Hallo, ich bin Schnorbert, Kritiker von Beruf
Seit November 2014 bin ich nun hier in Gugellandia und das ist ja schon eine Strafe. Ich bekleide das wichtige Amt des Kritikers. Keiner ist vor meinen Kommentaren sicher. Ich zerreisse alles und jeden in der Luft. Darum lieben mich wahrscheinlich alle.
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Kritiker: November 2019





 
 Time over
Ich weiss ja nicht, wer hier wieder seine Krallen im Spiel hat, aber ganz sicher läuft das alles nicht mit richtigen Dingen ab. Seit zwei Wochen säuselt unser Wetterpfarrer, dass es ein bisschen Niederschlag geben könnte, und dann sind wir drei Tage auf Tauchstation. Irgendwer muss diesen Krummschnauz bezirzt haben, Hexen, Wahnsinnige, Ausserirdische, was weiss ich, aber sowas macht doch kein Meteorologe. Er setzt sich einfach ins Trockene und sagt diesen durchnässten Memmen, länger als drei Tage hintereinander habe es in Gugellandia noch nie geregnet. Es hat dann allerdings erst nach 3 einhalb Tagen aufgehört mit dem Erfolg, dass kein Telefon noch Internet mehr funktionierte. Und dann dieser haarsträubende Unfug, den sie uns auftischen, damit möglichst niemand nasse Pfoten kriegt. Anstelle Regentropfen einfach ein paar Musiknoten drübergestreut und schon ist wieder heiterhelle Feststimmung im tristen Tal. Ach so, nein, wir sind natürlich nicht im Tal, sondern oben auf einem Hügel, was es noch schwieriger macht, herauszufinden, ob man eigentlich nur noch die letzte Insel im Universum ist, alles andere weggeschwemmt.  In Anbetracht der ziemlichen Wassermassen hätten sie jetzt doch endlich mal ihre Boote hervorkramen und etwas herumschippern können, aber nein, nicht mal Laura hat ihren Kochtopf aus dem Hafen geholt, ha ! Ottilio hätte sie auch gleich verkloppt, denn er sucht die Pfanne schon lange. In ihrer Einfallslosigkeit holen sie diese lächerliche Zeitmaschine wieder hervor, weil sie nicht mehr wissen, warum sie sie in die Ecke gestellt haben. Aber diese hinterlistigen Froschmänner sind dann doch so vorsichtig, die alte Waschtrommel erstmal als Strafmittel für gescheiterte Existenzen und kleine Ganoven einzusetzten. Wer immer hier nach Gerechtigkeit lechzt, sollte erstmal den gugelländischen Schwingerknaben das Handwerk legen. Ahuii, den schlimmsten Schurken haben sie bei ihrer Strafaktion nämlich vergessen.
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 Unerhört!
Ja, so kommt es dann eben raus, wenn man von Planung keine Ahnung hat. Da suchen sie sich extra schwierige Literatur aus, wo der Dickens selber nicht wusste, wie es weitergehen soll, und dann gucken sie bei ihrer Fortsetzungstragödie plötzlich ins Leere, weil, ha, ha, peinlicher könnte es nicht sein, der Wetterbonze mit seinem Wissen wiedermal ins Klo gegriffen hat. Nicht nur Zeig hat schlechte Figur gemacht, auch Grünling wurde über den Haufen geschneit. November ist nun mal nicht mehr August, meine Herren, etwas im Kopf könnte euch ja sagen, dass der Winter bevorsteht. Aber diese Zylinderanbeter haben eben nichts im Hirn ausser ihre himmelschreienden Gangstergeschichten. Ahuii feuert mit der Pistole rum, schiesst den armen Edi um und anstatt, dass er die Amanda totschlägt, wie es im Drehbuch steht, fuchtelt er dieser verräterischen Schlampe nur mit dem Halloweenbesen vor dem Schnabel rum. Das ist doch keine Szene! Und sich dann auch noch wundern, wenn sie wegfliegt, dieses falsche Papageienweib. Schon mal gehört, dass Vögel fliegen können? Wahrscheinlich sagen sie am Schluss, das wäre alles so geplant gewesen, auch dass Edi am Ende vom Dach auf den Hund fällt. Dabei war es allein dem Hund sein Spontaneinfall. Nein, es ist wirklich unerhört! Und dann schaffen sie es nicht einmal, den dritten Teil in ein anständiges Format zu zwängen, obwohl sie sich mehr an den Film gehalten haben, und dort hat der Regisseur auch schon einiges verschwinden lassen. Fünfzig Prozent aller im Roman erscheinenden Personen wurden flupps einfach wegeliminiert wie die ganzen Ganoven am Schluss. Hauptsache Käppi-End. Schluss mit den albernen Hüten und der gebeutelte Edi muss nun nach all dem Schrecken wahrscheinlich in die Psychiatrie eingeliefert werden. Ich bald auch. Gnade, geht doch wieder Kuchen essen oder spielt Märchen.
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 Sowas sollte verboten werden
Das haben diese ordinären Leichenfledderer nun davon! Dieses millieugeschädigte Nebelmärchen will kein Ende nehmen. Grünling, als "der Gute" steht schon die ganze Zeit in seinem Zylinder einsatzbereit, aber auch im zweiten Teil ist noch nicht ein Haar von ihm zu sehen. Sie lassen lieber den Edi tausend Fotos lang einem leeren Sarg folgen und finden es lustig, wenn er den lesensunkundige Cirillo ordentlich vermöbelt. Und dann dieser tagelange Marsch durch die langweilige, gugelländische Pampa. Ich weiss ja nicht, wie die sich eine Stadt wie London vorstellen, aber wenn ich in einen Wald von Bäumen blicke, sehe ich nicht gerade die Westminster Abbey vor mir. Cirillo hat das Schild verkehrt rum aufgestellt, auf dessen Rückseite LONDON steht, aber da er nicht lesen kann, heisst die Stadt Wühltisch. Wenn ich nicht darauf hingewiesen hätte, - es lohnt nicht, am falschen Ende zu sparen. Davon ist auch viel zu spüren, scheint man doch in Gugellandia nichts anderes mehr als Kürbissuppe auf dem Speiseplan zu führen. Und auf richtige Gauner hat man sich auch vergebens gefreut.  Der gute, bzw. böse Gonni kann höchstens seine Uhrensammlung beschnuppern und seinen Gaunerkindern ein paar Tipps geben. Ich kenne ja den Film und möchte dann gerne sehen, wie sie das machen wollen, dass der Ahuii die Amanda tot prügelt und später selber am Abgrund baumelt. Aber Frech ist ja auch nicht schlecht, er zeigt Schritt für Schritt, wie man den Leuten das Brot und die Wurst stiehlt, indem man höflich den Zylinder lüpft und frech grinst. Jetzt lassen sie endlich ihre heuchlerische Fassaden fallen und man sieht ihre wahre verbrecherische Veranlagung, ich habs ja immer gewusst. Ein krimineller Haufen, alle zusammen, das schlimmste Pack!
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 Das Grauen herrscht
Dass so Plüschie-Hirne etwas einfach gestrickt sind, kann man ja noch verdauen, aber bei dem abgestandenen Mist, was die während ihren so genannten News anzetteln, kommt einem doch langsam die Galle hoch. Miezi mit ihrem Sonderstatus treibt ihre Höflinge schon zum zweiten Mal in die Wälder, um Blätter zu sammeln. Und wozu? Nur, um nachher wieder herumzuwerfen, weil alles so trübselig grau sei, im November! Dabei haben sie ihren Titelhelden extra deshalb gewählt, weil bei Nies und Nebel alles so schön sentimental daherkommt. Edi mit seiner Leichenbittermine ist natürlich als Oliver Twist ein Muss. Blöd nur, dass er für einen neun jährigen Jungen bereits etwas zu viel Fett angesetzt hat, wo er doch als jämmerliche Hungergestalt rüber kommen sollte. Die anderen Waisen sind natürlich auch nicht besser, obwohl einige sogar echte sind. Dass die ihre Näpfe nie voll kriegen ist auch kein Wunder, handelt es sich doch um abgesägte Blumentöpfe von Grünling. Und die haben zweckgebunden immer Löcher drin.  Hefe als Modistin hat auch keine gute Figur gemacht. Nach der fünften Fehlkreation hat sie eingesehen, dass es ohne Schnittmuster eben nicht geht. Aber so sind sie, immer nur huschihuschi und wischiwaschi. Dafür verzweifeln diese Pseudopolanskis dann bei den Dreharbeiten, weil die Wuwatis mit den Hüten spielen oder - wenn diese auch keine Lust mehr haben, die Windböen daran Spass zeigen. Aber das Grösste ist ja das Gezeter und Gefluche, wenn dann ein Sonnenstrahl die Bühne betritt. Jetzt war doch graues Novemberwetter angesagt, nein, hilfe, bodentiefe Verzweiflung, Sonne kann man natürlich nicht brauchen. Wie man's macht, ist es verkehrt.  Ein Graus, ein Graus, das ganze Gugelhaus. 
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