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Kritiker: Oktober 2024
Wissen hingeschmissen
Also, ich muss nun wirklich einmal Klartext
einräumen. Halloween spricht nämlich eine deutliche Sprache.
Die
haben ja wieder mal alles in die Tasche gesteckt, diese faulen
Schildbürger. Falsche Papierschlangen und Suppenfritzgesichter im
Nebel, hä? Mit Nullkommagarnichts warten sie auf und machen daraus ein
grandioses Fest. Wenn es nicht geregnet hätte, wären sie noch völlig
flach rausgekommen. Aber dann so tun, als hätten sie die Sonnenstrahlen
persönlich eingeladen und den Schönwetterguru beflügelt, nein, mit so
viel Flohimperdinenz und Affengrössenwahn kann nur Gugellandia dienen.
Man kann ja für das Wetter nichts, aber sich dann noch damit brüsten,
dass es da ist, fällt bei mir unter die Falschmünzertradition. Es
schiffte ausnahmslos den ganzen Oktober, aber siehe da, in den News
scheint immer die Sonne. Die Küche liegt am Boden, aber siehe da,
Ottilio und Loredana haben immer etwas zum Servieren. Das Gras ist
schon fast meterhoch, vom vielen Regen, aber siehe da, die Blümchen
tanzen im Sonnenschein, dass es eine Skandalseite wert ist. Ich möchte
ja nicht wissen, wieviel sie dem Wettergott bezahlt haben, damit sie
ihre Seite ordentlich sonnenbeschienen bespassen können, hmpf, Aber ich
weiss ja aus zufälliger Quelle, dass Miezi und die Ratte irgendwie
miteinander verwandt sind, aber trotzdem die eine zittert und die
andere deswegen bibbert und hallo, am Schluss sind es nur zwei Paar
leere Stiefel in einem regengefüllten ebensolchen. Italien lässt
grüssen.
Giftgrün,
schnappsgrün!
Mehr fällt ihnen zu dem Thema wohl nicht mehr ein. Eine
wacklige Spinne, ein paar Ziegen und ein Skelett im Schlafanzug.
Na danke, da gruselt es mich ja vor lauter Nichtgruseln. Hoffen wir
mal, dass der gugelländische Halloween wenigstens ein bisschen nebliger
anmutet als diese frischfröhliche Missmut mit Heiligenschein und
Nebelschleier. Da trollen ja noch eher verkleidete Weihnachtsengel
anstelle grusliger Gespenster einher.
Und wenn die in der ganzen Pilzvielfalt noch einen Essbaren finden,
sollen sie ihn auch gleich wegwerfen, ich habe genug Totentrompeten
läuten hören, mich dürstet es nach Weinpilz. Aber die werfen ja wieder
lieber selber die Hände über dem Kopf zusammen, anstatt, dass sie mal
dem Koch eins über die Rübe braten, damit er nämlich das tut, wozu er
da ist. Ich
kann mir vorstellen, dass Grünling das Krokodil von der Miezi bezirzt
und mit zwei Schlappschwänzen aus dem Tal reitet, damit er sich beim
Kochen nicht die Pfoten dreckig machen muss. Aber diese kreuzdummen
Roträppler von Ruckzgaden haben natürlich die Rechnung mit dem Saufwirt
gemacht. Also ich möchte da nicht laut werden, aber fauch, da bleiben
wieder mal alle auf der Strecke, die es gut meinen. Ha, da bin ich aber
froh, dass ich den Chef kenne. Ich habe es euch gesagt, aber
wenn
der nämlich zu nächtlicher Stunde nur noch schwarz sieht, beginnt für
unsereins die goldene Stunde der Wahrheit. Ha ha, dann liegen nämlich
alle nur noch schlafend herum und niemand passt mehr auf andere Pfoten
auf. Naja, die drehen wir dann im Kreise bis alle wieder aufwachen.
Oder? Fällt jemandem etwas Besseres ein? Hi hi. Ich
möchte noch betonen, dass ich es nicht nötig habe, etwas abzustauben,
aber leider findet man immer wieder fremde Gabeln im Besteck. Alles nur
Halloween.
Das Supperhuhn
Na, das glaubt ja keiner. Was so ein ausgewachsenes
Huhn in
gugelländischen Gefilden zustande bringt. Sie geht mit einem Tiger auf
Pilz- und Rehjagd, prescht durch steindicke Mauern und verarscht uns
alle. Ja, tut bibernd und zitternd ängstlich, dabei müssten wir
schlottern vor
Furcht und Bammel, wenn sie einen nur schon auf dem Kieker hat. Aber
man wettert ja nicht über Freunde, schon gar nicht, wenn sie von Wetter
an der Ruhr kommen. Aber ich habs nun mal nicht so mit Hühnern. Sie
sind ausnahmslos doof und einfältig, lassen alles mit sich machen und
tanzen dir trotzdem auf der Nase herum. Sagen wir mal, ich werde nicht
schlau aus Hühnern. Deswegen fand ich es anfangs ganz gut von Frech,
dass er im Angesicht eines lebenden Geflügels immer ein bisschen die
Zähne blitzen liess. Aber dann, ich weiss nicht, ob es die
Regieanweisungen oder die bösen Geister waren, aber um Himmels Willen,
wer lässt denn einen Tiger mit einem leckeren Huhn lebend im Wald
herumspazieren?
Naja diese Cocacoladeckeli-Sammler, diese Füdlibürger von Gugellandia,
das ganze binsencoole Antipack von unreligiösen Schaumschlägern und
Binsenblümler mit Abzeichen, das kann mir mal. Wirklich, ich hab die
Schnauze völler als voll. Ich bräuchte mal wieder Huhn auf dem Tisch
und nicht in der Künstlergarderobe. Überhaupt sind Vögel, die mir alles
wegfressen ausnahmslos unsympathisch. Ich habe schon ziemlich lange
keine Torte mehr gesehen. Ist die Küche eigentlich schon in Hühnerhand?
Haben sie schon zugeschlagen? Oh ich armer Knabe, ich glaube, ich muss
vorübergehend mal meinen Speiseplan auf Huhn umstellen.
Mpf. mpf.
Einmal Hühnchen, aber
gebacken
Naja, wundern tut mich ja nichts mehr in diesem
Allesistmöglich-Staat,
aber dass sie neustens jetzt sogar das Wetter mitspielen lassen, ist
neu. Da können die Wolken kommen wie es ihnen passt, es spielt auch
gerade ins Drehbuch. Wenn diese schmalspurigen Wickelknaben mal
wenigstens so eines hätten, ha ha.
Aber die machen ja ihre Bibelistories nach den jeweiligen Piepmätzen
nach Belieben. Und wenn so ein Sumpfküken nicht mehr will, dann gibt es
einfach ein anderes Ende der Geschichte, so einfach ist das. Einmal
abgesehen davon, dass sie sich überhaupt nicht an den wahren Ablauf der
Story halten, sofern der dann überhaupt wahr wäre, so dichten sie
einfach weg und dazu, was ihnen gerade in den Kram kommt. Ich hätte es
wirklich sehr begrüsst und spannend erachtet, wenn die
Hauptdarstellerin einen Finger, in unserem Falle, mehr eine Kralle
eingebüst hätte um ihre Brüder zu retten. Aber diese kleine
Fichtelwanze vom Hühnerstall meint ja, sie wäre ein Eichhörnchen. Und
was denkt ihr, man lässt sie einfach in diesem abstrusen Glauben
weiterwursteln. Ist ja egal, der Vater ist sowieso ein Geier und die
Brüder allesamt Papageien. Auch wenn
sie dann am Berg alles hinschmeisst und heulend heim will, findet man
noch eine Ausrede für die Geschichte. Und alles, wenn auch noch so
hinkelflix und arschlabbernix zusammen findet ja immer irgendwie ein
Ende. Naja, ich habe es nicht einfach in diesem Unmöglichstaat, aber
mir wäre es doch lieber, die Wuwatis würden nicht immer einfach
mitspielen. Und das Wetter ebenfalls. Dem Petrus sei's gegeigt.
Raben haben keine Gaben
Zeit wird es ja endlich, dass dieses olle Plappervolk
mal
Einkehr zeigt. Mir wird ja schon kotzübel, wenn sie zu dritt
einherkrächzen,
aber dann auch noch mit vierfacher Verstärkung herumzwirbeln, nein
danke, das wird
echt zuviel. Jetzt watschelt also der schwarze Klu-kluxsklan durch die
gugelländische Pampa
und verbreitet Schrecken und Fürchternis. Ojojoj, da wird mir ja ganz
anders um die Ohrwaschel. Soviel ich weiss, verstehen Raben vom Singen
etwa soviel wie Papageien, also ist es nicht schade um diese
Quatschvögel aus der Farbschublade. Ich frage mich sowieso, wie die
sich so schnell vermehrt haben. Anfangs war's doch mal nur einer.
Langsam aber wird die Luft immer voller mit diesem karnevalistischen
Flatterzeug. Recht geschieht ihnen, dass diese nun voll im Tintenfass
ersoffen sind und endlich einmal wissen, wie sich ein gewöhnlicher
Vogel fühlt. Aber den Hauptverantwortlichen sind ja die Märchen
ausgegangen, und da klammert man sich an jede Krähe, ha ha. Miezi und
Edi dichten schon an allem Möglichen herum, aber irgendwie finden sie
inzwischen das ganze Sammelsurium an Pappvögeln doch noch so cool, um
damit News zu starten. Mir persönlich erscheinen diese Flatterkrähen so
langweilig wie tödlich, und unausstehlich, sobald einer
versehentlich den Schnabel auftut. Aber sie können es eben nicht ohne.
Ja, klar, der Herbst sei schuld, dabei gäbe es jetzt sicher
mykologisches Keimgut im Walde zu finden. Aber die suchen ja lieber
schwarze Vögel hinter der Wäschehänge als Pilze im Wald.