmarin, Salbei, Oregano, Estragon, Basilikum,
Petersilie und Zitronenthymian. Die Lori musste natürlich wieder ihre
Show abziehen und immer mal wieder durchs Bild latschen.
Beim Kochen, besser gesagt beim Servieren muss man immer
gut
Obacht geben, was man ankündigt. Man sollte also nicht sagen, es hat
eine Senfkräuterkruste, wenn das Zeug gar nicht knusprig werden kann.
Lori hat etwas viel Olivenöl an die Kräuter gekippt, dafür war die
Masse dann schön streichfähig. Der Braten hat sich richtig gefreut, als
ich ihn damit eingepinselt habe. So war er vor dem Trockenwerden
geschützt. Aber dann kommen die Tomaten.
In Italien geht eben nichts ohne Tomaten. Damit es noch
etwas
italienischer wird, schlage ich vor, dass man noch Kapern und Oliven
hineingeben könnte. Geflankt von zwei Rosmarinzweigen darf dann unser
Braten bei 200 Grad in den Ofen. Alles, was am Schluss noch zusätzlich
in der Pfanne liegt, haben wir im Nachhinein dazugegeben. Unter anderem
meine Kochmütze. Damit alles etwas "allemannischer" wird, gibt es noch
Kartoffelstampf dazu.
Wir wünschen allen Köchen viel Spass beim Brutzeln und
Experimentieren. Ottilio und Loredana .
Kartoffel-Gnocchi
"Nanu? Keine Blumen, keine Lehrlinge, was hast du vor,
Lori , was
ist passiert?" Sie sagt natürlich nicht, dass sie später noch eine
Verabredung hat, sondern tut, als wäre alles, wie immer. Sie findet,
dass wir ja buntes Gemüse hätten und keine zusätzlichen Blumen mehr
bräuchten." Gut, wir wollen heute die Gnocchi, die wir letzte Woche
versprochen haben, in essbarer Form präsentieren. Dazu haben wir
diesmal wieder Kartoffeln gekocht.
Wir hatten das Pech, dass nur noch Riesenkartoffeln da
waren,
aber auch die kann man weich kochen. Und jetzt geht es mit dem
Kartoffelstampfer zur Sache. Unser Gnocchi-Teig ist total individuell.
Je nach Luftfeuchtigkeit muss man mehr Mehl daran geben. Wir wollen
aber möglichst wenig Zusätze, und nur Kartoffeln, etwas Griess und ein
bisschen Mehl. Das Eigelb ist fakultativ, wir wissen, dass es auch ohne
geht. Aber jetzt muss die richtige Konsistenz gefunden
werden.
Und das geht nur mit Mehl. Wir wollen fluffige Gnocchis haben und keine
Mehlklösse.
In unserer Laufbahn als Teigrührer, haben wir die
Erfahrung
gemacht, dass ein Teig fluffiger wird, wenn er mehr Feuchtigkeit
enthält. Aber dann klebt er eben. Deshalb ist unser Akrobateakt immer
der, so wenig wie möglich Mehl einzukneten, und mit dem klebrigen Teig
irgendwie fertig zu werden.Wir haben aus diesem Grund die Mehlmenge auf
das ganze Unternehmen verteilt. Für ein Kilo Kartoffeln
nehmen wir 300 Gramm Mehl, 100 Gramm
Griess und es muss am Schluss noch Mehl übrig sein, damit wir die
Gnocchi noch schön herumjonglieren können,.
Die Kartoffeln wurden schön gestampft. Bei uns hatte es
natürlich wieder Stücke drin. Aber das kann man bei einer guten
Konsistenz noch einarbeiten. Ich habe die Muskatnuss vergessen, dafür
dann aber eine tolle Pilzsosse gemacht. Man formt also eine Rolle,
schneidet davon kleine Stücke ab. Die werden mit einer bemehlten Gabel
kurz angekickt, das dient später der Tatsache, dass die Gnocchi die
Sosse besser an sich ran lassen.
Klar, es gibt Gnocchi im Supermarkt, im Tiefkühlregal,
aber das
ist alles Quatsch. Wer Gnocchi nicht mag ist eben einmal auf
diese
teigige Version hereingefallen. Richtige Gnocchi sind selbst gemacht
und schmecken wie Kartoffel-Wolken, und mit einer guten Sosse dazu,
kann man sich nichts Herrlicheres wünschen.
Viel Spass in der Küche wünschen Ottilio und Loredana .
Quetschkartoffeln
Ursprünglich hatten wir heute vor, Kartoffelgnocchi zu
machen,
weil wir einfach wieder mal Lust hatten auf was "Kartoffeliges" . Weil
wir gerne Neues probieren, haben wir die Kartoffeln diesmal anstatt im
Wasser im Backrohr weich gekocht. Bei 180 Grad in 40 Minuten sollte
dies eigentlich keine Umweltsünde sein. Bis bei uns das Wasser kocht,
geht es nämlich ebenfalls immer Stunden.
Deswegen hat sich der ehemalige Umweltminister zu uns in
die
Küche begeben, und uns versichert, dass es absolut nicht schlimm sei,
weil ja unser Backofen elektrisch betrieben ist, während der Kochherd
mit Gas funktioniert. Und dann haben wir eine sensationelle Entdeckung
gemacht. Die Karoffeln waren doppelt so lecker, als wenn man sie im
Wasser kocht. Allerdings schälen mussten wir sie trotzdem, denn es
waren nicht mehr die jüngsten.
Peso hätte uns fast die wertvollen Kartoffeln
weggepickt, aber
ich bin ihn dann losgeworden, nachdem ich ihm einen Extrahappen
versprochen habe. Weil wir bei diesem schonenden Kartoffelkochen keine
Arbeit hatten, sind wir natürlich im Sonnenschein am Ratschen gewesen
und haben die Erdäpfel ein wenig vergessen. Nachdem sie nun schon eine
leicht bräunliche Färbung bekommen haben, können wir keine Gnocchi mehr
damit machen.
Unter dem Motto, die einfachsten Rezepte sind oft die
besten,
entschliessen wir uns zu einer weniger arbeitsintensiven
Kartoffelvariante. Ich quetsche sie einfach etwas an, dann kommen drei
verschiedene Käsesorten drüber und schwupp, nochmals ein paar Minütchen
in den Backofen, und die Sache ist gegessen.
In der Kürze liegt die
Würze. Viele fröhliche Grüsse
aus dem Kochstudio von Gugellandia.