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Gebackener Camembert mit
Zucchini- und Rotebeetesalat
"Oh, la, la, die Lori hat eine neue Mumie für ihren
Schnappskeller bekommen." Ich finde zwar, dass die Flasche sehr
lächerlich, fast ein wenig krank anmutet mit ihrem Kopfverband, aber es
soll nur ein Werbegeschenk sein, nämlich ein Glas. Weil es so
plastikmässig daherkommt, gucken wir gleich nach, und es ist
tatsächlich ein Glas. Aber den Martini benötigen wir heute nicht für
unser Essen, ich habe nämlich Camembert besorgt. Dazu gibt es noch ein
bisschen was Gesundes.
Loredana macht einen Zucchinisalat, einen Randensalat
und es
hätte noch Chiccore, wenn das nicht reicht. Sie schimpft gleich los,
wenn ich noch mehr Zucchini anschleppen würde, bräuchte man nicht
einmal mehr den Camembert. Unser Zucchinisalat wird zuerst in Öl mit
Knofi und Petersilie angebraten und dann abgetropft. Später kommt noch
etwas Weissweinessig dazu. Als die rote Beete dran kommt, sagt die
Tante, ich solle lieber nicht hingucken. Schon klar, alles erscheint
nachher wie in einem Vampirfilm.
Ich bringe ihr zur Beruhigung ein Gläschen Weisswein und
erteile
meinen gute Ratschläge, sie solle vor allem nicht den Käse volltropfen
mit ihrer roten Spritzschlacht. Fast hätte sie deswegen die Äpfel
vergessen, denn die gehören natürlich ebenfalls in den Salat. "Bist
du endlich fertig, ich würde gerne endlich meinen Käse machen." Diese
Tante lässt sich eben immer wahnsinnig viel Zeit, es ist oft zum
Verzweifeln.
Endlich ist die Gute mit dem Schnippeln fertig, da
blafft sie
mich an, ich hätte ja noch gar nichts gemacht! Naja, als Küchenchef
ignoriert man solche Bemerkungen und entfernt feierlich die Verpackung
von dem Käse. "Weisst du eigentlich wie man Camenbert schreibt? Nicht
mal im Internet schaffen es alle richtig. Ha,
ha, ha." Ich merke, der Käse ist etwas zu gross, eigentlich
bräuchte man für dieses Rezept einen von 125 Gramm, aber unsere
Produkte sind doppelt so schwer.
Wir säbeln ihn also in der Mitte durch und Lori segelt
schon mit
dem Mehl daher. Davon steht zwar nichts im Rezept, aber wir pudern nur
ein wenig die angeschnittenen Seiten. Dann landen die Käsehälften
erstmal im Eierbad, dem wir ein paar Tropfen Sahne zugefügt haben, und
dann geht es voll in die Bröselarena. Das Paniermehl muss rundherum gut
kleben. Dann kommt der spannende Moment. Die panierten Käsescheiben
müssen nämlich nun noch einmal ins Ei und wieder in die Brösel. Bevor
mich die Tante für verrückt erklären will, habe ich sie dann schnell im
heissen Öl gebacken.
Die Camembertscheiben, nicht die Lori.
So ein Käse! Aber es hat vorzüglich geschmeckt.
Viele Grüsse aus der Küche von Lori und Otti
Gorgonzola Penne
Wir wollten eigentlich diese Woche weiterhin auf unserer
Soft
Pasta Welle reiten, denn das geht schnell und das Budget wird geschont.
Aber wie es halt so ist, mit dieser Tante, sie hat wieder
einen
Spassvogel eingeschleust. "Wer bist denn du?" Er ist der Sohn von der
Tante von Cirillo und hat vor allem der Ananas im Hintergund
schöne Äuglein gemacht. Aber da kommt ja die Tante und rollt
tonnenweise Büchsen heran. Alles Geschenk von den
Plüsch-Piraten?
Wow. Schwarzwurzeln!
Wir haben hier in Gugellandia, in Italien generell, noch
nie
Schwarzwurzeln gesehen, deshalb freue ich mich wie ein Königstiger.
Zuletzt haben wir vor ein paar Jahren versucht, Klettenwurzeln zu
kochen, das ging Stunden bis sie weich waren und war eine
Mordsplackerei, die Dinger dem Boden zu entnehmen. Da sagt man doch zu
zehn grossen Dosen Schwarzwurzel nur zu gerne Hallo. "Mach
du die Pasta mit Touri, ich kümmere mich um ein
Probeschwarzwurzelgericht." sage ich zu Lori und lasse mein Gehirn
rattern.
Wenn wir Gorgonzola Penne machen, ist das immer eine
Sache von
wenigen Minuten. Aber natürlich benötigt man dazu Gorgonzola. Es
heisst, es wäre ein Gericht, das besonders starke Kerle am liebsten
essen, ha, ha. Man wirft dazu den Käse einfach in eine Schüssel,
vollumfänglich mit dem ganzen Drum und Dran, gibt Sahne dazu und später
noch geriebenen Parmesan und lässt es in der Mikrowelle kreisen, bis
alles schön geschmolzen ist.
Dann müssen die Penne gekocht werden. Davon gibt es
viele
Sorten. Richtig sind aber nur die Mezze Penne, die sind besonders kurz
und nehmen so möglichst viel von der Sosse zu sich. Als Touri seineTour
startet, um im nahegelegenen Schrank die Penne zu holen, wird er gleich
von Wuwatis überfallen. Die riechen sofort, wenn jemand die Küche
verlässt. Aber es gibt ja nichts zu fressen und sie lassen den Vogel
weiter radeln.
Ich öffne inzwischen die erste Dose Schwarzwurzel. Ist
ja klar,
dass das Büchsengemüse keine weltbewegende Gerüche verbreiten kann,
aber ich freue mich trotzdem wie ein Wurzelmännchen, wenn es seine
jahrelang vermissten Verwandten wieder sieht. Ich werde ihnen einen
gebührenden Rahmen machen. Ich habe noch einen kleinen Rest
Tiefkühlspinat, den erhebe ich nun mit dem Salzwasser der gekochten
Schwarzwurzeln zu einem grünen Hintergrund für das weisse Gemüse. Das
Aroma ist sehr zart, da darf man nicht übertreiben.
Der Papagei ist zwischendurch etwas frech geworden, da
musste
ich ihm das Ahnenbild zeigen und ein wenig ins Gefieder reden. Von da
weg war er lammfromm und hat mit Lori die Penne gorgonzola zur
allgemeinen Zufriedenheit rechtzeitig fertig gestellt.
Das war's für heute, wir wünschen viel Spass in der
Küche, Ottilio, Lori und Touri.
Lachs Spaghetti
"Halleluia, wieder mal ein Störenfried vor Ort, das
freut mich
aber, wo hast du den denn gefunden, Lori?" Sie stellt mir den kleinen
Vertreter der Triceratops als Trissy vor. Sie
hat die Farbe von Kürbis und macht keinen ungemütlichen Eindruck, so
dass ich gleich mal mein Vorhaben erkläre. "Wir haben hier
Räucherlachs, den wir verarbeiten müssen, unser Einkäufemacher hat
offenbar ein Schnäppchen gemacht." Trissi ist aber sehr sehr skeptisch
und prüft das Verfalldatum.
Dann stellt sie erst fest, dass undefinierbares
Zeug an dem
Paket klebe. "Ach da ist nur etwas Schlagobers von der Torte
runtergetropft, das ist kein Schimmel." Aber dann, als wir das Paket
öffnen stänkert sie erneut, der Lachs rieche eindeutig nach Petrol.
"Woher weisst du denn, wie Petrol riecht?" Jetzt schnuppert Lori
ebenfalls verdächtig an dem Räucherlachs herum. Meist gibt es in
Gugellandia Lachs nur zu Weihnachten, da ist es möglich, dass sie
vergessen haben, wie der riechen soll. "Habe ich eine neue Form von
Schnorbert in der Küche?" schimpfe ich und spreche ein Machtwort.
So Lachs Spaghetti zu machen, ist ja das Einfachste der
Welt,
aber wenn man zwei so extrem kritische Damen von jedem Handgriff zuerst
überzeugen muss, kann sich das Ganze natürlich schon hinziehen. Trissy
schwingt sich schliesslich in den Sattel und prescht los, um Spaghetti
zu holen. Obwohl wir natürlich oft Pasta kochen, habe ich erst wenige
Nudelrezepte präsentiert. Wir haben nun also den Lachs in zwei Hälften
geteilt. Schöne Stücke für die Deko und weniger schöne, die werden dann
mit Rahm und etwas Nudelwasser gemixt.
Da aber noch kein Nudelwasser existiert, ist etwas Tempo
gefragt. Trissy, skeptisch wie sie ist, will erstmal die Spaghetti
nachzählen. Loredana greift hoffentlich nicht zu grosszügig in die
Salzbüchse, um das Nudelwasser zu salzen. An die Sosse geben wir
nämlich kein zusätzliches Salz mehr, weil der Räucherlachs
erfahrungsgemäss immer schon recht salzig ist. Sie nimmt dann etwas
mehr Sahne, was mir sehr verdächtig vorkommt.
Probiert wird erst am Schluss, schliesslich muss ja
alles
zusammen den richtigen Geschmack haben. Die Spaghetti werden al dente
gekocht, mit der gemixten Sosse vermischt und mit den Lachsstücken und
ein wenig Grün garniert.
Das war's für heute, viele Grüsse von mir, Lori und
dieser kleinen Schnorbertimitation.
Ratatouille mit Kürbis
"Was gibt es denn heute?" frage ich Lori, weil ich sehe,
dass sie
mich mit ihrem zielstrebigen Blick durchbohrt wie einen
überflüssigen Gartenzwerg. Sie schimpft über die Kürbiskerne, die
überall herumliegen und keiner weder röstet, schält noch verwendet. Ich
muss zugeben, da hat sie einen wunden Punkt bei mir getroffen. Ich
ärgere mich immer über diese TV-Kochsendungen, wo sie über alles
Pinien- und Kürbiskerne streuen und dabei noch nie ein solches Kernchen
selber von der Schale befreit haben!
Lori schiebt also ihre Kerne in die Backröhre und ich
erkläre
das heutige Rezept. "Wir müssen den Rest vom Kürbis verwerten und
eventuell mal gucken, wie diese Kürbisse in Puddingform schmecken." Es
gibt nämlich inzwischen so viele Varianten von Kürbissen, und wenn sie
von Grünling kommen, haben sie manchmal keine Ähnlichkeit mehr mit den
herkömmlichen Modellen, ha, ha. Wir machen einfach ein buntes,
herbstliches Ratatouille und geben alles dazu, was wir haben.
Lori findet sogar noch Tomaten, die sicher schon drei
Wochen
unverändert herumliegen und ihre schöne rote Farbe zum Besten geben.
Allerdings gibt es beim Versuch, den seltsamen Kürbis zu teilen, eine
Katastrophe. Das kleine, schweizerische Küchenmesser, das Lori seit
ihrer Lehrzeit bei Küchenmeister Hüppi mit sich schleppt, bricht
einfach ab. Schwupp, in zwei Teile. "Dieser blöde Kürbis!" schimpft sie
und ist untröstlich.
Fast hätten wir die Kürbiskerne im Backofen vergessen.
Aber nach
und nach tröstet sich Tante Loredana wieder. Die Farben unseres
Ratatouilles sind eben zu optimistisch. Und wir haben ja noch andere
Küchenmesser. Das viele bunte Gemüse braten wir einzeln, mal im Dampf,
mal in der Bratpfanne, und zum Schluss werfen wir alles zusammen in Öl
und Butter und geben noch etwas Balsamico Essig und Gewürze dazu.
Damit doch noch etwas Herzhaftes zum Gemüse kommt, macht
Lori
ein paar deftige Käseschnitten. dazu. Später setzen wir uns ans
Lagerfeuer und schälen Kürbiskerne. So gemütlich kann der November
sein.