Hallo, ich bin Schnorbert, Kritiker von Beruf
Seit November 2014 bin ich nun hier in Gugellandia und das ist ja schon eine Strafe. Ich bekleide das wichtige Amt des Kritikers. Keiner ist vor meinen Kommentaren sicher. Ich zerreisse alles und jeden in der Luft. Darum lieben mich wahrscheinlich alle.
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Kritiker: Dezember 2017





 
 Lügen haben Hühnerbeine
Das war es also. Ein Brathähnchen spielt die Hauptrolle in dieser Neuinszenierung eines alten Märchens. Das kann jeder, das ist doch keine Kunst. Lachen musste ich, als sie noch eine Szene nachspielen wollten, aber das Huhn war schon zerlegt und gefressen, ha ha, sie konnten sich nämlich am Schluss nicht einmal mehr auf der Bühne anständig verabschieden, ihre Hirne waren vom Brathähnchenduft dermassen vernebelt, dass sie wie magisch angezogen überall dort hinlatschten, wo gerade das Huhn war. Und dann dieses antike Gesülze von 'gemundet' bis 'Obdach', die gehen ja nicht ins Bett, sondern suchen ihr Nachtlager auf. Ho ho. Chrugi und Miezi haben ihre Rollen auch nur deshalb so gut gespielt, weil sie die ganze Zeit schlemmen konnten. So ein angefressenes Huhn kann man ja gut am Computer wieder restaurieren. Und - dass Cirillo nicht lesen kann, weiss ja hierzulande jeder, aber dass er so blöd sein soll, nicht einmal einen grauen von einem braunen Esel zu unterscheiden, ist doch eine Zumutung. Warum mein Beitrag, die Ziege, am Schluss für ihre Lügen nicht bestraft wird, ist ja auch drehbuchfremd. Sie darf sogar mitfuttern, ja so abgrundtief friedlich sind die Gugelheimer. Und was sollten diese läppischen Weibereinlagen von Laura, Schangelina und Beppa? Wollten die eigentlich den Zuschauern eine Freude machen oder sich selbst. Ich gehe nächstes mal lieber ins Wirtshaus anstatt ins Theater. Da weiss man wenigstens, was man vorgesetzt bekommt.
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 Der Tisch im Schweinestall
An Faulheit sind sie hierzulande einfach nicht zu überbieten. Für die dieswöchigen News haben sie sich alle gerademal bis zur Theaterbühne begeben und ein wenig Märchen erzählen lassen. Zugegeben ein Märchen zu Weihnachten ist ja nicht abwegig, aber es wundert mich nicht, dass sie auch hier wieder am Zeug herum geflickt haben. Und ich sollte die Ziege spielen! Ich hätte beinahe eingewilligt und anstelle von Gräselein natürlich den Grünling gefressen. Dass niemand wusste, was ein Drechsler ist, war ja auch klar, und das Märchenbuch, wenn man genauer schaut, ist nichts anderes als ein piemontesisches Kochbuch. Deshalb sind sie ja auch auf das Tischlein deck dich gekommen, und allen hat schon bei den Proben der Bauch geknurrt. Die Rollenverteilung ist mehr als anrüchig. Wieso immer Grünling, dieser blumenflüsternde Eiszapfenanglotzer? Aber nun das, was mich am meisten aufgeregt hat. Spielen wollen ja immer alle, auf der Bühne stehen, ist das höchste, nur Harry muss immer den Blödmann machen und alles bauen und putzen. Die Theatergarderoben sind ein einziger Schweinestall. Es liegen nicht nur noch immer Bettlaken von den sieben Zwergen herum, nein ich habe sogar das Blut besudelte Messer von Muff Potter zwischen Weihnachtsdeko und  Sauforgienüberbleibseln gefunden. Und es sind noch nicht einmal alle Spuren von der Backschlacht beseitigt, streuen sie schon wieder Sägespäne und Pommes Chips herum. Man kann froh sein, wenn die dann in der Aufführung nicht nur die Tische "Verdreckseln", sondern wirklich das Märchen auftischen.
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 Au Backe!
Es ist wie immer die Schuld dieses aufgeplusterten Meteoschwaflers, dass man anstelle in einer anständigen Küche auf der Theaterbühne gewütet hat. Er machte wiedermal vergebens Panik, dass der Himmel seine Schleusen öffnen würde und solches Blahblah, dabei kam es natürlich nicht einmal regnen.  Neuerdings lässt er sich auch noch astronomisch beraten und sinniert über Sternschnuppen, anstatt einmal wenigstens eine zuverlässige Wochenendprognose zu machen. Dass der Schnee alljährlich dieselbe haarsträubende Angelegenheit ist, lässt niemand davon abhalten, Schlittenfahren vorzutäuschen, während schon ganz Gugellandia wieder fast frühlingshaft grünt. Und dass der freche Kerl aus der Gartenecke meine Idee mit den Eisblumen geklaut hat, ist ja auch rechtlich zu verfolgen. Ausser mir scheint ja jeder in fremden Gärten zu wildern. Von wegen Peso, nebenamtlich Betriebswirtschaftslehrer, gröhl, der hat höchstens einmal ein paar Küken die Rentabilität von Huhn und Ei erklärt, dieser gefiederte Wichtigtuer. Und dann dieser abgekartete Bluff mit der "Guten Tat". Dass man die Altersheiminsassen mit zur Adventsfeier einlädt. Hast du diese angebliche Seniorengruppe mal genau angeschaut? Das sind alles Vollprofi-Schauspieler und kassieren nicht nur Auftrittsgage, nein, sondern wahrscheinlich auch noch IV, AHV, Plütivau und Heiligentantiemen. Während unsereins nicht mal einen von diesen unhygienischen Keksen essen durfte, weil es sonst für die Gäste nicht langt. Beim Backen hat sowieso kaum einer eine Pfote krumm gemacht, ausser um Mehl in die Gegend zu schleudern. Allerdings, dass die Kekse nicht gekauft sind, lässt sich wegen der dunkelbräunlichen Verfärbung nicht leugnen, he he. Die könnt ihr gerne selber mampfen.
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 Matsch und Klatsch
Wehe dem, dem Haue gebührt. Übers Knie sollte man gewisse Scherzvögel mal legen. Was letzte Woche der Spinat war, ist diesmal geklautes Rehfleisch vom Internet. Dass Frech nämlich nicht mal weiss, wie ein Reh aussieht, ist ja bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Aber ihn extra auf die Jagd zu schicken, grenzt nun doch an Tierquälerei. Nämlich mir das anzutun, nur schon der Gedanke und dann erst diese Bilder. Aua, aua. Und dann tun diese Schlaufratzen tatsächlich so, als wäre Schnee eine gugelländische Erfindung. Schneefall vorauszusagen, wenn zufälligerweise fast ganz Mitteleuropa weissen Advent feiern kann, und so auch wir in den Genuss von ein paar Schneeflöckchen kommen, ist ja wirklich keine meteorologische Glanzleistung. Da ist dieser Peso als Vogelscheuche schon eher eine Überraschungspraline. Um ein paar Komentare auf dem Internet zu erkitzeln ist der sich offenbar für nichts zu schade. Das Amt als Kulturminister langt ihm offenbar nicht, er geht nun auch in die Wintermodebranche. Und dann diese kitschigen Schneeaufnahmen. Immer wieder die gleichen Eisbären vor der gleichen Eisdiele, die gleichen Mützenköpfe mit vertauschten Schals, zum Gähnen. Und dann hat unsereins den ganzen Tag diese Amandaschnepfe am Hals, weil sie es vorgezogen haben, Gonni als roten Punkt mit auf die Jagd zu schicken. Über gewisse Alkoholprobleme beim Küchenpersonal möchte ich nicht näher eingehen, es langt, wenn man sich vorstellt, dass Grünling nächste Woche wahrscheinlich einen Vortrag über Eisblumen hält. Oh, nein danke.
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