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Kritiker: Mai 2022
Völlig witzlos
Habt ihr das gesehen? Das ist allerhöchster Ahnenfrevel
auf
niedrigstem Niveau, was die wieder bieten. Einen geschichtlichen Helden
mit Grünling zu besetzen, noch dazu, wo dieser doch angeblich so viel
zu tun hat, ist schlechthin unverantwortlich. Dieser verblendete
Blumentopftaucher hat ja nicht mal von seinen eigenen Pflanzen eine
Ahnung. Vergangenen Mittwoch hat ihm die neu angereiste Quendy
dermassen das Hirn vernebelt, dass er bei seiner Kornrade
dauernd von Konrade gesprochen hat. Zum Glück gibt es aufmerksame
Pflanzenkenner, die ihm den peinlichen Irrtum gesteckt haben. Aber mit
diesen wirkelwaddelnden Hohlköpfen ist das auf die Dauer einfach kein
Zustand. Und dann das ewige Geleier mit diesen fantasielosen Papageien,
die ihre Köpfe immer dann herhalten müssen, wenn die Blumenwiese lampt.
Und warum nehmen sie ausgerechnet einen braunen Hut für den Landvogt?
Ich sags ja, keine Leuchte in der Birne! Wenn die etwas Rotes auf die
Stange getan hätten, wäre wahrscheinlich die ganze Geschichte anders
gelaufen. Dass Peso leicht schweizerische Tendenzen hat, ist mir ja zur
Genüge bekannt, von wegen bünzlige Neutralität und so. Aber warum kommt
diesem verlausten Spinnenfresser in den Sinn, hier den Gessler zu
mimen? Jede Maus hätte das besser gespielt. Reiten kann er ja auch
nicht, dieser Holzkopfspiesser, drum ist er ja bei der Schlussnummer
auch noch vom Pferd gekippt. Aber das fanden alle lustig, weil der böse
Landvogt ja sowieso aus dem Hinterhalt abgeschossen wurde. Sehr
neutral! Und weil die Schangelina ihre Rolle noch etwas
ausdehnen
muss, rennt sie dem Gessler vors Pferd. Ja, in welchem Märchen sind wir
denn jetzt? Sie wollen das Image von Grünling retten? Ja, warum, denn,
um Himmels Willen? Sollen sie doch ihre unlogischen Bodenlosigkeiten
mixen womit sie wollen. Ruhig bleiben, Schnorbi, ich rege mich nicht
mehr auf, wenn die sich zu Witzfiguren degradieren.
Denn, ehrlich gesagt, sind sie ja auch nichts anderes.
Rette sich, wer kann.
Es wundert sich schon lange niemand mehr darüber, dass
der
Witzvogel aus der Buchstabenstube keine Schwanzfedern mehr hat. Das
liegt aber eigentlich nicht an eventuell wutschnaubenden Rätselfreunden
sondern eher an seiner Figur. Er kann sitzen wo er will, besser gesagt
eben nicht, wenn er losfliegt, macht er wie ein Albatros beim Landen
eine umwerfend lächerliche Figur. Aber was sich dieser Wörterwuselknabe
diesmal geleistet hat, ist ein winkelwelkes Trauerspiel. Poldi und Beni
konnten mit seinen ultrablöden Rätseln überhaupt nichts anfangen. Dann
hetzte er die zwei armen Bärchen mitten in der grössten Hitze durch die
Ginsterbüsche und später in den Spiegeleierwald, wo ein paar offenbar
sturzbetrunkene Affen wie reife Äpfel von den Ästen kippen. Und,
nochmals zum Mitschreiben. Wenn ein Wald Spiegeleierwald heisst, sollte
es dort wenigstens auch solche geben. Immer nur diese
launevernichtenden Falschmeldungen! Äzend, wie man früher sagte. Aber
das war ja noch zu wenig der gugelländischen Peinlichkeiten. Man lässt
auch noch den Edi mit seiner frisch erblühten alten Nase und seiner
Bammelliese rumrattern. Aber das war nur Show! Auch noch eine
miserable. In Wirklichkeit mussten sie alles zu Fuss gehen. Ja, wer mir
nicht glaubt, ist selber schuld. Das ist ein echter
Sklaventreiberstaat, ich sags ja immer. Ich habe keinen Dreck in den
Tümpel geschmissen, dass dieser so eine jauchige Farbe hat, ist nicht
mein Verdienst. Aber das ist typisch. Diese bequemen Lumpen versuchen
immer, irgendwem anderen die Schuld zu geben. Einmal sind's die Rehe,
dann die Wuwatis, oder sogar wieder Ausserirdische, die überall
Verwüstung machen, aber selber klopfen sie sich den Staub vom Pelz und
überlassen die Schweinerei der Witterung. Hatten die nicht mal einen
Bericht über den Frühlingsputz? Aha, langt ja, wenn man davon redet. In
Angriff nehmen kann man ihn ja dann im nächsten Winter? Diese
grundfaulen Lackensprenger, makelhafteten Tunichtgute machen nichts
hier, rein gar nichts.
Kulinarsünderhaufen
Tja, solche Leute, die nicht einmal wissen, wie man ein
Kochbuch
aufschlägt, sollte man nicht an den Herd lassen. Das
war wieder das typisch wöchentliche Fiasko. Machen ein Riesentamtam um
eine Pastete, die es gar nicht gibt, geschweige denn auf den Teller
kommt. Diese lausigen Schnorrgaukler machen sich mit fremden Federn
schmucke Stimmung, dabei gibt es wie immer nicht mal was Anständiges
zum Sonntagskaffee. Geht ja nicht, wenn man Ottilio aus der Küche wirft
und Edi in seinem rührseligen Eintopf rumplanschen lässt. Also mir
langts. Ich brauche die Nummer vom Pizzakurier. Diese windigen
Lumpenköche hocken ja mehrheitlich in der Wiese und studieren Kräuter,
während Grünling sich mit dergleichen vom Markt eindeckt, damit er
wieder was zu prahlen hat. Die laufen wirklich schon neben den Pfoten,
jeder bildet sich ein, er hat zwei Köpfe, einen privaten und einen für
aufs Foto. Ho, ho. Aber diese entflogene Gans mit ihrer
zusammengeflickten Brille ist ja
der Brüller! Während Edi seine blauen Haare und seinen Nasensocken
endlich loswird, verwandelt man diese Superente in eine graue Maus, war
das nötig? Und weil sie beim Spielen des Märchens so viele Fehler
gemacht haben, ändern sie, wie schon öfter, einfach die ganze
Geschichte. Ja, wo sind denn da die Prinzipien von diesen bekleckerten
Wischmoppimitaten? Das sind wirklich hydro-animalische Zustände hier.
Edi musste die ganze Woche mit dieser Nase rumlaufen. Die Haare hat er
zwar ab und zu in der Gegend rumgestreut, aber unter der Kochmütze von
Ottilio ist das nicht gross aufgefallen. Letzterer hat dann aber auch
schön geflucht, als der Herzog in seiner Küche wie ein kanibalistischer
Schmatz-Kingkong rumgefressen hat. Dort haben sie natürlich
anstelle eine gediegenen herzöglichen Speise zu kreieren, die
gefundenen Pilze verbraten. Schade, dass es keine giftigen waren. Ich
habe jetzt die gugelländischen Köche in der Speisekammer
eingeschlossen. Die kommen dort nicht raus, bis die Pastete auf dem
Tisch steht. Glaubt mir, ich bin überhaupt nicht kulinarisch
interessiert, aber, was die da für Firlefanz treiben, ist einfach die
Höhe.
Lange Nase gratis
Ja, toll, es kann uns ja nichts besseres passieren, als
dass
man die Küchenbelegschaft erneuert. Jetzt amtiert schon das
künstlerisch begabte Nilpferd als Kochikone. Und Edi, der Tolpatsch vom
Dienst, darf Gemüse herumschieben und fies dreinguckende
Kartoffelauswüchse abstechen. Mit liebevollem Tirteltam hätten sie im
Mai wahrscheinlich über das Ziel hinausgeschossen. Also lieber
Hexenküche mit Meerschweinchen. Dem Knauff, der dieses Märchen
verbrochen hat, müsste man eigentlich auch noch ein wenig Ohren
und die Nase lang ziehen. Es mutet nämlich schon sehr
wunderlich
an, dass die so an diesen Giftpflanzen herumstudieren. Ob Grünling wohl
im Bilde ist, was die da so unter dem Deckmantel der Kultur auf dem
gugelländischen Dreckteppich treiben? Ich muss mich ja auch nur
insofern beschweren, dass es wieder keine Torte gab, sondern nur dieses
italienische, kakaobestäubte Mascarponegeschludder. Ja, man ist
wirklich geplagt in diesem Staat, wo jeder die Hauptrolle spielen will,
aber die Zuschauer nur an die Pausenverpflegung denken. Sagen wir mal
so. Diese flatzflotten Flickenbuben haben zum Glück vom Originalmärchen
praktisch nichts mehr übrig
gelassen. Dafür sind alle grotzschlumpen Sockenanhänger jetzt
wahrscheinlich schuld, wenn lange Nasen
modern werden, ha ha ha. Ich habe aber gehört, dass es in der nächsten
Folge eine Pastete geben soll. Da muss ich doch mal meine Lauscher
einschalten. Man ist nämlich noch heute auf der Suche nach diesem
bestimmten Kräutlein. Wer allerdings mit seiner Nase zufrieden ist,
sollte die Pfoten davon lassen.
Euer euch jederzeit wohlgesonnene Schnorbert