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Kirschen-Chutney und
Kirschen-Taschen
Es geht los. Alle klettern wieder in den Kirschbäumen
herum.
Lori und ich wollten ursprünglich etwas anderes kochen, da hat man uns
in die Bäume geschickt. Marmelade können wir im Moment keine machen,
weil nur noch ein klitzekleiner Klacks Zucker da ist.
Kirschenkuchen
habe ich schon mit Kiku gemacht. Also was
tun? Egal, die Kirschen müssen zuerst entsteint werden, da haben wir ja
noch Zeit zum Überlegen.
"Ich hab's!" sage ich zu Lori, "wir machen
Kirschen-Chutney, da
braucht man nur ganz wenig Zucker. Den geben wir in die Pfanne und
lassen ihn karamelisieren. Wir geben die gehackte Zwiebel dazu und
löschen mit Rotwein und etwas Orangensaft ab. Warum man Blutorangensaft
hätte nehmen sollen, weiss ich nicht, wir haben normale Orangen
gepresst, denn auf die Farbe kann es bei dieser schwarzen Sache ja
nicht ankommen.
Jetzt gibt man die Kirschen dazu und einen Schuss
Balsamico-Essig. Alles zusammen wird nun gekocht. Das Wasserglas, das
da herumsteht, haben wir für die Wuwatis benötigt, die sind immer in
die Küche gekommen und haben uns gestört. Das Gewürz in dem Topf habe
ich letztes Jahr auf dem italienischen Kräutermarkt ergattert, leider
kann ich mich nicht mehr erinnern, was es war. Riecht wie Thymian, ist
aber konsistenzmässig eher wie Rosmarin. Wir hacken etwas davon und
geben es in unser Chutney. Wir würzen noch etwas mit Salz und
Pfeffer und füllen ab.
Die nächste Ladung Kirschen verarbeiten wir zu
Kirschen-Taschen.
Wir nehmen einfach eine Tüte Puddingpulver und rühren es mit dem
Kirschensaft und etwas Wein unter die Kirschen. Dann schneiden wir aus
Blätterteig Vierecke und füllen von dem Kirschenmus einen Löffel
darüber. Lori füllt immer etwas zu grosszügig. Das ist schlecht, weil
dann möglicherweise die Füllung beim Backen entwischt. Man klappt die
Taschen zu und drückt mit der Gabel die Ränder gut an.
Und dann holen wir eines von unseren Supereiern aus dem
Hühnerstall, verklopfen es und streichen es verdünnt über die Taschen.
Jetzt müssen die Exemplare nur noch etwa 15 Minuten gebacken werden.
Wir haben sie dann noch mit Puderzucker bestreut und schon kann die
nächste Portion Kirschen in Angriff genommen werden. Das wird
wahrscheinlich nun ein paar Wochen so weitergehen.
Man beachte, wie weiss und ungesprenkelt wir am Ende
glücklich
in unserem Kirschensegen hocken. Wir sind zwischendurch immer mal
wieder in die Regentonne gehüpft.
Kürbis-Röllchen
Es ist der letzte Kürbis von der ganzen reichen Ernte
von 2016.
Er hätte noch einige Monate weiter gehalten, aber wir fanden, die Zeit
ist reif. Grünling wartet vor der Küchentüre, bis die Kerne kommen. Ich
hatte einfach Lust, mal etwas Originelleres zu machen als immer nur
Torte und Kuchen, und so bin ich bei diesem Rezept gelandet. Es ist
natürlich eines von Tante Loredana.
Der Teig ist einfach. Man nehme 200 Gramm Mehl, drei Tuorli, das sind
Eigelbe, und ein ganzes Ei mit einer Prise Salz. Das knetet man zu
einem
Nudelteig. (Lori hat natürlich ein paar Tropfen Weisswein dazugegeben,
denn der Teig war ihr zu trocken.) Man formt einen Ball und wickelt ihn
in
Klarsichtfolie ein.
Aber hier geblieben, der Teig kommt nicht in
den
Kühlschrank. Man schneidet 150 Gramm Rohschinken in dünne
Tranchen und ebenfalls den Kürbis, von dem wir allerdings gute 500
Gramm benötigen, da er für den Namen des Gerichts verantwortlich
ist. Beim Schneiden des Taleggio-Käses (200 Gramm) haben wir
mehr
probiert als nötig, denn er müsste nichts anderes tun, als eigentlich
wie Taleggio schmecken. Aber ein bisschen Spass in der Küche
muss
eben sein. Dann geht es ans Teigblätter walken.
Die Masse wären 30cm mal 40cm, aber wir müssen Rücksicht
an die
Grösse der Pfanne nehmen. Denn die ganze Angelegenheit wird noch ins
kochende Salzwasser gegeben. (Nudelteig!!) Zuerst werden die
Teigblätter aber ordentlich gefüllt. Zuerst wird der Schinken
hindrappiert, dann kommen die Käsestreifen darüber und dann der
gebratene Kürbis (einige Minuten von allen Seiten in der Bratpfanne)
Salz und Pfeffer nach Belieben, dann kommt das zweite Teigblatt, wie
bei einer Lasagne. Zum Schluss formt Lori damit eine Rolle,
die
dann in die Pfanne passt.
Besser gesagt, zuerst muss sie in den Stoff passen. Wir
haben
ein spezielles Küchentuch (ohne Duftwaschmittel gewaschen) bereitgelegt
und wickeln nun die Kürbisrolle darin ein. Schnürchen drum und ab ins
Salzwasserbad. Nach knappen 40 Minuten holen wir unseren
Stoffkürbisnudelschinken wieder ins Trockene und öffnen das Paket. Die
Lori steht schon mit dem Parmesan bereit, dabei müssen wir das
Ganze zuerst in Scheiben schneiden.
Dann geben wir die Scheiben in eine Gratinform und
sparen nicht
mit Parmesan, Butterflocken und Rosmarin. Im Originalrezept wären noch
gehackte Senffrüchte enthalten, aber die waren mir nun etwas zu
weihnachtlich, deshalb haben wir einfach etwas mehr Pfeffer
dazugewirbelt.
Wir hoffen, ihr habt irgendwann den Mut, das tolle
Rezept von
Loredana nachzukochen, und wir sind nun glücklich den letzten Kürbis
los. Ha, ha, ha, ha und eine schöne Woche allen Köchen und Essern. Lori
und Ottilio.
Ei, ei, ei -
zum Muttertag
Wie man weiss, haben wir jetzt Hühner und demzufolge
immer
frische Eier. Zur Feier des Muttertages am Sonntag haben wir dem
kleinen Küken Myriel versucht, das Kuchenbacken beizubringen. Lori hat
sich schwer ins Zeug gelegt und sich den Mund fusselig geredet, damit
der Piepmatz auch alles richtig macht. Er fegte dann mit der Butter
über das Backpapier am Blech wie ein Eiskunstläufer.
Dass die Eier ganz frisch von unseren Hühnern stammen,
sieht man
daran, dass sie keinen Datumstempel haben. Hi, hi, hi, die werden bei
uns eben nicht alt. Wir benötigen pro Kuchen 4 Stück. Zudem 100 Gramm
Zucker, 100 Gramm Mehl und etwas Vanille. Das kann sich jedes Küken
merken. Wir schlagen zuerst das Eiweiss und dann erst die Eier mit dem
Zucker, dann muss man die Schwingbesen nicht abwaschen.
Die Myriel ist ja ziemlich kochbegabt, aber sie ist
trotzdem
einmal ins Mehl und später noch zigmal in die Schokocreme gefallen. Das
Eigelb mit dem Zucker kommt nun über das Eiweiss, das ist gescheiter
als umgekehrt, denn es klebt so nirgends. Nun sieben wir das Mehl
darüber und die Lori mischt alles sorgfältig zusammen. "Siehst du wie
schön gelb das ist? Und warum? Weil unsere Hühner Mais bekommen."
Jetzt streichen wir alles ans Backpapier und rein in den Ofen
damit.
Die Backzeit ist kurz: Nicht länger als zehn Minuten bei
etwa
200 Grad. Lohnt also nicht, in der Zwischenzeit ein wenig in den
Lokalitäten rumzuradeln. Lieber bereiten wir das Küchentuch
vor.
Myriel streut fleissig Staubzucker darüber, denn hier wird ja dann der
gebackene Kuchen drübergekippt. Lori holt ihn im Backofen ab und wir
ziehen die Backfolie runter und rollen ihn mit Hilfe des Tuchs locker
zusammen. Wenn er abgekühlt ist, können wir die Füllung hineingeben.
Aber jetzt kommt erst der zweite dran. Wir wollen zum
Muttertag
ja etwas vorweisen und machen nicht nur so einen kleinen Rollkuchen,
sondern wenigstens zwei. Die Lori hat zwar ein paar Einwände und
meckert, dass heute wieder kein Kirsch oder sonstwas alkoholisches zum
Einsatz kommt. Sie findet dann ein paar Erdbeeren, die schon etwas
hinüber sind.. ha, ha, ha. Jetzt müssen wir unsere zwei
Muttertagsrollen nur noch füllen.
Die eine wird mit Buttercreme gefüllt. 250
Gramm Butter, 200
Gramm Puderzucker, Vanille und 100 Gramm geschmolzene Schokolade plus -
warum wohl?
- zwei Eier. Dann streichen wir dreiviertel der süssen Creme
in
den Rollkuchen hinein und später noch an seine Ober- und Unterseite.
Mit einer Gabel macht man Rillen, damit es rustikal anmutet. Die
Erdbeerfüllung ist ebenfalls kinderleicht. Wir haben eine
ähnliche Erdbeerroulade
bereits im 2016 gemacht. (link) Wir wünschen viel Spass
beim Backen und Mampfen. Ich denke, wir werden bis am Sonntag noch
einige mehr machen müssen.
Tunfischbällchen
Heute gibt es bei uns eine leckere kleine Vorspeise, die
erst noch
schnell gemacht ist. Die Lori rollt schon mal die Tunfischdosen heran.
Wir lassen sie abtropfen und fangen das Öl in einer Tasse. Man kann es
noch für etwas anderes verwenden. Dann benötigen wir noch etwas
Ricotta, Zwiebel, Knobli und Petersilie, ein Ei und Parmesankäse.
Zuerst wird der Tunfisch mit der Gabel fein zerquetscht.
Man kann Zwiebel und Knobli natürlich weglassen, wenn es
noch
schneller gehen soll. Wir hacken also alles im Rekordtempo möglichst
klein, denn die Bällchen sollen ja dann gut zusammenhalten. Die
Petersilie habe ich noch am Markt besorgt. Die im Kräutergärtchen ist
noch viel zu zart, ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie
abzuschneiden.
Jetzt mischen wir alles zusammen. Zusätzlich geben wir
noch ein Ei
hinzu und natürlich Parmesan. Normalerweise empfehle ich
keinen
Käse zu Fisch, aber in diesem Falle handelt es sich um eine absolute
Notwendigkeit. Jetzt wird noch mit Salz und Pfeffer gewürzt, und vor
allem: Probiert! Wie gut, dass ich drei Dosen Tunfisch genommen habe.
Je nach Konsistenz kann man das eine oder andere
natürlich noch
dazugeben. Nun muss man nur noch kleine Bällchen formen, diese in den
Bröseln wälzen und dann im heissen Fett goldbräunlich backen. Nicht zu
viele pro Pfanne, sonst kühlt das Fett zu sehr ab. Wenn man
das
Tunfischöl noch zum Braten verwenden möchte, muss man Vorsicht walten
lassen, es könnte ziemlich spritzen, da das Öl bereits mit Wasser vom
Fisch vermischt ist.
Die gebackenen Tunfischbällchen, so schnell wie gemacht,
werden sie
leider weggefressen. Wir wünschen eine schöne Zeit in der Küche.
Ottilio und Loredana.