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Walnusstorte
Wir wollen heute endlich die Walnusstorte backen, die
wir zu
Silvester verbockt haben. Damals sind uns wegen der vielen Telefonaten
in der Küche die Nüsse im Ofen schwarz geworden. Aber heute haben wir
sogar noch einen Spezialnusskontrolleur, nämlich ein Mabirosso. Das ist
ein Marsbewohner namens Hagen, der zwar am Mond lebt, und
schwerelos ist. Wir müssen ihn deshalb mit Kluppen am Schwanz
beschweren, sonst würde er unkontrolliert im Zeug herumhuppen. Die
Vorbereitungen beginnen. Wir rösten diesmal die Nüsse nicht im Rohr
sondern in der Pfanne, dann darf Hagen sie durch die Mühle jagen.
Dann müssen wir natürlich viel rechnen. Weil wir das
Rezept
etwas umfangreicher gestalten wollen (ha ha, so sind wir halt)
berechnen
wir die Menge der Nüsse mit der der Eier und dem Zucker. Wenn bei 8
Eiern 250 Gramm Nüsse erforderlich sind, wie viele Nüsse benötigen wir
bei zwölf Eiern? Wir haben von beidem genug, nur wollen wir unbedingt
eine grosse Torte haben. Da diese kein Mehl enthält, könnte die
Konsistenzfrage ein Problem werden. Also eben, einfach genug davon
backen. Unser Marsbewohner ist gut im Rechnen und hat unsere
Berechnungen bestätigt.
Das wird ein Riesenkuchen! Wir trennen nun also die
ganzen zwölf
Eier in Eiweiss und Eigelb. Wenn man die Tortenplatte von weitem
ansieht und sich die Eier daroben vorstellt, ist das absolut nicht
übertrieben. Wichtig ist, es gibt keine Butter und kein Mehl in unserer
Torte. Wir nehmen also ebenso viel Zucker wie Nüsse und etwas
Vanillezucker. Dann schlagen wir die Eier mit dem Zucker schön luftig.
Ebenso das Eiweiss von den 12 Eiern. Obwohl dies ziemlich
Zeit
erfordert, will das Mabirosso, also der kleine Hagen nicht radeln
gehen.
Das Eiweiss, die Eigelbmasse mit den Nüssen zu
vermischen stellt
eine ziemliche Mutprobe dar, wenn man keine Schüssel hat, die gross
genug ist. Aber man weiss sich zu helfen und kippt einfach alles einige
Male hin und her. Der Ultrariesensuperkuchen kommt dann in den
vorgeheizten Ofen und wird bei 150 Grad gute 40 Minuten gebacken.
Dann lässt man ihn etwas abkühlen und sucht nach
Füllung.
Während ihn Lori einmal durchschneidet, (zweimal war uns zu riskant,
weil die Konsistenz wegen der vielen Nüsse doch etwas körnig ist) haben
Hagen und ich noch eine Hagebuttenmarmelade vom Jahr 2013 gefunden. Man
hatte sie für besondere Anlässe zur Seite gelegt und vergessen. Aber
sie ist noch gut und passt zu Nüssen. Und etwas Säure kann unserer
Torte nur gut tun. Torten kann man füllen, womit einem grad der Magen
knurrt, aber die besten sind immer die, die so luftig leicht sind, von
denen man gleich zehn Stück essen möchte.
Weil unsere Torte so extrem gross geworden ist, kann nun
jeder kommen und sich ein Riesenstück davon abschneiden.
Es grüssen aus dem Kochstudio Ottilio, Tante Loredana
und ein kleiner Mabirosso (Marsbewohner) namens Hagen.
Weisskohl-Eintopf für
den Bärenhunger
Als ich in die Küche komme, ist erwartungsgemäss bereits
wieder
das übliche Tohuwabohu, das meine Tante veranstaltet hat. Mehr als ein
Dutzend Bären wuseln herum und sind, wie ich sehe, bereits am Essen.
Lori verwirft die Pfoten und fragt treuherzig, was sie hätte tun
sollen, die armen Kleinen wären so hungrig gewesen, so hat sie eben
Bärenschnitzel gemacht. Wie ich sehe, sind es zum Glück nur
Sellerieschnitzel. Aber eben.
"Dieser ganze Kindergarten hier soll wenigstens etwas
lernen und
ein wenig helfen! Wir machen jetzt einen Riesentopf Weiskohl mit
Karotten und Kartoffeln, dann können deine Kleinen beim Schnippeln mal
so richtig bei der Arbeit glänzen." Lori ist nicht begeistert. Das wäre
doch gefährlich mit Messern zu hantieren, wenn man noch keine
Kocherfahrung hat. "Deswegen sollen sie es ja lernen!" Es
macht
einigen dann sogar richtig Spass, die anderen schickt man Rad fahren.
Ich verkünde also den willigen Helfern was zu tun ist.
Wir geben
geschnittene Karotten, Weisskohl, Speck, Kartoffeln, Lorbeerblätter und
Kümmel in den Eintopf. Das muss alles klein geschnitten werden, also
los, Kameraden, Lori halbiert schon mal mit einem Schlag den Kohlkopf.
Die Tante hat immer wieder Einwände, wir könnten doch hier nicht mit so
grossen Messern rumfuhrwerken, das wären noch so kleine Bärchen. "Eben,
die können noch nicht mal zählen, sie sollen endlich etwas lernen!"
Nach einigen Anläufen funktioniert es ganz gut mit
unseren
Helfern, obwohl am Schluss nur noch einer da ist, die andern schälen im
Freien Kartoffeln oder radeln durch den Garten. Wir haben noch ein
Stück Fleisch gefunden, das kommt ebenfalls in den Eintopf. Bei den
Gewürzen sind wir uns einig. Neben Kümmel, Lorbeer und
Tomatenkonzentrat, darf ruhig noch eine Spur
Muskatnuss, Zimt und Nelke rein, weil wir ja wieder kein Piment haben.
Dann können wir es uns nicht verkneifen, zu Salz und Pfeffer noch eine
gute Portion Paprika mitzugeben. Dann lassen wir alles erstmal Eintopf
werden.
Die Kartoffeln kommen leider etwas verspätet, die
Bärchen haben
damit erst noch Fussball gespielt, bevor sie die Idee hatten, sie zu
schälen. Aber schliesslich stürmt die ganze Bärenmannschaft in die
Küche und will essen. "Moment mal, Freunde, gut Ding will Weile haben,
erst braten wir noch ein paar Lammkottlets dazu und rühren einen
erfrischenden Dipp an, damit das ganze etwas umfänglicher wird. Als ob
unser Eintopf nicht schon umfänglich genug wäre, ha, ha, ha.
Jetzt wünschen wir einen guten Appetit, Weisskohl ist
gesund. Es ist genug für alle da.
Kürbis, gefüllt mit
Hackfleisch und Reis
Wir haben immer noch viele Kürbisse. Heute haben alle
Hunger,
deshalb widmen wir uns einem grösseren Exemplar. Die zwei neusten Stars
am gugelländischen Märchenhimmel sind zur Zeit Lucky und Mucki, der
kleine Löwe und das kleine Zebra. Deshalb
dürfen sie heute in der Küche mitschnuppern. Der Kürbis ist noch ganz
dreckig und muss zuerst einmal richtig gereinigt werden, denn weil es
ein Hokkaido-Kürbis ist, wird er mitsamt der Schale verspeist.
Dann komme ich und muss entscheiden, wo ich mit meinem
Säbel
durchschneide. Ich setze den Schnitt etwas oberhalb der Mitte an, denn
ein wenig Bedenken habe ich schon. In so einem Riesenkürbis ist viel
Platz, da benötigen wir eine Menge Füllung. Vorerst sind unsere zwei
Lehrlinge noch mit Feuereifer beim Kerne entfernen. Aber als es ans
Zwiebelschneiden geht, mischt sich Loredana ein und schickt sie
kurzerhand Radfahren.
"Ist das jetzt das Neuste? Spielst du jetzt Mutter
Theresa und
ich kann die Schnippelarbeit machen?" Lori findet, wir könnten
zwischendurch einmal abwechseln und so opfere ich mich eben heute
zum Zwiebeln hacken. Die zwei Kürbishälften müssen nun
erstmal
etwas angegart werden. Dazu schieben wir sie für eine gute
Viertelstunde in den Backofen, wohlwissend, dass, wenn sie weicher
sind, noch mehr Füllung benötigen.
Unser Hackfleisch muss also noch etwas angereichert
werden.
Loredana macht einen Topf mit Reis, Karotten, Sellerie und allem
möglichen Zeug drin, ich habe noch Kürbisfleisch vom Deckel genommen
und unter das Fleisch gemischt. Da hat die Lori gelacht und gesagt, so
würde es aber nicht mehr ,
weil jetzt ja der Deckel mehr Platz zum
Füllen hat.
Wir sind froh, tollen unsere zwei Lehrlinge im Freien
mit dem
Fahrrad herum, so können wir in Ruhe überlegen, wie wir den Kürbis noch
voll kriegen. Es soll ja nicht mehr Reis als Fleisch hineinkommen. Ich
schiebe noch überall ein paar Scheiben Käse dazwischen, Lori holt noch
Kräuter, einige Knofizehen und ein paar Pilzchen. Dann stopfen wir
unsere beiden vorgedämpften Kürbishälften voll und schieben sie erneut
ins Rohr. Die Radler sind ebenfalls wieder da und schon nach einer
halben Stunde ist unser Essen fertig.
Für einmal hat man länger zum Essen als man Zeit zum
Kochen benötigt hat.
Wir wünschen allen unseren Freunden viel Spass in der
Küche.
Ottilio, Lori, Lucky und Mucki
Französische Zwiebelsuppe
"Hallo Lori, das ist aber nett von dir, dass du heute
ohne
irgendwelche Überraschungen hier erscheinst, nicht mal Kerzen oder
unnötiges Gebüsch in der Küche. Buon anno, liebe Tante, lass uns ans
Werk gehen. Hilfee! Wer ist denn das, ein Weihnachtsgespenst? Was soll
das heissen, ich müsse halt die News lesen, ich habe keine Wölfe im
Schafspelz bestellt." Die Mary und Giuseppe werden uns helfen, eine
französische Zwiebelsuppe zu kochen.
Da man beim Zwiebelschneiden oft weinen muss, begibt man
sich
dazu vorsichtshalber besser ins Freie. An der frischen Luft geht das
ganz einfach. Wir müssen nämlich mindestens ein dreiviertel Kilo
Zwiebeln in Scheibchen schneiden. Ich bleibe derweil mit Mary in der
Küche und zeige ihr, wie man Brotscheiben in Würfel verzaubert. Sie ist
ganz hin und weg. Die Brotwürfel kommen dann ins Backrohr bis sie schön
geröstet sind.
Leider ist die Mary von diesem Giuseppewolf ebenfalls
sehr
angetan, als er mit der geschnittenen Zwiebelladung anmarschiert. Aber
ich kann wieder etwas punkten, indem ich ihr erkläre, was eine richtige
Zwiebelsuppe zur Königin der Suppen macht. "Man muss die Zwiebeln in
der Butter sehr lange rösten, mindestens eine Viertelstunde, dann
kommen Salz und Zucker dazu. Jetzt röstet man weiter bis langsam Farbe
entsteht. Erst dann kommt das Mehl dazu. Nicht viel, nur so drei
Esslöffel.
Und immer schön weiterköcheln lassen, noch ist nicht
einmal die
Suppe bei den Zwiebeln. 8 Tassen Fleischbrühe müssten rein, das sind
etwa zwei Liter, schätze ich. Dann kommt noch der Weisswein dazu und
eigentlich wären zwei Esslöffel Cognac nun passend. Aber wie gesagt,
bevor der Alkohol dazu kommt, lässt man die Suppe schön köcheln und
vertreibt vor allem Wölfe von der Waage und kleine Urzeitmarys von der
Küchenraffel.
Wenn die Suppe dann so nach 40 Minuten allmählich gut
ist, wird
die Deko vorbereitet. Die gerösteten Brotwürfel kommen zu oberst in die
Suppenschalen und der Käse drüber. Dann ab in den Ofen damit und noch
einmal mit der Grillfunktion überbacken. Es gibt viele französische
Varianten, wo die Brotscheiben noch ganz umherschwimmen, aber dann
bräuchte man ja ein Messer zum Essen.
Während vor der Tür die Nebelsuppe flippt und flappt,
hat wenigstens unsere Zwiebelsuppe geklappt.
Ottilio, Loredana, Mary und Giuseppe