Monat
2016
Monat
2017
Monat
2018
Monat
2019
Monat
2020
Monat
2021
Monat
2022
Monat
2023
Monat
2024
Monat
Kritiker: Januar 2023
Himmelschreiender
Kinderkram
Ist ja sensationell, diese Erkenntnis, dass wir alle
mal Kinder
gewesen seien und Kindsköpfe geblieben sind. Aber wenn man schon in der
Itzibitzi-Mottenkiste wühlt, könnte man doch etwas Interessanteres
finden, als zwei Gören, die das Fleischwurstlied erfinden und nichts in
der Birne haben als die süssen Drops vom Kolonialwarenguru. Ja, die
machen es sich wirklich einfach. Weil nichts mehr blüht und überall
kahle Öde und eisiges Nichts herrscht, sagt man einfach. "Hupps,
freuen, wir tun, als wäre es Sommer." Und diese Idioten spielen auch
noch mit und frieren sich die Pfoten ab. Und um es ein wenig sommerlich
zu machen, muss der gugelländische Geologe und Bademeister
'Tante
Emma' spielen und hinter dem Tresen den hirnamputierten
Trällerinnen sein Zeug andrehen. Der Kaufmannsladen wurde dann
irgendwann nachts von den Wuwatis überfallen. Das wird natürlich wieder
unter den gugelländischen Teppich gekehrt, wie alles, was sonst nicht
stimmt. Aber das sommerliche Getue und fröhliche Gesülze nützt ihnen
nichts. Es ist und bleibt schauderlich, das Gras friert, die Bäume
schlottern, den Vögel ist der letzte Pieps im Halse stecken geblieben,
nur den Wuwatis ist Wurst nicht egal. Und wem hat man die ganze
meteorologische Scheisse zu verdanken? Dieser angepelzte
Wolkenflüsterer mit seinen Regentanzarmaturen hat in letzter Zeit mit
seinen wettermässigen Nachttopfanalysen kein einziges Mal mehr ins
Schwarze getroffen. Sagt er Sonne voraus, dann geht sicher Wind von 200
Stundenkilometern, warnt er vor Schneefall, erstickt man im Nebel.
Hundertprozentige Fehlerquote würde ich dem sagen, aber zum Glück hat
sein Kollege, dieser mit Grünspan verwollte Witzknollen aus der
Gartenecke ein paar Blümchen gekauft. Was? Wo? Verfroren? Naja, so
genau will es ja niemand wissen. Vielleicht sollte
sich das Nilpferd, diese fette Basteltante vorübergehend mal in die
Pappblümchen-Produktion stürzen, anstatt uns allen das Futter
wegzufressen.
Neues aus dem Walde?
Von wegen. Eine Beleidigung für Aug'- und Ohr, wie
üblich. Können
diese hochverblödeten Schwindelschürzler denn nicht ein einziges Mal
ohne ihr totgegackertes Suchenundfinden im Kreis hüpfen? Zum ixten Male
geht es in den sogenannten Wald hinaus, wo immer der sein soll. Bäume
sieht man da nämlich keine. Ein einzig Meer an schimmligem Laub und
toten Ästen. Das ist doch kein Wald mehr! Dieser ungepflegte Wildwuchs
besteht nur noch aus Nielen. Und auch die sind im Winter nicht mehr
grün, da kann dieser faule Sack von Gartenexperte auch nichts mehr
schönreden. Und was sollte denn bitteschön diese Maus in der ganzen
Geschichte? Dass der Boxer einmal Champion in New Firlefans gewesen
ist, macht natürlich kaum wett, dass dieser Grünspanfatzke mit Maus im
Schlepp von nichts eine Ahnung hat. Nichtmal Fuchs und Hase sagen sich
mehr gute Nacht. Das ganze Tamtam um einen in Gips geplätteten
Zankapfel hätten sie sich schenken können. Jeder weiss, dass es nur
natürlich ist, wenn sich alle Tiere am liebsten gegenseitig auf der
Speisekarte sehen würden. Fressen und gefressen werden ist das Prinzip
der Natur. Solch kreuzvergeigte halbseidene Friedens-Machenschaften
stinken einfach zum Himmel, aber moment, auch den haben sie offenbar
vom Konto abgebucht und in ihrer scheinheiligen Mottenkiste
verschwinden lassen. Und dann servieren mir diese lausigen
Mitbürger eine Torte vom Supermarkt. Gekauft! So eine Schande! Dabei
heisst es schon seit Wochen, es gehe niemand einkaufen. Ich musste also
probieren, ob sie nicht etwa aus dem 3D-Drucker oder aus dem
Beautysalon stammt. Aber nächstes Mal werfe ich zurück! Schmatz,
schleck, schlabber, ich bin nicht bestechlich.
Billiges Schmierentheater
Verregnetes Wochenende gefällig? Nicht mal das bringen
diese
flattergemutzten Haufwedler zustande. Unter dem Deckmantel der
Schlechtwetterprognose haben sie diesmal ihre Tieffliegerkünste am
Schuhputzautomaten abgegeben. Einfach alle ins Theaterstadl
verfrachten, damit sie nicht mehr nach links und rechts schauen. Dann
können sie ihren verantwortungslosen Dreckschnodermist ans Volk bringen
und ihre verstaubten Überbleibsel von Halloween loswerden. Und diese
gaffenden Idioten merken nicht mal, dass sie veräppelt werden. Mitten
drin der Wolkenpapst höchstselbst stopft sich mit Süsskram voll und
heult sich die Augen aus, während die Atina nichts anderes als einen
laienhaften Striptease hinlegt. Aber es wird ja noch besser. Erst
bringt
man mit der Schmalzkomödie alle zum Weinen, dann ist das auch wieder
nicht recht und man soll wieder lachen und Schenkelklopfen, bevor noch
der Höhepunkt kommt, nämlich der Bradipo mit seinem Esel und einem
unfertigen Rettungsring von Hefe auf dem Kopf. Ich weiss nicht, wer von
diesen unverantwortlichen Kirchlausköpfen das Drehbuch auf dem
Gewissen hat, aber diese Greueltat an theatralischer Zumutung gehört
verboten. Das Publikum hat sich zum Schluss eindeutig negativ über
Heilige und Bibelzeug geäussert. Nicht weil die Pfaffen den
Verprügelten nicht gerettet haben, sondern, weil der Samariter selber
nicht mal sein Hemd ausgezogen hat. Und der arrogante Martinsbruder
Heilig hat dem Bettler gerademal die Hälfte von seinem Mantel
zugeworfen, während dieses arme Kind ihr letztes Hemd gibt und damit
ein Vermögen macht. Schon anrüchtig dieses ganze Theater der
Barmherzigkeit. Wahrscheinlich hockt Gugel eigenhändig hinter der Bühne
und lässt die Groschen klimpern. Dieser miese Schlackenverein macht ja
alles hintenrum. Da lobe ich mir ein ehrliches Wort. Weg mit dem
halbseidenen Kasperltheater, lasst endlich mal die Fetzen fliegen und
fahrt ein paar leckere Torten auf.
Echt geschlaucht
Zufälligerweise stimmt es sogar, dass das
meistfotografierteste
Objekt in Gugellandia der Gartenschlauch ist. Allerdings natürlich
unfreiwillig. Diese verdreckte Wassespritzschlange liegt
immer irgendwo quer im Bild. Nur, wenn man wirklich mal Wasser
braucht, ist das Ende dieses unseligen Dings irgendwo in weiter Ferne
am tröpfeln, aber keiner weiss, wo es hinläuft. Den Rückblick auf das
Jahr hätten sie sich auch sparen können. Nachdem man schon die ganzen
Sommerferien darauf hingewiesen wird, wer wo wann welche aufgebrezelte
Tussi-Prinzessin gespielt hat, kommt auch noch eine Fortsetzung dieser
lahmen Fragerei nach gugelländischem Bockmist, weil sie denken, man
kann nicht ohne dieses haarige Gesülze durch den Sommer kommen. Und
dann diese puristische Neujahrstorte! Unter dem Motto, das neue Jahr
sollte uns keine falschen Versprechungen machen, es zähle das, was drin
ist, hat man den ganzen Zuckerguss und die Marzipandeko einfach
weggelassen. Diese winkelblasierten Halsabschneider in ihrem stinkenden
Kochstudio machen sich einfach einen faulen Tag und servieren nichts
als kalorienlosen Rückblick und Futter aus der Selbstbedienungskiste.
Und dann heisst es, sie würden dauernd in der Küche stehen, diese
ungalanten Saftler und Nestbeschmutzer, und es wäre kein einziges Ei
mehr da. Alles faule Ausrede. In Wirklichkeit ist diese Streifentante
schon längst mit dem Weinlieferanten durchgebrannt und hat ihren
Klongeist eingesetzt. Die haben ohnehin einen heimlichen Kistensponsor.
Was die schon alles aus Saufkartons gebastelt haben, ist beängstigend.
Und alles heben sie auf. Möchte ja nicht wissen, wie oft wir im
kommenden Jahr anstatt Torte Gartenschlauch und Weinkartons anschauen
müssen. Prosit Neujahr.