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Gefüllte Tomaten als
kalte Vorspeise
In dieser sommerlichen Hitze machen wir mal eine üppige
Vorspeise. Ich habe bereits schöne Tomaten besorgt. Tante Loredana
öffnet zwei Dosen Thunfisch und rennt mit den leeren Büchsen durch die
Küche. "Wohin gehst du damit? Das Blech kommt in die Tüte da hinten!"
Ach so, sie will den kleinen Wuwatis eine Freude machen. Die setzen
sich dann ja fast hinein in die Dosen. Nun holen wir das Innere von den
Tomaten und geben es in ein Pfännchen. Wir benötigen das heute
aber nicht mehr. Die Tomaten werden allerdings innen mit Salz und
Pfeffer bestreut und zum Abtropfen geschickt.
"So, Lori, jetzt geht es weiter. Du machst die Eier, ich
den
Reis, aber halt, Moment, für den Reis muss ich ja zuerst noch Zwiebeln
und Knofi hacken. Gut, dann helfe ich dir eben beim Eier schälen. Mal
sehen, wer schneller ist." Achtung, fertig, los. Wir machen oft so
dusslige Wettkämpfchen in der Küche. Erstens ist dann die Arbeit
schneller gemacht und zweitens gibt es meistens etwas zum Lachen.
"Du hast geschummelt, ich bin sicher, du hattest bereits
ein
geschältes Ei hinter dem Rücken!" Nun das Selbe mit Knofi und Zwiebeln.
Achtung, fertig, los. Unfair ist, dass Lori Kontaktlinsen trägt und
beim Zwiebelschneiden keine Tränen vergiessen muss, während ich schon
beim blossen Gedanken daran, heule wie ein Schlosshund. Also wird das
Zeug möglichst schnell in Olivenöl angedünstet.
Dann kommt der Reis dazu. Wir haben wieder einmal eine
zu kleine
Pfanne, wir denken eben immer im grossen Stil. Wir benötigen ja
eigentlich nur ein wenig Reis für die Füllung der Tomaten, aber in
Anbetracht dessen, dass wir damit viel Arbeit haben, machen wir eben
ein bisschen mehr. Ideen für die Resten-Verwendung sind schon
vorhanden. Der Reis wird nun wie ein Risotto mit gewürzter Brühe
angegossen und mit allen möglichen Zutaten bereichert. Wir haben
frische Paprika, Gurke und rote Bohnen.
Dann kommt der spannende Moment. Lori wirft das teuerste
Gewürz der Welt in den Reis. Das
kommt einem gar nicht so teuer vor, wenn man für eine Tüte nur 2 Euro
bezahlt. Da ist Trüffel schon etwas kostspieliger, würde ich mal
meinen. Der Reis ist nun abgekühlt, safranisiert und wird nun noch mit
Thunfisch und Bohnen, gehackten Eiern und den frischen Gurken
aufgemotzt.
Bevor man alles in die Tomaten füllt, kann man gerne
noch
etwas Öl oder Mayonnaise beigeben. Wir sind allerdings heute
spartanisch
und machen dafür noch ein anderes kleines Häppchen. Lori bestreicht je
ein Stück Rohschinken mit Frischkäse und rollt ihn dann mit
Grissini
zu einer appetitlichen Rolle.
Den vielen Reis können wir natürlich anderntags noch für
eine Paella oder eine Muschelpfanne verwenden.
Loredana und Ottilio
Marillen-Tiramisu
Lori kommt mit den "letzten Marillen" in die Küche. "Was
soll
das heissen?" frage ich, wieso die letzten, die Äste sind doch noch
gerangelt voll. Nein? Es wären alle unten, sagt sie, ich kann es
absolut nicht
verstehen, sämtliche Aprikosen waren fast gleichzeitig reif. So ist das
im Sommer, da muss man eben schnell sein und die Ernte nehmen, wann sie
kommt. Und heute kommen eben die letzten Marillen in die Küche. Sie
sind schon sehr
reif.
Trotzdem müssen wir sie für unser Vorhaben enthäuten.
Loredana
hat schon einige Gläser Marmelade gekocht, dazu wurden die Früchte nur
entsteint und nicht geschält. Durch das Wasserbad werden sie gleich
nochmals etwas weicher, aber die Konsistenz interessiert uns im Moment
nicht, der Geschmack ist das, was zählt. Für unser Tiramisu will ich
die Marillen noch etwas flambieren. Dazu benötige ich natürlich Rum und
Rohrzucker, den bringt mir Lori gerade.
Ich lasse zuerst etwas Butter in der Pfanne zergehen,
dann
kommen die Marillen rein. Wenn sie schön angeschwitzt sind kommt der
Zucker hinzu und Lori darf den Rum reinkippen. Anzünden tu ich dann
wieder, sie muss zusehen, dass ihr langer Schwanz nicht irgendwie in
die Flammen kommt. Dann lässt man abkühlen. Die Creme machen wir wie
bei einem normalen Tiramisu mit fünf Eigelben, Zucker, etwas
Vanille, und natürlich 500 g Mascarpone.
Dann wird noch geschlagenes Eiweiss daruntergezogen. Die
Löffelbisquits hatte ich zusammen mit den geknackten Mandeln in meinem
geheimen Brotkastensafe versteckt. Wofür wir die Mandeln benötigt
haben? Natürlich für den Bienenstich für Bienchen. (Hier
dieLinks zu:
Bienenstich
und Tiramisu .)
Jetzt muss man nur noch einschichten. Anstelle von
Kaffee kommen
nun die flambierten Aprikosen über die Kekse. Dann folgt die Hälfte der
Creme. Sie wird möglichst gleichmässig über dem Ganzen
verteilt.
Die nächste Lage Bisquits übernimmt Loredana, ich
verstreiche dann den Rest der Creme über das Dessert. Jetzt muss man
nur noch garnieren und das Marillentiramisu für ein paar Stunden in die
Kühle stellen.
Und dann sind auch die letzten Aprikosen "gegessen".
Wir wünschen allen eine schöne Marillenzeit und
aprikosigen Spass in der Küche. Lori und Ottilio.
Schweizer Wurstweggen
"Hopp Lori, hast du alle Kräuter zusammen? Petersilie,
Minze,
Zitronenthymian?" Als ich in die Küche komme, steht überaschenderweise
mal kein Blumenbouquet in der Quere. Die Tante meint, wenn sie die
ganze Zeit Kräuter sammeln müsse, hätte sie keine Zeit mehr zum Blumen
pflücken. Dabei ist der Kräutergarten grad vor der Küchentür. Aber der
Zitronenthymian ist offenbar in der Luft zerschwebt, hat sich
einfach von selbst entfernt. Na, gut, es geht sicher ohne ebenfalls.
Wir machen heute nämlich Schweizer Wurstweggen nach Original Rezept mit
- fast den richtigen Zutaten.
Zu allererst wird eine Zwiebel zerkleinert und in etwas
Kräuterbutter angedünstet. Dann
bräuchte man klein gehackte Cornichons, aber unsere selbsteingelegten
Riesengurken schmecken ähnlich. Dann hacken wir noch einen Peperoncino,
einen Bund Petersilie und eben etwas Minze möglichst klein.
Die abgekühlten Zwiebeln vermischen wir mit zwei Eiern
und geben
die Kräuter dazu. Natürlich noch etwas Salz und viel gemischten
Pfeffer. Dann kommt die Lori mit dem Zitronenabrieb. Davon nehmen wir
etwas mehr als eine halbe Zitrone, weil wir ja keinen Zitronenthymian
haben. Inzwischen habe ich das Hackfleisch nochmals etwas
feiner
püriert.
Der Mixer muss bei dieser Prozedur sehr sorgfältig
gehandhabt
werden, denn er ist ja schliesslich kein Fleischwolf und macht das
nicht so gern. Aber auch die Bratwürste müssen in ihre ursprüngliche
Form gebracht werden. Obwohl es mir eigentlich widerstrebt, Würste
wieder zu "entwursten" ha ha, aber sie werden ja dann mit dem
Hackfleisch vermischt. Man sollte "unerwellte" Würste nehmen,
aber solche haben wir im Handel leider nicht gefunden.
Da das Zermixen der Fleischzutaten hat unser Gerät
ziemlich
ins
Schwitzen gebracht hat, haben wir zwischendurch bei Grünling die
Gurkenration des Tages abgeholt, Gurkensalat gibt es nun im Sommer bei
uns jeden Tag. Die Lori findet, die Gurken wären so schön, die müsste
man eigentlich nicht schälen. Aber geraffelt müssen sie
natürlich
werden, gesalzen und eine Weile zum "Wasserziehen" ins Sieb gegeben.
Inzwischen ist unsere Wurstmasse fast fertig.
Wir machen grössere Vierecke mit Blätterteig und
spritzen
dann mit dem Dressiersack je eine Wurst drüber. Dann klappt man die
Seiten um und drückt mit einer Gabel ein paar Rillen in die Seite. Man
kann die Ränder vorher anfeuchten, aber bei uns hat bei der Hitze alles
von selbst geklebt. Seitlich
bleiben die Teigwecken offen. Dann wird das Backwerk mit Eigelb
bestrichen und bei 200 Grad 35 Minuten gebacken. Die Marinade
für
den Gurkensalat mache ich mit Senf, Mayonnaise, etwas Essig,
Knofipulver und viel scharfem Paprika. Man kann natürlich anstelle Mayo
ebensogut Joghurt nehmen.
Etwas Besonderes hat Loredana mit dem Saft des
Gurkensalates
vor. Man muss natürlich wissen, dass diese sommerlich gereiften Gurken
nicht mit dem zu vergleichen sind, was man im Winter so bekommt. Das
Wasser ist nun leicht salzig und hat einen unwahrscheinlichen
Geschmack. Lori kreiiert damit einen neuen Sommer-Drink -
vielleicht mit Gin. Man wird wahrscheinlich noch davon hören. Viele
Grüsse vom Kochstudio.
Panna cotta
Wir waren noch gar nicht in der Küche, war Pete schon
da. Man hat
ihn zum Küchendienst beordert und er war zur Stelle. Leider haben wir
verschiedene Zutaten am Tisch herumliegen lassen, so dass er seine
Freude daran hatte, alles ein wenig zu probieren. Die
Haselnüsse
und die Mandeln zum Beispiel benötigen wir für unser Rezept heute
absolut nicht. Ah, da kommt schon Lori und begrüsst den Tischtümmler.
Du musst alles, was du verschüttet hast, wieder
sorgfältig einsammeln. Das ist oberstes Gebot in der Küche. Aber
wenn du damit fertig bist, können wir ja anfangen. Wir machen heute
eine typische italienische Nachspeise, nämlich Panna Cotta. Das ist
fast wie ein Pudding, aber er wird anstelle mit Milch und Stärkemehl
mit Rahm und Gelatine zubereitet. Ganz einfache Sache und schmeckt
dennoch übermässig lecker.
Wir nehmen den normalen Küchenrahm, der hier immer zur
Hand ist.
Weil jedes Päckchen 2dl enthält, nehmen wir drei, also sind das 6
Deziliter Rahm. Dafür benötigen wir natülich auch entsprechend viel
Gelatine. Mit 5 Blättern könnte es hinkommen, aber weil wir immer die
sichere Nummer machen, nehmen wir 6. Gelatineblätter
werden immer in kaltem Wasser eingelegt. Unser Fisch will natürlich
gleich hineinspringen.
"Du darfst die Sahne umrühren, bis sie zum Kochen kommt,
guck,
Loredana wirft sogar noch eine Zitronenschale dazu." Pete ist mit
Feuereifer dabei. Ich habe versucht, zu zeigen, wie die eingeweichte
Gelatine in die Vanillesahne rutscht, aber es ist kein Hit, also rühren
wir sie unter und freuen uns, wenn endlich die kalt gespültenTassen und
Gefässe kommen, wo wir unsere Panna cotta einfüllen können.
Als ich zum ersten Mal panna cotta gegessen habe, war es
mit
Caramellsosse. Es hat mich dann an die nördlichen Karamellköpfli
erinnert, nur, dass es viel viel leckerer war. Kein Wunder, wenn das,
was man sonst mit Milch macht nur mit Sahne angerührt wird.
Also
keine Kunst, das Ganze, einfach mit der Gelatine nicht mehr kochen
lassen und später gut kühlen.
Wir wollen heute zur Feier des Tages natürlich etwas mit
unseren Beeren machen. Da sie nicht hier gewachsen sind, haben sie
nicht besonders viel Eigengeschmack. Wir helfen mit etwas eigener
Quittenmarmelade nach und werfen die Früchte in einen Topf, wo wir sie
erwärmen. Dann kommt alles durch ein Sieb und wird als Sosse über den
gestürzten Panna cotta geträufelt.
Pete sagt, er wird sie alle ganz alleine essen.
Dazu hat er ganz verträumte Äuglein gemacht.