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Juni 2018
Dschungelbuch 2. Teil
Nanu, was ist passiert? Balou und Mogli sind doch gerade noch in aller Gemütlichkeit den Fluss hinuntergetrieben, da ist Balou plötzlich leichter und zieht ohne Mogli den Fluss entlang. "Was machst du? Jetzt ist Bananenzeit, wir wollen ein kleines Picknick machen, Mogli?" Aber der Kleine ist wie vom Erdboden verschwunden. Balou kann noch so viele Kunststücke machen, er ist weg. Aber sein Freund der Panther ist schon zur Stelle. "Wir werden ihn finden. Ich glaube, es war ein Affe, der ihn entführt hat, und ich weiss auch warum."
"Swong" und "Swing" und "Swumm" fliegt er durch die Äste. Mogli wird von einem Ast zum andern geworfen und wieder aufgefangen, denn, dass er etwas Wichtiges ist, hat er nun auch gemerkt. "Wo gehen wir denn hin?" Der Affe kreischt und wirbelt ihn zehn Meter hoch in die Luft, und als er ihn wieder fängt, sagt er: "Zu König Louie natürlich, was dachtest du denn?" "Und wer ist King Louie? Autsch, lass mich endlich runter!" Sie sind bei einer verfallenen Ruinenstadt angekommen. Der Affe lässt Mogli endlich runter. Die anderen Affen umkreisen ihn neugierig.
"Der König will dich sprechen, Bleichgesicht, ha ha ha, schwupp, Banane gefällig?" Die Affen sind nicht gerade sanft und schubbsen, stubbsen und werfen mit Bananen und auch deren Schalen in der Gegend herum, dass Mogli dauern den Kopf einziehen muss. "Warum will mich denn der König sprechen?" Jetzt lachen alle Affen und stimmen ein lustiges Lied an, zu dem sie kreischen und quietschen und auf den Bäumen herumturnen wie .... Affen eben. Balou und Baghira haben nun auch den verlassenen Tempel von Affenkönig Louie erreicht.
Mogli hat keine Angst und stellt sich allen trotzig in den Weg. Es ist immer noch besser, als aus dem Dschungel raus zu den Menschen gehen zu müssen. König Louie wartet schon ungeduldig. Er will Mogli nämlich ein Geheimnis entlocken, das nur die Menschen kennen. Kurz bevor es zum König geht, kommt ein kleiner Affe zu ihm und sagt: "Du musst dem König nur sagen, wie man Feuer macht, dann wirst du reich belohnt werden." "Aber ich habe doch keine Ahnung, wie man Feuer macht. "Klar weisst du das, du bist doch ein Menschenjunge!"
Sie führen ihn nun durch ein Tor der Ruine zum Affenkönig. "Na endlich!" ruft dieser. Mogli fühlt sich, als werde er vor Gericht gestellt, obwohl er ja gar nicht wissen kann, wie das ist. Es herrscht ein ohrenbetäubendes Kreischen und Lachen rundherum, es fällt ihm das Herz in die rote Hose, und er möchte lieber davonrennen, als vor den Affenkönig treten. Irgendwie liegt Unheil in der Luft. Draussen vor den bewachten Steinmauern des Affentempels sind nun auch Balou und Baghira eingetroffen. Aber an den Wachen kommen sie nicht vorbei.
"Wir brauchen eine VERKLEIDUNG!" findet Baghira. "Dann können wir in den Tempel hinein und den König ablenken. Sobald er auf etwas anderes als Mogli achtet, können wir den Jungen entführen, genau so, wie es vorher die Affen mit uns gemacht haben." "Gute Idee, aber warum schmückst du mich mit Blättern?" "Weil du nun als Affenfräulein da hineingehen wirst. Du legst einfach einen Tanz aufs Parkett, so dass dem Louie die Banane aus der Hand und die Krone vom Kopf fällt, und dann sehen wir weiter. Also rein mit dir, Hübsche... ha ha!" Der Affenkönig versucht gerade, Mogli mit Hilfe von Bananen zum Reden zu bringen.
Balou springt ein wenig im Gebälk der Ruine herum, aber das reicht nicht. Singen wäre schlecht wegen der Bärenstimme, also pfeift er ein wenig und steppt sich etwas in Stimmung, einen Affenkönig zu bezirzen. Dem Louie steht schon das Maul offen und er schwingt sich mit einem Satz neben die verführerische Bananenpflanze. "Wo kommst du denn so plötzlich her?" säuselt er und schnuppert bedrohlich nahe an Balou rum, so dass dieser blitzartig seine Füsse bewegt und sein Baströckchen hüpfen lässt.
Der Affenkönig nimmt diese wunderschöne Tänzerin an der Hand und zusammen legen sie eine kesse Sohle über das Dach des Affentempels, der ja so wie so schon am Zusammenbrechen ist. Die Steine scheppern, die Affen kreischen, und je mehr der Affenkönig seine Tänzerin im Kreis wirbelt, desto mehr verliert sie etwas an Substanz. Zwischendurch sagt Balou mal zu Mogli im Vorbeihüpfen: "Gehschon mal zu Baghira, ich komme auch gleich."Bei jeder Drehung flattert wieder eines der Blätter in die Tanzwinde. Anfangs findet das der Affenkönig noch ganz lustig, aber als dann das letzte Blatt zu Boden segelt, fällt auch ihm eines vom Gesicht.
"Oh, ich muss mich wohl etwas auffrischen." murmelt Balou und schaut, dass er das Weite findet. Der ganze Affenpalast wackelt wie ein Steinpudding, es bröckelt das Gebälk, und alle Affen kreischen böse und sind nun hinter den Dreien her, die schnellstens versuchen, im Urwald zu verschwinden. Balou, Baghira und Mogli. Aber kaum dem Affenterror entkommen, sind sie schon wieder im Augenscheinwerferlicht von Schirrkan, dem Tiger, der es ja auch auf Mogli abgesehen hat.
Mogli hat irgendwie schon nach kurzem Weg wieder einen falschen eingeschlagen. Während seine Freunde noch nicht einmal merken, dass er nicht mehr da ist, tappst er durch den Dschungel und denkt über die Affen nach. "Es könnten gute Freunde sein, aber nicht alle auf einmal..ha ha, nicht wahr Balou? Baghira? Aus einem nahen Gebüsch hört man Schirrkan, den Tiger, grinsend knurren. Knurrgrinsen, wenn das euch etwas sagt. Balou und Baghira fackeln diesmal aber nicht lange und alarmieren die Dschungelpatrouille. "Du musst sofort deine Leute zusamentrompeten und auf die Suche nach Mogli gehen."
Der Kolonell von der ELEFANTENKOMPANIE ist schon nach wenigen Momenten mit seiner Truppe unterwegs. Sie suchen den ganzen äusseren Bereich des Dschungels ab. Hier wurde Mogli auch zuletzt gesehen. Und während sie nun also so eins zwei - eins zwei - durch die Steppe donnern, dass der Boden erzittert, steht Mogli bereits hinter dem letzten kleinen Elefanten und schliesst sich fröhlich an. "Links zwei drei, links ..wo soll's denn hingehen, Vordermann?"
Elefanten sind so wunderschön gross, dass man sich in ihrer Gegenwart vor Tigern ziemlich sicher fühlt. Aber dieser hier bringt einfach allen das Fürchten bei. Schirrkan will Mogli töten. Er hat schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, deshalb hat er den kleinen Bären auf seinen Speisezettel gesetzt. Bären? Ach ja, wir spielen ja nur ein Stück, also keine Angst, wir sind ja in Gugellandia..... Aber nun Hacken zusammen - uuuuund kehrt! Der Elefantenoberst hat Schirrkan in einem Gebüsch entdeckt und lässt die ganze Truppe sofort "Kehrt" machen. Was das bedeutet?
Jeder dreht sich um seine eigene Achse und schaut nachher seinem Hintermann auf den Rüssel. "Du musst auch Kehrt machen!" Naja, es ist wie beim Tanzen, einige drehen sich ein paarmal zuviel oder zu wenig, aber schliesslich stimmt die Richtung.
Und wer befindet sich nun zu vorderst an dem ganzen Zug? Links, zwei drei vier, links, zwei drei vier. Die Geier spähen schon von den Bäumen herunter und der Tiger wedelt mit dem Schwanz. "Na, das wird ein Leichtes, wenn erst mal diese Dickhäuter verschwunden sind." Mogli verabschiedet sich von seinem neuen Freun Knipps und rennt so schnell er kann wieder in den Dschungel. Dort ist man ja wenigstens genau so sicher wie unsicher.
"Was soll ich nur tun? Der eine will mich fressen, die anderen wollen mich in das Menschendorf bringen. Ich bin überflüssig, keiner will mich haben ausser die Affen, die etwas von mir erwarten, das ich nicht kann, oh ich armer Wurm." Mogli lässt den Kopf hängen. Das ist genau das Richtige für die scheinheiligen Tröster, die nun von allen Seiten kommen. Aber der Tiger muss sich noch etwas gedulden, zuerst kommt noch einmal die RIESENPYTHON-Schlange mit dem Namen Kaa, die heute auch noch kein Frühstück gehabt hat.
Mogli geht gesenkten Kopfes einfach Schritt um Schritt voran durch diesen mittlerweile ziemlich unfreundlichen Dschungel. "Hey, Kleizzzer, da biszzzzzt du ja wieder! Möchtest du ezzzz dir ein wenig bei mir gemüzzzzlich machen?" "Ach, ohne Balou ist es so wie so nirgendwo gemütlich." Mogli ist ziemlich verärgert, und merkt gar nicht, wie ihn die Schlange mit der Schwanzspitze bereits eingeringelt hat. "Du musst nur schön ausatmen, dann wird es dir gleich rundherum viel wärmer." Mogli wird tatsächlich wärmer, und je mehr die Schlange zudrückt, auch etwas leerer im Gedankenraum. "Kannst du mich nicht noch etwas hypnotisieren, Kaa?"
Aber als die Schlange ihr Hypnotisierlied anstimmt, wird Schirrkan angleockt. "Aha, du benutzt auch immer noch die selbe Masche. Gib das Menschenkind sofort frei, sonst beiss ich dich in den Schwanz!" Alle Tiere im Dschungel fürchten Schirrkan, weil er unberechenbar ist und noch eine Rechnung offen hat. "Ja, jaaaaa, moment mal, hupps, ich habe gar nichts, ich ruhe hier nur etwas aus." "Ich rieche aber Menschenfleisch, gib ihn sofort her oder ich mache Gurkensalat aus dir."
Schirrkan meint es ernst. Er krallt sich in die Schlange, und als sie ihn beissen will, schlägt er ihr noch einmal ein paar Krallen aufs Maul, so, dass es ihr die Zunge gerade zurück in den Gaumen schlägt und sie nachher mit Schluckauf davon huppst. Endlich ist man diese Plage los. So denkt auch Mogli, der nun ganz alleine weiterstapft und, ohne zu wollen, immer näher an das Menschendorf herankommt. Am Ende des Dschungels wartet aber nicht nur der offene Himmel, Geier und Schirrkan, sondern auch Mogli's Freunde auf sein Auftauchen.
Man befindet sich also schon am Rande des Dschungels. Über allem ein wolkenblauer Himmel, aber im Hintergrund ist ein Gewitter im Anzug. Schirrkan sucht sich Deckung im nahen Dickicht, und nicht unweit davon positionieren sich Balou und Baghira im Gestrüpp. Auf einem Ast sitzen vier Geier und langweilen sich. "Hast du nicht gesagt, es kommt heute noch was?" "Ja, klar, es kommt immer was!" "Ja, und was?" "Weiss ich doch nicht." "Wieso weisst du das nicht, wenn du doch weisst, dass es kommt?" "Weil es noch nicht gekommen ist, du Dummkopf!." "Aha, ich glaube, da kommt es." Den Geiern fallen fast die Augen aus dem Kopf.
"Oh, das ist ein kleines Menschlein, der Arme, sieht ziemlich verlassen aus." " Soll ich schon mal Gabel und Messer holen?" "Warte noch, ich glaube wir müssen uns um die Zubereitung keine Gedanken mehr machen, im Hintergrund lauert schon....!" Die Geier sind einerseits entzückt, dass endlich was los ist, andererseits sind sie auch besorgt, warum auch immer. "Komm, kümmern wir uns doch ein wenig um den armen Wurm." "Haha, Wurm ist gut!"
"Oh, ihr seid aber lustige Vögel, ihr bringt mich mit euerem Gesang richtig zum Lachen." Geier singen bekanntlich nicht besonders schön, aber heute geben sie sich richtig Mühe, um Mogli zu gefallen. Und dieser krächzt gleich fröhlich mit. Es ist doch schön, überall immer wieder Freunde zu finden. Und das Lied, das sie singen hat Höhen und Tiefen, es ist als würden sie hoch oben fliegen und dann unten wieder landen, und dann noch weiter unten und... das war vielleicht zu weit unten, denn es singt noch jemand mit. "Na, hat euch meine Einlage gefallen, ha ha?" brummt Schirrkan, als wäre er ein guter Freund, der nur zum Mitsingen eingetroffen ist.
"Ich muss Mogli retten. Schirrkan ist schon bei ihm." Und dann überschlagen sich die Ereignisse, wie es in einem guten Film so üblich ist. Balou wirft sich auf den Tiger. "Bring dich in Sicherheit, Mogli" sagt er, und man hört, wie ihm die Pranke von Schirrkan in den Pelz saust. Es entsteht ein wilder Kampf. Einmal ist der Bär oben, dann hört man wieder nichts als das grauenhafte Gefauche eines Tigers. Einer stürzt sich auf den anderen. Und so geht das länger als einem lieb wäre. Immer wieder Fauchen und Pranken, schliesslich geht es um Mogli. "Hört doch auf, bitte, bitte!"
Mogli stehen die Tränen in den Augen. "Ihr sollt doch nicht wegen mir kämpfen, ich gehe ja freiwillig zu den Menschen, wenn ihr wollt, Baghira, sag ihnen doch, sie sollen aufhören!" Aber in dem ganzen Kampfesgetümmel weiss man nicht einmal mehr, wo man eigentlich ist. Anstelle eines starken Gewitters, landet nun nämlich Gonni auf dem Geierast und verkündet: "Macht einfach weiter, ich bringe nun den Blitz, nicht nervös werden, Schirrki, es geht ratzfatz." Aber Gugellandia ist nervös. Es müsste ein Gewitter kommen, aber stattdessen hockt Gonni auf dem Ast, das ist ja fast noch schlimmer!
Während Balou und Schirrkan bis aufs Blut miteinander kämpfen, trifft doch noch so ein gekonnter BLITZSCHLAG eine zufällig da liegende Keule, mit der unser Mogli den Tiger in die Flucht schlägt. "Jetzt weiss ich endlich, warum die alle das Feuer haben wollten. Wir haben gewonnen, hurrah, das Feuer hat uns geholfen!" Mogli legt seine Fackel beiseite und rennt zu Balou, doch, der liegt reglos im Dreck. Schirrkan hat natürlich, nachdem er seine angesengte Schwanzspitze in einer Pfütze gelöscht hat, das Weite gesucht. Aber leider steht Balou nicht mehr auf.
"Balou, Balou, steh' auf, der Tiger ist weg, und ich bin noch da. Bitte, bitte, Balou!" schluchz..."Steh auf, ich lauf auch nie mehr weg.. und ich gehe auch zu den Menschen, ich mache alles, was du willst, aber steh doch bitte bitte wieder auf." Mogli heult ganze Bäche, weil er denkt, es ist zu spät. Balou hätte für ihn sein Leben riskiert und gegen den Tiger verloren. Aber da zwinkert Balou mit einer Augenbraue und sagt: "Nicht doch, Mogli, mich kriegt doch keiner in die Pfanne, ho ho." Langsam, denn es schmerzen ihn schon noch etwas die zusammengeschlagenen Glieder, erhebt sich Balou, und sie stehen nun alle im Regen und weinen vor Freude, dass es sie alle noch gibt.
Mogli ist froh und glücklich, aber nun hat er plötzlich einen Gesang in den Ohren, den ihn mindestens zwei Meter über den Boden erhebt. Er sagt nur: "Wartet hier, meine Freunde, ich komme gleich wieder." Am Flussufer holt ein Mädchen aus der Menschensiedlung Wasser in einem Krug. Sie macht nichts anderes, als ein Brett hinunter zu spazieren, einen Krug mit Wasser zu füllen, sich einmal umdrehen, den vollen Krug auf den Kopf zu hieven und mit gesenkten Schultern davon zu trippeln. Dann schaut sie aber noch einmal zurück und fängt noch einmal an, zu singen.
Mogli ist sich ganz sicher. "Ich werde nur mal ganz kurz schauen, wie das Menschendorf so aussieht, ich bin gleich wieder zurück." Das glauben auch Baghira und Balou, die Mogli verständnisvoll nachblicken.
"Er wird schon wieder kommen, eines Tages."
Das war das Dschungelbuch auf gugelländische Art. Wir freuen uns schon auf den nächsten Film.
Dschungel Buch 1. Teil
"Los, Leute, seid ihr alle schon gestylt und ready, dass ihr performen könnt?" Alle schauen Guido gross an und wundern sich ausgiebig. "Seit wann bist du denn der Regisseur?" In Festa's Beauty-Salon geht es drunter und drüber, obwohl man noch gar nicht weiss, wer im nächsten Film die Hauptrolle spielt. Guido macht es spannend. "Also, es wird ein Zweiteiler, das sag ich jetzt schon, und es spielt ein Tiger mit." "Oh, bloss das nicht." Frech ist erstarrt. "Das habe ich einmal gemacht, da bekam ich eine Türe auf den Kopf, nein, Danke, mit mir nicht!"
"Und du, Harry, musst diesmal überhaupt kein Bühnenbild erarbeiten, wir spielen im gugelländischen Urwald. Der Film ist eine ziemliche Herausvorderung, denn es gibt ihn schon als Bestseller, er heisst
das Dschungelbuch
und ist für Renate."
Alle kennen das Dschungelbuch und wissen, dass da die Hauptperson ein kleiner Menschenjunge ist. Wer darf nun einen solchen spielen? Alle befinden sich in höchster Aufregung. Das Theaterkamel gibt Edi den Auftrag, sowohl nach einem Menschenjungen, wie auch nach Wölfen zu suchen.
Dann ist die Reihe an Miezi. Sie soll von den Mogli-Anwärtern den Richtigen aussuchen. "Also, ich weiss nicht, nachher hassen mich alle, wenn ich mich für einen entschieden habe..." Aber sie waltet dennoch ihres Amtes und schickt zuerst Akku nach Hause. "Tut mir Leid, Kleiner, deine Jugend in Ehren, aber ich glaube nicht, dass du den Anforderungen gewachsen bist, vielleicht nächstes Mal, ja, nicht böse sein." Und bei Geolg muss sie lachen. "Da stimmt immerhin die Farbe der Hose, hi hi hi." Dann kommen Brauni und ein Neuling. "Ene mene muh, und das bist du!"
Inzwischen hetzt Edi von einer Ecke Gugellandiens zur anderen. "Kennst du nicht noch ein paar Wölfe, die mitspielen könnten?" Wolfi ist tatsächlich in ganz Gugellandia der einzige Wolf. Aber zum Glück hat man ja immer einen Plan B für alle Fälle. Waschbären hat man zur Genüge, also sollen die die Aufzucht des Menschenkindes übernehmen. Man lässt die Regiefrage bereits schleifen und sucht nun im falschen Wolfsrudel die Näherin, welche die weltberühmte Hose für den Mogli nähen soll.
"Los, Hefe, steig auf, den Stoff habe ich da. Ich hoffe es reicht für eine Hose." Die FARBENWAHL ist heute nicht nur eines von Guido's Wörtern sondern ein echtes Problem für alle Beteiligten. "Ist der Panther nicht blau gewesen und der Mogli wäre doch schwarz viel echter..." So ist es eben. Dem Original darf man nicht zu viel Beachtung schenken, wenn man eine Neuversion plant. Da müssen alle durch. Wir machen es ja für Renate! Es geht los.
Irgendwo im indischen Dschungel ist der Panther Baghira unterwegs, als er ein komisches Geräusch vernimmt, das ihm absolut nicht gefällt. "Bäääääh, bäääääh." So machte kein Tier. Der Panther will sich schon abwenden, aber er hat ohnehin Durst und möchte an den Fluss. Und wieder "Bäääääh, bäääääh!" Als er genauer durch das Gebüsch späht, sieht er, dass ein WEIDENKOERBCHEN auf dem Fluss treibt. Von da kommen auch diese schrecklichen Geräusche.
Baghira nimmt allen Mut zusammen und krallt sich an dem weissen Laken fest, um zu schauen, was darunter so kläglich wimmert und Bääääh macht. Aber es ist keine Ziege, kein Fisch, kein Frosch, es ist ein Menschenjunges. Das ist ja noch viel schlimmer! Den Panther schaudert. So etwas ist man im Dschungel nicht gewöhnt. "Was mach ich denn nun mit dem Kleinen?" Je öfter er ihn anschaut, desto süsser findet er den kleinen hilflosen Wurm. "Ich suche dir eine Familie, mein Kleiner, das mach' ich, warte eine Sekunde."
Der Panther weiss, wo er Gugel, den Anführer der Waschbären, trifft. Sie sind heute Wölfe, das muss man dazu sagen, damit man die ganze Geschichte versteht. Baghira trifft also Gugel, den Anführer des ganzen Wolfsrudels. "Ich habe ein Problem. Könntet ihr nicht dieses kleine Menschlein bei euch aufziehen. So quasi als Wölfchen wie Romolus und Remus, oder so." Bevor sich Baghira noch um Kopf und Kragen redet, ist der Kleine schon in Hefe's Obhut gelandet. Erleichtert sucht er das Weite.
Und schon beginnt für den kleinen Mogli-Menschen eine harte Erziehung. "Du musst nun alles tun, was wir Wölfe machen, alles können, was Waschbären denken und so weiter. Die ganze Lektion dauert natürliche mehrere Jahre bis Mogli kein Wickelkind mehr ist. Die Wolschbären haben sogar sehr viel Spass, sich mit dem kleinen Rotbehosten zu balgen. Immer wieder gibt es spannende Wettkämpfe und lustige Herausvorderungen. "Wenn du ein anständiger Wolschbär sein willst, musst du eine Schlange bei lebendigem Leibe auf einen Baum werfen können."
"Und wenn du ein richtiger Wolschbär sein willst, musst du dich auskitzeln lassen bis du keine Luft mehr kriegst, ha ha ha." Und natürlich muss sich so ein richtiger Wolschbär auch von Liane zu Liane schwingen, obwohl das die Wolschbären nicht können, aber Mogli kann es, und er erntet dafür grosse Bewunderung, aber auch etwas Neid von seinen Geschwistern. Wer das Dschungelbuch kennt, weiss, dass im verborgenen Busch schon einiges lauert.
Eines Tages wird der Rat der Wölfe zusammen gerufen. Die Wolschbären versammeln sich unter dem grossen Himmel zu ihrer halbjährlichen Entscheidung. Es geht darum, wer beim Rudel bleiben darf, und wer sich besser eine neue Bleibe suchen soll. Das Geheul des Ältesten erschallt, und allen zieht es das Herz zusammen. "Wir alle lieben Mogli, aber es ist gefährlich, wenn er hier bleibt, denn der böse Tiger Schirrkan hat ihn ins Visier genommen, wir können nichts mehr für ihn tun. Er muss zurück gehen, dorthin, wo er hergekommen ist."
Wenn der oberste der Wolschbären so etwas sagt, gibt es kein Aber mehr. Gugel nimmt Mogli an der Pfote und führt ihn wieder in die Weite des Dschungels hinaus. "Du wirst sehen, wenn wir Baghira treffen, der weiss Rat und findet ein neues Zuhause für dich. Sei nicht traurig, die Welt steht dir offen. Tschüs Kleiner." Mogli ist zu Tode betrübt. "Hör mal, Mogli, du bist ein Menschenkind, ich bringe dich nun nach Hause. Ich kenne ein Dorf, dort sind alle so wie du, dort gehörst du hin!" Mogli geht nur etwas missmutig mit Baghira des Weges.
"Nein, ich will nicht in ein Dooooof mit Meeeeenschen!" Mogli klettert auf den nächsten Baum, schwingt sich an den Lianen nach links und rechts und macht Baghira eine lange Nase. "Ich will nicht, ich will nicht, es gefällt mir hier, und hier gehöre ich hin!" Die Äste knacken, der Baum lacht, und Mogli fällt ein paar Meter hinunter. Zum Glück fängt ihn Baghira mit den Krallen gerade noch an seiner schönen, roten Hose auf und hievt ihn wieder auf den Ast. "Du musst aufpassen! Der Dschungel ist kein Kindergarten!"
Schirrkan, der Tiger, schleicht nämlich immer noch herum, denn er hat mit den Menschen noch eine Rechnung offen. Es wird sich nach und nach zeigen, dass alle an Mogli Interesse haben, weil er etwas kann, was die anderen nicht können, aber noch weiss er selber nicht, was es ist. Hinter einer Mauer schleicht sich der Tiger an und aus dem Dickicht kommt schon eine andere Gefahr. Baghira lässt Mogli natürlich nicht aus den Augen, aber jetzt heisst es aufpassen, denn die Schlange Kaa investiert ihre ganze Hypnotiesierkunst: "Was sehe ich denn da?"
"Ohhzzzzzz" sagt Kaa, die Schlange, und ringelt sich elegant auf Mogli zu, der immernoch trotzig auf seiner Liane schaukelt. " Ich habe schon verzzzzzztanden, dich wollen sie nach zzzzzzzzHause schicken, aber dir gefällt es hier besser?" Die Schlange ist schon bedrohlich nahe, aber Mogli schaukelt immer noch auf seiner Liane und fühlt sich endlich verstanden. "Du siehst das völlig richtig, ooops, wer bist du eigentlich?" "Schau mich anzzzzzzzzzzzzzz!"
Mogli schaut natürlich auf die dicke grosse, schöne Schlange und auch in ihre Augen, und es dauert nicht lange, bis sie ihn hypnotisiert hat. Sobald er nur noch Kreise sieht, wird sie ihn nach und nach verschlingen, der Zahn tropft schon. Im Gebüsch kann Baghira schon gar nicht mehr zu sehen und gerade, als er losspringen will, um den kleinen Mogli vor der Schlange zur retten, hört er dieses unschöne Knurren.
Schirrkan ist da. "Hey, du dicker, asiatischer Grünwurm. Hast du fette Beute gemacht? Wirf doch mal was runter, oder ich beiss dich in den Schwanz. Drei, zwei, eins....." "Oh, hallo Schirrkan, nein, nichts, ich treib mich einfach immer mal vergnügungshalber in den Bäumen rum." Während Schirrkan mit Kaa plaudert, lässt sie ihre Schwanzklammer etwas los, und glücklich fällt Mogli in die Tiefe. Plumps. Er ist noch völlig hypnotisiert. "Oh, ich bin endlich wieder zu Hause!"
Der Bär, der jetzt die Szene allens beschreitet, ist ein im Original ein Schauspiel-Bär. Er ist nämlich mit Mascha aus Russland berühmt geworden. Dann hat man ihn in einem "Pflück-dir-ein Plüschtier"- Automaten gefunden, und nun ist er da. Jetzt ist er Balou! Und er kommt einfach zufällig des Weges. Genau in dem Moment, als Mogli vom Baum gefallen ist, weil Kaa aus Angst vor dem Tiger den Schwanz eingezogen hat. "Oh, was haben wir denn da?"
Der Bär Balou ist lustig und unbeschwert, er hüpft herum und macht sich keine Gedanken über heute oder morgen. Mogli gerät sofort in seinen Sog. "Ich mach dir einfach alles nach, dann werde ich so gross wie du!" Und schon hüpft er mit dem lustigen Bär um die Wette. " Einmal hier, nehmen wir vier, einmal da, lassma staa, und hüpf, ein neuer Sprung - schnapp halupps- und so bleibst jung, mein Jung."
Mogli gefällt die Art von Balou. Der findet immer das Beste im Leben. Er sieht nur die Früchte, die über ihm hängen und nicht die Gefahren, die unter ihm lauern. So ist das Leben richtig schön! Mogli und Balou verbringen eine wunderschöne Zeit zusammen. "Guck mal, Balou, ich habe einen Liegestuhl, äh Blatt, ha ha ha."Und dann nimmt Balou einen Anlauf, knallt sich ins Gebüsch und holt mit einer Astgabel die schönsten Bananen vom Ast." Nimms einfach mit Gemütlichkeit."
Mogli hat schon vergessen, dass man ihn zu den Menschen bringen soll. Er fühlt sich bei Balou wie im Paradies und hat überhaupt keinen anderen Wunsch, als, dass es immer so bleiben soll, wie es ist.
Dass im Hintergrund noch viele Gefahren lauern, will ja im Moment auch niemand wissen. Sie hüpfen einfach gemeinsam durch den Urwald. Legen sich unbeschwert unter jeden Baum und singen lustige Lieder. "Ha ha, wenn Mogli moppst der Bauch von Balou hoppst..ha ha." man kann nicht genug kriegen von der starken beschützerischen Kraft von Balou gepaart mit der unendlichen Neugier des kleinen Mogli.
"Was kann uns schon passieren? Du bist der Grösste! Und mit mir hat niemand gerechnet! Ha ha ha!" Nachdem Balou und Mogli sich so richtig ausgetobt haben, springen beide in den Fluss. "Du bist ja ein richtiges Dampfschiff" lacht Mogli. " Und du ein toller Matrose." Man kann sich ja vorstellen, wie schön zwischendurch so eine Abkühlung im Fluss sein kann, aber - in diesem Fall... ist offenbar etwas schief gelaufen.
Grüsse an Renate!
Rapunzel
"Meine lieben Damen und Herren, ich darf euch nun unsere Superpromis vorstellen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres FILMFESTIVALS, denn sie haben die meisten Rollen gespielt." Miezi und Edi betreten den roten Teppich und alle machen Aaaah und klatschen. "Es sind zwar alle von euch gute Darsteller und wir werden noch einige tolle Filme sehen. Diese fünf hier jedoch haben den Sprung an die Spitze geschafft." Der allgemeine Jubel schallt bis in den Wald.
Guido moderiert weiter: "Zwar hätten es viele von euch verdient, auch über den roten Teppich zu schreiten, aber das werden wir ein andermal bei einer Preisverleihung wieder machen. Heute geht es um die Filme, die wir uns ansehen müssen, äh wollen. Viele Vorschläge sind eingereicht worden und wir werden heute mit dem Beitrag von..." "Warte Guido, ich muss noch die Rosenblätter werfen!" Festa wirft ihre Blätter und wieder: Jubel ohne Ende.
Vor allem Schangelina freut sich. Sie hat sich im Schauspielerleben richtig behaupten müssen und hat ganz klein als Einhorn angefangen. "Also," Guido räuspert sich ins Mikrofon. "Wollt ihr denn nun wissen, wie der erste Film heisst und von wem er nominiert wurde?" Man ist gespannt. "Es ist Rapunzel, für Chrissie!"
Miezi spielt die Hauptrolle, und dann benötigt man vor allem Rapunzeln und einen langen Zopf. Aber das wichtigste ist wohl der Turm. Der ist aber kurz vor dem Zusammenbruch.
"Wir haben das Märchen vorgezogen, weil wahrscheinlich dieses Gemäuer nicht mehr lange stehen bleiben wird." Mausi guckt ganz traurig. Pedro will sie trösten und sagt. "Vielleicht kann man ja noch was retten?" Die Hasen sind schon evakuiert worden und der Boden wird gewischt. "Ich finde, es zieht hier ein bisschen." sagt Miezi. Sie ist ja ein Star und darf schon herumkritteln, wenn ihr was nicht passt. "Aber guck mal, diese Aussicht" sagt Pedro, "wie von einer Wolke runter."
Mausi putzt noch immer den Fussboden. Sie hat herausgefunden, dass es ein Loch im Fussboden hat, durch das man bequem das ganze Heu und die Hasenhinterlassenschaften runterbesen kann. Aber plötzlich macht es Bumm, polter und krach. Sie rennt schnell zu Geolg, der in so einer Situation wohl die beste Anlaufstelle ist. "Das Haus stürzt ein, komm schnell." Geolg schaut sich das ganze an und gibt Entwarnung. "Es ist porös, das gebe ich zu, aber von selber wird das noch lange nicht einstürzen."
An einer anderen Ecke ist man mit der Herstellung eines haltbaren Zopfes beschäftigt, an dem Prinz und Zauberin hochklettern sollen. Aber es ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Hefe und Festa sind zwar Spezialistinnen im Flechten, aber bei dieser Anzahl an heranstürzenden Wuwatis müssen sie einsehen, dass sie keine Chance haben. Jedesmal, wenn sich etwas bewegt, und das ist bei einem soooo langen Zopf natürlich notwendig, springt ein Wuwati auf den einen Strang, der Nächste zieht am andern, und ein dritter springt genüsslich in das Chaos hinein und wirbelt alles kräftig durch.
Aber nun, Film ab. Es geht los. Simmeling und Mausi sind die Eltern des zukünftigen Rapunzels und gucken sehnsuchtsvoll in den NACHBARSGARTEN der Zauberin, wo die Rapunzeln wachsen. In unserem Falle sind es natürlich keine Rapunzeln sondern Radieschen, aber sie sind dennoch das Ziel der Begierde. Lori, alias Zauberin wuselt durch ihr Rapunzelbeet und erntet emsig, währen den Nachbarn der Zahn tropft.
"Ach, Schätzchen, weisst du, wie gerne ich auch so eine Rapunzel hätte. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich lieber hätte." Mausi himmelt ihren Simmeling an und dieser will natürlich den Held spielen und hüpft, langsam, aber entschlossen in Richtung Garten der Zauberin. "Du darfst dich nur nicht erwischen lassen." rät ihm Mausi und hat schon kugelrunde Radieschenaugen.
Die Luft ist rein. Keine Zauberin ist da. "Na dann werde ich mal das grösste und beste Rapunzelchen für meine geliebte Mausi auszupfen. Er muss nicht lange buddeln. Die Radieschen springen ihn fast an. Stolz nimmt er seine Beute mit und eilt wieder zurück hinter den Gartenzaun, wo die Mausi wartet.
"Du bist der Beste, ich finde dich toll." Und sie verspeist genüsslich die Rapunzel und denkt an ihr zukünftiges Baby, das natürlich dann auch Rapunzel heissen wird. Aber schon bald hat sie noch mehr Lust auf Rapunzeln. Simmeling muss erneut in feindliches Gebiet eindringen und Rapunzeln klauen. "Oh, diesmal nehme ich runde!" Er tut eben alles für seine Liebste.
Aber diesmal wird er erwischt. "Was bitte, machst du in meinem Rapunzelbeet?" Die Zauberin hat ja recht, er ist hier ohne Erlaubnis eingedrungen. "Ach, weisst du, meine Frau bekommt ein Baby, und da hat sie die verrücktesten Gelüste, jetzt kann sie einfach nicht leben ohne Rapunzeln." "Hm, verstehe." sagt die Zauberin mit einem schrägen Lächeln. "Dann nimm nur, so viel du willst, bezahlen kannst du dann später, wenn das Kind da ist."
Und als dann Miezi, alias Rapunzel, auf die Welt kommt sind ihre Eltern so glücklich und denken gar nicht mehr daran, dass sie bei der Zauberin noch Schulden haben. Ja, in der Märchenzeit waren Rapunzeln eben noch wahnsinnig teuer. Um so trauriger sind Vater und Mutter, als die Lori kommt und ihnen das Kind kurzerhand wegnimmt.
"Das ist jetzt mein Kind, hi hi hi." Rapunzel wird in einen Turm gesperrt, der keinen Zugang hat ausser ein Fenster. Die Zauberin sorgt aber gut für die Kleine. Miezi denkt auch, es wäre ihre Mutter, und deswegen lässt sie geduldig alles über sich ergehen. Aber langweilig ist ihr natürlich schon. Nur Bücher und der Blick nach draussen, wo es so schön wäre.
"Ich darf der Mutter keine Vorwürfe machen. Sie meint es ja gut mit mir. Guckt mal, ich habe alles, was ich brauche. Gute Literatur, ein seidiges Bett, immer frische Nahrung und, naja, auch Wasser, falls ich es bräuchte."Hier wurde der Film kurz unterbrochen. Miezi kriegte einen Lachanfall.
Es kommt ja nun auch die ganze haarige Sache des Märchens. Da Rapunzel so lange in diesem Turm eingesperrt ist, sind ihre Haare schon so lang geworden, dass sie, wenn sie sie aus dem Turm hängt, den Boden berühren. "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!" Die Zauberin steht unten am Turm und ruft die Worte. Miezi wirft ihren wertvollen Zopf in die Tiefe und zieht daran die vermeindliche Mutter hoch. "Hast du mir ein Instrument mitgebracht, ich würde gerne Gitarre spielen lernen." "Du spinnst. Das gehört nicht zum Märchen."
Aber Rapunzel ist so einsam in ihrem Turm, dass sie jeden Tag am Fenster sitzt und singt. Vielleicht sollten wir das alle auch mal tun, wenn wir uns einsam fühlen. Die Laute klingen über das ganze Tal und erreichen auch die Ohren eines Prinzen, der gerade durch den Wald stiefelt. "Diese Stimme betört mich, ich muss wissen, woher sie kommt!" Schnorbert gelangt zu dem Turm und sucht vergeblich nach einer Türe.
Er sitzt zwei Tage unter dem Turm und lauscht immer wieder dieser zauberhaften Stimme. "La laaa, la liee, ich bin Miziiiee, aber die Funzel von Rapunzel erlaubt mir nieeeeeeeeee, tirilie und miau miau miau." Schnorbert hält es nicht mehr aus. Aber gerade in dem Moment, als er die Mauer hochklettern will, kommt Loredana und ruft: "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!" Da fällt das geflochtene Haar von Miezi herunter und die Zauberin lässt sich daran hochziehen. "Das muss ich mir merken." Prinz Schnorbert ist clever.
Als die Alte weg ist, versucht es der Prinz mit der selben Masche. "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter." "Hoffentlich reiss ich ihr nicht die Haare aus". Schnorbert lässt sich hochziehen. Er ist zum Glück schwindelfrei und fragt sich, wie man überhaupt auf die Idee kommt, in so einem Turm zu wohnen. "Aber da erblickt er die Stimme, die ihn so sehr angezogen hat. Ein wunderschönes Miezekätzchen steht vor ihm."
"Hallo, ich bin der Prinz." "Hallo, ich bin Rapunzel." Wie das halt so ist, bei der ersten Begegnung stockt es noch ein wenig. Aber bald haben sie sich genügend beschnuppert, um zu wissen, dass sie nie mehr auseinandergehen möchten, und dass sie sich mindestens jeden Tag einmal sehen wollen." Das Haar von Rapunzel ist zwar eine Leiter, aber auf die Dauer suchen die Verliebten doch nach einer anderen Lösung. Leider aber, hat nun die Zauberin Verdacht geschöpft.
"Rapunzel, wieso dauert es heute so lange, bis du das Haar herunter lässt?" Entschuldige Mutter, ich war einfach in Gedanken. Er ist doch gerade erst weg." "Waaaaaaaaaaaaaaaaas? Wer ist weg, hast du Schluckauf?" Das verträumte Gesicht von Miezi (nur gespielt) spricht Bände. Loredana glüht vor Zorn, denn sie hat einen Verdacht. "Deswegen, du hast einen Freund, der sich hier hochbalancieren lässt, stimmt's?" Sie schäumt vor Wut. "Nein, natürlich nicht." "Und jetzt lüüüügen auch noch!!"
"Ich werde dir den Zopf abschneiden, dann kommt niemand mehr hier herauf, das versprech ich dir, du Unschuldslamm. Hinter meinem Rücken hier auf irgendeinen Kletterfritzen warten, das würde dir so passen. Ich werde dich in eine Wüstenei verbannen." Loredana ist als Hexe unschlagbar! Und die böse Zauberin schneidet Rapunzel den Zopf ab und verbannt sie in eine sehr entlegene Wüstenei. Ach, Märchen sind immer so brutal.
In der Wüstenei angekommen, ist Rapunzel so einsam, dass sie sich sagt, Singen ist vielleicht die beste Lösung. Und sie singt "Mariechen sass auf einem Stein, einem Stein, aber leider hört sie niemand, absolut niemand in ganz Gugellandia, denn sie ist in einer Wüstenei!! Inzwischen ist die wütende Zauberin neugierig, wer dann so an dem Zopf hochklettern wird. Sie hat den Abgeschnittenen an einem Hacken befestigt und wartet geduldig.
Schnorbert möchte ja seine Rapunzel wieder sehen und klettert freudig hoch, derweil die Alte noch zieht.
Um so grösser ist der Schreck als sie sich gegenüber stehen. "Was tust du hier?" herrscht Loredana. "Ich bin ein Prinz und will Rapunzel besuchen." Soviel Ehrlichkeit ist man von Schnorbert gar nicht gewöhnt. "Mach dich vom Acker!" Es ist ein nicht ganz so sanfter Sturz, aber zum Glück nicht tödlich. Der Prinz verletzt sich aber die Augen. Er ist in die Mariendisteln gefallen, und die haben bekanntlich eine Heilkraft. Aber vorerst sieht er nichts.
"Halloh, ist hier jemand?" Als ein Fell an ihm vorbeistreicht, versucht er es mit Wuwati-Sprache. "Dumiditi, wohibini?" Ein freundliches Wuwati hat ein Einsehen mit dem erblindeten Schnorbert und führt ihn zumindest einmal auf eine richtige Spur. Wuwatis halten eben zusammen. Und so irrt der Prinz hilflos durch die gugelländische Grüne auf der Suche nach seiner Rapunzel.
Er hat seinen Blindenstock dabei und beklopft alles, was er im Umkreis antrifft. "Ha, ein Pilz, da ist man in Gugellandia immer richtig." Als er noch etwas weiter stapft. hört er auch schon wieder diesen wunderbaren Gesang. "Miau, miau, das ist nicht schlau, miau miooo, mach weiter so." Und so lockt sie ihn ungewollt auf die richtige Spur. "Ich höre dich, Rapunzel, du musst hier irgendwo sein." "Jaaaa, Schnorbert, ich bin hier!"
Und erst, als sie es beide wirklich glauben können, fallen sie sich in die Arme. Miezi als Rapunzel stehen die Freudentränen in den Augen. Und als Schnorbert von seinem Sturz vom Turm erzählt, sind auch gleich die Mitfühltränen noch dabei. Bei dem ganzen Wasserfall, der nun auf Schnorberts verwundetes Auge tropft, wird er von seiner Erbilindung geheilt und er kann seine Angebetete endlich wieder sehen.
Schnorbert führt nun die Rapunzel in sein Königreich. Hoffentlich wird Herr Leeroy nicht eifersüchtig. Es werden keine Urheberrechte für diese Rapunzelversion erhoben, auch darf man denken, was man will, und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute. Und jetzt kommt gleich der nächste Film..........
Pünktchen und Anton 2. Teil:
(wer es verpasst hat hier der Link zum 1.Teil)
Der Lehrer von Anton will einen Brief an seine Eltern schreiben. Er wäre in der Schule schon mehrmals eingeschlafen und würde zwischendurch in einem kleinen Heft irgendwelche Einnahmen ausrechnen. Aber der Lehrer Bremser ist gerade mit einer anderen Klasse im Unterricht, als es an der Türe klopft. "Es hat geklopft, Herr Bremser!" "Ach was, ihr seid bekloppt, jetzt passt lieber auf." Aber da klopft es gleich noch etwas lauter. Hieronymus, alias Lehrer Bremser ist sehr überrascht, als Pünktchen vor der Türe steht.
"Ich muss mit ihnen unbedingt über Anton sprechen. Bitte schreiben sie seiner Mutter keinen Brief. Sie ist nämlich krank und er muss den ganzen Tag arbeiten, kochen, im Cafe aushelfen, sogar am Abend Geld verdienen, da ist es doch kein Wunder, dass er in der Schule müde ist." Moment, kleine Dame, das wusste ich ja gar nicht. "Doch, aber so hat er natürlich nicht viel Zeit für Schularbeiten, bitte schreiben sie keinen Brief." Pünktchen hat gute Arbeit geleistet. Lehrer Bremser ist in Zukunft sehr freundlich mit Anton. Er hat ja sein Schicksal gar nicht gekannt.
Am nächsten Tag kommt Anton fröhlich von der Schule nach Hause. Es hat ihn schon überrascht, dass der Lehrer plötzlich so freundlich zu ihm war, und er möchte das auch gleich seiner Mutter erzählen. Aber diese liegt, als er heimkommt, nicht im Bett wie sonst, sondern ist aufgestanden und hat sogar gekocht. "Ich werde in Zukunft wieder kochen, Anton, es geht mir schon besser." Anton freut sich natürlich und erzählt gleich, wie lustig es heute in der Schule war. Die Mutter ist wieder da, er fühlt sich unbeschwert und glücklich, er redet und redet und merkt nicht, dass sie kein einziges Mal etwas sagt. "Warum sind denn Blumen auf dem Tisch?" fragt er. "Ein BLUMENSTRAUSS Was ist denn heute für ein Datum?" Der 5. Juni. Die Mutter hat Geburtstag und er hat es vergessen.
So etwas ist unverzeihlich. Edi, also Anton. stürzt aus der Wohnung, ohne Worte, es tut ihm so unwahrscheinlich leid, -die Mutter ist extra aufgestanden, hat sich selber Blumen besorgt, und er, Trottel, hat ihren Geburtstag vergessen. Einen so abgrundtief schlechten Sohn hatte sie nicht verdient. Anton ist am Boden zerstört. Aber auch die Mutter ist nun traurig, nicht, weil er ihren Geburtstag vergass, sondern weil sie ihm das Gefühl gegeben hat, er hätte etwas falsch gemacht. Und sie rennt auch gleich los, um ihn zurück zu rufen. Aber Edi ist schon weg.
"Ich muss ihn suchen." Hefe rennt auf die Strasse. Als erstes fragt sie beim Fleischer nach. Hier kauft Anton immer die Würstchen. "Haben Sie Anton gesehen, Frau Fridolina?" "Anton? Nein, der ist schon länger hier nicht vorbeigekommen." "Ich suche ihn überall." seufzt Hefe traurig. "Warten Sie, nehmen sie noch ein paar Würstchen mit." Aber die Mutter von Anton ist schon beim Gemüsehändler und fragt dort nach, ob jemand Anton gesehen hat. "Nein, erst vorgestern, da hat er die Rechnung bezahlt, seither habe ich ihn nicht mehr gesehen." Hefe ist in tiefer Sorge. "Er bezahlt die Rechnung und arbeitet, und ich bin so schlecht zu ihm, nur weil er meinen Geburtstag vergessen hat."
Hefe rennt noch zum Frisörsalon, aber dort war Anton auch nicht, was sie fast ein wenig zum Lächeln bringt. "Er ist natürlich zu sparsam, sich die Haare schneiden zu lassen." Aber, wo war der Junge bloss hingerannt? Die Mutter war ja nicht schlecht zu ihm, sie hatte nur ein wenig ihre Enttäuschung gezeigt. Aber das war für ein junges Herz eben schon zu viel. Edi ist, nachdem er hin- und hergelaufen ist, dann doch zur Überzeugung gekommen, dass ihm seine Mutter vielleicht verzeihen könnte.
Hefe, als Antons Mutter, kommt wieder nach Hause und hofft, ihn vielleicht hier vorzufinden. Beim Briefkasten findet sie eine Tafel Schokolade und ein grosses Briefkuvert. Ungeduldig macht sie es auf und liest: "Liebe Mutter, es tut mir Leid, dass ich deinen Geburtstag vergessen habe, ich wünsche dir nämlich alles Gute, dein tief trauriger Sohn Anton."
Hefe schluckt die Tränen und hört zugleich, dass es irgendwo raschelt.
"Anton?" Hoffnungsvoll blickt sie über die Steine. Und da! Da ist auch sein wirbeliger Schopf zu sehen. "Oh, Anton, komm her, ich bin dir doch nicht böse. Ich freue mich so über die Schokolade und die wunderschöne Karte." Und sie fallen sich in die Arme. "Ich wünsche dir auch einen ganz schönen Geburtstag, liebe Mutter, bitte werde nie mehr krank." Und dann heulen sie ein wenig und essen nachher die ganze Schokolade.
In der feudalen Wohnung der Pogges muss Pünktchen wiedermal pünktlich ins Bett. "Wir gehen heute in die Oper, da dürfen wir nicht zu spät kommen, Schätzchen." Schangelina hat die weissesten Pfoten an heute und sogar ein goldenes Blätterkränzchen auf dem Kopf. "Du bist aber auch schick, Direktor." sagt Pünktchen zu ihrem Vater. Und die Eltern verabschieden sich auch von Fräulein Andacht. Sie müssen los, der Chauffeur Cederic wartet schon mit der Limousine. Aber es wartet auch noch jemand anders. Direktor Pogge kann ihn nicht übersehen, denn er bringt ihn fast zu Fall. Klepperbein.
"Na machens mal was locker, Direktor, son bisschen, ich hab Neuigkeiten betreffs Fräulein Tochter, sie werden Augen machen." Grünling ist nicht begeistert, eher etwas beunruhigt und lässt sich die Informationen für einen Zehner geben. "Aber nicht dass du meinst, du könntest mich erpressen!" Klepperbein sackt die Münze ein und sagt. "Jetzt warten sie zehn Minuten vor ihrem eigenen Haus und sie werden ihr blaues Wunder erleben." Gottfried Klepperbein grinst und rennt um die Ecke. Schangelina ist inzwischen in der Oper angekommen und wartet ungeduldig auf ihren Gatten.
Grünling versteckt sich etwas im Gebüsch und beobachtet im Regen seinen eigenen Hauseingang. "Wie fühle ich mich denn?" fragt er sich schaudernd, als zwei Gestalten das Haus verlassen. Die eine ist klein und sieht wie Pünktchen aus. Die andere bindet sich ein Kopftuch um und zieht eine dunkle Brille an. Dann fasst die kleine Person die Hand der offenbar plötzlich Erblindeten und zusammen nähern sie sich der grossen Strasse, auf der heute allerdings nicht sehr viel los ist, da es regnet.
Direktor Pogge muss nicht lange zusehen, bis er merkt, die Zwei gehen betteln. Der Schock sitzt ihm tief, der Regen tropft ihm auch schon in den Kragen, eine leise Wut steigt in ihm auf. "Und die Mutter sitzt fröhlich in der Oper!" Er rafft seine Garderobe und hüpft durch die vielen Pfützen zu Fuss in Richtung Oper. "Das muss sie sehen, dann wird sie sich in Zukunft vielleicht mehr um das Kind kümmern!" Grünling ist sehr aufgebracht. Schangelina wartet schon und schimpft. "Wo warst du denn so lange, der erste Akt ist schon vorbei, du blamierst mich ja." "Komm mit." sagt der Direktor knapp und duldet keine Widerrede.
Inzwischen bahnt sich aber schon Schlimmeres an. Anton hat nichts zu tun, keine Kundschaft bei dem Regenwetter, er guckt links und rechts und - sieht: Der rote Robert, alias Gonni, hat seiner Angebeteten aus der Sommerlatte einen Besuch abgestattet und kommt ihr so nahe..ob die Andacht dem Robert die Hausschlüssel freiwillig übergibt? Auf jeden Fall ist nur Alarm. Edi weiss, dass der rote Robert ein Gauner ist und er will unbedingt verhindern, dass in der Villa von Pogges eingebrochen wird. Aber was soll er tun? Pünktchen bettelt noch ununterbrochen für STREICHHOELZER "Ich brauche ein Telefon, ich muss anrufen, und sie alle warnen!
Inzwischen hat Direktor Pogge seine Frau aus der Oper gezerrt und auf den Ku'damm gebracht. Es regnet inzwischen nicht mehr so stark, aber man wird trotzdem nass. "Was soll ich denn hier, Fritz, hier ist doch keine Veranstaltung, ich mache mir ja die Pfoten dreckig, guck mal wie ich aussehe!" Aber Pogge zieht seine Frau weiter. "Du wirst gleich Augen machen." verspricht er ihr. Sie sehen zwei bettelnde Gestalten. "Das ist ja Pünktchen." ruft Schangelina und fällt fast in Ohnmacht. Solange das Ganze eine tragfähige Reichweite hat, lassen wir das Fräulein Andacht besser verschwinden
Aber der allgemeine Schreck sitzt tief. "Meine Tochter bettelt? Ja wozu? Du hast doch alles, was du brauchst?" Endlich ist auch die Mutter etwas besorgt. "Ja, schon, ich habe alles, aber keinen Spass. Und mit Fräulein Andacht hier zu betteln, hat eben Spass gemacht." Im Hintergrund grinst Gottfried Klepperbein. Direktor Pogge ist aber so wütend, dass er den Klepperbein nur schon mit seinem Schatten verscheucht. "Los, jetzt gehen wir alle nach Hause, den Wagen bitte, Cederic." Cederic, das ist Cirillo, und er fährt die Pogg'sche Limousine, von der wir hier nicht viel sehen, weil sie auf dem Parkplatz steht.
Inzwischen ist Robert, der Teufel auf dem Weg zur Villa. Anton seinerseits auf der Suche nach einem Telefon. "Ich muss die unbedingt anrufen, und sagen, dass gleich ein Einbrecher kommen wird." Das Telefon hat er gefunden, aber es nimmt an der anderen Seite der Leitung niemand ab. "Ach ja, herrjeh, die dicke Berta hat ja heute Ausgang, Pünktchen und die Andacht sind auf dem Ku'damm, also ist niemand zu Hause."
Tatsächlich hat Laura, äh, nein, natürlich Berta, den freien Abend genutzt und ist ein wenig "aus"gegangen. Aber da es ununterbrochen geregnet hat, dachte sie sich, dass es zuhause eventuell gleich schön wäre. Sie hat sich gerade so gemütlich eingerichtet, als das Telefon klingelt. "Üch bün jo gor nicht Zhase" Laura hat gerade einen Keks im Mund. Aber das Telefon klingelt und klingelt.
"Bitte, nehmt ab, wer auch immer zu Hause ist. Es kommt gleich der Gonni, der rote Robert, er will die Villa ausrauben." Endlich schafft es Berta zum Telefon. "Ja, hallo, hier bei Pogge, nur Notfalldienst, ich bin am Kreuzworträtsel lösen, bitte halten sie sich kurz." "Sind sie es, dicke Berta?" "Von wegen dick, ich bin ein Schnürsenkel. Worum geht es denn?" "Ich bin Anton, ein Freund von Pünktchen, bitte bewaffenen sie sich mit einer Kohleschaufel, machen sie das Licht aus und rufen sie das Überfallkommando, bei Ihnen wird man gleich einbrechen!"
"Eine Kohleschaufel? Sowas haben wir hier nicht, Wozu brauche ich eine Kohleschaufel?" "Na, um den Einbrecher niederzuhauen, haben sie denn nichts dergleichen, er wird gleich da sein." Laura, bzw. Berta, hat sich inzwischen mit dem unbekannten Anrufer insofern arrangiert, dass sie alles macht, was er sagt. " Machen sie zuerst das Licht aus, dann stellen sie sich hinter die Türe, und wenn er um die Ecke kommt, einfach bumm, eins über die Rübe. Verstanden?"
Die Lage spitzt sich zu. Auf der einen Seite, Laura mit dem Wallholz, auf der anderen Seite der ahnungslose Gonni mit dem Schlüssel. "
"Oh, jetzt habe ich meine Kekse auf dem Tisch liegen lassen." Laura kann ja nicht weggehen, so lange sie den Einbrecher in Schach halten muss. Aber zum Glück kommt ja nun das alarmierte UEBERFALLKOMMANDO. Alles schicke Herren in Uniform. Laura ist hin und weg. Die Polizisten sind aber auch ganz erstaunt, dass eine einzige Dame mit einem Schwerverbrecher aufgeräumt hat. "Ich habe ihm nur eine Kopfnuss verpasst und bin dann auf ihn draufgehüpft, da hat er schon aufgegeben."
Über ihren tollen Erfolg bei der Verbrecherbekämpfung macht sich nun unsere zukünftige Miss Marple natürlich gleich an die Verantwortlichen ran. "Jetzt kriege ich sicher tonnenweise Angebote für Krimifilme." schwärmt das Nilpferd und fordert alle zum Tanz auf. Die Tango-Schallplatten drehen wie wild im Kreis und den Polizisten macht es auch nichts aus, vor dem Verhafteten etwas rumzutanzen. (Das war wahrscheinlich der Punkt, weswegen das Buch auf dem Scheiterhaufen gelandet ist.) Dabei wollen sie ja alle nur in ihrer Umgebung etwas fröhlich sein.
Berta tanzt gerade mit dem Polizeioffizier, da hört sie, dass die Limousine von Pogges vorfährt. "Sie kommen nach Hause, oh Schreck, viel zu früh, aber macht nichts, wir haben ja, weiss was, geleistet, nicht wahr?" Und schon stehen sie in der Tür. Alle noch durchtränkt vom Regen und dem Schock der Ereignisse. Da kommt aber schon dasnächste. "Ja, Herr Direktor, dieser Einbrecher da drüben, der wollte bei Ihnen stehlen, und ich habe ihm habslapums eins übergebraten, wie mir am Telefon geraten wurden. Der ist nachher nicht mehr aufgestanden."
Pünktchen hüpft vor ihrem Papa rum und sagt. "Das war sicher Anton. Er hat die dicke Berta gewarnt, weil er gesehen hat, dass der rote Robert bei der Andacht die Schlüssel geholt hat. Weswegen wäre die sonst so schnell abgehauen?" Der Direktor ist noch ganz perplex - und erst die Frau Gemahlin! " Was machen Sie an meinem Esstisch, wenn ich fragen darf?" Schangelina ist bis an die Zähne genervt. "Oh, ich mache Kreuzworträtsel, bis ich den Befehl bekomme, den Verhafteten abzuführen."
"Oh, Pünktchen, dein Anton hat uns ja wirklich gerettet." "Ja, er ist ein toller Kerl." Und nachdem die Familie nach einem verpatzten Opernabend wiedermal so richtig beisammen ist, kommt schon die erste Idee. "Wir könnten ja morgen alle zusammen, also du, ich, die Mamma, Anton und seine Mutter nach Charlottenburg rausfahren und Windbeutel essen, was meint ihr?"
Und dann sind sie tatsächlich alle nach Charlottenburg gefahren, um Windbeutel zu essen.
Irgendwie haben nun Windbeutel immer ein wenig mit Pünktchen und Anton zu tun, nicht wahr?
Auf Wiedersehen, Ende gut, Alles gut.
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