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Kritiker: März 2020
Kriegsbeil her!
Da gibt man sein letztes Hemd, besser gesagt sein
schönes Pferd
gegen ein Lama, lässt sich erschiessen, verkehrt herum durch die Steppe
tragen und zum Dank wird man anstatt zur toten Kultfigur zum
lächerlichen Stehaufmännchen. Langsam habe ich es wirklich satt, wie
sie die besten Geschichten in ihrer schlampigen Art zerhäckseln und zur
Seifenoper machen. Gross ausrufen, jetzt würde dann gemartert und
skalpiert, und dann ist alles, was passiert, eine leicht derangierte
Operndiva mit Feder, die den Drehwurm hat und blind im Kreis
herumkurvt. Ein perrückter Edi, der krampfhaft versucht, ein
Witzchen zu machen, haufenweise Reiter ohne Rösser und dann
noch dieser ursprungslose, dahergelaufene Sprinter mit
seinem Leobein, der völlig unverdient zu Old Shatterhand wird.
Und
was macht er als
erstes? Er
lässt sich von Löwi und Flatter k.o. schlagen! Aber es waltet
inzwischen ja noch Schlimmeres im spriessenden Umkreis.
Grünling hat sich selber in die Lehrerliga katapultiert und fängt an,
mit malerischen Kunstwerken zuzuschlagen. Wahrscheinlich muss er den
Beruf wechseln, weil inzwischen jedes Kraut bei seinem Anblick schon
verdörrt.
Von Ottilio und seiner Sumpfhenne, ich meine, Schnappsdrossel, will
ich gar nicht anfangen, zu reden, die machen ja auch schon aus
jedem
Auflauf eine Schmierenkomödie. Und dass sich der weisse Plusterminister
herausnimmt, er wäre besser als ich beim Schnabelaufreissen, schiesst
ja wirklich den Ökovogel ab. Da kann ich nur sagen, Leute, Kriegsbeil
ausgraben und mal so richtig auf alles runtersausen lassen. Es gibt
dafür im Italienisch das richtige Wort: Ti spacco la faccia!
Nervtötend und absolut
nicht unterhaltsam!
Noch schlimmer kann es ja nicht werden. Jetzt kommt
nach der
sterbenslangweiligen Sportveranstaltung auch noch die ödeste
Siegerehrung, die man je gesehen hat. Wozu Mauli und Bauli mit ihren
Fresszetteln und einem grinsenden Nadelkissen herumrennen, wo man doch
wirklich attraktivere Leute
hätte, die den Job zehnmal besser machen würden. Man hat ja bei den
einzelnen Wettkämpfen überhaupt keinen Überblick gehabt, wer in Führung
liegt, also wundert es mich nicht, dass jetzt einige
Überraschungssieger auf dem Podest stehen, weil diese
Mauschelbrüder wieder mal ihre Pfoten drin haben. Ausserdem
habe
ich noch nie einen Hundertmeterlauf gesehen, wo sie so rasen, dass die
Zuschauer immer noch auf den Startpunkt glotzen, während die Sprinter
bereits im Ziel sind. Wahrscheinlich hat man ihnen Leuchtraketen
in den Pelz gesteckt, damit sie ihre faulen Haxen in Bewegung setzen.
Und dass man Hefe zumutet, sich mit den Supersprinterinnen zu messen,
ist gleich unverantwortlich wie Gugel bei den 100 Metern Herren starten
zu lassen. Nur blamabel und ganz und gar nicht unterhaltsam! Ach, und
dass der Poldi gewinnt, ist ungerecht, denn es war keine
Behindertenolympiade. Mit seinem falschen Bein hätte er gar nicht an
den Start dürfen! Das
nervtötende Geschnatter von Schangelina durch das Mikrofon hätten sie
sich auch sparen können, es hat nämlich kein Schwein zugehört. Die
haben jetzt nur noch Winnetou im Kopf, dabei weiss die Hälfte aller
Gugellandier nicht einmal, was ein Indianer ist. Aber Hauptsache, das
fette Nilpferd hat wieder einmal etwas zu basteln. Bleibt nur
zu
hoffen, dass sie dann in ihrem Saloon nicht auch noch im
Rauscheröckchen auftritt. Howgh.
Faule Ausrede
Immer, wenn diesen fantasielosen Faulpelzen nichts mehr
einfällt,
greifen sie auf Sport zurück. Sollen sich doch diese doofen
Gugellandiabewohner mit Hammer und Diskus den Meniskus ruinieren. Ist
doch wurscht, wenn ihnen die Ohren an der stechenden Frühlingssonne
verschmörzeln, ist ja zur Unterhaltung. Und dann diese tolle Idee,
einfach sämtliche Tiere, die nicht nach Bär riechen, zu diskriminieren
und von den Meisterschaften auszuschliessen! Eine Unverfrorenheit ohne
Gleichen, spuck, aber das kennt man ja inzwischen. Man wird ausgenutzt
und vorgeführt, alles auf Kosten der Zuschauer unter dem Motto, Sport
ist gesund. Also das sage ich gleich, mich kriegt niemand mehr dazu,
einen Marathonlauf durch diese piemontesische Einöde zu unternehmen,
lieber hocke ich mich in ein Erdloch und warte, bis die wieder mal
einen anständigen Einfall vorzuweisen haben. Das Allerschlimmste ist
nämlich, dass sie von all diesen Sportarten null Ahnung haben. Schon
beim Hammerwerfen machen sie sich lächerlich. Ein Sportgerät, bei dem
die Kette schwerer ist als die Kugel, ich zerreiss mich, ha ha ha. Kein
Wunder, musste niemand in Deckung. Auch von Diskuswurf haben diese
Banausen keine Ahnung und lassen extra die Gäste ran, damit sie sich
nicht selber blamieren müssen. Besonders vorbildlich ist ja auch das
Bad in den Hobelspänen, ein gutes Beispiel, wie man panierte Eisbären
herstellt. Möchte ja gerne wissen, mit welchen Argumenten man
meine Kritik wieder zu süssem Brei verarbeitet. Der klebt nämlich immer
noch auf der Theaterbühne, nicht mal die Putzfrau hat ihren Job gemacht
vor lauter Bärenolympiade. So geht es einen ganzen Sonntag
lang
durch diese gähnend langweiligen Wettkämpfe, bis sie merken, sie werden
bis am Abend noch nicht fertig. Das ist so was von unprofessionell.
Jeder Leichtathletikfan muss sich bei diesen Darbietungen eine Narkose
geben lassen, sonst steht das keiner durch.
Pietätloses Pack!
Diese diskrepanten Allesvernichter scheuen wieder mal
nichts.
Nur weil sie zu faul sind, ein Haus zu bauen, müssen intakte Möbel dran
glauben. Und jetzt, wo die erste Schublade schon mal hopps gegangen
ist, kann man ja gleich auch die nächste sinnlos
verschleudern.
Wie lange das Insektenhotel allerdings da stehen bleibt, kann ich schon
jetzt voraussagen. Nämlich nicht lange, ha ha ha. Aber der Gipfel an
Frechheit ist ja, einem armen, zugelaufenen Gürteltier gleich eine
lebensbedrohlichen Arbeit aufzuhalsen. Wenn sich nur keiner dieser
edlen Halsabschneider selber die Finger dreckig machen muss, ja holla!
Und jetzt haben sie doch endlich ihre Pferde, aber anstelle Winnetou
aufzuführen greifen sie wieder in die allerverschlammteste Mottenkiste
und holen die Geschichte vom ewigen Schluderbrei hervor.
Igitt
igitt, und das hätte auch noch essbar sein sollen? Das Märchen haben
sie ohnehin verfremdet, warum mussten sie dann der armen Mutter noch
tonnenweise diese Schlabbersosse über die Rübe giessen? Hat doch keiner
im Publikum lustig gefunden! Und nachher noch damit prahlen, dass die
Maus wieder sauber sei. Die hat ja vor Dreck gestrotzt und hätte
sowieso ein Bad nehmen müssen. Ich habe diesen disgustosen Griessbrei
natürlich nicht angefasst, bäh, wer weiss, was da alles auf dem Boden
herumgelegen hat. Als Alibi hat dann die Küche noch mit Extraportionen
gewinkt. Ja, danke, keinen Appetit auf sowas Grausliges, pfui Teufel.
Ausserdem diese Verschwendung! Damit hätten Tausende von obdachlosen
Plüschies satt werden können, stattdessen lässt man die Wuwatis kommen,
die offenbar auch einer Geschmacksverblödung anheim gefallen sind. Und
dann noch ein kleines Wörtchen zu unserer Umweltleuchte, diesem
latenten Kopflaternenanzünder, der meint er hätte einen dermassen
wichtigen Artikel geschrieben, dass man ihn deshalb aufgespürt hat und
wegen Terrorismus sucht. Ohoho, ich kann nicht mehr! Der ist genau
richtig bei den Teletubbies und könnte froh sein, wenn er selber eine
Antenne auf dem Federdeckel hätte, soll lieber Kinder hüten anstatt
grosse Reden schwingen, dieser grössenwahnsinnige
Krummschnabel.