Hallo, ich bin Schnorbert, Kritiker von Beruf
Seit November 2014 bin ich nun hier in Gugellandia und das ist ja schon eine Strafe. Ich bekleide das wichtige Amt des Kritikers. Keiner ist vor meinen Kommentaren sicher. Ich zerreisse alles und jeden in der Luft. Darum lieben mich wahrscheinlich alle.
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Kritiker: Januar 2023





 
 Himmelschreiender Kinderkram
Ist ja sensationell, diese Erkenntnis, dass wir alle mal Kinder gewesen seien und Kindsköpfe geblieben sind. Aber wenn man schon in der Itzibitzi-Mottenkiste wühlt, könnte man doch etwas Interessanteres finden, als zwei Gören, die das Fleischwurstlied erfinden und nichts in der Birne haben als die süssen Drops vom Kolonialwarenguru. Ja, die machen es sich wirklich einfach. Weil nichts mehr blüht und überall kahle Öde und eisiges Nichts herrscht, sagt man einfach. "Hupps, freuen, wir tun, als wäre es Sommer." Und diese Idioten spielen auch noch mit und frieren sich die Pfoten ab. Und um es ein wenig sommerlich zu machen, muss der gugelländische Geologe und Bademeister 'Tante Emma' spielen und hinter dem Tresen den hirnamputierten Trällerinnen sein Zeug andrehen. Der Kaufmannsladen wurde dann irgendwann nachts von den Wuwatis überfallen. Das wird natürlich wieder unter den gugelländischen Teppich gekehrt, wie alles, was sonst nicht stimmt. Aber das sommerliche Getue und fröhliche Gesülze nützt ihnen nichts. Es ist und bleibt schauderlich, das Gras friert, die Bäume schlottern, den Vögel ist der letzte Pieps im Halse stecken geblieben, nur den Wuwatis ist Wurst nicht egal. Und wem hat man die ganze meteorologische Scheisse zu verdanken? Dieser angepelzte Wolkenflüsterer mit seinen Regentanzarmaturen hat in letzter Zeit mit seinen wettermässigen Nachttopfanalysen kein einziges Mal mehr ins Schwarze getroffen. Sagt er Sonne voraus, dann geht sicher Wind von 200 Stundenkilometern, warnt er vor Schneefall, erstickt man im Nebel. Hundertprozentige Fehlerquote würde ich dem sagen, aber zum Glück hat sein Kollege, dieser mit Grünspan verwollte Witzknollen aus der Gartenecke ein paar Blümchen gekauft. Was? Wo? Verfroren? Naja, so genau will es ja niemand wissen. Vielleicht sollte sich das Nilpferd, diese fette Basteltante vorübergehend mal in die Pappblümchen-Produktion stürzen, anstatt uns allen das Futter wegzufressen.
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 Neues aus dem Walde?
Von wegen. Eine Beleidigung für Aug'- und Ohr, wie üblich. Können diese hochverblödeten Schwindelschürzler denn nicht ein einziges Mal ohne ihr totgegackertes Suchenundfinden im Kreis hüpfen? Zum ixten Male geht es in den sogenannten Wald hinaus, wo immer der sein soll. Bäume sieht man da nämlich keine. Ein einzig Meer an schimmligem Laub und toten Ästen. Das ist doch kein Wald mehr! Dieser ungepflegte Wildwuchs besteht nur noch aus Nielen. Und auch die sind im Winter nicht mehr grün, da kann dieser faule Sack von Gartenexperte auch nichts mehr schönreden. Und was sollte denn bitteschön diese Maus in der ganzen Geschichte? Dass der Boxer einmal Champion in New Firlefans gewesen ist, macht natürlich kaum wett, dass dieser Grünspanfatzke mit Maus im Schlepp von nichts eine Ahnung hat. Nichtmal Fuchs und Hase sagen sich mehr gute Nacht. Das ganze Tamtam um einen in Gips geplätteten Zankapfel hätten sie sich schenken können. Jeder weiss, dass es nur natürlich ist, wenn sich alle Tiere am liebsten gegenseitig auf der Speisekarte sehen würden. Fressen und gefressen werden ist das Prinzip der Natur. Solch kreuzvergeigte halbseidene Friedens-Machenschaften stinken einfach zum Himmel, aber moment, auch den haben sie offenbar vom Konto abgebucht und in ihrer scheinheiligen Mottenkiste verschwinden lassen. Und dann servieren mir diese lausigen Mitbürger eine Torte vom Supermarkt. Gekauft! So eine Schande! Dabei heisst es schon seit Wochen, es gehe niemand einkaufen. Ich musste also probieren, ob sie nicht etwa aus dem 3D-Drucker oder aus dem Beautysalon stammt. Aber nächstes Mal werfe ich zurück! Schmatz, schleck, schlabber, ich bin nicht bestechlich.
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 Billiges Schmierentheater
Verregnetes Wochenende gefällig? Nicht mal das bringen diese flattergemutzten Haufwedler zustande. Unter dem Deckmantel der Schlechtwetterprognose haben sie diesmal ihre Tieffliegerkünste am Schuhputzautomaten abgegeben. Einfach alle ins Theaterstadl verfrachten, damit sie nicht mehr nach links und rechts schauen. Dann können sie ihren verantwortungslosen Dreckschnodermist ans Volk bringen und ihre verstaubten Überbleibsel von Halloween loswerden. Und diese gaffenden Idioten merken nicht mal, dass sie veräppelt werden. Mitten drin der Wolkenpapst höchstselbst stopft sich mit Süsskram voll und heult sich die Augen aus, während die Atina nichts anderes als einen laienhaften Striptease hinlegt. Aber es wird ja noch besser. Erst bringt man mit der Schmalzkomödie alle zum Weinen, dann ist das auch wieder nicht recht und man soll wieder lachen und Schenkelklopfen, bevor noch der Höhepunkt kommt, nämlich der Bradipo mit seinem Esel und einem unfertigen Rettungsring von Hefe auf dem Kopf. Ich weiss nicht, wer von diesen unverantwortlichen Kirchlausköpfen das Drehbuch auf dem Gewissen hat, aber diese Greueltat an theatralischer Zumutung gehört verboten. Das Publikum hat sich zum Schluss eindeutig negativ über Heilige und Bibelzeug geäussert. Nicht weil die Pfaffen den Verprügelten nicht gerettet haben, sondern, weil der Samariter selber nicht mal sein Hemd ausgezogen hat. Und der arrogante Martinsbruder Heilig hat dem Bettler gerademal die Hälfte von seinem Mantel zugeworfen, während dieses arme Kind ihr letztes Hemd gibt und damit ein Vermögen macht. Schon anrüchtig dieses ganze Theater der Barmherzigkeit. Wahrscheinlich hockt Gugel eigenhändig hinter der Bühne und lässt die Groschen klimpern. Dieser miese Schlackenverein macht ja alles hintenrum. Da lobe ich mir ein ehrliches Wort. Weg mit dem halbseidenen Kasperltheater, lasst endlich mal die Fetzen fliegen und fahrt ein paar leckere Torten auf.
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 Echt geschlaucht
Zufälligerweise stimmt es sogar, dass das meistfotografierteste Objekt in Gugellandia der Gartenschlauch ist. Allerdings natürlich unfreiwillig. Diese verdreckte Wassespritzschlange liegt immer irgendwo quer im Bild. Nur, wenn man wirklich mal Wasser braucht, ist das Ende dieses unseligen Dings irgendwo in weiter Ferne am tröpfeln, aber keiner weiss, wo es hinläuft. Den Rückblick auf das Jahr hätten sie sich auch sparen können. Nachdem man schon die ganzen Sommerferien darauf hingewiesen wird, wer wo wann welche aufgebrezelte Tussi-Prinzessin gespielt hat, kommt auch noch eine Fortsetzung dieser lahmen Fragerei nach gugelländischem Bockmist, weil sie denken, man kann nicht ohne dieses haarige Gesülze durch den Sommer kommen. Und dann diese puristische Neujahrstorte! Unter dem Motto, das neue Jahr sollte uns keine falschen Versprechungen machen, es zähle das, was drin ist, hat man den ganzen Zuckerguss und die Marzipandeko einfach weggelassen. Diese winkelblasierten Halsabschneider in ihrem stinkenden Kochstudio machen sich einfach einen faulen Tag und servieren nichts als kalorienlosen Rückblick und Futter aus der Selbstbedienungskiste. Und dann heisst es, sie würden dauernd in der Küche stehen, diese ungalanten Saftler und Nestbeschmutzer, und es wäre kein einziges Ei mehr da. Alles faule Ausrede. In Wirklichkeit ist diese Streifentante schon längst mit dem Weinlieferanten durchgebrannt und hat ihren Klongeist eingesetzt. Die haben ohnehin einen heimlichen Kistensponsor. Was die schon alles aus Saufkartons gebastelt haben, ist beängstigend. Und alles heben sie auf. Möchte ja nicht wissen, wie oft wir im kommenden Jahr anstatt Torte Gartenschlauch und Weinkartons anschauen müssen. Prosit Neujahr. 
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