Ottilios Kochstudio
Hot ein Rezept vön mir nicht gekloppt, nicht verzogen, Öttiliö frogen.
ottilios küche
Das ist Ottilio, der gugelländische Koch. Er stammt aus Korsika und bildet sich auf seine französischen Vorfahren viel ein. Er spricht aber einen sehr merkwürdigen Dialekt. Nämlich kein a und kein o ( a=o und o=ö). Deshalb sind seine Rezepte oft eine rätselhafte Mutprobe.
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Rezepte im Juni 2023





 
 Melanzane und Zucchini paniert

Wir wollen heute unsere gereiften Aprikosen verarbeiten, aber da kommen noch die Melanzane und die Zucchini reingeschneit. Ja, so ist es immer, wenn man kochen möchte, kommt ein Querschläger durch die Türe und vermasselt einen alles. Aber das ist noch nicht genug. Es flattert noch ein kleiner Vogel im Hintergrund herum, so dass man sich absolut nicht konzentrieren kann."Was ist denn los, Lori, warum bist du so nervös?"

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Sie ist dafür, dass wir den Vogel nicht gross ernst nehmen, es handelt sich nämlich um einen Spassvogel, sagt sie. Tino hat in der Tat seltsame Eingebungen beim Kochen. "Wir müssen das alles gaaanz langsam angehen." bläut er mir ein und hüpft herum wie ein Rohrspatz. Lori sucht vorübergehend das Weite, ob um zu lachen oder was weiss ich. Der Vogel bläut mir ein, dass es wichtig wäre, die Stücke der Früchte nicht anzulangen, weder zum Salzen, noch zum Entwässern.

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Der freche Wicht schleudert aber mit Mehl um sich, dass mir Angst und Bange wird, und ich Einhalt zu gebieten verspreche. Leider ist mein Versprechen etwas verfrüht, denn bevor ich mich versehe, hat der freche Kerl bereits eine Riesenwirtschaft in meiner Küche gemacht. Lori ist verschwunden und grinst nur. Als ich auf den Tisch klopfe, sagt er nur: "Oh sorry, ah, stimmt, das ist ja deine Küche."

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Als sich Lori wieder erholt hat, kommt sie auch feierlich, um beim Panieren zu helfen. Aber der freche Vogel hat einfach die Hosen an. Wir kommen nicht an die Teller ran, er wirft mit Eigelb und Paniermehl um sich, als hätte er es selber gemacht und dann wälzt er die Scheiben darin, wir konnten gar nicht zuschauen. Aber schlussendlich zählt das Ergebnis, seufz. Die Wirtschaft in der Küche ist Nebensache.

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Jetzt aber will er noch Sosse machen dazu. Wir schlagen uns ins Gebüsch, Lori und ich, besser gesagt, wir kommen mit hilfreichen Tricks, ganz ohne Hintergedanken, aber der Pfefferfresser hat den Pfeffer mit dem Löffel gefressen und weiss wieder alles besser. Aber nachdem wir probiert haben, heimlich natürlich, müssen wir zugeben, dass er es nicht schlecht gemacht hat. Eine Riesenwirtschaft zwar, aber, was in die Teller kommt, kann sich kosten lassen. Hut ab, Herr Pfefferfresser.

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Und er ist auch ganz ohne Pfeffer ausgekommen, ha ha.

 
 Pizza mit Pilzen

Lori war höchstselbst im Wald und hat ein paar Pilze mitgebracht. Da wir seit ein paar Wochen schon Pilzschwemme haben, dachten wir uns, Pizza wäre keine schlechte Idee. Den grössten Steinpilz hat Lori dann zum Trocknen degradiert, weil er schon einige Wurmspuren aufwies. Aber sie hat innert kürzester Zeit auch noch ein paar Eierschwämme, einige Täublinge und einen Kaiserling mit Jungem gefunden. Das gäbe ein gutes Pilzgericht, aber auch auf der Pizza lässt es sich ansehen.

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Wir machen beide einen Teig, aber Lori jammert schon, ihrer wäre nichts geworden. Er klebt nur. Sie hat lediglich etwas weniger Mehl gehabt als ich und etwas zu viel Flüssigkeit. Man kann nun länger kneten, oder auch etwas warten, bis das Wasser verdunstet ist. Nun wenden wir uns den Pilzen zu. Die Kaiserlinge kommen auf die erste Pizza. Lori brät sie schon etwas vor, wir mögen keine rohen Pilze auf der Pizza.

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Auch die Eierschwämme werden etwas vorgebraten, denn die haben eine längere Zeit zum backen, auch die Zucchini passen dazu. Wir nehmen es nicht so genau, denn die Pilze sind alle essbar und wir freuen uns über die unerwarteten Funde. Die Täublinge macht Lori auch mit Zwiebeln, dazu fehlt ihr aber noch irgend etwas.

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Dem ungeschulten Genie sind keine Grenzen gesetzt, also holt sie noch ein paar Nüsse aus der Versenkung und reichert das ganze mit Zitronenschale an. Wie es schmecken wird, wissen die Götter. Dann kommt nur noch der Steinpilz. Da er seinen grossen Bruder an die Dörrmaschine abgeben musste,  schreit er nach ein paar Kollegen aus dem Einmachglas. Wir dörren Steinpilze immer, da sie ihren typischen Geschmack erst durch das Trocknen bekommen. Aber ab und zu, muss man eben auch mal eine Ausnahme machen.

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Nach einer Stunde ist unser Hefeteig schön aufgegangen und wir können anfangen. Auch wenn es nur vier Pilz-Pizzen werden, sie schmecken natürlich hervorragend und wir wünschten uns im Geheimen einen verregneten Sommer. 

Aber die Pilzmania scheint nun zu Ende. Lassen wir es uns noch einmal richtig gut schmecken.

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 Kirschen-Tiramisu

Es ist Kirschenzeit, man muss auf die Bäume klettern und immer schön schlottern, dass nicht gerade ein Blitz in den wohlbehüteten Baum fährt. Wir hatten Glück, es war zwar kein schönes Wetter, aber Gewitter war ebenfalls keines in Sicht. Die Kirschen sind süss und reichlich, da können wir schon ein paar für die Calabroni hängen lassen.

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Die Kirschen sind reif, wir haben schon öfters Bowle gemacht und heute gibt es nun ein Dessert mit Kirschen. Wir haben noch Mascarpone im Kühlschrank und der ruft förmlich nach Kirschen. Lori bereitet die Füllung für unser Tiramisu vor. Allerdings lassen wir heute den Kaffee weg. Einfach so und auch den Schnapps. Ein Dessert mit Kirschen muss ja nicht nach Kirsch schmecken, sondern nach Kirschen, ha, ha.

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Allerdings hat die Lori schon nach kurzer Zeit festgestellt, dass die Bisquits nicht mehr gleich sind wie früher. "Wie lange hast du denn schon kein Tiramisu mehr gemacht?" frage ich belustigt, aber sie bleibt dabei. Früher waren die Kekse rundherum gezuckert, aber sie kann es nicht mehr beschwören. Ist ja auch wurscht, genügend Zucker hat man immer schnell in so einem Dessert drin. 

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Erst schlägt sie mal die drei Eiweisse, die werden natürlich auch noch gesüsst, aber dezent. Naja, unsere Pappenheimer müssen ja nicht auf die schlanke Linie gucken, da können wir schon ein wenig übertreiben. Aber es ist mit der Mascarponecreme schon leicht übertrieben, das muss ich zugeben, man könnte ein Dessert heute viel leichter machen, aber wozu? Wir wollen ja schliesslich, dass es schmeckt.

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Die Kirschen habe ich höchstselbst entsteint und für gut befunden, da kann die Lori schon noch den Rest machen. Ich bin zwar ein wenig unschlüssig, ob der Saft der Kirschen für die Kekse ausreicht, wenn wir keinen Kaffee nehmen, aber wir hoffen einfach mal und machen alles fertig, da kommen Edi und Pfurr angesaust und bringen noch ein paar Pilze.

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Also wieder Zwiebeln schneiden und die Kirschen verschwinden lassen. Wir sind es ja gewohnt, dass man beim Kochen flexibel sein muss. Ha,ha, aber die Lori geht schon auf dem Zahnfleisch. Ich mache dann schnell noch einen Schnapps locker und wir servieren das Essen fröhlich vom Hocker, ha, ha. Schliesslich gibt es nicht immer Kirschen und Pilze, da muss man schon ein wenig flexibel sein.

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Also erst die Pilze, dann die Kirschen, ha, ha.
Ottilio und Loredana, Edi und Pfurr

 
 Tintenfisch im Tomatenkörbchen

Ja, wir haben Tintenfisch bekommen, natürlich vom Meer und nicht von hier. Aber wir sind nicht ganz glücklich, weil der eine noch roh und der andere schon gekocht ist. "Der ist aber klein, der benötigt keine Stunde Kochzeit." finde ich und Lori macht. Ein richtig grosser Tintenfisch muss mindestens eine Stunde kochen, sonst kann man ihn nicht essen. Lori präpariert schon einmal einen Sud mit Kräutern aus dem Garten.

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Darin wird sich unser Tintenfisch wohl fühlen. Aber damit wir uns auch wohl fühlen, benötigen wir noch Tomaten, und zwar grosse, zum Füllen. Ich bin nicht ganz glücklich mit den Riesendingern, sie haben viele Stolperkroketten und sind nicht ganz einfach, zum Höhlen. Aber es geht, ich würze sie kräftig mit Salz.

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Erinnerst du dich daran, als wir das letzte Mal gefüllte Tomaten gemacht haben? Ja, ha,ha, Lori erinnert sich. Da haben wir nämlich so viel Reis übrig gehabt, das gab nochmals ein ganzes Essen, ha ha. Wir machen es diesmal ohne Reis, oder wenn, dann nur ganz wenig, ja? Ich habe noch ein Paket Linsen gefunden, die sind tadellos, und schmecken hervorragend zu Tintenfisch.

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Es sind rote Linsen. Steht auf der Packung. Na schön, na und? Wir haben im ganzen Trubel noch eine Zwiebel übrig. "Was hattest du damit vor?" frage ich Lori. Sie weiss es nicht mehr und deshalb geben wir sie noch etwas verspätet dazu. Knofi ist drinnen im Sud von den Tintenfischen, nur die Zwiebel fehlt. Aber das ist gut so, denn auf diese Weise ist noch ein wenig Zwiebelgeschmack übrig.

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Ich wünsche jedem viel Glück bei dieser Speise. Vor allem, dass der, dem man es kredenzen will, auch Spass dabei hat. Wir haben den unseren, als wir alles beisammen haben. Die Füllung für die Tomaten muss noch knacken, aber durch sein, der Rest ist fröhliches Schlemmen im Vorsommer Italiens. Wir wünschen einen guten Appetit.

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Otti und Lori
wünschen dir einen schöne Woche.

 

Hühnchen-Geschnetzeltes

Wir haben es wieder einmal eilig, und da wartet schon ein Lindwurm in unserer Küche und treibt Schabernack. Tante Loredana verzweifelt noch über ihren "gegangenen" Zwiebeln, während ich versuche, dieses ellengrosse Biest zu bändigen. Es handelt sich hier um Pedy, die Schlange, die heute in der Küche helfen möchte. Helfen, ha ha. Wir treten uns ja schon zu zweit auf die Füsse bei dem Menue. Aber gut, so kann einer auf das Tier aufpassen.

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Wir machen Hühnchen, geschnetzelt, das geht schnell und ist einfach. Aber zuerst sucht Lori noch ein paar intakte Zwiebeln, und das ist nicht so einfach. Man reichtert sie noch mit etwas Stangensellerie an. Dann schneiden wir die Peperoni klein, das heisst, das soll Pedy machen, aber er ist zu ungeschickt, weil er keine Pfoten hat.

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Dafür neckt er Tante Loredana, indem er ihr in den Schwanz beisst, ha ha ha. Aber diese hat die gute Laune heute mit dem Löffel gefressen und fegt wieder von dannen. So bleibt die ganze Arbeit an mir hängen, aber das ist egal, denn es ist ohnehin nicht viel.

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Wir braten die Zwiebeln, den Stangensellerie und die Paprika an und bereiten das Hühnchenfleisch vor. Es wird nur in Soja-Sauce gebadet und dann mit Mehl bestäubt. Es ist die schnellste und beste Variante, um so kleines Hühnchenfleisch saftig und knackig hinzubekommen.

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Dann braten wir das Fleisch in einer anderen Pfanne, als die, in der es am Schluss zu Tische kommt. Und schwupp, schon sind wir fertig. Zugegebenermassen sind wir etwas viele Köche in der Küche, aber es schmeckt trotzdem gut. Nächste Woche kochen wir dann etwas aufwendiger.

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Viele Grüsse von Pedy, Lori und Ottilio



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