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Kritiker: Dezember 2023
Alles im Eimer
Na, wer sagt's denn? Ich hab's ja immer gewusst. Die
Grossen
fressen die Kleinen. Die Kleinen schimpfen und pfuttern deshalb und
gönnen den Grossen nichts. Es ist in zunehmendem Masse unfair gegenüber
jedem und allem. In diesem Sinne denke ich ein wenig grösser, sage, wie
immer nichts Böses über keinen und warte auf die Silvestertorte. Und
ein nigelnagelneues Jahr liegt vor uns. Unschuldig und unbegrabscht,
ach am liebsten möchte man es so unbefleckt belassen und einfach
vorbeischicken. Es liegt ein bisschen in der Sache des Jahreswechsels,
wenn man wehmütig oder fluchend über das Vergangene lästert. Aber im
Grunde kommt nichts besseres nach. Ich möchte jetzt allen die Freude
über das Neue Jahr verderben, denn es kann ja gar nichts besseres
nachkommen, das dürfte wohl jedem klar sein. Aber so lange die Sonne am
Himmel auf und niedergeht, müssen wir das alles wohl mehr oder weniger
gedrungen mitmachen. Und das Gute am Ganzen ist: in einem Jahr haben
wir alles schon wieder vergessen und freuen uns auf den nächsten
Blödsinn. Naja, ändern kann man es nicht, aber gut finden und
tolerieren, und sowas sage ich? Ha ha, reingeleimt, ich bin doch nicht
blöd und finde mich ab. Ich warte nur auf die Silvestertorte. Schleck,
schmatz, guz neus.
Heiliger Bimbam
Na, dann frömmeln wir halt ein bisschen. Hi hi, ich
habe es ja
nicht so mit der Religion, aber wenn die Kirchengesänge erschallen,
läuft es mir doch immer kalt den Rücken runter. Warum auch immer. Der
Brauch Weihnachten ist ja aber längst kein kirchlicher mehr, man
scheffelt das ganze Jahr das Geld, um es dann zum Jahresende sinnlos in
der Gegend herumzuschleudern. Was? Nicht? Na, dann nehmen wir uns doch
mal ein Beispiel an Gugellandia. Ich weiss ja nicht, wozu die Geld
brauchen, aber es ist merkwürdigerweise immer genügend da, um noch mehr
Unrat anzuschaffen, auf dass die ganze gugelländische Welt ersäuft im
Güsel. Nur, Kleiderbügel werden es langsam immer weniger, das ist schon
der zweite Schlitten, den sie damit gebaut haben, ha, aber die
verschwinden eben immer, wahrscheinlich am Weihnachtshimmel. Es ist
ausserdem nicht sehr schlau, die ganze Himmelsbläue auf Fotos
einzufangen, denn dann sieht man die Flecken vom Himmel besser. Nein,
sie brauchen keinen neuen Fotoapparat, sie sollten endlich einmal
lernen, auf
ihr Zeug aufzupassen, ohne dass die Motten draufscheissen. Ach? Was?
Die haben gar keine Motten mehr? Die sind im eigenen Mist erstickt.
Naja, aber ich höre ja schon die Glocken läuten.
Naja, ein
wenig kann man ja noch für das neue Jahr aufheben, wenn auch nicht von
der Weihnachtstorte, die kann ruhig kommen.
Ich wünsche allen ein aufregendes Fest und einen genüsslichen Schmaus.
Fauler Zauber
Schon gut, schon gut, genügend Applaus, bitteschön für
dieses Jahr.
Wenn auch noch der Winter rechtzeitig eintrifft, ha, ha, kann man ja
zufrieden sein. Aber mir langt es trotzdem. Dieses ganze
Etepetete um ein bisschen Schnee ist ja grauenvoll. Und dann werden sie
ja jetzt auch noch heulsusig, weil Weihnachten
vor der Türe steht, und sie haben keine weihnachtlichen Märchen mehr.
Aber das ist mir sowas von wurscht, sollen doch mal ihre Schubladen
ausmisten und herumkramen, was ihnen in den letzten Jahren all so
Blödes passiert ist. Ha, ha, ich wette, da lacht sich sogar der
Weihnachtsmann halbtot vor Vergnügen. In den gugelländischen Landen ist
ja nicht mehr viel heil. Man kann gehen, wo man will, tritt man auf
heimatlose Plüschtiere von
der Sorte Weggeschmissen ist auch gekauft. Und die Alteingesessenen
trauen sich infolge heulverschmierter Wimperntusche gar nicht mehr vors
Haus, oder was? Zeit, dass man mal aufräumt. Ha, aber was machen die?
Sie bauen einfach Zimmer an.
Für den Lulatsch von Bulatsch eine Mansarde, für den Wickel vom Spickel
ein ganzes Heulager, man könnte vor lauter Neid platzen. Unsereins
schiebt sich so knapp vor den Fernseher mit Wischi und Maschi, die
stubbsen und rubbsen, hach, war das früher schön, als man noch einen
Ehrenplatz hatte. Aber der lohnt sich inzwischen auch nicht
mehr,
weil tagein tagaus das selbe TV-Programm langweilt. Die brauchen das
Fernsehgerät inzwischen nur noch als taktisch lukrative Heizung.
Ja so ist es, und draussen im Schnee ist es auch nur gerade noch schön,
wenn keinem Känguruh der Hutfaden und keinem Fastelch die Hufe
verwechselt werden. Glaubt mir, mit mir möchte niemand mehr tauschen.
Was? Heul, brüel, schluchz.
Ha, ha, reingeleimt, fröhliche Adventszeit und viele feine Sachen zum
Lachen.
Gute Nacht!
Hallo, Hallöle, so sagt man doch so schön, wenn man tun
möchte,
als ginge alles gut. Aber es ist eine Katastrophe. Schönwetter so weit
das Auge reicht. Ha, bis eben, und schon hängt der Himmel voller
Schneeflocken und schlimmer geht's immer. Aber es ist ja Dezember, so
sagen sie einem, Dezember, da kommt der Nikolaus und der schwarze Peter
oder noch besser, ich hab es verpasst in der Schule. Was immer sie
einen eintrichtern wollen, komme was solle, es ist einzig ein kalter
Stoss von unten, und von oben gleichzeitig, der Winter fängt an. Aber
nichts desto trotz fängt man
ihn auf, den Hallodrihund aus dem Jesolo. Soll er doch, ist ja sowieso
nur ein Nachtgespenst, der Kleine. Und dann die vielen Nüsse von
Meister Zottel. Ha, wer hat schon so viele wurmverdorbene Nüsse
gesammelt? Ha, ha, na schön ich sag' ja nichts mehr, ist ja
schliesslich Weihnachtszeit. Aber ich drehe mich noch um auf dem süssen
Traumpfot und frage euch ehrlich ins Gewissen, seid ihr auch alle das
ganze Jahr über brav gewesen? Ha ha, naja, da kann ich ja mal laut
loslachen, aber ein bisschen schon? Na klar, ein bisschen war auch ich
immer geradewegs neben Loredana, aha, und die ist ja so was von schief.
Und dann erst die ganzen Eingeborenen von Gugellandia? Da kann man
inzwischen schon nicht mehr rot von grün unterscheiden. Herrlich, es
passt sich alles dem offiziellen Weltgeschehen an, aber darüber mehr
bei Peso, aha, der schweigt sich auch aus, na dann, einfach mal schöne
Adventszeit. Aber es geht weiter.....