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Mai 2017
Vierte Maiwoche - Glückliche Heimkehr
Immer gerade aus, hat Plemack gesagt, aber wo, zum Donner, ist am Mittelpunkt der Erde, in einem Dschungel mit unerklärlichem Wuchs, gerade aus? Sie finden es anfangs noch recht lustig, das Grünzeug ist fast wie zu Hause. "Meine Füsse tun mir weh, ich möchte ein Taxi." Myriel stellt sich unter einen Pilz und hofft, es käme mindestens ein mittelirdisches Verkehrsmittel zum Aufhüpfen vorbei. Aber nichts da. Pfurr tröstet seinen Schützling."Wir müssen nur gerade aus gehen, hat Plemack Mythium gesagt. Also komm, mein Küken!
Sie gehen eine Zeit lang gerade aus. "Ich frage mich ja schon, wie hier unten ohne Sonneneinstrahlung so viele Blumen wachsen können." Alle staunen, denn es hat wirklich eine Vielfalt an duftenden Pflanzen links und rechts von ihrem "Geradeausweglein". "Wahrscheinlich hat es ein Loch in der Erde, das geht bis zum Mittelpunkt und dort reflektiert es wieder als ob die Sonne schiene." "Ich denke, da hat Plemack die Flügel drin." "Seid ihr sicher, dass ihr am Mittelpunkt der Erde seid?" "Psssssssst. Hört ihr das?"
Ein merkwürdiges Schlürfen und unanständiges Schmatzen kommt von diesen wunderschönen Blumen aus. Sie schlubbern und schlabbern und geben die unpassendsten Töne von sich. "Wie ist das möglich? Bist du das?" Myriel setzt sich auf eine gelbe Schwertlilie und sonnt sich im Spiegel der Schönheit. Aber das Geblüm ist nicht gar so nett wie es aussieht. Es macht ganz langsam aber sicher seine Blütenblätter zu, als wäre es eine fleischfressende Pflanze.
Edi erkennt die Gefahr und ruft: Fasst keine Blumen an. Sie wollen nicht berührt werden und wehren sich mit allen Mitteln. Es ist aber schon zu spät. Myriel klebt zwischen zwei Blüten fest wie ein wehrloser Käfer. Schangelina muss ihre Nase mit Gewalt aus einer ähnlichen Blume ziehen. Ebenso erleidet Pfurr erhebliche Unannehmlichkeiten, weil er sich einem so wunderschönen Pflanzengeschöpf zu sehr genähert hat. "Wir werden euch noch zeigen, wer hier wem den Kopf abreisst!"
Beppa sitzt ganz verwirrt in ein paar Pfingstrosen. "Aber ich wollte euch doch nicht abreissen. Aus, lasst mich los.!" Inzwischen ist Edi von einer Horde Kletterrosen überfallen worden und versucht, sich rauszuschnorren. "Liebe Damen, ich habe es wirklich nicht nötig, euch zu stören, lasst mich einfach ziehen, ich werde nur Gutes über euch weiter verbreiten." Mit ein paar Kratzern darf er gehen. "Phuh, das war was, jetzt wird es aber eher öde, findet ihr nicht?" Der Mittelpunkt der Erde ist sehr abwechslungsreich.
Während sie so durch diese unbekannte Gegend watscheln, sieht jeder mal dies mal das, und so ist es nicht verwunderlich, dass plötzlich Abstände zwischen ihnen entstehen. Der Gänsemarsch hat sich aufgelöst. Geolg, zum Beispiel, ist an ein paar sensationellen Funden hängen geblieben. "OH, das ist ja der Hammer, das glaubt mir niemand, hey, Leute, guckt mal." Aber die anderen sind bereits weiter "gerade aus" gegangen.
Geolg ist ganz fasziniert, aber er ärgert sich natürlich darüber, dass er weder sein geologisches Supernotizbuch noch sein Sprottfrackzapfenzieherwerkzeug mitgenommen hat. "Dieser Felsen, oh, ich könnte dich küssen." Aber hoppla. "Hier wird nichts geküsst, wir sind die Gesteinsoberaufsichtspolizei und müssen Sie leider verhaften." Und Geolg wird kurzerhand eingelocht. So schnell kann es gehen, wenn man den falschen küsst.
Inzwischen ist auch Schangelina von einem magischen Duft angezogen worden. "Es riecht hier irgendwie nach Pfefferminzbonbons, Lebertran und schnupper, Eiscreme und Mondschein. Und was ist das? Es wird immer dunkler." Jetzt hat sich auch Schangelina hoffnungslos verirrt und gerät in einen Seitenkanal des Erdmittelpunkts. Zur genau dieser Zeit gibt es eine Explosion. Wer daran schuld ist, erfahren wir gleich. Zuerst gucken wir aber, wohin die Schangelina geschleudert wurde.
"Ach du meine Güte, wie schön! So was habe ich mir doch immer mal zwischendurch gewünscht! Schnee und Eis, soweit das Auge reicht." Aber Schangelina ist ganz allein in der Polarnacht unterwegs. Sie hat ja noch den Kaffee von Plemack im Gepäck, aber so ganz allein macht es ihr auch keinen Spass, Kaffee zu trinken. "Juhuh, ist da jemand? Hat jemand Lust auf ein Käffchen?"
Inzwischen klettern Edi und Beppa allein herum. Pfurr und seine Myriel haben sich auch irgendwo unterwegs verloren, und es gestaltet sich alles als eine einzige Suche. "Was hast du denn mit deiner Nase gemacht, Edi?" "Kmnx frr flschnt!" "Mach dir keine Sorgen, da kommt schon Plemack angeflogen, der wird uns sicher helfen." Tatsächlich kommt dieser ominöse mittelirdische Kaputzenvogel angeflattert und stellt ihnen die entsprechenden Fläschchen und Formeln auf. "Jetzt nur noch zusammenmischen und ihr könnt weiter wandern."
"Wieso soll ich dir glauben, vielleicht fliegen wir dann alle in die Luft?" Plemack grinst und sagt nur: "Das wäre doch nicht schlecht, die Anziehungskraft ist hierzulande extrem, die muss man durch kleinere Sprengungen lösen." Und los geht es. Beppa ist anfangs noch ganz mutig. "Vielleicht wachsen dann Orangenbäume oder wir fahren in einer Kürbiskutsche...." "Sei mal bisschen still, hörst du, es blubbert nicht nur, es wackelt auch die Umgebung."
"Du meinst, jetzt fällt uns dann gleich die Erde auf den Kopf?" "Ja, oder etwas anderes. Guck mal, da oben, ich sehe Myriel, sie kommt direkt auf uns runtergeknallt." Das Küken stürzt vom Zenit und breitet in letzter Sekunde die Flügel aus. "Das hat vielleicht geknallt, oh, ich war gerade so schön am Knabbern." "Weisst du denn auch, wo Pfurr ist? Er sucht dich nämlich überall."
Durch den Riesenknall hat sich im ganzen Erdinneren alles zum Tanzen aufgemacht. Kein Stein bleibt auf dem anderen, aber zu guter Letzt hält es doch noch, zum Glück. Und auch Pfurr kommt von oben angesegelt wie ein fliegendes Eichhörnchen, was er ja auch ist. Die Wiedersehensfreude dauert allerdings nicht sehr lange an. Edi sieht bereits ein unüberwindliches botanisches Hindernis vor sich wachsen.
"Ich weiss nicht, aber mir hat unterwegs ein Grashalm erzählt, dass sie Geolg ins Gefängnis gesteckt haben. Und da wir a. a. am . Mittelpunkt d. d. der Erde sind... muss das die Hölle sein." "Oh, der arme Geolg, wir müssen ihn retten." Aber manchmal reicht der gute Wille nicht aus. Sie sind alle selber am Mittelpunkt der Erde gefangen und können sich auch nicht befreien.
Und so tappen sie von einer Falle in die nächste. Auf dem so genannten "Geradeausweg" kommen sie in ein Gebiet, das von Klebepflanzen beherrscht wird. Genau wie am Anfang die schönen, aber unfreundlichen Blumen, haben auch diese botanischen Geschöpfe das Bedürfnis, sich an dich zu klammern, aber du darfst ihnen nicht weh tun. Wie macht man das, wenn sie dich erwürgen wollen? Zum Glück hat man ja Ritter Siebenaufeinenstreich und er knabbert sich mit seinem Rattengebiss durch all die klebrigen Feinde. "Also, weiter, Freunde!"
Edi ist auf der Zielgeraden. Ein Held bleibt eben ein Held. Schön, denn es vertrauen ihm inzwischen auch alle. Sie müssen nun den unterirdischen See überqueren. Plemack hat gesagt, wenn sie das schaffen, werden sie wieder von der Erde angezogen und dann ausgespuckt. Sie freuen sich nicht gerade auf das Ausgespucktwerden aber der See erscheint anfangs noch ganz friedlich. Ihr grosses Klettenblatt gleitet dahin wie ein Donauschlepper.
"Um Himmels Willen, guckt mal, da drüben. da kommen Monster ins Wasser!" Es ist eine Mithelewanzenschlange, die einen Kramolackiettenhung trifft. Das kann böse enden. Aber es wird noch schlimmer. Die Wellen schlagen schon in hohen Wogen an das Fluchtblatt von Edi, Pfurr, Beppa und Myriel. "Am besten wir gucken nicht hin und ziehen die Köpfe ein." Es blubbert, schluddert, wubbelt und brabbelt und dann....... quiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeek! ... ist plötzlich Ruhe.
"Wieviele waren wir, als wir auf das Blatt gehüpft sind?" "Vier!" "Und wieviele sind wir jetzt?" "Vier!" Das Hurrahgeschrei zieht sofort ein innerirdisches Gewitter an. Ganz extrem gefährlich! Unsere Helden merken dies auch gleich. "Achtung, das sind Kugelblitze!!" Tatsächlich zischen die sonnengoldenen Kugeln heran, als hätte sie der Teufel beim Bowlingspielen einfach mal so in die Luft geworfen. "Drück doch mal den EXIT-Knopf." Aber so einfach ist das nicht. Wer nicht jäten will, muss fühlen.
Der Kugelblitz ist zwar nicht besonders gross, aber immerhin gösser als dein Kopf. Und er kommt mit einer Riesengeschwindigkeit auf dich zugerast, als hätte er die genauen Koordinaten gespeichert, um dich zu treffen. Es bleibt aber immer noch ein Augenzwinkern und ein Lächeln, um ihn zu disorientieren, und wenn das alles nicht hilft, springt man eben ins kalte Wasser. Es ist aber diesmal nicht nötig, denn ein Sog erfasst das Blatt und schleudert es mit einer Urgewalt aus dem Mittelschlund der Erde hinauf, hinauf und hinauf....
"Oh, das kenne ich, das ist unser Mondgrundstück, schnupper, schnupper, lieb!" Auch Pfurr und seine Myriel sind auf dem Mond gelandet. Die Freude ist gross. Man ist ja hier quasi zu Hause. "Guckt mal, da vorne, was ist denn das? "Kai, der Hai, erbaut ein neues Dubai auf dem Mond, nicht gewusst?" "Wow, ich bin beeinduckt." "Aber wisst ihr, ich mache mir doch noch ein wenig Sorgen um Geolg, der ist noch immer am Mittelpunkt der Erde.!
Aber woher denn. Auch Geolg hat es bis zum Mond geschafft. Mann muss wahrscheinlich nur die Wutrakete, die bis an die Decke geht betreten und schon fliegt man bis rauf zum Mond. Während Gonni und Kai ihre Rauchkringel in die Nichtatmosphäre pusten, freut sich wenigstens einer. "Hey, Leute!" Edi ist ganz begeistert. "Von hier aus können wir ja den Lift nehmen!!"
Und wer diese tolle Mondverbindung kennt, fragt sich natürlich nicht, warum sie so schnell wieder nach Gugellandia kommen. "Ich muss euch was erzählen!" Edi ist ganz ausser Rand und Band. "Am Mittelpunkt der Erde sieht es fast so aus wie hier, aber die Pflanzen sind psycholetoratisch delokalisiert und auch....upps. Hört mir überhaupt jemand zu?"
"Warte Edi, wir sind gleich wieder zu Hause!"
Dritte Maiwoche - Reise zum Mittelpunkt der Erde
Es ist höchste Zeit, zum Pflanzen und Gärtnern, der Grünling hat viel Arbeit um die Ohren. Deswegen beruft er eine Hilfstruppe auf die Gartenfläche, um einmal ordentlich anzupacken. Man nähert sich einerseits hilfsbereit und fröhlich, andererseits meckerfreudig und kirtisierwillig. Ja, so sind sie eben, alle verschieden! Grünling, aber, ist froh um jede Pfote.
"Da müsste man Unkraut zupfen, dort die Sonnenblumen festbinden, die Erde überall lockern und die Bohnen anhäufeln." Der Grünling redet und redet. Die Arbeiter machen sich fröhlich ans Werk, aber schnell ist der Arbeitswille verpufft, denn es steht nicht einmal eine Belohnung in Aussicht. "Hör mal Loredana, angenommen ich helfe dir, was springt denn dabei für mich heraus?" "Du kommst aufs Titelblatt, wenn die Sonnenblumen gross geworden sind." Auch Geolg rümpft etwas die Nase. "Dieser Boden ist keine Augenweide."
Andere sind immer noch begeistert. "Guck mal, Thymi, dies ist ein Superkraut. Das kommt nicht auf den Komposthaufen." "Nicht? Dann fress' ich es gleich." Während Guido nach seiner Freitagsschlappe wieder lesen übt, sitzen die Papageien krakeelend auf den Bohnenstecken und schauen allen auf die Krallen. "Guckt mal, Edi hat bis jetzt noch kein einziges Unkraut gezupft, er lenkt nur alle ab mit seinen Termitenhügeln."
Grünling arbeitet auch nicht viel, denn er muss die Kontrollierarbeit machen. Im Laufe der Zeit jedoch, merkt er, was den Leuten Spass macht. Ein Loch graben, alle zusammen, das finden sie lustig. Und alle buddeln wie verrückt, dabei soll es nur ein mittelgrosses Loch für einen Strauch werden. "Schon gut, schon gut," Grünling hebt die Pfote der Behutsamkeit, "es reicht, es reicht, wir wollen ja nicht bis nach Australien durchgraben." Das hätte er vielleicht nicht sagen sollen, denn jetzt ist bei Edi der zündende Funke gesprungen.
"Na klar, Leute, das ist es. Wir graben ein Loch nach Australien. Wir müssen nur ein gutes Team sein und ein paar Hacken hier abzweigen. Wer macht mit?" Ausser Schangelina, Geolg, Pfurr und Beppa hat es noch so ein kleines hellgelbes Küken, das unentwegt hinter Pfurr nachtrippelt und offenbar auch nach Australien möchte. DieTruppe ist gefunden, jetzt holt man sich nur noch das richtige Grabwerkzeug und verschwindet rückwärts aus der Szene.
"Ich weiss einen Ort, da können wir ein Superloch graben, folgt mir einfach." Edi steuert siegessicher eine Stelle in Gugellandia an, wo es wirklich etwas merkwürdig aussieht. Als ob da ein Krater gewesen wäre oder schon einmal jemand versucht hat, hier, genau hier, ein Loch zu graben. "Ihr könnt loslegen. Am besten in der Mitte." "Hey Geolg, hast du auch deine Messinstrumente mit? Da reicht wahrscheinlich kein Zentimetermass mehr." Edi tut ein wenig überheblich, aber die andern sind froh, nicht mehr weiter jäten zu müssen, da ist ihnen eben alles recht.
"Hier, ich habe den ersten Spatenstich getan, jetzt könnt ihr graben." Und merkwürdigerweise hat keiner mehr irgendwelche faulen Ausreden, sonder pickelt, schaufelt und gräbt drauflos, denn Edi hat gesagt: "Wir machen nun eine Reise zum Mittelpunkt der Erde." "Bestimmt warten dort schon die Reporter" vermutet Schangelina und haut mit aller Kraft die Hacke in den Zementboden. Geolg freut sich auch: "Ich bin sicher, da gibt es ein Gestein, das ich noch nicht kenne."
"Wann kommt denn endlich dieser Mittelpunkt?" Schangelina beguckt sorgenvoll ihre Krallen. Geolg meint: "Ich bringe euch besseres Gerät, damit sind wir im Nu unten." Er schleppt ein grosses, eisernes Werkzeug herbei und das Graben geht nachher wirklich viel schneller. Sie buddeln fröhlich, denn sie haben ja ein Ziel vor Augen. Jeder natürlich ein anderes, denn den Mittelpunkt stellt sich eben jeder anders vor. "Ich gebe dann keine Autogramme und schmiere mir noch etwas Erde auf die Schnauze" freut sich Schangelina, aber im gleichen Augenblick kreischt sie los: "Da, da vorne, es hat mich etwas angeblitzt."
Alle legen ihr Werkzeug beiseite und gucken dort hin, wo etwas geblinzelt haben soll. Tatsächlich öffnet sich ein Spalt in der Erde. "Hast du die Wasserleitung getroffen, Pfurr?" Es hat hier weit und breit keine Wasserleitung, aber woher kommt plötzlich das Wasser? Und es kommt ziemlich schnell. Innert wenigen Sekunden ist es schon ein kleiner See. Edi freut sich irgendwie, aber der rasante Anstieg des Wassers macht ihm doch auch Angst, und sie beschliessen, erst mal ein wenig auf Abstand zu gehen und abzuwarten.
Das Wasser kommt immer spruddeliger und schneller. "Ich glaube, es ist besser, wir halten noch mehr Abstand!" Sogar Geolg entfernt sich etwas von dieser neu entstandenen Quelle, die immer blinzelt, als wolle sie dich einladen, hineinzuspringen, und mitzukommen, an den Mittelpunkt der Erde. Da es sehr schnell geht, sind sich alle nicht einig, als etwas Unvorhergesehenes geschieht.
Myriel hat zu tief in dieses Geblinzel hineingeschaut und ist regelrecht angezogen worden. "Hey, Myriel, ich hol dich raus, warte!" Pfurr ist ganz verzweifelt. Alle sind schockiert. Aber zum Überlegen, was zu tun ist, bleibt ihnen nun keine Zeit mehr. Der anfänglich friedliche Tümpel öffnet sich, und der Eingang zum Mittelpunkt der Erde ist frei. "Huiiiiiiiii, wir kommen. Teils unfreiwillig geht es nun auf die grosse, abenteuerliche Reise zum Mittelpunkt der Erde.
Es geht runter und runter. "Hört das denn nie mehr auf?" Und sie wirbeln und wirbeln, mal Kopf voran, mal Schnauze nach oben, immer wieder blitzt es zwischendurch und es geht endlos abwärts. "Piiiiiiep, piiiiiiiep" tönt es von irgendwo. Myriel ist an einem Astvorsprung hängen geblieben, aber da ja eine Luftröhre in diesem Strudel herrscht, flattert sie mutig los und folgt den andern. Endlich ist man unten angekommen. Alle wischen sich den Angstschweiss und die Wassertropfen aus dem Pelz. Jeder ist woanders gelandet.
"Hört mich denn niemand?" Schangelina hat es wegen ihres Gewichts am Tiefsten niedergeschleudert. Sie ist aber glücklich gelandet, nur ein wenig enttäuscht, dass keine Pressefotografen vor Ort sind. "Nicht mal Autogrammkarten haben sie vorbereitet!" Edi hockt etwas weiter oben und hört Geolg schimpfen. "Wie konnte ich nur so dumm sein - meine ganzen Messinstrumente habe ich oben vergessen." - "Geeeeeeooooolg!" "Oh das ist aber schön hier."
"Ich sitze mitten in einer geologisch ungeologischen Geologieformation, ihr könnt euch das nicht vorstellen, geolfantastisch, einfach geolfantastisch. "Seid ihr ok?" Edi ruft alle zusammen. "Ich bin hier, Edi, alles super, wo sind die andern?" Beppa hat sich zwischen ein paar Felstreppen eine sichere Position verschafft. "Seht ihr das Grüne da vorne? Das scheint ein unterirdischer Pfad zu sein."
"Herrlich, hier unten, findet ihr nicht?" Beppa tanzt über die mittelerdischen Wurzelausläufer wie eine Seiltänzerin. Auch Pfurr und seine Myriel haben sich wieder gefunden."Ich hatte solche Angst um dich...!" Edlich sind wieder alle beisammen, und nun will man gemeinsam dem Pfad folgen, der ganz eindeutig in eine Richtung führt.
Schangelina hat etwas entdeckt. "Oh, das ist sicher die Krawatte von einem Promijournalisten, ich kenne die Typen, die sind immer auffällig gekleidet." Neugierig nähert sie sich dem blauweissen, beweglichen Etwas. "Das ist aber ein sehr ungezogener Reporter. So wie der schmatzt und schlürft, aber wahrscheinlich ist dort oben ein Empfang, da werde ich mal....uuuuuuuuuuuuuuuups. Bitte nicht küssen!" Schangelina ist gerade von einem Pleosocken gepackt worden, und auch den anderen ergeht es nicht besser.
"Myriel, du musst immer nahe bei mir bleiben, huch, wer bist denn du? Hast du meine Myriel gesehen?" Antworten gibt es keine, nur Pleosocken überall. Aus jeder Ecke kriecht wider so ein blauweiss karriertes Monster mit - tatsächlich dem Maul auf dem Rücken, die Zunge rundherum um den ganzen Körper und da muss man aufpassen, auch auf den eigenen. Aber man hat ja keine Angst vor Socken, auch wenn sie Pleosocken heissen. Man hat einfach keine Zeit, sich über diese merkwürdige Rasse Gedanken zu machen, denn sie sind einfach überall.
Beppa ist im Grunde gut im Wegrennen, aber diesmal ist sie dem Pleosocken auf die Zunge gestiegen und der wehrt sich mit dem ganzen Körper. Es ist dramatisch. Auch Geolg, - als er das über ihm liegende Felsmassiv in Augenschein nimmt, kommt doch so ein Pleosock von unten und er kann gerade noch seine Hose halten und dem Tier auf das Schlabbermaul treten. Die Myriel aber scheint verloren. Sie hat sich zu sehr von der Truppe entfernt.
Aber so ist es auf der Erde. Immer im richtigen Moment kommt die Rettung. "Pleosocken, hierher, alle, Plesi, Plasi, sofort aufhören, das sind Tiere aus Gugellandia. Es sind meine Gäste!" Es hat sich ein komischer Vogel mit einer Riesenbrille und einem spitzen Hut eingefunden, und alle Pleosocken verschwinden sofort. "Kommt nur her, ich bin Plemack Mytium, und ich zeige euch mein Laboratorium."
Hier sind alle Mittel, die man braucht, um die Erde im Gleichgewicht zu halten. Wie ihr wisst, seid ihr jetzt am Mittelpunkt der Erde, und die Erde ist nur ein Ball in der Luft." Die Schangelina hat die Nase schon zu vorderst "Meister, kann ich ein Autogramm von ihnen haben?" Während "Plemack Mytium" seine Autogramme schreibt, guckt sich Edi in dem riesengrossen Laboratorium etwas um. "Wow, das geht ja bis in das tiefste Erdinnere! Guck mal hier, ein Kabel." Edi vermisst ein wenig die technisch Begeisterten, die er oben auf der Welt in Grünling's Acker zurückgelassen hat.
"So, und jetzt kriegt jeder noch sein Pülverchen auf den Weg. Du, Pfurr bekommst dieses Gelbe. Das ist dafür da, dass du Myriel nicht verlierst. - Psst. Es ist nur Mais, das fressen alle Hühner gern." Schangelina nimmt sich eine Portion frisch gemahlenen Bohnenkaffee mit auf den Weg. Geolg will nichts von dem Anis-Zuckergemisch wissen, aber die Ameisen, von denen wird ihn eine irgendwohin führen. So sind nun alle gut gerüstet für das grosse Abenteuer am Mittelpunkt der Erde.
Kommst du auch mit? Dann finde dich pünktlich ein. Nächsten Dienstag, genau hier!!!
Zweite Maiwoche - Samenbomben
Auf höherer Ebene, nämlich auf dem Dach des Backhäuschens, unterhalten sich Grünling und Peso in gedämpftem Ton, als würden sie über eine geheime Sache diskutieren. Edi hat als Tom Sawyer einiges gelernt und belauscht die Zwei. Als er aber hört, dass sie über irgendwelche Bomben reden, gibt er sich zu erkennen und schreitet ein. "Was wollt ihr machen, Bomben?" "Ja, Edi, wir erklären es gleich auch den anderen. Wir machen Samenbomben! Das wird ein Riesenspass!"
Während viele Tiere noch nicht wissen, was Bomben bedeuten, sind ihnen jedoch Samen ein Begriff. Harry kommt angehüpft und verteilt kleine Tütchen. "Die in Rosa sind für die Mädchen. Wir suchen einfach Samen zusammen, die wir dann in die Bomben stecken. Und die Bomben wiederum verstecken wir so, dass sie heimlich wachsen können und zwar an einem Ort, wo sich dann alle wundern, wie sie dahin gekommen sind." Edi hat den Sinn verstanden und sammelt fleissig die Samen seiner Lieblingsblume.
Grünling steht natürlich mit Atten"tat" und Kraft zu Seite. Es kann ja nichts wirklich kriegerisch Böses sein, so ein paar Samenbomben herumzuwerfen. "Natürlich dürfen wir sie nicht in fremde Gärten schmeissen, das wäre Hausfriedensbruch." "Wer möchte noch Sonnenblumen? Die müssen in jeder Bombe drinnen sein, stellt euch mal vor, wenn die wirklich keimt und wächst..."
Frech will seine Bombe mit Maiskörnern vollstopfen. "Bist du da nicht ein wenig zu zuversichtlich? Eine Bombe wird doch kein Maisfeld. Die Körner werden alle von den Vögeln gepickt." Inzwischen flattern Ahuii, Amanda und Cirillo auf den Kardosamen herum. "Wann ziehst du dir eigentlich endlich deinen Huckleberry Finn- Hut aus, Cirillo?" "Hast du nicht gewusst? Hüte sind total in. Die Loredana hat ihren auch noch auf und Edi kriegt sogar ein neues Zitronenpressehütchen, heisst es."
Während alle noch fröhlich am Sammeln von Sämchen und hoffnungsvollem Keimgut sind, überlegen alle im Geheimen, wo und was sie wachsen lassen möchten. Zum Teil sind es recht utopische Wünsche, aber es macht Spass und alle sind fleissig bei der Sucharbeit. Jeder hat sein Säcklein mit Samen gefüllt, jetzt geht es gleich ans Bauen. Aber Moment, es muss zuerst noch ein Foto her zur Identifizierung. Wer weiss, welche Samenaufsichtsbehörde später alles überprüfen will. Da geht man doch lieber auf Nummer Sicher und lässt Knipps, den Hoffotografen kommen.
"Stoop, Laura frisst ihre Samenknabbertüte, das geht nicht! Grünling, du schaust auf Edi und der guckt auch nicht in die Kamera. Juhuuuuh, hier ist das Vögelchen." Es ist gar nicht einfach, so ein Gruppenbild aufzunehmen bei einer so nervösen Truppe, die nichts anderes im Kopf hat, als nun Bomben zu bauen. Samenbomben. Grünling macht sich in seine Gärten auf und fängt an, Erde zu sammeln. Das ist nämlich die Basis für eine Samenbombe. Aber sie muss zuerst noch gesiebt werden.
Ein eifriges Schaffen beginnt. Die einen sieben Grünlings Ackerboden, die anderen besorgen die Tonerdemischung, die auch überall auf dem Land zu ergraben ist. "Kann ich schon mal eine Bombe machen?" Beppa kann es nicht erwarten. "Ach, ich stelle es mir so schön vor. Ich werfe die Bombe in eine Seitenstrasse von der Stadt und dort, wo sie runterkommt, blitzt es - und nachher steht dort mein Haselnussstrauch." Alle sind ganz fasziniert von ihrer Idee und basteln fleissig an ihren Bomben.
Schnorbert kommt zwischendurch mal und schnuppert an den lässig geformten Bällchen herum. "Was ist denn da überhaupt drin, darf sich so was überhaupt Bombe nennen?" "Na klar", sagt Harry, "wenn es regnet, wird die Erde nass, und das Keimgut spriesst. Es wächst dort, wo die Bombe hingeflogen ist, zum Beispiel in einen dunklen Schacht, in dem es feucht ist. Und flugs, wächst aus dem Gully eine Sonnenblume, na?" Alle sind begeistert am Brauen und Bauen.
Bald geht das Material aus und man braucht neues. Loredana hat die beste Mischung und macht Bomben am Laufmeter. Hefe sorgt für eine Sonnenblume in jedem Knödel und was sie sonst noch alles so reinbacken, kann man ja dann spätestens in einem Monat sehen, wenn sie ihre Bomben überhaupt irgendwo hinwerfen können.
Jetzt müssen die Bomben aber zuerst noch eine Weile trocknen, damit sie schön kompakt sind. In der Zwischenzeit kann man ja schon mal einen Schlachtplan machen. Irgendwie haben aber die Wurzelwackeltiere von dem Unternehmen Wind bekommen und sabotieren ungeniert die Bombenproduktion. "Geht sofort von unseren Samen runter, sonst geschieht was." Schnorbert setzt sich mutig für Gugellandia ein und sogar auf ein Wurzelwackeltier drauf. "Natülich bekommen die Wuwati's nicht direkt Angst vor Schnorbert, aber als dann Peso mit den Bombenaufsichtsbehörden droht, ziehen sie Leine und verschwinden. Bald geht es los.
Für die, die es noch nicht wissen: Loredana hat vor einiger Zeit mit einer Orange die
Zitronenpresse zerdrückt
. Das Oberteil der Presse war aber Edi's Hut, den er immer zum Pokerspielen anzieht, manchmal auch am Geburtstag. Und der war jetzt hin und hinüber. Die neue Presse gefällt Edi überhaupt nicht, denn die ist elektrisch und nur für die Küche. "Wir kaufen dir einen Neuen, versprochen." tröstet ihn Loredana, denn sie ist ja schuld an Edi's Hutverlust.
Und dann ist der Tag da. Gemeinsam fahren alle nach Acqui Terme, um ihre Bomben in der Stadt anzubringen. Aber oh weh. Die Stadt ist wunderbar gepflegt und bedarf nicht der kleinsten gärtnerischen Verschönerung. Edi geht mit Tante Loredana vorerst einmal auf den hiesigen Markt, um Edi's neues Zitronenpresshütchen zu kaufen. Aber es hat nur fette Orangenpressen überall. "Die Violette ist doch hübsch, oder guck mal, die Blaue..!" Edi haut es nicht um.
Von einem nahen Baum hört man Ahuii, Amanda und Cirillo krächzen und lachen. "Kommt schon endlich, ihr krummen Safthüter, Zitronenhuthabwoller, es geht los, wir werfen gleich unsere Bomben." Edi lässt sich von Loredana überzeugen. "Wir malen dann deinen Hut später so an, wie du möchtest und kaufen einfach noch eine Presse mehr. Inzwischen hat Laura ein paar Kekse erstanden. "Das sind die besten Bomben, glaubt mir!"
Vom Brunnen aus hört man schon die Stimme von Hefe. Sie steht dort mit ihrem Eierkarton und spricht zur versammelten gugelländischen Bombenwerftruppe. "Bitte, kommt alle her. Wir machen jetzt unsere Samenbombenaktion, Peso hat das Wort, bitte tut, was er sagt, sonst haben wir später Ärger mit der Polizei oder den Infrastrukturbehörden." Niemand hat Hefe gehört. Der Springbrunnen ist zu laut und die Küchlein zu lecker.
"Wir sind alle hier in diese Stadt gekommen," fängt Peso an, "weil wir gedacht haben, in einer Stadt wären unsere Samenbomben am wirkungsvollsten. Aber wir haben vergessen, dass es aktive Gärtner in dieser Stadt gibt und unsere Samenbomben vom Rasenmäher erfasst werden könnten. Wir müssen uns eine Stelle suchen, wo niemand mäht und niemand vorbeikommt." "Aber dann hat es ja auch keinen Sinn." Einen kurzen Moment lassen alle die Köpfe hängen, doch dann ist der Widerspruchsgeist erwacht. "Denen zeigen wir noch, was man anpflanzt, auf geht es, Guerillias, wir bombardieren!"
Und sie legen los. Jeder platziert seine Bombe nach Wissen und Gewissen. Einerseits so, dass das enthaltene Blümchen eine Chance hat, anderseits, dass es den einfallslosen Gärtnern eins auswischt und sonst immerhin noch von einem Tierchen im Umkreis als Nahrung dienen könnte und für die ganze Welt eine Freude ist, wenn es klappt.
"Also, wenn hier der Rasenmäher durchfährt, dann hat er Tannzapfen im Motor, ha ha, da kommt keiner hin, mein Bömbchen." Festa freut sich. Harry und Laura haben unter einem Busch eine schöne, erdige Stelle für ihre Bombe gefunden. "Da hat es schon was." Laura hofft auf einen verlorenen Schokoriegel." Aber es ist nur das Papier davon. "Ist doch gut, wenn sie hier das Papier nicht gefunden haben, finden sie auch unsere Bombe nicht."
Es gehen viele Leute vorbei. Die gugelländischen Tiere tun alle, als wären sie nur zufällig hier und hätten überhaupt nichts im Sinn. Alle tun ganz gleichgültig, wenn jemand kommt. "Wir fallen überhaupt nicht auf, hast du gesehen?" Als aber Amanda und Peso ihre Bomben im Rosenbeet verstecken, fährt plötzlich ein Auto mitten auf den Platz des Geschehens. "Jetzt ist es passiert, jetzt werden wir verhaftet!" Einen Moment lang halten alle die Luft an und verstecken ihre Bomben hinter dem Rücken.
Aber es geht alles gut, und sie können die letzten paar Bomben noch platzieren. Pfurr ist besonders pingelig. "In meinem hat es doch einen Kürbiskern, was ist, wenn der über die Strasse wächst, dann bin ich schuld an allen Unfällen." "Ja, lieber Pfurr, das geht natürlich nicht, aber es wäre doch auch schön, wenn so ein Kernchen eine Chance gegen eine Strasse hätte, meinst du nicht?"
Als es Zeit wird, an die Heimreise zu denken, haben alle ihre Bomben abgeworfen, nur Frech hadert noch mit seiner. "Wieso bist du so geizig mit einem Maiskörnchen." Als sie an die Geleise kommen, macht Frech von sich reden. "Ihr habt es nicht verstanden, mein Maiskörnchen könnte alles sein. Ich werfe es jetzt unter den Zug." Und er setzt sich in seiner "ich habe ja gar nichts gemacht"-Pose hin, und alle warten eigentlich nur daruf, dass der ganze Bahnhof in die Luft fliegt.
Natürlich fliegt nichts in die Luft ausser Edi's Löwenzahnsämchen, denen wir an dieser Stelle viel Glück wünschen und auch den ganzen Inhalten der Samenbomben, die für uns den Kopf hinhalten. Man darf gespannt sein, was in einem Monat in dieser gepflegten Stadt so zusätzlich gewachsen ist.
1. Maiwoche - Schluss mit Mississippi
Schon zu Beginn der Geschichte von Tom Sawyer und Huckleberry Finn haben sie in Gugellandia über nichts anderes als den Mississippidampfer geredet. Aber so etwas bauen kann natürlich nur Harry. In der letzten Folge ist es endlich so weit und er baut die Einzelteile vor Publikum zusammen. "Er fährt garantiert, ich brauche nur noch ein paar Passagiere zum Üben." Auch andere Wasserfahrzeuge kommen ins Spiel. Zum Beispiel das "Ruderboot". "Da setze ich mich nicht rein, das ist ja geleimt, vielleicht bleibt man da sogar noch kleben." Pfurr ist etwas pingelig.
"Also Frauen," Hefe erklärt den Damen ihre Rollen. "Wenn Tom, Huck und Joe Harper verschwunden sind, müsst ihr so viel weinen und Verzweiflung verbreiten, wie ihr könnt. Wir denken nämlich, die drei sind ertrunken, dabei machen sie sich nur ein schönes Piratenleben auf der Insel drüben und freuen sich, dass wir ihnen nachtrauern." "Dieser Schuft, dem werde ich..." Nein, du musst weinen, kapiert, schluchzen, dass sich die Balken biegen. "Na schön."
Endlich geht es los. Edi und Pfurr haben Probleme. Tom (Edi) hat mit der Becky schon den ersten Streit und Joe (Pfurr) wird von seiner Mutter für etwas beschuldigt, das er gar nicht getan hat. Kurz, beide sind fertig mit der Welt und suchen noch einen dritten um abzuhauen, für immer Piraten zu werden, und nie nie mehr zurückzukehren. "Huck Finn, der kommt sicher mit." Und sie gehen zu Huckleberry. Der weiss sogar wo es ein Ruderboot für ihre Abreise hat. "Es hat zwar ein Leck, aber bis zur Jackson Insel müssten wir es schaffen."
So türmen sie bei Nacht und Nebel (schönstem Sonnenschein) und paddeln über den Mississippi, bis das Boot langsam anfängt, zu sinken. "Das hat ja wirklich ein Loch, verflixt, was machen wir jetzt?" "Na, was wohl, schwimmen!" Sie rudern so nahe an die Jackson Insel heran, wie sie können, dann gibt es langsam keine Hoffnung mehr, dass sie das Land trockenen Fusses erreichen. "Wir sind doch Piraten, das müssen wir können, also Männer, wenn das Schiff seitlich mit dem Kiel kippt, schnell über Bord und bis zur Insel schwimmen. Nehmt die Schätze mit." Und gleich ist es auch soweit.
Die Holzrinde liegt schon ganz schief im Wasser und Edi's Piratengruppe auch. "Wir müssen unbedingt das Ufer erreichen, ich Käptn Tom Sawyer, du Rächer der Südsee und...du...scheeeeelll, wir saufen ab." Mit immerhin nur nassen Füssen retten sie sich auf die gelobte Insel um ihr lustig fröhlich, aber auch brutal schlimmes Piratendasein zu leben. "Wir entern jeden Tag zehn Schiffe und machen alles kalt, um die Beute zu kriegen, verstanden?" "Ja, Käptn Tom." Eine Zeit lang gefällt es ihnen auf der Insel.
Zu Hause aber sind alle betrübt, denn man hat am Ufer des Mississippi das gekenterte Boot gefunden und der Verdacht, dass die Jungs damit losgerudert sind, liegt auf der Hand. "Sie sind ertrunken, oh jammer." Das Herzeleid ist riesengross. Diese frechen Buben haben das gar nicht verdient. Tante Polly, Joe Harpers Mutter (Hefe) und Schangelina (Witwe Douglas will Huckleberry adoptieren) weinen sich die Augen aus. Es ist echt dramatisch. Sogar Becky ist ihrem Tom nicht mehr böse und vergiesst "bitterliche" Tränen.
Als die Ausreisser merken, dass man den Mississippi nach ihren Leichen absucht, kommen sie ein wenig ins Grübeln. "Eigentlich ist das Piratenleben etwas langweilig ohne Schiff." "Ja, und Beute haben wir auch noch keine gemacht, nicht mal eine Prise!" Tom fühlt sich für seine Freunde verantwortlich und schwimmt des Nachts über den Mississippi rüber, um zu Hause die Situation auszuspionieren. Als er zurückkommt im Morgengrauen ist das Staunen gross. "Sie denken wirklich wir sind tot und suchen nicht länger nach uns. Wir sind jetzt frei, Leute. Frei, frei frei!"
Die Piraten haben jedoch allmählich keine Lust mehr, frei und Piraten zu sein. Das Heimweh ist plötzlich grösser als der Wunsch nach Gold und Schätzen. "Na gut, schwimmen wir eben nach Hause. Sie sind jetzt alle in der Kirche und beten für unsere Geister. Da können wir ihnen einen lustigen Schreck einjagen. Also gehen wir." Tom ist einverstanden und alle schwimmen über den Mississippi rüber nach Hause, und triefend nass kommen sie durch das Kirchentor. Alle erschrecken sich natürlich, aber wie man sieht, sind diese dummen Mütter einfach nur noch froh ihre Ertrunkenen wieder in die Arme schliessen zu können.
Tom und Huck sind gerade noch rechtzeitig wieder in der Stadt angekommen, denn Muff Potter soll demnächst gehängt werden. Sie haben sich zwar noch auf dem Friedhof geschworen, dass sie niemandem etwas über die Geschichte erzählen wollen, aber dass wegen ihrem Schwur ein Unschuldiger am Galgen baumeln soll, können sie dann doch fast nicht mit ihrem Gewissen verantworten. Ängstlich schaut man der Gerichtsverhandlung entgegen. Der Richter Thatcher (Grünling mit Sockenperücke) eröffnet die Verhandlung. Muff Potter (Prof.Dr.Zeig) wird mit Handschellen hereingeführt.
"Liebe Leute, ihr seht hier den Angeklagten, Muff Potter, der den Mord begangen haben soll, auf dem Tisch sein Messer und seine Whiskyflasche. Die Beweise sind erdrückend und er hat den Mord ja auch schon gestanden, aber wir wollen doch noch den Verteidiger hören." Alle sind ganz gespannt, und vor allem Tom hält es fast nicht mehr aus. "Was meinst du, Huck, sollen wir es sagen?" "Auf keinen Fall, ich mag ja Potter, aber guck mal, da sitzt auch der rote Gonny, der murkst uns glatt ab, wenn wir es sagen."
Der Verteidiger hat nicht viel zu Muff's Unschuld vorzubringen, als dass er eben besoffen gewesen sei. "Aber Muff kann doch keiner Fliege etwas zu Leide tun." wendet jemand aus dem Publikum ein. Alles spricht gegen ihn. Dann macht aber Tom einen Schritt nach vorn und sagt. "Herr Richter, ich weiss, dass Muff unschuldig ist, denn ich habe alles gesehen." Als das mit der Katze erzählt wird, lacht der ganze Gerichtssaal und Grünling - äh, Richter Thatcher, muss einmal kräftig mit dem Undjetztistruhehammer auf den Tisch hauen. "Erzähl weiter, Tom." Und jetzt kommt es: "Es war der rote Gonny, er hat Muffs Messer genommen und zugestochen!"
Alle drehen sich nach dem roten Gonny, der noch bis vor zwei Sekunden gelassen auf seinem Platz gesessen hat. Nun ist plötzlich Panik in seinen Augen, und wie von der Tarantel gestochen springt er auf und gleich durch das nahe liegende Fenster ins Freie. Allen wird nun klar, dass Tom die Wahrheit sagt. Der arme Muff wurde zu Unrecht verdächtigt. (Naja, eine kleine Strafe wird er ja wegen Trunkenheit an der Grabschaufel ja doch kriegen....)
Der rote Gonny ist ab durch die Mitte. "Den erwischen wir schon noch." lacht der Richter und lässt erst einmal den Gerichtstobi kommen, um Zeig die Handschellen abzunehmen. Alle freuen sich riesig, dass der beinah Gehängte nun fröhlich den Gerichtssaal verlassen darf. "Ich habe es immer gewusst, Muff ist eine ehrliche Haut. Das war wirklich ritterlich von Tom und Huck, schliesslich müssen sie sich ja nun vor der Rache vom roten Gonny fürchten." Tom und Huck sind wieder das Gesprächsthema. Den roten Gonny findet man nicht.
Man denkt sogar schon fast nicht mehr daran, dass es den roten Gonny überhaupt gibt. Es gab früher in dieser Gegend viele krumme Hunde, auch Piraten, die haben überall ihre Schätze versteckt. "Der Schatz vom alten Humpiguns muss hier irgendwo vergraben sein. Wetten, dass wir ihn finden? Komm Huck, nimm die Hacke, und wir suchen einmal bei dem zusammenkrachenden Lorbeerhaus, dort spukt es nämlich jede Nacht." "Nee, Tom, dann komme ich nicht." "Huck, sei kein Feigling, es spukt ja auch nur in der Nacht, nicht am Tag. Und jetzt ist Tag, kommst du?"
Huckleberry geht mit seinem Freund Tom zu dem alten, baufälligen Haus, wo sie den Schatz vom alten Humpiguns vermuten. Aber es scheint nur etwas verlassen. "Vielleicht sollten wir im oberen Stock mit Suchen anfangen. Meinst du die Leiter hält?" Sie klettern eine brüchige Holzleiter hinauf. Oben hat es nur Stroh und sonst nichts. "Au, weiha, Huck, ich sehe Tiersilhouetten, die sich in unsere Richtung bewegen." "Du meinst, es kommt wer? Die Hütte ist nicht verlassen?" "Oh, nein, Huck, das ist... das ist der rote Gonny - mit - ach herjeh, mit dem gestreiften Frechy. Schnell, verstecken!"
Tom und Huck verstecken sich im Stroh, während die zwei Banditen im Anmarsch sind. "Was die hier wohl suchen?" flüstert Huck. "Wahrscheinlich ist es ihr Versteck. Sei jetzt still Huck, sie sind gleich vor der Tür." Man hört auch schon die rauchige Stimme vom roten Gonny. "Jetzt holen wir meine Kröten und verschwinden, aber vorher rechne ich noch mit einigen Stadtbewohnern ab, hä hä, das kannst du mir glauben, Frechy." "Ich glaube dir alles, Gonny." Tom und Huck, unter dem Stroh, schlottern vor Angst.
"Wo hast du deine Kröten denn versteckt, Gonny" "Da musst du... oh, hier liegt ja Buddelwerkzeug herum, hoffentlich hat niemand meine Kröten gefunden." Frechy fängt an, mit den blossen Pfoten zu scharren und findet das Geld vom roten Gonny sofort. "Du, darunter ist aber noch etwas anderes, sieht aus wie eine Schatzkiste." - "Du spinnst, eine was?" - "Tatsächlich, mach schon auf du lahme Kralle, ich will wissen, was drin ist."Gonny schubst Frechy unsanft zur Seite und sieht selber nach, ob man die Schatztruhe öffnen kann.
"Das ist sicher der Schatz vom alten Humpiguns, und ich habe ihn gefunden. Gröööhl, nein, halt, das Buddelwerkzeug, das hier herumliegt. Schnüff, ich glaube, da oben auf dem Heuboden ist wer. Guck mal nach Frechy, ich möchte auf Nummer Sicher gehen." "Ja, klar Gonny, ich guck mal, ob jemand da oben ist." Tom und Huck halten die Puste an. Frechy klettert entschlossen die Leitersprossen hoch und sie können oben unter dem Stroh schon seinen Tigeratem spüren.
Aber gerade als Frechy die letzte Sprosse erreicht hat, gibt das morsche Holz nach und der Tiger fällt mit lautem Gefluche die Leiter hinunter. "Ich denke, es ist niemand oben, sonst wäre die Leiter schon vorher gebrochen." "Lieber schnell verschwinden, wir vergraben den Schatz wo anders, das ist sicherer, und dann gehen wir in die Stadt und rechnen mit all diesen Verrätern ab." "Genau so machen wir es, Gonny, ha, jetzt sind wir reich."
Gonny und Frechy schleppen den Schatz vom alten Humpiguns von dannen. Tom und Huck machen sich nun zünftig Luft. Huck ist froh, dass sie ihn und Tom nicht entdeckt haben. "Das war ja ganz schön knapp," seufzt er. "Ja, diese schiefen Halunken, hast du gesehen, unseren Schatz haben sie abgeschleppt. Das war u n s e r Schatz, wir waren zuerst und schon so nahe dran.verflixt." "Ja, Tom, das war Pech." "Nein, den holen wir uns wieder, wir müssen nur den roten Gonny im Auge behalten. Bei wem will er sich wohl rächen, was meinst du?""Bei uns?"
Der Schatz ist zwar nicht vergessen, aber es gibt für Tom ein neues Abenteuer. Er hat sich mit Becky wieder versöhnt und die ganze Schulklasse macht eines schönen Tages einen Ausflug zu den berühmen Humpiguns-Höhlen. Der Lehrer ist sehr darauf bedacht, dass seine Schäfchen alle genaustens abgezählt in die Höhle hineingehen und natürlich später auch wieder herauskommen. Er verteilt Fackeln an jedes Schulkind. "Die müssen wir uns wieder denken, wie den Zwetschgenkuchen, ich weiss." frotzelt Edi und ist schon in der Höhle drin, als er merkt, dass sich Becky nicht alleine traut.
Er lässt alle Schüler vorbeiziehen und wartet geduldig bis Becky, das schüchterne Miezekätzchen endlich in die Höhle kommt. Auch die anderen sind nun drin und folgen den Anweisungen des Lehrers: "Dass mir auch ja niemand in die Seitengänge geht. Das ist hier wie ein Labyrinth und man kann sich verirren. Also nur geradeaus, hinter mir und keine Seitengänge, verstanden?" Alle watscheln brav hinter dem Lehrer her. Nur Tom zieht Becky in einen kleinen Seitengang. "Komm, wir gucken mal hier lang, ist doch viel romantischer ohne die anderen."
Es dauert gar nicht lange, bis sie merken, dass sie sich verirrt haben. Auch wenn die Fackeln nicht ausgehen können, weil sie ja imaginär sind, ein wenig bang wird es nun beiden trotzdem. "Du Tom, ich kann die anderen gar nicht mehr hören. Haben wir uns verirrt?" "Kein Problem, Becky, ich finde den Ausgang, ist überhaupt keine Sache, schluck." "Tom? Jetzt lügst du, du weisst auch nicht, wo der Ausgang ist, oh ich fürchte mich, du bist schrecklich!" "Weisst du was, du wartest hier auf mich, ich probiere ein paar Gänge aus und komme immer wieder zurück zu dir. Willst du das machen Becky, für uns, dann finden wir auch wieder nach Hause." Becky schluchzt, aber sie nickt.
Eine ganze Nacht müssen Tom und Becky in der Höhle bleiben. Es gibt Fledermäuse und schrecklich knirschende Geräusche, aber das Schlimmste ist immer, wenn Tom wieder in einem Gang verschwindet und Becky allein zurücklässt. Auf einer dieser Erkundungstouren bekommt auch Edi einen gehörigen Schreck. Er blickt hinunter auf eine Art Grotte, es hat sogar einen Tümpel darin, und daneben erkennt er: den roten Gonny mit der Schatzkiste. Es beruhigt ihn fast ein wenig, dass noch jemand anderer hier in der Höhle ist, und er kehrt schnell zurück zu Becky. Vielleicht können sie dem Gonny folgen und so den Ausgang finden. Aber er sagt ihr natürlich nichts von dem Banditen und dem Schatz.
Jetzt findet Tom plötzlich die Becky nicht mehr, dafür sieht er einen merkwürdigen Lichtstrahl in die Höhle scheinen. Der Ausgang. Schnell zurück zu Becky. "Ich habe einen zweiten Ausgang aus der Höhle entdeckt, Becky, es ist nicht weit, wir müssen nicht einmal mehr hinaufgehen, es ist gleich da vorne." "Oh Tom, das wäre schön." Mit letzter Kraft befreien sich die Zwei und in der ganzen Stadt läuten wieder einmal die Glocken. Tom ist der Held. Aber der rennt natürlich sofort zu Huck. "Huck, der rote Gonny ist in der Höhle, und er hat unseren Schatz."
Während das Städtchen noch die Rückkehr von Tom und Becky feiert, ist Tom schon mit Huckleberry wieder in der Höhle. "Diesen Eingang kenne nur ich. Aber den roten Gonny habe ich hier in der Nähe mit dem Schatz gesehen." "Und was ist, wenn der rote Gonny nun kommt und auch den Schatz holen will?" "Der kommt nicht mehr, aber das erkläre ich dir ein ander Mal, komm, nur schnell raus hier!" Den Schatz nehmen sie natürlich mit.
Edi und Cirillo kommen fröhlich aus der Höhle und Cirillo sagt: "Hast du eigentlich was mit der Becky, äh ich meine Miezi?" "Quatsch, oder bist du etwa Huckleberry? Aber es hat doch Spass gemacht, in eine andere Haut zu schlüpfen, oder nicht?" "Mir gefällt es ganz gut in meiner." "Jetzt gehen wir erstmal zu Tante Polly, ich meine, Tante Loredana und lassen uns Zwetschgenkuchen backen." "Yeaaaaaaaah!"
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