Hallo, ich bin Schnorbert, Kritiker von Beruf
Seit November 2014 bin ich nun hier in Gugellandia und das ist ja schon eine Strafe. Ich bekleide das wichtige Amt des Kritikers. Keiner ist vor meinen Kommentaren sicher. Ich zerreisse alles und jeden in der Luft. Darum lieben mich wahrscheinlich alle.
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Kritiker: Januar 2021





 
 Rein in den Schweinestall
Harry kann sich noch so die Beine ausreissen für diese billigen Märchenzerfetzer, es ist und bleibt immer alles ein Saustall. Oder will mir jemand sagen, der unschuldige Schnee wäre weniger schön als so ein ungepflegter Misthaufen? Ich kenne kein Schwein, das freiwillig in so einem Dreckloch hausen möchte. Es ist überhaupt wieder die perfekte Diskriminierung, wenn Schweine Schweine spielen müssen. Man hätte doch ein Schwein als Kaiserstochter nehmen können, aber nein, diese multimiesen Wankelfratzen nehmen natürlich die erblich belastete russische Wodkatussi als kaiserliche Hoheit, und Beppa kann als einfache Maus abstinken. Aber Edi darf natürlich wieder gross sein Königreich tätscheln und den Held spielen. Sie haben das Märchen sogar noch abgeändert, damit er am Schluss noch seine Maus bekommt. Warum hat dieser Kerl eigentlich so viele Steine im Brett? Er ist doch grundfaul und drückt sich jedes Mal, wenn irgend etwas nach Arbeit riecht. Ausserdem ist er eine hässliche Ratte und noch dazu schon etwas in die Jährchen gekommen. Demnächst müssen sie ihm mit Sicherheitsnadeln den Bauch liften und die Nackenfalten straffen, ho ho ho. Kann mir doch keiner sagen, dass es nicht bessere Schauspieler in Gugellandia gäbe. Aber so sind sie eben, megastur, einspurig und festgefahren. Der grüne Wurzelbruder mit seinem Hang zu Selfies hat auch noch für einen Fauxpas gesorgt. Präsentiert als Rosenersatz ein Gewächs, über das er noch nicht einmal geschrieben hat. Dieser lapidare Spinatanbeter mit seinen Grünspanansichten. Ich warte schon lange auf die nächste Volkszählung, wenn die ganzen Unterdrückten endlich mal merken, wer hier was zu sagen hat. Dann machen wir einen Schweineputsch und sägen den Promis ein wenig am Thron. Wobei ich mich natürlich weder zu den Aufwieglern noch zu den Promis zählen möchte, meine Popularität habe ich mir hart erarbeitet.
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 Schnee drüber!
Ist ja klar, dass gugelländischer Schnee so ausgiebig ist wie eine spanische Reispfanne. Jedes Krümel kann man nochmals von einer anderen Seite fotografieren und ihm abenteuerliches Leben einhauchen. Zum Glück hat die Sonne nun endlich das Kommando übernommen und sorgt für um sich greifenden, rigorosen Schmelzvorgang. Hach, bin ich froh, wenn die endlich ihre Winterambitionen an den Nagel hängen müssen. Heldenhaft habe ja nur ich mich gezeigt, als diese schönheitsblinden Ignoranten mich mit ihrem skandalösen Wrackschlitten in den Teich befördern wollten. Gönnerhaft habe ich zu Edi gesagt. "Schnorbert legt man nicht rein, da musst du erst einen besseren Teich bauen, mein Freund." Ja, ich habe Freund gesagt, weil ich eben ein richtig charaktervoller Kritiker bin, der nicht gebauchpinselt tut, auch wenn ihm ganze Scharen von Fans zu Füssen liegen. Ringo, dieser australische Kriech-Ornithologe hat uns ja eine längere Kellner-Epidemie angeschleppt. Diese Pinguine könnten langsam wieder abwandern. Seit Wochen läuft man hier im Frack herum. Nicht nur, dass sie farblich erst etwas abgeben, wenn Geolg mit seiner roten Badehose mit aufs Bild kommt, nein, ihr ganzes Gehabe ist langweilig, einfach nur langweilig, wie sie durch den Schnee watscheln, so weit die Füsse tragen! Und wie immer, wenn der gugelländischen News-Produktion nichts mehr einfällt, erschrecken sie die armen Kleinen mit irgendwelchen Ungeheuern oder Opas aus dem Plüschie-Seniorenheim. Dass Gonni und Kai ebenfalls eine Bauchlandung im Schnee geliefert haben, ist für zwei Ganoven auch keine Tapferkeitsmedallie wert. Die sollen lieber mal die geklaute Rakete von Laura flott machen und den müden Haufen hier etwas aufmischen. Es ist ja zum Gähnen. Schön wäre allerdings, wenn sich Zeig, dieser vermoderte Verseschmied, endlich mitsamt seinen Reimen verdrücken würde. Der Grünling könnte vielleicht endlich Plüschtierfressende Pflanzen erkunden und wenn Peso ins Kloster ginge, hätte ich auch nichts dagegen. Hoffen wir mal.
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 Mäuse im Lügenparadies
Etwas auffällig, dieser plötzliche Mäuse-Boom. Dabei hatten die wenigsten dieser ausrangierten Nagefratzen an Weihnachten überhaupt einen Namen, geschweige denn ein Gesicht. Und plötzlich schneit es Mäuse, weil man Gesellschaft für die Anja braucht. Und dann fallen sogar noch Pinguine vom Himmel, wie passend in die Schneelandschaft. Nein Leute, das ist armselig. Das Repertoire scheint am Ende, diese kleinkarrierten Witzfiguren haben keine Ideen mehr. Ich habe ja schon immer gewusst, dass es so aufgeplusterten Besserwisser einmal an den Kragen geht. Aber mir die Schuld zu geben, ist dann schon etwas perfide. Ich soll Schnee schaufeln? Also bitte schön, was macht denn der Grünling, wenn er scheinheilig über sein gewässertes Trockenfutter schreibt? Singt er die Blümchen vielleicht in den Schlaf? Von wegen. Er macht ein Selfie. Das kann ich auch, ha ha. Schneeschaufel mit Schnorbert, ein echter Hingucker. Von Guido will ich gar nicht reden, der macht sich ja automatisch unbeliebt mit seinem Computer, dem er immer die Schuld an seinen Fiaskos gibt. Aber der Wetterkrötenhalter hat offenbar einen Schritt neben die Froschleiter getätigt und ist ins Reich der vielfarbigen Fantasten abgedriftet. Wie sonst käme er plötzlich auf die Idee, vom Universum zu faseln. Reicht es ihm nicht mehr, die Schneeflocken zu zählen? Dieser pädagogisch fehlgesteuerte Unglückswurm hätte eben Dichter werden sollen. Mit der Harfe auf einer Wolke wie der Alois "Luia" rufen, oder mit Feder und Tintenfass im Hühnerstall Globibücher schreiben. Aber als Himmelskundler mit Zahlen jonglieren ist doch eher etwas für den Zirkus. Ja, mir tun die nicht leid! Immer fette Kuchen essen, immer faul auf der Haut liegen, dieses Gugellandien ist das reinste Lügenparadies. Keiner macht einen Finger krumm, ausser Harry und der leistet sich im Moment ein echtes Schaustück. Aber darüber herrscht noch Redeverbot und ich will mir ja nicht mein Schnäuzchen verbrennen. Hi hi hi.
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Masslos übertrieben
Ja, so ist es, sie müssen eben einfach immer alles übertreiben. Da können nicht einfach nur ein paar Zentimeter Schnee fallen, nein, gleich tonnenweise wird das Zeug einem auf den Pelz geschleudert. Aber ans Schneeschippen denkt natürlich niemand. Dann kommt die Sonne, alles schmilzt, überall tropfts einem in den Kragen und am nächsten Tag kommt wieder eine Ladung weiss von oben. Und was tut der Meteorologe? Hüpft wie Rumpelstilzchen herum und freut sich: "Ich habs euch ja gesagt, ich habs euch ja gesagt." Als ob er das Wetter selber machen würde, dieser besäuselte Verseklopfer. Ähnlich verhält es sich mit diesem Ökogeier und seinem Umweltgefasel. Was redet der überheblich von Plastik vermeiden, dabei ist ganz Gugellandia ein Mülldorado von diesem Material. Er hat extra mit seiner Tirade gewartet, bis alles zugeschneit ist, sonst hätte man ja im Hintergrund die vielen Plastikkistchen und leeren Blumentöpfe gesehen, die auf Grünlings Konto gehen und nie den Weg in die Tonne gefunden haben. Alles nur Geschwafel und Getürk. Und dann schreibt er noch von Seriosität, gerade der, der Laura ihren Schneespray geklaut hat, um sich damit den Hals zu pudern, dieser Lackaffe, dieser eitle. Aber noch übertriebener ist ja dieser Jahresrückblick. Mir wird schlecht vor soviel Selbstbelobhudelung, igitt, zweihundert Bilder lang diese ganzen weltfremden Inszenierungen, dieses Märchengepritschel, schöngesungen, weichgetreten, plattgefahren, übertrieben. Dass da überhaupt noch einer mitmacht, ein Skandal, wie immer. Aber ein Trost bleibt mir ja. Wenn es weiter so schneit ist von ganz Gugellandia bald nichts mehr zu hören.
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