Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Februar 2020





 
 Backe backe Kuchen

Loredana schiebt heute wie versprochen ein paar von Bienchens Backmischungen heran. Wir wollen Kuchen backen! Gespannt warten die Bärchen Mäxchen und Wolfgang, wie die Kuchen verteilt werden. Nachdem wir eingehend die Rückseiten der drei Packungen studiert haben, sind wir allesamt der Meinung, dass das eine höchst komplizierte Angelegenheit werden wird. Zuerst verteilen wir mal die einzelnen Zutaten. Bienchens Anleitung tönt am Schwierigsten, damit fangen wir an.

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Eier und Butter benötigen wir für jeden der Kuchen. Das Rezept von Bienchen nennt sich zwar Eierschnecke ist allerdings eigentlich ein Quarkkuchen. "So wie ich das sehe, ergibt das einen Mürbeteigboden, in der ersten Tüte befindet sich höchstwahrscheinlich nur Mehl, Backpulver und etwas Aroma. Mit Butter und Eier wird es nun unser Teigboden. Loredana benutzt das Rührgerät vorerst nicht, sie knetet mit den Pfoten. 

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Wolfgang und Mäxchen machen sich nun ebenfalls über ihre Pakete her. Sie sind ganz entzückt über die vielen Tüten, und finden sogar noch einen Bastelbogen für eine Kuchenform. Dieser wird allerdings zum Denksport, weil man den Plan beim Zusammenklappen nicht sehen kann, da er sich an der Rückseite befindet. So drehen wir das Ding hundertmal hin und her, bis wir feststellen, es sind beides die gleichen Schalen geworden. Toll! Ich frage mich allerdings, was passiert, wenn wir die in den Backofen schieben.

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Zuerst kommt Wolfgang's Apfelschnecke dran. Der Rührteig wird in die Form gestrichen, dann kommt ein Belag von Schlagsahne, Milch und Eiern inklusive Apfelspalten darüber. Wolfgang ist fleissig am Werk, rührt und streicht, und schnippelt Äpfel. Ich habe versucht, den "Schneckenmix " zu analysieren.  Die roten Äpfel, die wir für den Belag verwenden wollten, entpuppen sich als ungeniessbar. Sie sind noch total unreif. Wolfgang macht ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Zum Glück finden wir noch Andere.

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Dann kommt der grosse Moment und wir schieben das Werk von dem kleinen Bären Wolfgang in den Ofen. Vorsichtshalber nur mit 180 Grad, da sollte nicht viel passieren. Mäxchen's Kuchen ist ein "Schoko und Pudding". Zuunterst kommt ein Schokoladenteig, den wir gleich zusammen mit dem anderen backen. Wenn man meint, so eine Backmischung gäbe keine Arbeit mehr, hat man sich ganz schön getäuscht, wobei, zugegeben, wir machen ja gleich drei Kuchen in einmal.

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Als Mäxchens Kuchenboden 25 Minuten lang gebacken hat, nehmen wir ihn zur Weiterbearbeitung wieder in Beschlag. Solange er noch warm ist, darf Mäxchen mit dem Kochlöffelstiel Löcher hineinmachen. Dann muss er abkühlen. Als nächstes kommt die Puddingpulvermischung zum Einsatz. Warum da nochmals so viel Butter hineinkommt, ist mir ein Rätsel, aber wenn es so im Rezept steht, dann halt.

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Mäxchen muss natürlich die ganze Zeit probieren und obwohl er immer schleckt und schmatzt, hat er nie gekleckert. Dass muss ihm erst mal einer nachmachen. Der gekochte Pudding wird nun über den erkalteten Teig mit den Löchern geleert. Jetzt muss es wiederum abkühlen, dann kommt noch eine Schokoglasur drüber, die ebenfalls in der Packung war. Inzwischen haben Bienchen und Loredana ihre Zutatenliste gecheckt und der Teig wird rund gerollt in eine Springform verfrachtet.

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Darüber kommt nun die Sahne-Quark-Eier-Mischung, und wiederum darüber dieser geheimnisvolle Schneckenmix, der ebenfalls wieder Eier enthält. Dafür ist überall schon Zucker drin, den kann man also nicht vergessen, wäre bei Süssspeisen ja eher schlecht. Lori und mir ist es schon oft passiert, dass wir den Ricotta vergessen haben zu süssen. Aber heute ist ja alles Gewürz schon drin, ich habe vereinzelt sogar Amarena-Aroma durchgeschmeckt. Jetzt kommt Bienchen's Kuchen ebenfalls in den Backofen.

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Mäxchen's Pudding-Kuchen ist nun abgekühlt und es kommt noch die Schokoglasur darüber. Dann haben wir sämtliche Tüten und Pülverchen, insgesamt 10 Eier, 230 g Butter, 1dl Pflanzenöl, 5 dl Milch und 6 dl Schlagsahne verarbeitet und können das Resultat bewundern. Und weil wir ja so viele sind in Gugellandia, wird wohl kein einziges Krümelchen übrig bleiben.

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Herzliche Grüsse von Ottilio, Loredana, Bienchen, Mäxchen und Wolfgang.

 
 Coq à l'Orange

Was habe ich wohl heute für eine unangenehme Überraschung, wenn ich in die Küche komme? Es ist diesmal eine schöne. Bienchen hat nämlich eine ganze Ladung Kuchen-Backmischungen von daheim mitgebracht. Als ich dazukomme, sind sie gerade dabei, die Ingredenzien zu studieren. "Oh, hallo, ihr beiden. Das ist aber eine tolle Überraschung, nur muss ich euch mitteilen, dass ich heute schon etwas anderes vorhabe. Wir machen die Kuchen nächste Woche, einverstanden?" Bienchen findet das in Ordnung, die Ware wird ja nicht schlecht.

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Loredana ist zwar etwas enttäuscht, aber als sie hört, was ich vorhabe, ist sie wieder getröstet. "Wir machen Coq à l'Orange, ich habe sogar noch Orangenlikör, den wir letztes Jahr gemacht haben, mitgebracht. Die Zutaten sind alle vorhanden, nur Oliven sind keine mehr da. Im original spanischen Rezept sind Oliven dabei. Ich habe eine ellenlange To-Do-Liste mitgebracht und wir fangen schon mal an, die Orangen und die Hähnchenkeulen zu waschen.

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Dann benötigen wir den Abrieb von mindestens zwei Orangen. Ich presse dann den Saft von den zweien und einer dritten Orange, das ergibt etwa 2 dl Orangensaft. Das mischen wir mit einem Deziliter Orangenlikör. Eine vierte Orange wird in Scheiben geschnitten und diese halbiert. Soweit ist alles noch keine Hexerei. Die Karotten sind dann für den Universalgeschmack von Nöten.

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Ebenfalls Zwiebeln und Knofizehen, Lorbeerblätter und Rosmarin warten ja schon. Während dem Schnippeln haben wir immer Zeit, etwas zu tratschen. Das heisst aber nicht, dass wir nicht gewissenhaft weiter arbeiten. Nun kommt nämlich der Coq, das Hähnchen, dran. Es wird gesalzen und gepfeffert und dann einzeln angebraten. Sämtliche Teile kommen erst anschliessend zusammen in den Topf, wo wir das Gemüse dann dazugeben und mitbraten.

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Dann wird mit dem Orangensaftgemisch abgelöscht und die restlichen Zutaten hinein gegeben. Dazu nehmen wir noch etwas Hühnerbrühe, je nach Bedarf wie viel Sosse es geben soll. Wir haben dann gemerkt, dass unsere ToDo-Liste nicht ganz mit dem übereinstimmt, was wir eigentlich hätten tun sollen, aber deshalb trinken wir einfach mal einen Likör, man muss ja wissen, ob er nach einem Jahr noch gut ist. 

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Nach etwa einer dreiviertel Stunde holen wir unseren Hühnertopf vom Backofen und entnehmen die nun schon fast garen Keulen wieder der Pfanne um sie nun mit Orangenmarmelade (pssst, wir hatten gar keine, es war Aprikosenkonfitüre) einzupinseln. Zwischendurch haben wir Reis gekocht, den wir dann mit etwas Orangenabrieb und dem Bratensaft ganz leicht aromatisieren. Nachdem die Hühnerschenkel mit der Marmelade gut gebräunt sind, kommen sie wieder in den Topf und wir lassen sie noch ein wenig schmoren.

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Aber dann ist es soweit, man kann essen. Bis nächste Woche, viel Spass in der Küche! Lori und Otti.


 
 Räbe-Salat - Gschwellti 

Ich bin ja für manchen Spass zu haben, aber diesmal bin ich wirklich empört. "Was ist denn mit meiner Küche passiert? Bin ich im falschen Film?" Als Loredana einmarschiert, erklärt sie mir, dass man kurzfristig eine Teufelshöhle benötigt hat, in der man mit Scheinwerfern arbeiten kann, weil es in einer richtigen Höhle einfach zu dunkel ist um zu fotografieren. Was also lag näher als unser Kochstudio etwas umzumodeln.

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"Und hier sollen wir kochen, und was denn, ich sehe nur ein paar mickrige "Räben", ich hatte Kohlrabi bestellt." Lori erzählt mir, dass sie den ganzen Markt und jedes Geschäft abgesucht hat, aber nirgends Kohlrabi gefunden hätte. "Meinst du denn, die sind geniessbar?" Also ich habe sie noch nie gekocht. Aber wir können ja versuchen, einen Salat damit zu machen.  Also entscheiden wir uns, die Räben nicht zu schnitzen, sondern zu schälen, denn wir wollen sie ja essen.

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Die Kinder in der Schweiz machen damit im Herbst die Räben-Liechtli, das ist eine grosse Tradition, dann könnten wir ja grad Gschwellti zu unserem Salat machen, das ist ebenfalls typisch schweizerisch. Aber zuerst müssen die Räben (ebenfalls unter dem Namen Winter-Rüben bekannt) gescheibelt werden. Wir entscheiden uns für die Röstiform. Dann haben wir das erste Mal probiert. Der Geschmack ist ganz interessant.

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Leicht rettichartig, frisch, dazu passt Apfel hervorragend, also rein damit. Etwas Apfelessig und Salz gehören noch rein, und dann hat Lori die Idee, dass etwas Joghurt, das Ganze verfeinern könnte. Als wir alles vermischt haben, sind wir ganz begeistert. Das ist ja ein richtiger Knüller, das schmeckt hervorragend. So eine billige Rübe, und solch ein Geschmack! Und da passen Pellkartoffeln, was "Gschwellti" eigentlich sind, wunderbar dazu.

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Geschwellte Kartoffel werden einfach in der Schale gekocht, ob im Dampf oder im Wasser, sie sollen später am Tisch erst geschält werden. Dazu isst jeder, wonach ihm gerade ist. Man kann Essiggurken, Quark oder Kräuter-Dips, Butter und Salz oder wie wir, möglichst viele verschiedene Käsesorten dazu schnabulieren. Das ist immer ein gemütliches Essen und unser Salat ist noch die Krönung.

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Immer genügend Kartoffeln kochen, mit dem Rest macht man dann Rösti, Gröstel oder Bratkartoffeln. 
Herzliche Grüsse vom höllischen Kochstudio, nächste Woche hoffentlich wieder im Normalzustand.

Lori und Ottilio

 

Speckknödel

Normalerweise wird bei uns das Brot nicht alt, aber irgendwie hat sich doch plötzlich eine Menge davon angesammelt, dass wir damit Knödelbrotwürfel herstellen. Das benötigt viel Zeit und Geschick, denn man darf sich nicht in die Pfoten schneiden, was in Anbetracht des teilweise harten Brotes nicht ganz einfach ist. Lori hat heute einen Lehrling mitgebracht, der meiner Meinung nach zu nichts nütze ist als zum Rad fahren.

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Aber ich habe mich getäuscht, er hat sofort Kommando geführt, wieviel wir noch schnippeln müssen, bis wir die 600 Gramm zusammen haben. Dann hat er die Petersilie gegossen, damit sie schneller wachse, denn wir benötigen etwa zwei Esslöffel voll.  Eigentlich macht man die Speckknödel nicht mit Pancetta sondern südtiroler Speck, aber wie es halt so ist, wir hatten gerade nichts besseres da.

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Was ein richtiger Küchengehilfe als erstes lernen muss, ist Zwiebel kleinschneiden. Das hat er sich nicht zweimal sagen lassen und sofort zum Messer gegriffen. Loredana hat ihm dann geholfen, damit er sich im Übereifer nicht den Rüssel absäbelt. Man würde dann die Zwiebelwürfel in Butter andünsten. Wir haben sie gleich zusammen mit dem "Speck" in die Pfanne gegeben.

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Damit es etwas mehr nach geröstetem Speck anmutet, haben wir mit etwas Tomatenmark Farbe gemacht. Der kleine Rumpel hat dann ganz allein die Milch geholt. Das nächste Manko entdecken wir kurz danach, denn es hätte zu den Speckknödeln "Sauerkraut" geben sollen, aber das haben wir offenbar im Jänner schon irgendwann verbraten.

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Aber es geht erst mal mit den Knödeln weiter. In 5 dl Milch kommen 4 ganze Eier hinein, das ganze wird gesalzen und gepfeffert und dann über das Knödelbrot mit dem Speck und den Zwiebeln gegossen. Dann kommt die gehackte Petersilie rein und alles wird etwas vermischt und eine halbe Stunde ziehen gelassen.

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Dann formt man die Knödelmasse zu Kugeln und lässt sie in etwa 3 Liter Brühe ziehen, bis sie hochtanzen und fertig sind. Im Originalrezept verwendet man noch etwas Mehr, damit die Masse besser zusammenhält, aber ich dachte mir, im Brot ist schon genügend Mehl drin, und wir haben es uns geschenkt. Dazu mussten wir nun natürlich noch eine Sosse machen. Aber weil die Zeit knapp war und die Knödel fast fertig haben wir eine Superschnellwunderfertigsosse angerührt und mit einem guten Schuss Rotwein an unsere Kotletts gegeben.

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Buon appetito! Lori, Otti und Rumpel



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