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Kritiker: November 2019
Time over
Ich weiss ja nicht, wer hier wieder seine Krallen im
Spiel hat,
aber
ganz sicher läuft das alles nicht mit richtigen Dingen ab. Seit zwei
Wochen säuselt unser Wetterpfarrer, dass es ein bisschen Niederschlag
geben könnte, und dann sind wir drei Tage auf Tauchstation. Irgendwer
muss diesen Krummschnauz bezirzt haben, Hexen, Wahnsinnige,
Ausserirdische, was weiss ich, aber sowas macht doch kein Meteorologe.
Er
setzt sich einfach ins Trockene und sagt diesen durchnässten Memmen,
länger als drei Tage hintereinander habe es in Gugellandia noch nie
geregnet. Es hat dann allerdings erst nach 3 einhalb Tagen aufgehört
mit dem Erfolg, dass kein Telefon noch Internet mehr funktionierte. Und
dann dieser haarsträubende Unfug, den sie uns auftischen, damit
möglichst niemand nasse Pfoten kriegt. Anstelle Regentropfen einfach
ein paar Musiknoten drübergestreut und schon ist wieder heiterhelle
Feststimmung im tristen Tal. Ach so, nein, wir sind natürlich nicht im
Tal, sondern oben auf einem Hügel, was es noch schwieriger macht,
herauszufinden, ob man eigentlich nur noch die letzte Insel im
Universum ist, alles andere weggeschwemmt. In Anbetracht der
ziemlichen Wassermassen hätten sie jetzt doch endlich mal ihre Boote
hervorkramen und etwas herumschippern können, aber nein, nicht mal
Laura hat ihren Kochtopf aus dem Hafen geholt, ha ! Ottilio hätte sie
auch gleich verkloppt, denn er sucht die Pfanne schon lange. In ihrer
Einfallslosigkeit holen sie diese lächerliche Zeitmaschine wieder
hervor, weil sie nicht mehr wissen, warum sie sie in die Ecke gestellt
haben. Aber diese hinterlistigen Froschmänner sind dann doch so
vorsichtig, die alte Waschtrommel erstmal als Strafmittel für
gescheiterte Existenzen und kleine Ganoven einzusetzten. Wer immer hier
nach Gerechtigkeit lechzt, sollte erstmal den
gugelländischen
Schwingerknaben das Handwerk legen. Ahuii, den schlimmsten Schurken
haben sie bei ihrer Strafaktion nämlich vergessen.
Unerhört!
Ja, so kommt es dann eben raus, wenn man von Planung
keine Ahnung
hat. Da suchen sie sich extra schwierige Literatur aus, wo der Dickens
selber nicht wusste, wie es weitergehen soll, und dann gucken sie bei
ihrer Fortsetzungstragödie plötzlich ins Leere, weil, ha, ha,
peinlicher könnte es nicht sein, der Wetterbonze mit seinem Wissen
wiedermal ins Klo gegriffen hat. Nicht nur Zeig hat schlechte Figur
gemacht, auch Grünling wurde über den Haufen geschneit. November ist
nun mal nicht mehr August, meine Herren, etwas im Kopf könnte euch ja
sagen, dass der Winter bevorsteht. Aber diese Zylinderanbeter haben
eben nichts im Hirn ausser ihre himmelschreienden Gangstergeschichten.
Ahuii feuert mit der Pistole rum, schiesst den armen Edi um und
anstatt, dass er die Amanda totschlägt, wie es im Drehbuch steht,
fuchtelt er dieser verräterischen Schlampe nur mit dem Halloweenbesen
vor dem Schnabel rum. Das ist doch keine Szene! Und sich dann auch noch
wundern, wenn sie wegfliegt, dieses falsche Papageienweib. Schon mal
gehört, dass Vögel fliegen können? Wahrscheinlich sagen sie am Schluss,
das wäre alles so geplant gewesen, auch dass Edi am Ende vom Dach auf
den Hund fällt. Dabei war es allein dem Hund sein Spontaneinfall. Nein,
es ist wirklich unerhört! Und dann schaffen sie es nicht einmal, den
dritten Teil in ein anständiges Format zu zwängen, obwohl sie sich mehr
an den Film gehalten haben, und dort hat der Regisseur auch schon
einiges verschwinden lassen. Fünfzig Prozent aller im Roman
erscheinenden Personen wurden flupps einfach wegeliminiert wie die
ganzen Ganoven am Schluss. Hauptsache Käppi-End. Schluss mit den
albernen Hüten und der gebeutelte Edi muss nun nach all dem Schrecken
wahrscheinlich in die Psychiatrie eingeliefert werden. Ich bald auch.
Gnade, geht doch wieder Kuchen essen oder spielt Märchen.
Sowas sollte verboten
werden
Das haben diese ordinären Leichenfledderer nun davon!
Dieses
millieugeschädigte Nebelmärchen will kein Ende nehmen. Grünling, als
"der Gute" steht schon die ganze Zeit in seinem Zylinder einsatzbereit,
aber auch im zweiten Teil ist noch nicht ein Haar von ihm zu sehen. Sie
lassen lieber den Edi tausend Fotos lang einem leeren Sarg folgen und
finden es lustig, wenn er den lesensunkundige Cirillo ordentlich
vermöbelt. Und dann dieser tagelange Marsch durch die langweilige,
gugelländische Pampa. Ich weiss ja nicht, wie die sich eine Stadt wie
London vorstellen, aber wenn ich in einen Wald von Bäumen blicke, sehe
ich nicht gerade die Westminster Abbey vor mir. Cirillo hat
das
Schild verkehrt rum aufgestellt, auf dessen Rückseite LONDON steht,
aber da er nicht lesen kann, heisst die Stadt Wühltisch. Wenn ich nicht
darauf hingewiesen hätte, - es lohnt nicht, am falschen Ende zu sparen.
Davon ist auch viel zu spüren, scheint man doch in Gugellandia
nichts anderes mehr als Kürbissuppe auf dem Speiseplan zu führen. Und
auf richtige Gauner hat man sich auch vergebens gefreut. Der
gute, bzw. böse Gonni kann höchstens seine Uhrensammlung beschnuppern
und seinen Gaunerkindern ein paar Tipps geben. Ich kenne ja den Film
und möchte dann gerne sehen, wie sie das machen wollen, dass der Ahuii
die Amanda tot prügelt und später selber am Abgrund baumelt. Aber Frech
ist ja auch nicht schlecht, er zeigt Schritt für Schritt, wie man den
Leuten das Brot und die Wurst stiehlt, indem man höflich den Zylinder
lüpft und frech grinst. Jetzt lassen sie endlich ihre heuchlerische
Fassaden fallen und man sieht ihre wahre verbrecherische Veranlagung,
ich habs ja immer gewusst. Ein krimineller Haufen, alle zusammen, das
schlimmste Pack!
Das Grauen herrscht
Dass so Plüschie-Hirne etwas einfach gestrickt sind,
kann man ja
noch verdauen, aber bei dem abgestandenen Mist, was die während ihren
so genannten
News anzetteln, kommt einem doch langsam die Galle hoch. Miezi
mit ihrem Sonderstatus treibt ihre Höflinge schon zum zweiten Mal in
die Wälder, um Blätter zu sammeln. Und wozu? Nur, um nachher wieder
herumzuwerfen, weil alles so trübselig grau sei, im November!
Dabei haben sie ihren Titelhelden extra deshalb gewählt, weil bei Nies
und Nebel alles so schön sentimental daherkommt. Edi mit seiner
Leichenbittermine ist natürlich als Oliver Twist ein Muss. Blöd nur,
dass er für einen neun jährigen Jungen bereits etwas zu viel Fett
angesetzt hat, wo er doch als jämmerliche Hungergestalt rüber kommen
sollte. Die anderen Waisen sind natürlich auch nicht besser, obwohl
einige sogar echte sind. Dass die ihre Näpfe nie voll kriegen ist auch
kein Wunder, handelt es sich doch um abgesägte Blumentöpfe von
Grünling. Und die haben zweckgebunden immer Löcher
drin. Hefe als Modistin hat auch keine gute Figur
gemacht.
Nach der fünften Fehlkreation hat sie eingesehen, dass es ohne
Schnittmuster eben nicht geht. Aber so sind sie, immer nur huschihuschi
und wischiwaschi. Dafür verzweifeln diese Pseudopolanskis dann bei den
Dreharbeiten, weil
die Wuwatis mit den Hüten spielen oder - wenn diese auch keine Lust
mehr
haben, die Windböen daran Spass zeigen. Aber das Grösste ist ja das
Gezeter und Gefluche, wenn dann ein Sonnenstrahl die Bühne betritt.
Jetzt war doch graues Novemberwetter angesagt, nein, hilfe, bodentiefe
Verzweiflung, Sonne kann man
natürlich nicht brauchen. Wie man's macht, ist es verkehrt.
Ein Graus, ein
Graus, das ganze Gugelhaus.