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Kritiker: April 2019
Überkandidelt
Im Übertreiben sind sie ja schon immer gut gewesen,
aber was sie
diesmal aufgeführt haben, nur weil ein Häschen aus der Poebene zu
Besuch kommt, na hallo, da geht es plötzlich zu wie
im
Spültrog der britischen Prinzschaften. Es kommt plötzlich nur noch Gold
aus der Wasserröhre und alles ist vom Feinsten. Die Kellenschwinger aus
Lori's Schnappskabinet fahren ihren Frass mit der Schwerkaliberkarre
auf, und sogar Grünling killt seine einzige Fresie,
um sie der angebeteten Lilo vor die Füsse zu werfen, dieses
hochtrabend, wonnigweich hingehauchte Gesülze ist
kaum mehr zu ertragen. Um den ganzen Schmäh etwas aufzulockern, ist
allerdings Peso nicht gerade der Richtige. Völlig unprinzlich zerrt er
das arme Häschen durch den Wald und weist auf die katastophalen
Zustände in Gugellandia hin. Zur Versöhnung sollen dann ein paar
lächerliche Erdbeertörtchen hinhalten, die diese ediähnliche Juxente
mit der Schlagoberskanone bombardiert. Die Lilo selber ist zum Glück
ein richtiger Spassvogel und es wird
wahrscheinlich nicht ausbleiben, dass nach dem allgemeinen
Interesse, ob sie nicht auch Brüder habe, innert kurzem ein Bunnyklub
in Gugellandia eröffnet wird. Ich werde als Schirmherr amtieren, ha ha.
Jetzt sind wir erst mal alle froh, dass Ostern vorbei ist. Wie Lilo
übrigens zu so vielen Punkten in der Who is who Liste gekommen ist,
weiss sie selber nicht. Das kann nur der Buchstabenvogel überprüfen,
und den werden wir zu gegebener Zeit mal an den Marterpfahl heften,
damit auch wir mehr Durchblick erlangen. Schnurr, war ich
heute brav?
Gehirn verstaubt!
Seit Wochen heisst es nun schon, wenn das Wetter
umschlägt, gehen
wir ins Museum. Und als es dann endlich regnet, will natürlich keiner
seine Pfoten ins nasse Gras setzen. Das Museum ist ja auch ein Witz.
Erstens muss man stundenlang warten, bis diese alte Tüddel-Eule ihre
Nicht-Eintrittskarten verkauft hat, dann muss man zu sehen,
wie
da von verschiedenen Seiten beschissen und getürkt wird, um schneller
hineinzukommen, und dann geht es durch einen schmuddeligen hohlen Baum
über lebensgefährlich brüchige Leitern, haarsträubend dreckige Gestelle
in Räume, in denen es so zieht, dass die Ausstellungsstücke nur da
sind, damit es die darunterliegenden Blätter, die wahrscheinlich das
Wertvollste im ganzen Museum sind, nicht wegweht. Diese können sie nun
aber auch gleich wegwerfen, denn, wer will schon ein Papier benutzen,
auf dem eine tote Ratte lag, die zu lüsternen Zwecken einmal vorgoldet
wurde. Aber da wird nun bestaunt, gegafft und es werden
Maulaffen
feil gehalten, dabei ist das doch alles nur aufgewärmte Steinzeitkacke.
Sogar die Wuwatis sind unter den Gestellen scharren gegangen, ob sie
vielleicht noch etwas besseres finden. Und nachdem dem
Museumsbetreiber gar nichts mehr einfällt, lässt er einfach noch Gonni
und Kai in die heiligen Hallen, in der Hoffnung, dass die den ganzen,
unsinnigen Krempel klauen, damit man ihn endlich los ist. Die Wuwatis
und ich haben bereits einen Plan, wie wir anstelle der Gauner die
richtigen Hintermänner zu Fall bringen können. Edi und
Konsorte
sollten sich schämen, einfach vorzudrängeln und
ohrenamputierte
Hasen auf den letzten Platz zu verweisen, nur weil sie blau sind.
Dieses rassistische Pack muss gar nicht so tun und mit Peso über
Toleranz säuseln, die sind alle keinen Dreck besser als der Abschaum
von Sodom und Gomorrah.
Triumph der Schandflecken
Dass ausser Festa und Hefe in diesem Staate niemand ans
Putzen
denkt, sieht man ja von Weitem. Aber jetzt haben sie sich sogar darauf
spezialisiert, die ganzen Schandflecke gross herauszubringen. Und damit
nicht so auffällt, womit sie tagtäglich die Gegend zumüllen und
vollsauen, drücken sie mir den Pinsel in die Hand und sagen, ich soll
den sagenumwobenen Fleck von Canterville malen. Inzwischen hat
Grünling mit seinem "Kettenöl"-Fläschchen bereits den ganzen Drehort
eingeölt, weil es ein Loch in der ausgetrockneten Leimtube hatte, in
die er das Öl gefüllt hat. Noch schlimmer Mauli und Bauli beim Bau
ihres Gespenstes! Damit es Standfähigkeit hat, wird es mit Wasser
gefüllt. Ist ja logisch, dass es dann beim Liegen einen See gibt. Hach,
diese haarsträubenden Banausen sollte man in den Sandkasten zum Üben
schicken! Nicht einmal einen anständigen Kerzenständer bringen sie hin.
Statt Wachsleuchten nur Druckerpapier! Diese tunichtguten
Schönschleimer! Aber das Allerschlimmste war das Gespenst selber. Seine
Sauertopfmiene brachte das ganze Ensemble fast zum Weinen. Dabei war
seine Frisur so lächerlich wie beweglich. In der sonntäglichen
Feuchigkeit nämlich gingen die Watteröllchen auf seinem Kopf auf wie
Hefegebäck und kullerten laufend quer über die Bühne. Dass sie
vom Stück dann wieder eigenmächtig abgekommen sind, verwundert
mich auch nicht, denn mit Beten und Sühnen haben diese Frevelbrüder gar
nichts am Hut. Noch ein kleines Wörtchen zu der Osterhasensucherei, die
das unverfrorene Pack uns täglich zumutet. Ja, wie soll man einen Hasen
in einem GASHAUS finden? Und wo bitteschön befindet sich die
KÜCHENSTUBE? Dieser ortografisch makaberer Firlefanz hat nichts
merkwürdiges mehr an sich, das ist schon Rätselterror! Suche wer finde!
Vielleicht kann ich im Gashaus etwas Luft schnappen. Ho ho ho.
Drehort Drecktümpel
Die schaffen es doch immer, die schönsten Märchen zu
verhunzen.
Einen krächzenden Papagei als Sirene einzusetzen ist ja schon arg
daneben, aber was da sonst noch so alles getrieben wird,
ist purer
Horror. Irgendjemand hat angedeutet, dass "Besuch" nach Gugellandia
komme. Ja, das war was. Nicht nur Besuch, auch Plüschies überall, ohne
Namen, ohne Ausweise aus allen Regionen. Ich war stundenlang mit
Einbürgerungspapieren beschäftigt und niemand passte auf, als
sich
einige der Neuen am Teich mit einer Laubfischaktion zu
schaffen
machten, so dass er nachher ein noch schlimmerer Drecktümpel war.
Trotzdem hat man nicht daran gedacht, dass Wasser dennoch spiegelt, und
man wieder etliche Peinlichkeiten wegretuschieren muss. Bei
der Verkleidung der Meerhexe jagte auch ein Lapsus den anderen. Die
Algen sind zwar extra dafür gezüchtet worden, aber als sie aus der
Regentonne gefischt werden, sieht man, dass es darin krabbelt.
Riesenaufregung von Klepf, man solle doch aufpassen, das
seien
seine Libellenlarven, die brauche er noch. Also Algen wieder rein, dann
ohne Larven wieder raus, aber immernoch Gekrabbel wie im Horrorfilm.
Die einen meinten, das wäre doch passend für die Meerhexe, aber der
Insektenkundler blieb stur. Dabei gab es ja letzte Woche ein
Riesendurcheinander, weil die offenbar den Unterschied zwischen
Insekten und Vögeln nicht kennen. Da wurde gross ein
Salamander
angekündigt, obwohl ein Vogel dran war. Ja, wenn es erstmal piepst im
Oberstübchen, ist ihnen eben nicht mehr zu helfen. Schauder, schüttel.