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Mango-Pfirsich-Cheese-Cake
Bevor wir noch zu unserem heutigen, wieder äusserst
ungewollt
flexiblen Rezept kommen, streiten wir uns über den gigantischen
Mehlsack, den Lori in die Küche geschleppt hat. "Das ist doch
Fischkleister, kein Mehl, kannst du nicht lesen?" Sie hat das Ding am
Serolefest an der Tombola gewonnen. "Hier steht gross geschrieben: zum
Frittieren von Fischen. Siehst du hier irgendwo Fische in der Küche?"
Aber das ist nicht der erste Ärger heute. Unser Backofen ist nämlich
kaputt und wir müssen eine Torte backen.
Diese amerikanische Schnellbacktour kennen wir zum Glück
schon.
Man nehme zermalmte Frühstückskekse, schmelze einen Klumpen Butter und
mache damit einen fixen Tortenboden, der dann im Kühlschrank
fest wird. Schon dieses Verfahren haben wir sprichwörtlich auf dem
Keks, das hat doch nichts mehr mit Backen zu tun. Aber in Anbetracht
der Tatsache, dass wir bereits zwei Torten verpfuscht haben, bis wir
merkten, dass die Unterhitze nicht mehr geht, sind wir mit allem
zufrieden.
"Das wird ein rabenschwarzer Tag, Lori, denn mit den
Mangos
haben wir ebenfalls kein Glück. Die sind noch schlimmer als die
letzten." Aber meine Tante ist zäh. Wenn die sich etwas in den Kopf
gesetzt hat, zieht sie es durch. Sie findet, Mango sei Mango, egal, wie
die Konsistenz ist. "Na schön, deine Verantwortung!" Aber während Lori
immer nur ihren Kopf hat, habe ich meinen Einfallsreichtum. "Wir nehmen
Büchsenpfirsiche, guck mal, die haben die gleiche Farbe und eine viel
bessere Konsistenz!"
Jetzt geht es nur noch darum, mit den vorhandenen
Zutaten wie
Zucker, Mascarpone, Sahne, Pfirsich plus Mangoanteilen und etwas
Gelatine eine wohlschmeckende Creme zusammenzumischen. Das
lächerliche Bisschen Mango hat dann aber doch einen interessanten
Geschmacksbeitrag geliefert und Lori ist zufrieden. Sie schliesst
gerade einen neuen Backofen an, eine Art Spielzeugmodell, wo knapp ein
Brötchen drin Platz hat.
Diese Art von Torten eignet sich vor allem für junge,
kreative
Leute, nicht für alte Hasen wie uns, die noch jedesmal verblüfft sind,
wenn die Gelatine fest wird. Nach einigen Stunden Kühlzeit dekorieren
wir unsere Mangotorte mit Pfirsichscheiben, damit der kleine Schnorbert
mal endlich wieder über uns lästern kann.
Wir zwei Schummelbrüder sind aber trotz aller Schlappen guten Mutes,
denn jedes Unglück hat sein Gutes.
Not macht schliesslich erfinderisch.
Wir wünschen allen unseren Freunden viel erfinderische
Not und lustige Erlebnisse in der Küche.
Ottilio und Loredana
Paniertes Gemüse mit Dipp
"Ach, du meine Güte!" rufe ich bei dem Anblick, der sich
mir
heute in der Küche bietet. Eisbären, dabei haben wir schon letzte Woche
Mango-Sorbet gemacht. Es wäre endlich Zeit, wieder einmal etwas
Gescheites zu kochen! Loredana hat bereits eine Idee, was für so kleine
Racker besonders gescheit ist. Nämlich Gemüse panieren. Dazu machen wir
einen Dipp, in den wir alles reintun können, was wir gerade vorrätig
haben. Besser geht es ja nicht, oder?
Es sind exakt heute zu diesem Zeitpunkt frische Parasole
eingetroffen. Das sei ebenfalls Gemüse, flötet Loredana und drückt den
untalentierten Lehrlingen schon mal das Wiegemesser in die Pfoten. Ich
versuche erstmal, einen Überblick zu bekommen, was die Tante eigentlich
vor hat. Also einen Dipp mit Eiern, Frühlingszwiebeln, Gürklein und
Kräutern, aha und dann Gemüse. So viel ich weiss, haben wir nur noch
einen leicht gelangweilten Blumenkohl herumstehen.
Aber wenn Lori Gemüse sagt, dann meint sie eben Gemüse.
Sie
findet noch passenden Kürbis und Zucchetti. Den Blumenkohl und den
Kürbis haben wir vor dem Panieren vorgegart, sonst wäre er nachher noch
zu bissfest. Bei den Zucchini ist es eine Gewissensfrage, wie weich man
sie mag. In jedem Fall haben unsere weissen Hilfegeister erstmal die
Sosse und alles gemacht, bevor es dann ans Panieren vom Gemüse ging.
Lori hat Erfahrung mit Lehrlingen. Das Panieren mache
denen so
viel Spass, dass man sie gar nicht mehr bremsen
könne. Ich muss mir zwischendurch wegen ihren pädagogischen Massnahmen
die Pfote ans Hirn hämmern, weil ich mich frage, in welcher
Küchenschublade man solch unsinnige Bräuche gelernt hat. "Nehmt doch
eine grössere Schüssel, darin kann man doch nichts
wenden!" Ich
kann nicht zugucken, wie die das arme Ei und das Gemüse
herumschleudern.
Endlich schickt Loredana die zwei fleissigen
Küchenburschen zum
Radfahren. Nun kann man wieder Luft schöpfen und sich das Mehl vom Pelz
klopfen. Die Tante fängt an, die panierten Gemüsestücke zu backen.
Bevor sie die Idee ergreift, ich müsste ihr womöglich dabei helfen,
fällt mir ein, dass wir den Apfel vergessen haben. Der muss ganz
unbedingt noch gerieben in den Dipp hinein. Erst dann schmeckt alles
vollkommen.
Und so hat nach getaner Arbeit das wohlverdiente Essen
natürlich sehr gut geschmeckt.
Lori, Otti und die Eisbären
Mango-Sorbet
Die Lori hängt in Gedanken noch immer dem Sommer nach.
Die
Mangos waren noch nicht dran und müssen unbedingt noch verwirklicht
werden. Zudem spielen diese Früchte gerade eine Rolle in den aktuellen
News. Ich halte mich da zurück, ich habe meine Erfahrung mit Mangos nur
im Salat. In diesem Sommer spielt aber der Genuss von Speiseeis eine
grosse Rolle in Gugellandia. Ursprünglich wollte man ja eine
Eismaschine
anschaffen.
Wer sich mit diesem Gedanken jedoch eingehend befasst,
kommt
schnell wieder davon ab. Lohnt sich doch so ein Riesending nicht für
den normalen Konsumenten. Und alles, was es
diesbezüglich sonst so
am Markt hat, ist nicht besonders vielversprechend. Dann machen wir
unser Eis eben wie früher.
Als die Mango-Tanztruppe ihrer Kostüme
entledigt wird, gucken die nackten Früchte eher etwas armselig in der
Küche herum. Nachdem sie äusserlich endlich etwas Farbe angenommen,
haben sie es sich leider innerlich ebenfalls etwas bequemer gemacht,
aber das spielt in unserem Sorbet hoffentlich keine Rolle.
Eine Mango muss schliesslich reif sein, nur dann ist sie
so
wunderschön gelb. Der Stein in der Mitte der Frucht führt bei vielen
Laien-Köchen zu Verwirrung, da er sich in der ganzen Frucht breit macht
und ein einfaches Halbieren nicht möglich ist. Bei unseren
Spielverderben handelt es sich sogar um welche, die das Fleisch um den
Stein herum am liebsten behalten möchten. Aber Lori bleibt pickelhart.
Wir machen jetzt Mango-Parfait und basta.
Zufälligerweise kommt gerade noch Grünling vorbei und
man zeigt
ihm die Kerne dieser exotischen Frucht. "Nein, nein, die Mangozucht
vergessen wir lieber. Das ist was für Bastler. Bis das Pflänzchen nur
schon halb so gross wäre, wie eine Frucht ist es schon zehnmal
eingegangen." Lori tröstet sich mit einem Walholz,
das ihr
Grünling von seinen Ferien mitgebracht hat. Aber unser Mango-Parfait
besteht bis jetzt noch aus nichts als grossen Träumen.
Aber es ist ja natürlich für uns keine grosse Sache, mit
ein
paar Eigelben, Zucker und etwas Vanille dem Mangomus dabei behilflich
zu sein, nach sommerlicher Fülle und karibisch fruchtigem Höhenflug zu
schmecken.
Weil wir keinerlei Masseinheiten benutzen, müssen wir ungewöhnlich oft
probieren, damit die Süsse stimmt. Man bedenke, dass etwas Gefrorenes
viel mehr Würze benötigt, als im Normalzustand. Also nicht mit Zucker,
Honig oder Süssstoff sparen!
Die ganze Mangocreme wird nun noch mit geschlagener,
süsser Sahne
angereichert, aber unser verwaister Kühlschrank hatte gerade keine
Schlagsahne da. Nun ja, mit normalem Kochrahm ging es ja schlussendlich
doch. Wichtig ist eine flache, eckige Form und einige Stunden Kühlzeit,
dann ist das Sorbet genussbereit.
Schleck und noch ein paar schöne sommerliche Herbsttage euch allen!
Ottilio und Loredana
Curry-Buletten und Blumenkohlsalat
Nach unserer Rückkehr aus den Sommerferien wollten wir
eigentlich etwas mit Mango machen. Aber wir hatten kein Glück bei
unseren Einkäufen. Entweder waren die Früchte noch nicht reif oder aber
bereits etwas angeschlagen. Lori schwört allerdings noch immer darauf,
dass
man solche mit einem schwarzen Punkt nehmen soll. Jedoch hat sich
unsere
Mangoleidenschaft noch auf dem Küchentisch in Luft, besser gesagt, in
Kompost aufgelöst.
Jetzt heisst das Motto Curry.
Jeder von uns hat seine individuellen
Erfahrungen mit
dieser Gewürzmischung. Lori bekam eine Abneigung gegen dieses sehr
beliebte Pulver, nachdem ein Gast noch vor dem ersten Bissen über jedes
Gericht reichlich Currypulver schüttete. Das hätte sie ja noch
hingenommen, aber er musste dabei jedesmal noch ausführlich betonen,
dass er eben ein besonders heikler Esser sei. Ich persönlich habe meine
Vorliebe für Curry ebenfalls etwas abgelegt, nachdem ich keine richtig
gute Mischung mehr gefunden habe. Immer überwiegt das Kurkuma. Wir
werden also über kurz oder lang unsere eigene Curry-Mischung machen
müssen.
Heute geben wir also unserem kücheneigenen Curry-Pulver
noch
eine Chance. Wir machen Curry-Burger, das heisst Hackfleischkloppse mit
Curry. Die Fleischmischung bereiten wir zu, wie immer, mit gedünsteten
Zwiebeln zu etwas eingeweichten Semmelwürfeln, Salz, Pfeffer, Knofi,
etwas Balsamico und heute - eben Currypulver de Luxe. Ich habe schon
eine halbe Dose drin, und es schmeckt noch immer nach Hackfleischmasse
und nichts Besonderem.
Loredana findet, wir sollten mehr Pfeffer und vielleicht
etwas Alkohol verwenden.
Aber als sie mal grad nicht guckt, habe ich mit der Tabascoflasche noch
ordentlich Zunder gegeben. Wir haben uns dann eher für das Formen der
"Pflanzerl" konzentriert als für noch mehr Curry. Damit sie gut
zusammenhalten geben wir noch Eier in den Teig und wenden die Buletten
vor dem Braten etwas im Mehl.
Lori hat noch einen Trick, damit sie schön rund werden.
Sie
schleudert sie im "Servierring" noch etwas über das Holzbrett, wie man
es gelegentlich mit Hefeteigplätzchen und dergleichen macht. Dann kommt
das
Wichtigste. Man darf nicht zu viele miteinander braten, und sie dürfen
nicht ankokeln. Sie sollen noch innen saftig sein, aber nicht mehr roh.
Wir legen sie deshalb zum Abtropfen in einen Teller, nicht ins
Küchenpapier.
Unsere Curry-Buletten haben vorzüglich geschmeckt.
Allerdings.
um ihrem Namen Ehre zu machen, hätten wir gut noch ein scharfes
Curry-Ketchup dazu servieren können und ebenso kann der dazu gereichte
Blumenkohlsalat eine etwas asiatischere Note bekommen.
Wir wünschen allen, wie immer, viel Spass in der Küche.
Ottilio und Loredana