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Kritiker: November 2020
Ordinärer Billigkram
Ja, wem der Ruf voraus eilt, hat ganz schön zu
knabbern, wenn es
dann ans Eingemachte geht. So unser gelobhudelter Mister Umwelt. Seit
Wochen fasst dieser aufgeplusterte Ökogeier kein heisses Eisen mehr an,
um ja kein Federlein zu verschmörzeln. Alle Fettnäpfe stopft er in die
Schränke seiner Mitbürger, damit ihm, dem feigen Nonsensprediger,
nichts
passiert. Dafür ist das Oberstübchen dieses penetranten Schwafelgimpels
nun offenbar völlig verdörrt, als der Herr Lehmann
endlich kommt.
Ausser einem trockenen Kuchen und einem dürren Baum hat er nichts zu
bieten. Und dann dieser Quatsch mit dem fliegenden Brett. Immer wenn
ihnen nichts mehr einfällt, geht man einfach in die Luft. Dort hat es
ja genug Platz und vor allem kein herumstehendes Gerümpel im Bild. Das
ist nämlich ein Phänomen in Gugellandia. Kaum hat es irgendwo eine
freie Fläche, zack, hockt schon einer da und verteilt darauf seinen
ganz privaten Kram, über den sich anschliessend alle so lange ärgern
bis es wieder Platz hat. Dann beginnt das Spiel von Neuem. Dem sagen
sie Arbeiten. Und überall, wo gerade kein Plüschtier oder ein Arbeiter
hockt, machen es sich die Wuwatis gemütlich. Jeder versucht laufend
sein Territorium zu erweitern, die einen mit Zawuwipaste, die anderen
mit Wuwati-Sprache. Das scheint hier ein afrikanisches Dorf zu sein.
Haha, und wenn auch unser Sonnengott keine Sahara-Temperaturen aus dem
Ärmel schütteln kann, er sollte wenigstens aufhören, seine Baby-Reime
mit einem ordentlichen Wetterbericht zu verwechseln. Wenn hier alle
verblöden tönt es bald so: Kudelmudelausi, bei Gugels niemand zu Hausi,
oh Grausi. Wuwati fangen Mausi.
Der ordinärste
Billigkram war aber diese sterile Astronauten-Modeschau. Wer
so
herumläuft, sollte im All ersticken oder zumindest auf
Nimmerwiedersehen davon düsen. Es war ja auch kaum einer unter den
Zuschauern, der den Kram gebührend beguckt hätte. Die anderen sind
nämlich auch ohne diesen begackerten Schnickschnack bereits schon über
die Torte hergefallen.
Pfoten-Allüren
Dieses blamable Märchen sollte endlich seinem Namen
Ehre machen und
zu Schutt und Asche werden, sonst mache ich nicht mehr mit. Wenn die
meinen, sie können mit so einem Schwachsinn die trüben Nebeltage
überbrücken, haben sie wiedermal einen fatalen Griff ins Waterloo
getätigt. Der Fetzen von der Hauptperson hat so viel Glitzer und
Blingbling abbekommen, dass Miezi kaum darin gehen konnte, so steif war
alles, aber eigentlich hätte es funkeln und blenden sollen. Aber in
dieser seichten Waschküche glänzte natürlich gar nichts ausser alle
durch ihr untalentiertes Auftreten. Der blaue Teppich hat auch nicht
mehr gebracht als die ursprünglich als Geröll gedachten
Badezimmerplatten. Einzig die Stimmung hat etwas von dem
Märchencharakter gehabt, nämlich eisig und frostig gegenüber dem
herumwirbelnden Traumpaar. Miezi hat sich diesmal mehr Feinde gemacht
als Bewunderer aufgetan. Auch der Herr Leeroy wird nicht
gerade
begeistert sein, dass sie drei Wochen lang wie hypnotisiert an
Bradipo rumhängt und lustig das Tanzbein schwingt. Aber mir kann es ja
egal sein. Was ist denn eigentlich aus der Bühne geworden, die sie
gross als Eulenspiegeltheater in die Welt gesetzt haben? Wäre doch
optisch wirksamer als ein Parkplatz mit angrenzendem Komposthaufen.
Wahrscheinlich hat dort Grünling seine hundertausend Unkrautableger
untergebracht, damit er im Frühling grosskotzig darüber berichten kann,
was in seinen heiligen Pfoten alles gedeiht. Es ist überhaupt
verwunderlich, wie viel Einfalt in so Plüschköpfen steckt. Jetzt haben
die mindestens 17 Hektaren nutzloses Land und schaffen es nicht, einmal
neue Kulissen zu finden. Ha, ha, ha, ich weiss auch warum. Es sieht
überall gleich trostlos aus, naja, so lange die ihre Pfoten anstatt zum
Arbeiten zum Schuhe probieren brauchen, ist ihnen eben nicht mehr zu
helfen.
Von wegen Erbsenzähler!
Erstens sind es nur lausige Linsen und zweitens haben
die natürlich
nie und nimmer diese kleinen Dinger aus der Asche gefischt.
Die
machen es sich einfach und streuen den linsenverseuchten Haufen
schwuppdich in die Landschaft. Dann holt man neue Asche, neue Linsen
und fertig ist die Arbeit. Erbsenzähler, Korinthenkacker, knauserig und
pingelig sind sie trotzdem. So bleibt uns ein dritter Teil dieser
strotzlangweiligen Lumpengeschichte nicht erspart. Was die Beppa mit
ihren Zaubersprüchen hinkriegt, ist ja auch ein Lachwitz. Seit Jahren
reden sie von dieser Kürbiskutsche und dann kommt doch wieder das
Schubladenmännchen zum Einsatz, und Edi darf die Zügel schwingen,
obwohl er seine Uniform verlegt hat. Dass die Pferde dann während der
kurzen Fahrt immer wieder die Plätze tauschen, darf uns auch nicht
wundern. Es muss am Gelände liegen. Bei Schräghang läuft man offenbar
die Hufe einseitig ab. Das kann man von Miezi nicht gerade behaupten,
ihre hochinteressanten Cinderella-Pantoffeln sind kaum zu sehen, aber
ja, verständlich, man kann ja nicht an allen Vieren Highheels tragen,
he he he. Dafür hatten einige Tiere auf dem Königsball ihren eigenen
Spass. Ich meine nicht die armen Plüschies, die man von überall
hergezerrt hat, um zuzuschauen, wie sich andere amüsieren, sondern die
Wuwatis, die es echt Spitze fanden, mit ihren Dreckpfoten auf den
weissen Platten herumzutanzen und dem Aschenputtel auf die Schleppe zu
steigen. Ho ho ho. Was man auf den Fotos auch nicht sieht, ist dass
während der romantischen Tanzeinlage von Bradipo mit Miezi, die
Battamba angefangen hat, ihre Arien zu trällern. Dass sich übrigens
Guido wieder unter das Volk traut, hat mich gewundert, der sollte doch
vor Scham im Erdboden verschwinden, hat er doch mit seinen Wuselwörtern
überall Missmut hervorgerufen und steht wieder mal auf der
Abschussrampe. Aber ich sags ja immer, wenn die mal keinen Mist brauen,
ist Sanktnimmerleinstag. Ich werde mich dann beim nächsten Ball auch
auf die Tanzfläche wagen, allerdings nur um etwas Schmierseife zu
verteilen, damit endlich mal was läuft in diesem Gähnstaat, diesem
korrupten, in dem es immer gleich zu geht, nämlich skandalös. Warum hat
denn Grünling schon wieder die Krone und nicht dieser
gefleckte Felsen,
der Giselle so lässig auf den Füssen rumtrampelt? Es ist
grauenhaft!
In Saus und Graus
Ein neuer Abgrund hat sich aufgetan. Sie spielen wieder
ein
Märchen. Da fliegen schon bei den Vorbereitungen
die Fetzen. Die meisten dieser verlausten Ignoranten kennen jeweils das
Stück nicht, aber diesmal wollen alle die Hauptrolle haben,
auch
wenn es kein dankbarer Job werden dürfte. Das Aschenputtel muss sich ja
ganz schön abrackern, kein Wunder, dass zum Schluss die Rolle wieder an
Miezi selber kleben bleibt. Obwohl ihre Pfoten durchaus nicht den
Idealmassen eines Aschenbrödels entsprechen, opfert sie sich,
erneut die Prinzessinnenrolle zu übernehmen. Wie edel, ha ha ha, aber
jetzt hat sie ja den Dreck. Typisch für die Verantwortungsprotze ist
auch, dass man keinen blassen Schimmer hat, welche Version
dieser
anspruchslosen Kitschsause man spielen soll. Braucht es
wirklich zwei böse Schwestern und wie viele hässliche Bräute
lässt
man noch antanzen? Ja, wer die Wahl hat, hat die Qual, dabei
ist
es ja wurschter als Wurscht, denn Hauptsache ist, dass möglichst viele
Tiere den ganzen Unsinn mitmachen, damit sie nicht auf dumme Ideen
kommen und blöde Fragen stellen. Wo denn zum Beispiel die
Gartenstuhlskelette von Laura hingekommen sind. Oder wer den ganzen
Süsskram von Halloween gefressen hat. Ausserdem ist es schon
lebensgefährlich, überhaupt vor die Türe zu gehen. Das ganze Laub, das
sie extra zu Dekorationszwecken einfach liegen lassen, wird bei den
vielen Stolperfallen und der Nässe zur Seifenrutsche. Der grösste Witz
aber ist ja der Kürbis. Jetzt haben diese Strohköpfe extra mit dem
Aschenputtel gewartet, bis endlich ein richtiger Kürbis da ist, und
jetzt kann man ihn nicht mal richtig brauchen. Was Peso eigentlich
treibt, weiss ja auch niemand. Der kuschelt mit Wuwatis anstatt sich
darum zu kümmern, dass Hund und Katze nicht alle Dächer zum Einsturz
bringen. Derweil zerfliesst unser Wetterfutzi vor Mitleid mit
irgendwelchen Steinklumpen, die ihn überhaupt nichts angehen. Er sollte
lieber mal einen Laubrechen in die Pfoten nehmen anstelle seiner Lyra.
Ich sags ja immer, hier in Gugellandia grassiert die Einfalt, und
Dummheit gibts in Saus und Graus.