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Kritiker: Dezember 2017
Lügen haben Hühnerbeine
Das war es also. Ein Brathähnchen spielt die Hauptrolle
in dieser
Neuinszenierung eines alten Märchens. Das kann jeder, das ist doch
keine Kunst. Lachen musste ich, als sie noch eine Szene nachspielen
wollten, aber das Huhn war schon zerlegt und gefressen, ha ha, sie
konnten sich nämlich am Schluss nicht einmal mehr auf der
Bühne
anständig verabschieden, ihre Hirne waren vom Brathähnchenduft
dermassen vernebelt, dass sie wie magisch angezogen überall dort
hinlatschten, wo gerade das Huhn war. Und dann dieses antike Gesülze
von 'gemundet' bis 'Obdach', die gehen ja nicht ins Bett, sondern
suchen ihr Nachtlager auf. Ho ho. Chrugi und Miezi haben ihre Rollen
auch nur deshalb so gut gespielt, weil sie die ganze Zeit schlemmen
konnten. So ein angefressenes Huhn kann man ja gut am Computer wieder
restaurieren. Und - dass Cirillo nicht lesen kann, weiss ja hierzulande
jeder, aber dass er so blöd sein soll, nicht einmal einen
grauen
von einem braunen Esel zu unterscheiden, ist doch eine Zumutung. Warum
mein Beitrag, die Ziege, am Schluss für ihre Lügen nicht bestraft wird,
ist ja auch drehbuchfremd. Sie darf sogar mitfuttern, ja so abgrundtief
friedlich sind die Gugelheimer. Und was sollten diese läppischen
Weibereinlagen von Laura, Schangelina und Beppa? Wollten die eigentlich
den Zuschauern eine Freude machen oder sich selbst. Ich gehe nächstes
mal lieber ins Wirtshaus anstatt ins Theater. Da weiss man wenigstens,
was man vorgesetzt bekommt.
Der Tisch im
Schweinestall
An Faulheit sind sie hierzulande einfach nicht zu
überbieten. Für
die dieswöchigen News haben sie sich alle gerademal bis zur
Theaterbühne begeben und ein wenig Märchen erzählen lassen. Zugegeben
ein Märchen zu Weihnachten ist ja nicht abwegig, aber es wundert mich
nicht, dass sie auch hier wieder am Zeug herum geflickt haben. Und ich
sollte die Ziege spielen! Ich hätte beinahe eingewilligt und anstelle
von Gräselein natürlich den Grünling gefressen. Dass niemand wusste,
was ein Drechsler ist, war ja auch klar, und das Märchenbuch, wenn man
genauer schaut, ist nichts anderes als ein piemontesisches Kochbuch.
Deshalb sind sie ja auch auf das Tischlein deck dich gekommen, und
allen hat schon bei den Proben der Bauch geknurrt.
Die Rollenverteilung ist mehr als anrüchig. Wieso immer Grünling,
dieser blumenflüsternde Eiszapfenanglotzer? Aber nun das, was mich am
meisten aufgeregt hat. Spielen wollen ja immer alle, auf der Bühne
stehen, ist das höchste, nur Harry muss immer den Blödmann machen und
alles bauen und putzen. Die Theatergarderoben sind ein einziger
Schweinestall. Es liegen nicht nur noch immer Bettlaken von den sieben
Zwergen herum, nein ich habe sogar das Blut besudelte Messer von Muff
Potter zwischen Weihnachtsdeko und Sauforgienüberbleibseln
gefunden. Und es sind noch nicht einmal alle Spuren von der
Backschlacht beseitigt, streuen sie schon wieder Sägespäne und
Pommes Chips herum. Man kann froh sein, wenn die dann in der Aufführung
nicht nur
die Tische "Verdreckseln", sondern wirklich das Märchen auftischen.
Au Backe!
Es ist wie immer die Schuld dieses aufgeplusterten
Meteoschwaflers,
dass man anstelle in einer anständigen Küche auf der Theaterbühne
gewütet hat. Er machte wiedermal vergebens Panik, dass der Himmel seine
Schleusen öffnen würde und solches Blahblah, dabei kam es
natürlich nicht einmal regnen. Neuerdings lässt er sich auch
noch
astronomisch beraten und sinniert über Sternschnuppen, anstatt einmal
wenigstens eine zuverlässige Wochenendprognose zu machen. Dass der
Schnee alljährlich dieselbe haarsträubende Angelegenheit ist, lässt
niemand davon abhalten, Schlittenfahren vorzutäuschen, während schon
ganz Gugellandia wieder fast frühlingshaft grünt. Und dass der freche
Kerl aus der Gartenecke meine Idee mit den Eisblumen geklaut hat, ist
ja auch rechtlich zu verfolgen. Ausser mir scheint ja jeder in fremden
Gärten zu wildern. Von wegen Peso, nebenamtlich
Betriebswirtschaftslehrer, gröhl, der hat höchstens einmal ein paar
Küken die Rentabilität von Huhn und Ei erklärt, dieser gefiederte
Wichtigtuer. Und dann dieser abgekartete Bluff mit der "Guten Tat".
Dass man die Altersheiminsassen mit zur Adventsfeier einlädt. Hast du
diese angebliche Seniorengruppe mal genau angeschaut? Das sind alles
Vollprofi-Schauspieler und kassieren nicht nur Auftrittsgage, nein,
sondern wahrscheinlich auch noch IV, AHV, Plütivau und
Heiligentantiemen. Während unsereins nicht mal einen von diesen
unhygienischen Keksen essen durfte, weil es sonst für die Gäste nicht
langt. Beim Backen hat sowieso kaum einer eine Pfote krumm gemacht,
ausser um Mehl in die Gegend zu schleudern. Allerdings, dass die Kekse
nicht gekauft sind, lässt sich wegen der dunkelbräunlichen Verfärbung
nicht leugnen, he he. Die könnt ihr gerne selber mampfen.
Matsch und Klatsch
Wehe dem, dem Haue gebührt. Übers Knie sollte man
gewisse
Scherzvögel mal legen. Was letzte Woche der Spinat war, ist diesmal
geklautes Rehfleisch vom Internet. Dass Frech nämlich nicht
mal
weiss, wie ein Reh aussieht, ist ja bis über die Landesgrenzen hinaus
bekannt. Aber ihn extra auf die Jagd zu schicken, grenzt nun
doch
an Tierquälerei. Nämlich mir das anzutun, nur schon der Gedanke und
dann erst diese Bilder. Aua, aua. Und dann tun diese Schlaufratzen
tatsächlich so, als wäre Schnee eine gugelländische Erfindung.
Schneefall vorauszusagen, wenn zufälligerweise fast ganz Mitteleuropa
weissen Advent feiern kann, und so auch wir in den Genuss von ein paar
Schneeflöckchen kommen, ist ja wirklich keine meteorologische
Glanzleistung. Da ist dieser Peso als Vogelscheuche schon eher eine
Überraschungspraline. Um ein paar Komentare auf dem Internet zu
erkitzeln ist der sich offenbar für nichts zu schade. Das Amt als
Kulturminister langt ihm offenbar nicht, er geht nun auch in die
Wintermodebranche. Und dann diese kitschigen Schneeaufnahmen. Immer
wieder die gleichen Eisbären vor der gleichen Eisdiele, die gleichen
Mützenköpfe mit vertauschten Schals, zum Gähnen. Und dann hat unsereins
den ganzen Tag diese Amandaschnepfe am Hals, weil sie es vorgezogen
haben, Gonni als roten Punkt mit auf die Jagd zu schicken. Über gewisse
Alkoholprobleme beim Küchenpersonal möchte ich nicht näher eingehen, es
langt, wenn man sich vorstellt, dass Grünling nächste Woche
wahrscheinlich einen Vortrag über Eisblumen hält. Oh, nein danke.