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Kritiker: September 2017
Der Schlüssel zur Gewalt
Ach, du heiliges Kanonenrohr! Da haben sich diese
unzivilisierten
Plüschschnauzen aber wieder voll in die Nesseln gesetzt. Sie wollen dem
Hai und dem Gonni eine Falle stellen, indem sie eine Kuckucksuhr ins
Wäldchen setzen, einen Kuchen auf den Pfad knallen und mit etwas
Pelzstoff wedeln. Aus einem Haifisch einen
Wolf machen. Ho,
ho, das kann nicht mal ein guter Maskenbildner. Hu, hu, ich kann nicht
mehr. Und dann dieses Riesenaufgebot an Zuschauern! Gerade mal zwei
Papageien und eineinhalb Eichhörnchen. Aber um ein harmloses
Märchen zu spielen, muss der Gärtnermeister Grünling höchstpersönlich
zum
Gewehrträger ausgebildet werden, damit der dann in einem höchst
merkwürdig umfangreichen
Waffenarsenal nach Kriegsspielzeug wühlen kann und am Schluss
mit der Schere auf den armen Hai losgeht. Einfach
haarsträubend,
was sich dieser scheinbar friedvolle Haufen einfallen lässt.
Die
ganze Geschichte läuft dann natürlich aus dem Ruder, weil
inzwischen jemand auf dem Mond herumkrabbelt, um mit geklauten
Schlüsseln Schliessfächer
auf der Mondrückseite zu plündern. Doch man lässt sich nicht davon
abbringen, das grauslige Schauspiel fortzusetzen, Grossmütter fressen
und Papageien verschlucken! Scheint ihnen ja enormen
Spass gemacht zu haben, dieses Schauermärchen. Und wenn am
Ende alles
gut ist, ist es absolut nicht gut, wenn das dicke Nilpferd den ganzen
Kuchen alleine verspeist. Und wo ist denn nun der ganze Zaster
abgeblieben? Wahrscheinlich auch gefressen, wie alles.
Hut oder Huf
Da machen sie einen Mordswirbel für so eine
Papp-Pferdchenveranstaltung. Man muss extra in den Hutsalon, um sich
etwas auf die Rübe verpassen zu lassen und dann schaut doch kein
Schwein, was das Volk am Rande der Rennpiste so trägt. Alle gaffen wie
vergiftet nur auf die fünf Farbkleckse, die im Höllengarecho duch die
gugelländische Wüste preschen. Von wegen. Sie haben uns natürlich
wieder einmal reingelegt. Im Würfeltempo geht
es im Kreis herum. Wegen der Gerechtigkeit, ha ha, so weiss tatsächlich
niemand zu Rennbeginn, wer dann diese stolzen Pokale abholen wird. Das
ich nicht lache. Pokale? Den einen haben sie nämlich bereits 2015 beim
gugelländischen Songcontest vergeben, und den zweiten beim
Pokertournier. Aber die denken sich ja, daran erinnert sich keiner
mehr. Bestimmt verteilen sie hierzulande auch jedes Jahr wieder
die selben Weihnachtsgeschenke, von Ostereiern gar nicht zu reden. Ist
eben billiger. Und was diese ominöse Wettkasse mit ihren Schmuddeltypen
anbetrifft, bin ich
ja mit meiner Voraussage richtig gelegen. Man lässt aber auch nicht den
Hai und den Gonni ein Wettbüro leiten. Dieses improvisierte
Rennbahnpicknick ist auch nicht nach meinem Geschmack. Wie immer in die
Trickkiste wenn nicht woanders hin gegriffen. Weil die Loredana den
falschen
Schinken gekauft hat, konnten sie Lisa's Fenchelhäppchen nicht
nachmachen und haben uns mit Fotohäppchen abgespeist. Den
Vergissmeinnichttrank würde ich auch nicht mehr trinken. Früher machten
sie ihn noch mit Lebensmittelfarbe, jetzt ist nur noch blaue Tunke aus
dem Mal-Attelier drin. Ein falscher Saftladen ist das hier, wirklich.
Ignoranten, Dummköpfe
und Halsabschneider
Angefangen bei dem neuen Controller, was dieser
Zettelelch ist, bis
zu den Erbauern einer Pferderennbahn ohne Pferde, weiss ich
nicht,
wozu diese Gugellandier überhaupt Köpfe haben. Ja, klar, zum Hüte
aufsetzen. Denn für etwas anderes sind denen ihre hirnleeren Birnen auf
den Hälsen wohl nicht geschaffen. Ein Autorennen liegt nämlich nicht
drin, weil sie gerade nur zwei Rennwagen haben. Aber der
Controller kann bestätigen, auf seiner Liste steht unter P folgendes:
Pferde 1 x. Mit einem Pferd, das noch dazu aus dem
gugelländischen Altersheim kommt, ist offenbar ein besseres Rennen
möglich als mit zwei Autos. Man darf sich nicht wundern. Aber diese
eingebildeten Protzsäcke müssen natürlich einen Anlass schaffen, damit
die Damen ihre Hüte präsentieren können. Dabei haben sie
nicht
bedacht, dass der Leisstreifer als Modezar nun eigens seinen
persönlichen Hut nehmen und auf Putzlumpenhausen Knöpfe annähen und
seine Schnittmuster ins Briefmarkenalbum kleben muss, denn in
Gugellandia braucht niemand mehr einen Modeschöpfer. Pech gehabt, du
Brillenschlange, deine Haute couture kannst du an den Nagel hängen und
deinen Zarentitel an der Garderobe abgeben, ho ho ho. Und wenn dann
dieses Pferderennen wirklich stattfinden sollte, und die bunten
Kartongäule gerade kein Benzin hätten, kann man ja die Raupe von Zeig
und Lulu an den Start schicken. Falls es aber regnen kommt, hat ja
vielleicht Edi noch Chancen für sein Schneckenrennen. Ich wette mal,
dass der rote Gonni und der Hai sowieso noch vor Beendigung des Rennens
mit dem ganzen Zaster wieder auf dem Mond sind.
Wer kläfft, zählt nicht.
Und immernoch hängt diese Volkszählung wie eine
Giftwolke über dem
dürren Ländlein. Aber die sind ja selber schuld, wenn sie aus jeder
Situation einen Ruderklub machen. Ich habe mich gar nicht darüber
beschwert, dass man mir aufgetragen hat, die Hunde zu zählen. Dabei ist
es ein ungezogener, kläffender Flohhaufen, und zu allem Unheil hat man
mir noch Wuwatis untergejubelt, um mich mürbe zu machen. Aber ich kann
Tiere wenigstens unterscheiden im Gegensatz zu Laura, der offenbar ihre
Lotosblüten zu Kopf gestiegen sind. Hat die doch bei ihrer
Zählung tatsächlich eine Kuh als Giraffe deklariert! Naja, die Kuh hat
eben selber nicht gewusst, dass sie nur eine dumme Kuh ist, ho ho ho.
Dafür hatte dann der Wetterprofessor bei seinen Farmtieren eine Kuh zu
wenig. Ganz faul ging es ja bei Hefe und Lori zu. Einfach alles, was
bunt ist, wird in einen Topf geworfen. Dem sage ich
Prüschtierdiskriminierung niedrigster Gesinnung. Die sollten sich mal
ein Beispiel an mir nehmen. Ich habe die Wuwatis nämlich mit eigenen
Pfoten ins feindliche Lager geschleust, damit bei meinen Hunden Ruhe
herrscht. Vielleicht sagt mir mal einer, wie man einen Hundehaufen, äh,
ich meine, einen Haufen Hunde zählen soll, wenn die auf den Ruf "Platz"
wie Fragezeichen dreinschauen, und denken, ich wäre ein Ballonkiller.
Bumm. Und dann dieses Stoppelfeld bei der Hundehütte. Die wollten, dass
wir uns allesamt selber aufspiessen, diese barbarischen Henker! Von dem
"Controller" halte ich im Übrigen etwa so viel wie von jedem anderen
Gehörnten. Zur Hölle damit.