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Rezepte im September 2019
Quitten-Gelee
Ottilio lässt sich entschuldigen, er ist auf den
Fischmarkt
gefahren, damit wir nächstens mal wieder ein Fischrezept auftischen
können. Derweil hat er mich mit einer Schar Quitten alleine gelassen,
aber das ist nicht so schlimm, wenigstens nervt mich so keiner. Wir
machen heute Quitten-Gelee, das ist das Beste, was man mit Quitten
machen kann, wahrscheinlich sogar das Einzige.
Zuerst werden die Quitten gut abgestaubt, der mehlige
Belag muss
entfernt werden, bevor sie geschnitten und zerkleinert werden. Sie
werden in einem grossen Topf mit Wasser bedeckt und so lange gekocht,
bis sie zerfallen. Da das länger dauert, habe ich mich für den
Solarkocher entschieden, der kostet nichts, ausser, dass man ihn von
Zeit zu Zeit wieder verstellen muss. Harry hat sich als freundlicher
Helfer erwiesen.
Auch beim Aufbau der Abtropfvorrichtung ist er mir
behilflich, denn
unser Weinkeller ist zwar kühl, aber total schief. Ich habe ihm dafür
das erste Quittenmarmeladebrot versprochen. Allerdings muss er bis
dahin erst noch etwas anderes essen, denn das kann noch eine Weile
dauern. Die gekochten Quitten werden nun in einem
aufgehängten Leinentuch über dem Hocker abgetropft, denn für das Gelee
brauchen wir nur den Saft.
Ich könnte mir vorstellen, dass es
heutzutage einfachere Methoden
gibt, um Quittengelee herzustellen, aber das ist mir wurscht, wir
hätten dann ja wahrscheinlich nur Fotos von Maschinen. Wir haben die
Einrichtung extra in der Bar, hm, also im Weinkeller aufgebaut, weil es
dort schön kühl ist. Draussen sind es immer noch 20 Grad und mehr, da
fängt so ein unbearbeiteter Saft schn ell zu gären an...
Mein Leintuch kann ich nachher natürlich nicht mehr als
Gespensterkostüm vermieten. Die Quittenflecken gehen nicht mehr raus.
Aber als Quittenhemd für Landstreicher oder Hofburschen kann ich es
Hefe zum Zerschnippeln geben. Harry räumt die Abtropfkonstuktion mit
den vielen Wäscheklammern weg und ich kann mich voll dem Herstellen des
Gelees widmen. Das Pulver, das ich dafür verwende, hat zwar Ablaufdatum
2013, aber siehe da, es funktioniert noch.
Man verwendet für Gelees nur den Saft der Früchte. Erst
mit dem
Geliermittel anfreunden, und dann, wenn es kocht gleich viel Zucker
reingeben wie Saft. 3 Minuten kochen lassen und dann in sterilisierte
Gläser abfüllen und zuschrauben. Natürlich braucht es dann noch ein
Brot dazu, um das frischgemachte Gelee zu probieren.
Quittengelee macht man nur einmal im Jahr - es ist
später
vielseitig verwendbar, auch für Torten und Küchlein, aber besonders
lecker auf einem frischen Butterbrot.
Komm Harry, verputzen wir noch was, bevor Ottilio vom
Fischmarkt zurück kommt.
Marsala-Schnitzel
Ja, da sind wir wieder. Frisch gestresst melden wir uns
von
unseren verschiedenen Erholungsgebieten zurück. Ich denke, Lori war
wieder unten am Stiefel, ich war ein wenig im Norden und habe da
rumgeschnüffelt. Aber natürlich habe ich meiner herzallerliebsten Tante
ein Geschenk mitgebracht. Sie mir allerdings auch. Und dann kommt die
grosse Begrüssung. Wegen dem Geschenk von Lori machen wir nun natürlich
Marsala-Schnitzel.
Mein Geschenk hat noch keinen Namen, das andere heisst
Marsala.
Wir habe dann gedacht, dass das Tier am besten gleich diesen Namen
bekommt. Aber das junge Schnabeltier hat noch Sprachprobleme und heisst
nun demzufolge Mrsala. Aber sie war sehr fleissig und hat überall mit
angepackt. Die schlimmste Probe für einen Kochneuling ist ja immer das
Zwiebelschneiden.
Wir haben natürlich nun über unsere Erlebnisse in den
Ferien
gequatscht und nicht geguckt, was das kleine Schnabeltier so anstellt.
Sie ist zuerst mit dem Fahrrad quer über das Schneidebrett geholpert,
dann mit einem
folgenschweren Sprint durch den Schnittlauch gedüst, so dass wir
plötzlich beide grün dagestanden sind.
Nachdem die Pseudoente endlich weg ist, sage ich zu
Lori, dass
es doch eine gute Idee wäre, wenn wir nun die Schnitzel endlich in die
Pfanne werfen könnten. "Vergiss nicht, das Wichtigste ist der Marsala!"
flötet die Tante und wirft zuerst noch ihre Spezialtomaten in
das Soffritto. Ich habe dann sicherheitshalber einmal nachgeguckt, ob
es wirklich Marsala in der Flasche hat.
Ich weiss zwar nicht, wo sie ihn bekommen hat, aber mich
reisst
er nicht zu Begeisterungsstürmen hin. War wahrscheinlich ein
Sonderangebot. Es schmeckt wie alter, leicht verwässerter Rotwein,
leicht hinüber, aber zum Kochen geht er gerade nocht. Lori hat dann
gesagt, ich soll den Schnauz
halten und lieber mal probieren.
Ja, so ist das, da kommt man arglos heim von den Ferien
und schon wird man wieder herumgehetzt. Haha.
Nachdem der Marsala trotzdem so richtig Ferienstimmung
in unsere
Küche gebracht hat, haben wir auch die Mrsala mit dem Fahrrad wieder
zusammengelesen und alles hat noch ein wunderbarschmeckend fröhliches
Ende in der gugelländischen Küche, die immer noch nach Ferien und
Sommer durftet.
Habt ihr auch so tolle Ferienrezepte heim gebracht?
Viele Grüsse vom Kochstudio-Dream-Team mit Mrsala.
Wir sind noch immer in den Ferien
Wir wünschen einen schönen Start in den September
Kochen kann man überall