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Kohlrabiblätter
Im Grunde hat Loredana natürlich auf schöne runde
Kohlrabi
gewartet, um sie dann mit leckerem Schnickschnack zu füllen. Aber der
Garten hat nicht so wollen wie sie, und es sind keine Knollen sondern
nur Blätter gewachsen. Da nun aber Grünling darüber berichtet hat, dass
vor allem die Blätter und Stengel sehr viele Vitamine enthalten, hat
sie sich entschlossen, eben diese Blätter in der Küche zu verwenden.
Ich meinerseits habe dann gedacht, wenn so viel Grünzeug
den
Horizont verdunkelt, könnten ein paar Salatfresser nicht schaden, und
ich habe heute höchstselbst zwei Lehrmädchen eingestellt. Es sind dies
Lulu, die Schnecke und Bibi, das Kaninchen. Höchsterfreut haben die
zwei sämtliche Stengel erstmal auf Bissfestigkeit getestet. Wir haben
dann ebenfalls entdeckt, dass man nur die Teile nehmen sollte, die man
mit dem Messer leicht durchschneiden kann.
Sowohl die Stiele wie das Blattwerk werden nun erstmal
gekocht.
Dann holen wir zur Ergänzung und zur Sicherheit noch ein paar
Kartoffeln dazu. Diese kochen wir ebenfalls gar. Dann dürfen Lulu und
Bibi die Schüsseln mit Butter einreiben. Das fanden sie so toll wie
Schlittschuh fahren. Wir tolerieren heute alles, weil wir froh sind,
dass die zwei uns mit dem Blätterwald geholfen haben.
Als alle Zutaten bereit sind, können wir mit dem
Einschichten anfangen. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Wir wollten aber dem Kohlrabigeschmack den Vortritt lassen und haben
deshalb nicht zu viel Firlefanz hineingetan. Nur Kartoffeln, etwas
Ricotta und die Kohlrabiblätter. Einen Teil der Gemüsebrühe,
in
der wir sie gekocht haben, kippen wir zum Schluss wieder drüber. Aber
erst wird einmal mit Pfeffer gewürzt.
Loredana und ich sind uns nicht einig, ob wir nun noch
Schinken
oder Speck darüber verteilen sollen, da haben wir die Schnecke und das
Kaninchen entscheiden lassen. Die waren beide für den Speck. Jetzt muss
das Gesamtwerk nur noch in den Ofen. Natürlich kommen dann
noch
ordentlich Butterwürfel und eine Runde Parmesankäse drüber.
Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr mit den gefüllten
Kohlrabi. Wir wünschen jedenfalls allen viel Spass in der Küche und
einen guten Rutsch in den Dezember.
Ottilio, Loredana, Bibi und Lulu
Dänischer Plunder
Der Plunderteig ist eigentlich ein Blätterteig, einfach
etwas
dicker. Man könnte also theoretisch auch mit ganz gewöhnlichem,
tiefgefrorenem Blätterteig dänischen Plunder herstellen. Man benötigt
lediglich Vanillepudding und ein paar halbierte Aprikosen für die
Füllung. Wir wollen es uns natürlich nicht so einfach machen
und
haben die etwas umfangreichere Herstellung gewählt.
Beginnen wir mit dem Hefeteig. Bei 500 Gramm Mehl nehmen
wir ein
Päckchen Trockenhefe, zwei Prisen Salz, eine Tasse Milch, ein ganzes Ei
und ein Eigelb, etwas Zucker und 50 Gramm Butter und etwas
Zitronenabrieb. Wie gewohnt sind alle Zutaten zimmerwarm bei der
Verarbeitung. Dann lässt man den Teig ruhen und wir machen die
"Butterplatte". Lori schneidet 300 Gramm Butter in Stücke und setzt sie
wie ein Puzzle zu einer rechteckigen Platte zusammen.
Diese wird mit dem Wallholz bearbeitet, in
Klarsichtfolie
gepackt und in den Kühlschrank verfrachtet. Es ist nun an der Zeit, zu
kontrollieren, ob noch Aprikosen für die Füllung da sind. Die Büchse
mutet schon sehr antik an und wir befürchten, dass der Inhalt ebenfalls
schon Rost angesetzt haben könnte. Deshalb holen wir den Fachmann zum
Öffnen. Aber Harry zeigt, dass zwar die Büchse etwas unappetitlich, der
Inhalt aber noch tadellos ist.
Der Teig hat jetzt eine halbe Stunde geruht und wir
wallen ihn
zu einem Rechteck, das etwa doppelt so gross ist wie unsere
Butterplatte. Dann, von 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr packt Lori sie wie
einen Briefumschlag in den Teig.
Jetzt muss der Teig erneut plattgewalkt werden, nicht zu doll, denn
jetzt ist ja die Butter dazwischen. Etwa 1 cm dick.
Dann wird der Teig in Dritteln zusammengefaltet. Nachher
wird er in
Klarsichtfolie gepackt und zur Kühlung weggestellt. In der halben
Stunde, die wir warten müssen, machen wir den Vanillepudding. Da haben
wir ebenfalls kein exaktes Rezept, Lori nimmt immer 4-5 Eigelbe, Milch
oder Sahne, Zucker und Stärkemehl und natülich Vanillearoma. Es
schmeckt jedesmal anders, aber immer lecker.
Dann kommt der Teig wieder dran. Er wird wieder zu einem
länglichen Rechteck gerollt und diesmal von der Seite je einmal zur
Mitte eingeklappt, dann beide Seiten wieder über einander
drüber und fertig ist der Plunderteig.
Das heisst, noch nicht ganz, er muss nochmals 20 Minuten kühlen.
Aber
dann können wir mit der Herstellung von Dänischem Plunder beginnen, und
das ist nun natürlich keine Hexerei mehr. Einfach einen Klecks
Vanillepudding auf kleine Teigquadrate schleudern und eine Aprikose
reinsetzen.
Wir
haben den Plunder dann bei 180 Grad gebacken, aber er hätte
wahrscheinlich sogar mehr Hitze vertragen. Weil alle schon sehnsüchtig
vor der Küchentüre warten, lassen wir die Aprikotierung heute weg. Sie
schmecken eben so gut nur mit Puderzucker bestreut.
Viele Grüsse aus dem Kochstudio. Loredana und Ottilio
Pikanter Kürbis-Strudel
"Heute keine überflüssigen Helferlein, wie schön! Da
können wir
ja richtig zuschlagen!" Lori kommt mit einer Riesen-Ingwerwurzel in die
Küche. Ich meinerseits habe einen Butternutkürbis von Grünling
genommen,
damit machen wir heute Kürbis-Strudel. "Also ich mache den Strudelteig
und du die Füllung!" Lori ist einverstanden und wir gehen frohgemut ans
Werk.
Für den Teig mische ich 300 Gramm Mehl, 1 Ei, 3
Esslöffel Öl, 1
Prise Salz und Zucker mit 100 ml Wasser. Damit der Strudelteig schön
geschmeidig wird, streicht man ihn mit Öl ein, gibt ihn unter ein
vorgewärmtes Gefäss und lässt ihn eine halbe Stunde ruhen. Man kann mit
diesem Teig alle möglichen Strudel machen, er eignet sich sowohl für
süsse Sachen wie für salzige.
Für die Füllung haben wir kein festes Konzept. Loredana
schneidet den Kürbis in Würfel, eine Zwiebel, drei Knofizehen und
ein Stück Ingwer gehören ebenfalls dazu. Sie weicht bereits ihre
obligaten Rosinen ein, da komme ich dazwischen. "Wir könnten ja noch
etwas Truthahnbrust hineinschmuggeln, dann reicht die Füllung und es
ist nicht zu vegetarisch."
Tante Loredana ist von meinem Vorschlag nicht gerade
begeistert
und meint, ich dürfte den Strudel dann nicht mehr Kürbisstrudel nennen.
Wir haben dann exakt abgewogen, und geguckt, dass mindestens ein paar
Gramm mehr vom Kürbis vorherrschen. Dann habe ich ihr noch ein Glas
Weisswein spendiert, damit sie wieder versöhnlich gestimmt
ist.
Das Fleisch muss man ebenfalls in Würfel schneiden, und
dann wird alles
zusammen angebraten und noch mit Salz, Pfeffer und etwas Curry gewürzt.
Inzwischen ist der Teig bereit und ich kann mich wieder an
die
Arbeit machen. Man kann sich vorstellen, dass es für einen so kleinen
Kater wie mich nicht gerade einfach ist, einen Strudelteig in die
Grösse eines Küchentuchs zu ziehen. Das ist ja ein halber
Fussballplatz! Aber der Teig ist so geschmeidig,
der lässt sich ganz einfach ins richtige Format
modellieren.
Lori findet, die Füllung wäre etwas zu flüssig und
bräuchte
etwas Bindung. Da ist mir eingefallen, was ich beim Apfelstrudel immer
mache und wir haben einfach Brösel geröstet, pikant abgeschmeckt und
daruntergemischt. Dann ist die Füllung in den vorbereiteten Strudel
gehüpft und wir hatten sozusagen keine Arbeit. Nur noch zusammenrollen
und in den Ofen schieben. Natürlich schmeckt ein Strudel besonders gut,
wenn er mehrmals mit flüssiger Butter eingestrichen wird.
Dazu könnte man Salat essen, wir haben aber noch
Kürbis-Chutney
dazu gereicht, schliesslich ist jetzt Kürbis-Zeit.
Wir wünschen dir viel
Spass in der Küche und gutes Gelingen.
Ottilio und Tante Loredana
Kürbisfrikadellen
"Was machst denn du
da?
Wo ist Tante Loredana?" Wir üben
heute wieder ein wenig mit Kürbis. Nachdem die Kürbisbrötchen so ein
Erfolg waren, dachten wir uns, dass ein gewisser Anteil Kürbis auch in
Frikadellen eine gute Figur machen könnte. Der kleine Isidor will heute
richtig helfen, denn als er letztes Mal in der Küche war, hätte er nur
Radfahren dürfen, sagt er. "Ich erinnere mich, du hast damals
fast das Ahnenbild zu Schrott gefahren! Na schön, du kriegst noch eine
Chance."
Wie jeder Lehrling soll er erstmal Zwiebeln schneiden.
Aber da
heult er gleich los, das wäre zu gefährlich, und Lori schickt ihn eine
Runde Radfahren. "Lass dir ruhig so lange Zeit bis wir fertig sind!"
rufe ich ihm noch nach und koche derweil den geschnittenen Kürbis
weich. Es sind halb so viele Gramm wie wir an Fleisch haben. Der Anteil
an Zwiebeln ist verhältnismässig hoch, unsere Leute mögen viel
Zwiebeln. Aber es kann jeder Koch natürlich bei diesem Rezept seinen
Lieblingshackteig machen. Wichtig ist einfach, dass genügend Kürbis
reinkommt.
Isidor schleicht sich reuemütig wieder in die Küche und
will jetzt ganz brav arbeiten. Ich
will mal nicht so sein und lasse ihn ein wenig mithelfen. Wir müssen
den weich gegarten Kürbis nun zermusen und etwas abgekühlt dann unter
die Fleischzwiebelmasse geben. Wir haben neben den gedünsteten
Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Petersilie noch einige Knofizehen drin, das
eingeweichte Brötchen haben wir weggelassen, damit der Fruchtanteil
intensiver zur Geltung kommt.
Dafür nehmen wir noch etwas Paniermehl zur Stärkung und
zwei Eier zur Bindung. Dann
wird der Teig abgeschmeckt und etwas ziehen gelassen. Wir bereiten nun
unseren Nudelsalat zu. Isidor benimmt sich sehr ungezogen und hat immer
etwas zu meckern. Aber schliesslich kann ich ihn davon überzeugen, dass
er das letzte Mal im Kochstudio war, wenn er sich nicht bessert.
Loredana hat den Teig noch mit etwas Paprika und
Balsamicoessig
abgeschmeckt, jetzt formt sie die Frikadellen. Das macht sie schon
jahrelang und es geht ganz rasant. Allerdings finde ich, die Konsistenz
etwas zu weich, was natürlich an dem Fruchtfleisch liegt. Aber wir
wollen den feinen Kürbisgeschmack nun nicht durch zu viel Paniermehl
verflachen, wir machen ja nicht Model-Kloppse sondern einfach
Frikadellen.
Wir haben grosses Lob bekommen für unsere
Kürbisfrikadellen und wir wünschen allen Köchen ebenfalls viel Spass in
der Küche.
Loredana, Isidor und Ottilio