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Kritiker: April 2022
Viel Lärm um nichts!
Hat man Töne, der meteorologische Krummschnauz reicht
Urlaub ein.
Ja, wo ist denn das Pflichgefühl von diesem abgehalfterten
Pfaffenhütchen? Wegen ein paar Tröpfchen schmeisst man doch nicht den
Bettel hin und macht sich aus dem Staub. Naja, bis nächstes Jahr hat er
es sich wie der April wieder anders überlegt und verzapft
erneut das Gegenteil von dem, was eintrifft. Das Märchen hat
man
ja genau deswegen ausgesucht, weil da keine sonnigen Wiesen und Wälder
vorkommen müssen, sondern höchstens Küchen. Dort hocken sie dann
logischerweise, wenn draussen das schönste Maiwetter herrscht. In ihrem
neu erwachten Gemüsewahn haben sie sogar ihre bunten Südseepomeranzen
vergessen, die sonst bei jedem Casting rumflattern. Dafür zeigen sie
den Wuwatis, wie man bei einsetzendem Regen am schnellsten aus der
Schusslinie läuft. Aber das Grösste war ja dieser Gemüsestand. Weil das
Tuch über dem Stand nur der Optik und nicht gegen Witterungseinflüsse
dient, verwechselt es ein Wuwati und springt aufs Dach, beziehungsweise
gleich mitten in die Tomaten. Ha, ha, und davon nicht mal ein Foto.
Tatsächlich sorgen die Wurzelwackeltiere hierzulande für mehr Action
als diese ganzen Möchtegernschauspieler, die neuerdings sogar
unverschämte Ansprüche stellen. Wally will keine Gans, die mit
besoffenen Möwen rumkugelt, mehr spielen, die Tante aus dem Kochstudio
kümmert sich lieber um ihren verwaisten Kräutergarten als eine richtige
Kräuterhexe zu mimen, bleibt nur noch Laura, die alleweil lieber die
halbe Dekoration frisst, anstatt sich ums Drehbuch zu kümmern. Und wie
sie das Meerschweinchenproblem für dieses Märchen lösen, dürfte auch
noch ein dampfendes Problem werden. Falls die mir demnächst ihre
Gemüsesuppe vorsetzen wollen, ziehe ich ins Sacher.
Pustekuchen!
Um es gleich vorweg zu nehmen, Kuchen ist das Mindeste,
ich erwarte
natürlich Torte. Aber bescheiden, wie ich eben bin, drücke ich
diesbezüglich ab und an ein Auge zu. Aber nicht bei dieser
katastrophalen Aufführung. Drei Wochen lang mehrheitlich Romeo von
hinten. Was denken die sich eigentlich? Man spielt doch für das
Publikum und nicht für den Mondmann. Und dann hätten sie doch allen
Grund und auch Platz für eine richtig schöne Schlägerei gehabt. Aber
was passiert? Der olle Wolf wirft sich selber in den Sand und spielt
den Ängstlichen. Anstatt sich ordentlich verkloppen zu lassen, rennt er
ins Ostergrün hinaus, setzt sich auf die defekte Teichleuchte und
wartet, dass Madame wieder das Testament ändert. Im Original wird er
immerhin nach Timbuktu verfrachtet. Diese Märchenkiller haben mit ihrer
missbuckligen Version ja jede Miez' das Maunzen gelehrt. Völlig am
Thema vorbeigerudert, muss man sich stundenlang diese dicke Maus
angucken, wie sie zehnmal über den selben Witz lacht. Aber das
Schlimmste ist ja, dass sie am Schluss der Geschichte einfach
übergangslos in den gugelländischen Alltag abdriften. Suchen ist
hierzulande nämlich kein osterhaftes Vergnügen sondern tägliche Pein.
Das Sumpfhuhn aus dem Kochstudio findet Orangenlikör im Gebüsch,
während Edi auf dem Osterfoto zu verschwinden hat. Dem sagen die
Ostern! Schieben mir einfach ein paar Schnittchen hin, mähen den
Gänseblümchen die Köpfe ab, und das war's dann. Dafür darf dieser
verhutzelte Federposeidon mit seinem frechen Krummschnabel bestimmen,
wo die Geschichte enden muss. Hach, es ist eine ewige Schmach. Aber
jetzt hat ja dieser verwitterte, alte Verseraspler von seinem
wolkenumwogten Hochsitz aus eine neue Prognose
gestartet. Es soll regnen kommen. Ja, wer das glaubt! Man hat
hierzulande ja nicht mal einen anständigen Sonnen- geschweige denn
einen
Regenschirm.
Ho, ho ho.
Ein Tritt in den
Allerwertesten, Zeit ist's ja!
Unverschämt und beleidigend für die ganze Aristokratie,
was diese
ideenlosen Spuckstrauben uns wieder auftischen! Ja, ist ja schon klar,
dass die nie zum Aufräumen kommen, wenn sie ihre Zeit mit solchen
Kinkerlitzchen verplämpern. Da baut Harry, dieser Amateurbeseler, ein
Motorrad, bei dem schon von Weitem zu erkennen ist, dass die Räder so
nicht mal eine verhungerte Halbdrehung schaffen können. Ja, Hauptsache,
der, der später draufhockt, macht ein Gesicht, als wär der Teufel
hinter ihm her. Dieser Wolf im Schafspelz ist vielleicht eine ganz gute
Besetzung für einen neidischen Domestiken, aber er ist verdammt heikel.
Als er so im gugelländischen Eichenlaub rumrutscht, hört er gar nicht
mehr auf, sich zu beschweren, dass seine weisse Weste nun total
verfuselt sei mit diesem Zeug, was die da im Wald herumliegen lassen.
Und es piekse auch noch, ha ha. Den stellen wir nächstes Jahr mal zum
Laub rechen an. Dann kann er seine jungfräuliche Pelzjacke gleich an
den Nagel hängen. Mir ist aufgefallen, dass sie in ihrer pietätlosen
Selbstbelobhudelung einfach die Hunde, die in dem Stück vorkommen,
wegradiert haben. Dabei hat Gugellandia eine Riesenmenge an herrenlosen
Bastarden. Wird Zeit, dass ich die mal all denen auf die Fersen hetze,
die hier meinen, das Sagen zu haben. Habt ihr gesehen, worauf
man
die altersschwache Katzenband angesiedelt hat? Der Tisch steht nicht
nur auf zwei Beinen sondern auch noch auf Steinen. Ich habe
höchstpersönlich beobachtet, wie sie darauf die Sau rausgelassen haben.
Ein unglaubliches Wunder, dass niemand verletzt wurde. Dass Katzen
extrem wasserscheu sind, ist ja allgemein bekannt, aber für
Dreharbeiten könnten die sich doch etwas Besseres einfallen lassen, als
wogende Wiesland niederzufetzen. Und dann diese geklonte Gans, ha, ha,
ich kann nicht mehr, das ist ja Majestätsbeleidigung! Das sage ich euch
gleich, wenn die anfangen sollten, auch mich zu klonen, dann werfe ich
den Bettel hin und verlange doppelt so viel Torte. Aber loben muss ich
einen Teil der Schau. Seit der Guido von Ottilio einen Tritt in den
Bürzel bekam, hat dieser schäbige Koch bei mir wieder ein paar Steine
im Brett. Seht ihr, ich kann doch auch ganz nett sein.
Alles für die Katz
Da haben es sich wieder ein paar von diesen
muffigen
Spassklössen einfach gemacht. Weil sie unfähig sind, ein Motorrad mit
Seitenwagen zu bauen, ziehen sie den Stoff einfach dermassen in die
Länge, damit sie bis nächste Woche so ein Ding irgendwie auftreiben
können. Wenn das so weiter geht, wird meine Schmerzensgeldrechnung
ziemlich hoch werden. Dann wird unsere Geduld auch wieder ausgiebig für
Entschuldigungen vom Wetterbrutzler missbraucht und von Grünling's
Pseudogeschwafel strapaziert, nur weil der Guido in seiner verlöcherten
Buchstabenkiste, was offenbar sein Hirn ist, keine gescheiten Wörter
mehr findet. Aber man schont uns ja auch sonst nicht. Da kommt sogar
der verkalkte Zwillingsbruder von Ottilio aus der Versenkung und darf
den greisen Advokat spielen, der kaum die
Treppe hochkommt. Ist doch überhaupt nicht lustig! Und wenn man diese
Dolly Dama noch länger auf ihrem Sofa anschauen muss, kriegt man ja
sogar als Jungheimer Altersbeschwerden. Ganz unpassend ist auch immer
dieses Wischiwaschi zu Beginn einer Geschichte. Mit Besen, die
dreckiger sind, als das, was sie kehren müssten, fuchtelt man uns vor
der Nase rum, als wäre ihnen Fleiss und Ordnung in die Wiege gelegt.
Ja, früher gab es dafür noch Schulnoten, aber in diesem verlausten
Staat, sind sie ja schon auf ihren Grünspan stolz. Die sollten ihre
oxidierten Ansichten lieber etwas aktualisieren und mehr Putzfrauen als
Wetterfrösche und Köche anschaffen. Ja, man hat es
schwer in diesem Lande. Die nehmen die Fastenzeit etwas zu wörtlich,
nicht mal Tee in den Tassen, und statt ordentlich Torte gab's nur
Sprühsahne. Das war übrigens nie und nimmer ein Schlafmittel, was
Giuseppe da in die Fressnäpfe gemischt hat. Irgendein skandalöser
Magenbitter war's, ich habe es genau gesehen. Aber mir ist es nur
recht, wenn diese nervtötende Katzenmusik aufhört. Diese Wundermiezen
können ja nicht mal Klaviertakte von Flöten-Noten unterscheiden.