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März 2020
Winnetou I
Alle gugelländischen Tiere haben eine ganze Woche lang das Indianersein geübt. Sie sind die Hänge hinauf und hinuntergesaust, haben ihre Pferde stürzen und wiehern gelehrt, auch wenn die meisten ihrer Reittiere nur Luftrösser waren. Dann haben sie Indianerdörfer gebaut, sogar mit Totempfahl und natürlich Federn gebastelt. Die Wahl des Indianerhäuptlings Intschu tschuna ist auf Pradipo gefallen. Er hat sich auch gleich in Häuptlingsart in die Herzen aller gespielt: "Ich bin "Intschu tschuna", der Häuptling der Apachen. Und das ist Winnetou, mein Sohn." Winnetou hat erwartungsgemäss wunderschöne, blauschwarze Haare und trägt eine Kette um den Hals, daran hängt eine Grizzlybärenkralle.
Winnetou's Schwester Nscho-tschi spielt Atina und Klekih-petra, ein BLEICHGESICHT und Freund des Häuptlings, niemand anders als Schnorbert. Die Geschichte beginnt, als Winnetou beobachtet, wie unbefugte Eindringlinge im Apachengebiet ihre Eisenbahnschienen verlegen. "Was ist denn da unten im Tal los? Die müssten doch wissen, dass sie sich in INDIANERGEBIET befinden. Die legen tatsächlich ihre Schienen für das FEUERROSS quer durch unser Land."
"Ich werde mich mal aufmachen, und sie zur Rede stellen. Wahrscheinlich haben sie sich geirrt und sind versehentlich von der richtigen Route abgekommen." Winnetou wirft sich auf sein Pferd und reitet über die grünen Hügel davon. "Pass auf dich auf, Bruder!" ruft ihm Atina noch nach, aber schon ist er in der Weite der Prärie verschwunden.
Die Apachen sind an und für sich ein friedlicher Indianerstamm, aber mit den Kiowa-Indianern sind sie seit jeher verfeindet. Der Häuptling der Kiowas treibt sich öfter im Saloon der Bleichgesichter herum. Er hat sich mit einem Schlitzohr namens Santer, in unserem Falle von Ballo gespielt, verbündet. Der bringt ihm und seinen Indianern immer Feuerwasser und Gewehre. Wenn man von Indianern auf dem Kriegspfad überfallen wird, ist das immer sehr ungemütlich, dann ist völlig egal, welchem Stamm sie angehören.
In Gugellandia hat man alles, was etwas kriegerisches Talent hat, aufgeboten, um einen Haufen brüllende, schrecklich aussehende Indianer darzustellen. Am begabtesten hat sich Battamba angestellt. Der Angriffsruf, den sie beim Angreifen über den Hang geträllert hat, muss man bis in den letzten Talzipfel von Ligurien gehört haben. Die Kiowa Indianer, wie auch die Apachen, haben immer mal wieder friedliche Bleichgesichter, die durch ihr Gebiet ziehen, angegriffen. Zu dieser Zeit sind Indianer gefürchteter als wilde Tiere.
Tatsächlich haben die Bleichgesichter nicht ganz den richtigen Weg gewählt, um ihre Eisenbahnlinie zu bauen. Santer und seine 12 Banditen, haben den Ingenieur Bancroft überredet, eine Abkürzung durch das Indianergebiet zu machen. "Das ist kürzer, so können wir ein ganz schönes Sümmchen für uns einstecken." Deshalb ist auch Old Shatterhand ins Land der Rothäute gereist, er soll den Bau der Bahnlinie überprüfen. Es dauert nicht lange, da findet er heraus, was da im Busch ist. "Die bauen anstelle rund herum, einfach quer durch das Gebiet der Apachen!"
Nachdem Old Shatterhand den Saloon in Richtung Geleisebauarbeiten verlässt, wartet auf der anderen Seite der Häuptling der Kiowa-Indianer auf die nächste Lieferung von Santer. "Hier ist dein Feuerwasser, du versoffene Rothaut, die Gewehre sind da drüben, und wehe, wenn ihr beim nächsten Angriff nicht besser zielt!" Santer und seine Leute sind ebenfalls bis auf die Zähne mit Gewehren und Pistolen bewaffnet. Im wilden Westen lauern immer Gefahren.
Aber auch gute und harmlose Weltenbummler, die es, warum auch immer, in dieses Gebiet verschlagen hat, lungern am Weg herum. Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker gehören zur friedlichen Sorte. "Schaut mal, wer da kommt, das ist doch niemand anders als Old Shatterhand, da wette ich meinen Skalp" kichert Edi als Sam, "wenn der die Faust ballt, fliegst du schon beim Anblick zehn Meter rückwärts." "Hallo, ihr drei, ich kann mir vorstellen, dass es noch ziemlich viel Ärger geben wird, habt ihr Lust auf eine kleine Rauferei?" "Natürlich, da sind wir immer mit von der Partie, was meint ihr, Dick? Will?" Und schon sind sie zu viert und machen sich gemeinsam auf den Weg zur Baustelle der Gleisarbeiten."
Dort führt aber der Bösewicht Santer gerade ein Gespräch mit den Geleisearbeitern und dem Ingenieur Bancroft. "Wenn ihr nicht schneller vorwärts kommt, könnt ihr eueren Speziallohn vergessen, ich will, dass ihr bis morgen Abend den Saloon erreicht habt und in vier Tagen durch das Apachengebiet durch seid." "Aber das ist unmöglich," wendet Harry ein, "uns fehlen Männer und mehr Zeit." "Ich habe euch gewarnt, wenn die Indianer angreifen, landet ihr alle im Topf!"
Es ist fruchtbar heiss in der prallen Sonne, aber die Arbeiter pickeln und hacken wie die Wilden. Sie bekommen einen Sonderlohn, hat es geheissen, nur, was das genau bedeutet, hat der Bösewicht natürlich nicht gesagt. "Hey, Ingenieur Bancroft, ich bin Old Shatterhand, sie müssen sich irren, hier darf die Bahnlinie nicht durchgehen, hier ist Indianer-Gebiet." Ignaz Bancroft, der Vermessungsingenieur, ist natürlich von Santer bestochen worden, und jetzt kann er nicht mehr zurück.
"In ein paar Tagen kommt das Feuerross aus Funkendorf, wenn ich mich nicht irre" gibt Sam Hawkens zu bedenken, "da wird dann das Lökchen gleich in den Sand gesetzt und von Rothäuten vernascht," "Die Bauarbeiten müssen gestoppt und die Schienen umgeleitet werden." Aber auch die Worte von Old Shatterhand können die Situation nicht mehr retten, denn die Indianer sind schon im Anmarsch. Häuptling Intschu tschuna, Winnetou und Klekih-petra nähern sich in friedlicher Absicht. "Wir wollen verhandeln!"
Die Gleisarbeiter legen voller Ehrfucht ihre Pickel nieder. Mit den Indianern will es eigentlich keiner aufnehmen. Aber diese drei scheinen ganz friedlich zu sein. Stolz erhobenen Hauptes sitzen sie auf ihren Pferden und blicken auf die Leute auf der Baustelle hinunter. "Ich grüsse den Häuptling der Apachen." ergreift Poldi als Old Shatterhand das Wort. "Auch ich wollte mit den Arbeitern verhandeln!" Nun setzen sie sich im Kreis gegenüber und erklären ihren Standpunkt. "Das hier ist Apachen-Gebiet, es wurde nicht vereinbart, dass hier Schienen für das Feuerross gelegt werden." Winnetou legt sich immer zum Zeichen seiner ehrlichen Worte, die Hand auf die Brust.
"Das ist richtig," sagt Old Shatterhand und bezeugt ebenfalls seine Ehrlichkeit. "Die Linie wurde umgeleitet, die Kiowas haben ihr Einverständnis gegeben, so ist man bis hierhin gekommen, aber nun können wir nicht mehr zurück." "Das Bleichgesicht lügt, sie wollen die Apachen übertölpeln." Intschu tschuna schaut ziemlich grimmig. "Nein, ich werde alles veranlassen, dass die Gleise umgeleitet werden..." verspricht Old Shatterhand, aber niemand hört mehr richtig hin, denn inzwischen sind auch Santer und seine Leute an der Baustelle eingetroffen.
"Was ist los, warum wird nicht mehr weitergebaut? Habt ihr Tomaten auf den Ohren, ich sagte, bis heute Abend." Mauli und Bauli zittern vor Angst, wenn Santer mit seinem Gewehr und den drei Pistolen herumfuchtelt und zeigen auf das Zusammentreffen des Indianerhäuptlings mit Old Shatterhand. "Was? Mit Indianern verhandeln? Ha ha ha, mit denen kann man nicht verhandeln." Er schwingt sich auf sein Pferd und greift zur Pistole.
Die Indianer und die Bleichgesichter waren sich gerade einig, dass sich alles zur gegenseitigen Zufriedenheit ändern soll, da setzt sich Santer in Pose und lacht von seinem Pferd herunter. "Ja, wen haben wir denn da? Das Schmetterhändchen will sich bei den Rothäuten wohl einschleimen oder was? Hier wird alles weiterlaufen, wie geplant, verstanden, sonst hetze ich euch die Kiowas auf den Hals." Es ist Klekih-petra, der die Sprache der Weissen am besten beherrscht und er übersetzt Winnetou und dem Häuptling Santers böse Worte.
"Dann werden wir das Kriegsbeil ausgraben und bis zum letzten Mann kämpfen!" sagt Winnetou mit ernster Miene. Santer zielt mit seinem Gewehr auf Winnetou und sagt: "Schön, dann bist du schon mal der erste gewesen!" Peng.
Aber Klekih-petra hat sich noch rechtzeitig vor Winnetou geworfen und ist nun selber vom Schuss getroffen worden. Alle erstarren vor Schreck. Aber es kommt noch schlimmer. Während der getroffene Schnorbert auf der Erde liegt, kommen Santer's Leute und werfen sich von hinten auf Winnetou.
Sie schleppen den Wehrlosen davon und damit Old Shatterhand nicht eingreifen kann, schlägt ihm Vaniller, der Killer eins ins Visier. "War mir ein Vergnügen, Schmetterfäustchen!" Das alles war so überraschend gekommen und so schnell wieder vorbei. Als sie sich alle wieder besinnen können, ist Klekih-petre tot und Winnetou entführt worden.
Die Banditen schleppen den armen Häuptlingssohn wie ein totes Tier durch den Sand und laden ihn schliesslich bewusstlos auf ein Pferd mit dem sie direkt ins Lager der Kiowas reiten. "Die werden sich freuen!" lacht Sander und gibt seinem Pferd die Sporen. Old Shatterhand kommt wieder zu sich und sieht, wie sie den toten Schnorbert wegtragen. "Ich werde deinen Sohn befreien, Intschu tschuna!" ruft er dem Häuptling noch nach, aber der hört schon nichts mehr. "Du bist ein Lügner, Bleichgesicht. Alle Bleichgesichter sind Lügner!"
Santer und seine Leute bringen den gefangenen Winnetou nun tatsächlich zum Stamm seiner Erzfeinde, nämlich zu den Kiowas. Der Häuptling Kiku hat schon ziemlich viel Feuerwasser getrunken und bedankt sich etwas unbeholfen. "Das wäre doch nicht nötig gewesen, he he, zu viel der Ehre, ja sowas, das Winnetüchen persönlich, dann mal schnell ab an den Marterpfahl, bevor er wieder aufwacht."
Winnetou wird also an den Marterpfahl im Dorf der Kiowas gefesselt. Allein kann er sich unmöglich aus dieser misslichen Lage befreien, aber er verzieht keine Miene. Auch nicht, als das ganze schadenfreudige Feindespack in wilder Feuerwassereuphorie um ihn herumhüpft und todesträchtige Gesänge verbreitet. Umbaumba. Hollagumbo. Krää. Krikro. Umbaumba. Hollagumbo. Aber sie werden zum Glück irgendwann immer müder und gehen nach und nach in ihre Wigwams.
Inzwischen ist auch der tieftraurige Apachenhäuptling in seinem Dorf angekommen. "Klekih-petra ist tot. Das Bleichgesicht hat ihn erschossen!" Alle eilen her und brechen in Tränen aus. "Er war doch so ein treuer Freund. Warum erschiessen Bleichgesichter ihresgleichen?" Häuptlingssquaw Miezi ist entsetzt. "Er wollte Winnetou treffen, da hat sich Klekih-petra davor geworfen, um ihm das Leben zu retten." Alle blicken tief ergriffen auf den toten Schnorbert.
Aber es geht nun ja auch noch um das Leben von Winnetou. Poldi, unser toller Old Shatterhand, reitet beherzt in die Berge zu dem Dorf der Kiowa-Indianer. Er vermutet, dass Santer ihn dort ausgeliefert hat. Es ist schon tiefschwarze Nacht, als sich Poldi durchs Gebüsch und die Zelte schleicht. Ein paar Wölfe heulen, vielleicht sind es aber auch Indianer, die Nachtwache halten. Er entdeckt Winnetou. Er ist an den Marterpfahl gefessel und ein Kiowa-Indianer bewacht ihn.
Eine Zeit lang beobachtet Poldi das Geschehen aus dem sicheren Versteck. "Ich muss von hinten anschleichen und ihm die Fesseln durchschneiden, wenn ich von vorne komme, könnte er mich durch sein Verhalten verraten." Jetzt muss Old Shatterhand nur noch den richtigen Zeitpunkt abwarten, damit ihn der Mondschatten nicht verrät. Weil der Wächter so unbeirrt immer um den Marterpfahl kreist, ist es zusätzlich schwierig, den richtigen Moment zu erwischen.
Bevor Old Shatterhand dem gefesselten Winnetou die Fesseln durchschneidet, entwendet er ihm seine Kette mit der Grizzlybärenkralle. Das aber nicht aus Gier, sondern weil er denkt, dass er dem Häuptlingssohn so beweisen kann, dass er ihn gerettet hat. Winnetou merkt als Indianer natürlich sofort, dass sich jemand anschleicht, und er verzieht keine Miene. Als ihm die Kette weggezerrt wird, rechnet er fast damit, von hinten erstochen zu werden. Aber dann sind plötzlich seine Pfoten frei. Der patroullierende Wachpapagei summt immernoch vor sich hin und dreht seine Kreise.
Old Shatterhand verschwindet im Dunkel der Nacht und auch Winnetou sollte dies nun schleunigst machen, denn Battamba hat irgendwie Lunte gerochen. "Hier ist doch was im Busch? Habe ich einen heimlichen Verehrer, der mich belauscht?" Aber so ein Apache ist viel lautloser als eine Operndiva und bevor sich Battamba versieht, ist ihr Gefangener ab durch die Nacht. "Verflixt, jetzt krieg ich Ärger." Winnetou weiss nicht, wem er seine Rettung zu verdanken hat, aber er galoppiert natürlich erleichtert nach Hause.
Im Indianerdorf der Apachen ist Häuptling Intschu tschuna noch immer sehr traurig über den Tod seines Freundes Klekih-petra. Auch alle anderen schauen betrübt, als der Medizinmann verzweifelt versucht, den Toten wachzukitzeln. Da reitet Winnetou ein und nun kommt doch wieder grosse Freude auf.
"Wie hast du es geschafft, dich aus der Gefangenschaft der Kiowas zu befreien?"
Der erste Winnetou-Tag neigt sich dem Ende zu, alle freuen sich auf das Tanzen am Lagerfeuer, und die Geschichte geht noch weiter.
Das Kriegsbeil wird ausgegraben!
Wenn man nicht weiss, wie es weiter geht, ist das der beste Grund, nicht aufzugeben, sonst wird man es ja nie erfahren.
Vom Sprint in den wilden Westen
Weiter geht es mit der letzten Disziplin der Bärenmeisterschaften. Für den HUNDERTMETERLAUF der Damen hat man drei hoffnungsvolle Talente gefunden. Als Nummer Eins startet Hefe, die als junges Waschbärmädchen mal die Schnellste in ihrer Klasse war. Als Nummer Zwei ist Barbara am Start. Von ihr weiss man nur, dass sie sehr schnell rennen kann. Dass Bienchen als Nummer Drei startet, ist auch nicht verwunderlich. Das kleine Bärchen glänzt fast bei allem was ansteht als Talent. Schangelina nuckelt an der Trillerpfeife, gleich erfolgt der Startpfiff.
Barbara hat einen guten Start, Hefe weniger, und Bienchen fegt los wie eine Kanonenkugel im roten Kleidchen. Alle schauen gebannt zu, wie die drei Sprinterinnen über den Rasen fegen. Am Ende der Strecke wartet Fridolin, um genau feststellen zu können, wer zuerst die Ziellinie überschreitet. Da es in Gugellandia keine Videoüberwachung gibt, braucht man noch die Augen selber.
Anfangs sind die drei noch relativ dicht beisammen, aber dann zeigt sich deutlich, wer das schnellste Bärchen ist. Hefe hat bereits einige Längen Rückstand und auch Barbara geht schon die Puste aus. Zu schnell ist der Lauf vorbei und die Zuschauer gucken verblüfft in die Runde. "Hast du gesehen, wer gewonnen hat?" "Nein, die waren alle so pfeilschnell an mir vorbei, ich habe überhaupt nichts mitgekriegt." Einige aber, die etwas von Leichtathletik verstehen, jubeln nun und rufen "Bravo Bienchen!"
Aber für all jene, die den Hundertmeterlauf der Damen verschlafen haben, kommt jetzt ja noch die nächste SPRINTDISZIPLIN, nämlich der 100m-Lauf der Herren. Diesmal sind fünf Hoffnungsträger am Start. Auf Bahn 1 sieht man Wolfgang, auf Bahn 2 hüpft Mäxchen, daneben Bär Brösel und Poldi. Auf Bahn 5 startet Gugel. Man ist gespannt, ob das gugelländische Staatsoberhaupt überhaupt so schnell rennen kann. Schangelina pfeift, der Start ist erfolgt.
Mäxchen saust los wie von der Tarantel gestochen, und auch die anderen hatten alle einen guten Start. Jedoch einer sticht aus der Gruppe sofort ins Auge. Der kleine Poldi mit seinem neuen Leo-Bein fliegt förmlich über den Rasen. Alle staunen und feuern ihn an. "Poldi, Poldi...Poldi!" Nur noch wenige Zentimeter bis zur Ziellinie!
Nicht viel später treffen auch die anderen Sprinter ein. Aber es war ein deutlicher Sieg und alles in allem ein gebührender Abschluss der gugelländischen Bärenmeisterschaften. Die zwei Stars, Bienchen und Poldi, flanieren durch die Zuschauermenge und freuen sich über das viele Lob und die bewundernden Blicke. Dann geht es auch schon zur Siegerehrung.
Schangelina und Fridolin moderieren nun die Pokalübergabe. Man hat nur
ein
SIEGERTREPPCHEN, denn schliesslich kann ja auch nur einer Sieger sein. Mauli und Bauli wieseln hin und her um die Schriftzüge und Requisiten auszutauschen. Herzchen, das Nadelkissen, hilft ihnen dabei. Jetzt hoffen alle, dass nichts schief geht, denn es waren ja doch einige Disziplinen, da kann man leicht etwas durcheinanderbringen.
"Meine Damen und Herren, zuerst küren wir unseren Mathematikprofessor Hieronymus, er hat den ersten Platz im Hammerwerfen erreicht." Ein Raunen geht durch das Publikum. "Hi,hi, ich habe gar nicht gewusst, dass Mathematikprofessoren mit Hämmern um sich werfen." "Stell dir vor, ich bin bei dem einmal zur Schule gegangen." Zwei Bärchen aus dem Publikum sind riesig stolz, den Professor persönlich zu kennen. Der gefeierte Sieger nimmt seinen Pokal in Empfang und klettert vom Podium. Schnell wird der Schriftzug gewechselt und auch das Mikrofon. Da spricht jetzt Fridolin.
"Liebe Zuschauer, es freut mich, euch den nächsten Sieger anzukündigen, es ist Balu, der Gewinner im Speerwurf." Sogar der Originalspeer wird auf die Bühne gebracht und Balu hält stolz Einzug. "Ich bin sehr geehrt." himmelt er Schangelina an, als sie ihm den Pokal überreicht. Das Publikum klatscht und jubelt, aber schon kommt der nächste Sieger. Jetzt ist wieder Schangelina dran mit Ankündigen.
"Liebe Freunde, es ist mir eine Ehre, euch nun den Sieger im Diskuswerfen zu präsentieren. Es ist niemand anderer als Käptn Graubär aus Berlin. Herzlichen Glückwunsch, Käptn." Fridolin übergibt ihm den Pokal, und Mauli bittet gleich noch um ein Autogramm auf der Diskusscheibe. Welch ein Gefühl! Sowohl für Fans wie auch für Sieger. Es ist ein Moment, den man nie im Leben vergisst, wenn man zu oberst auf dem Siegerpodest steht und alle klatschen und jubeln.
Fridolin kündigt bereits den nächsten Sieger an, und Mauli, Bauli und Herzchen müssen sich riesig sputen, um noch rechtzeitig die Schrift auszutauschen. "Der Sieger im Kugelstossen ist Tobi, unser Kurier und Wildaufpasserpanda. Herzliche Gratulation!" Das Publikum kommt aus dem Klatschen und Jubeln gar nicht mehr heraus, denn schon erreicht ein neuer Gewinner die Bühne. Schangelina übergibt auch Francesco den Pokal.
Die kleine interne Panne hat niemand bemerkt, denn die Jubelrufe für Francesco lassen beinahe den Holzstoss hinter ihm wackeln. "Sieger im Hürdenlauf: Francesco!" Noch grösser ist das Getobe, als Poldi seinen goldenen Becher abholt. Sogar Ringo stürmt auf die Bühne um seinem Schützling aus nächster Nähe zuzurufen "Poldi, du bist der Beste! Du hast gewonnen, bravoooo!" Ringo freut sich natürlich besonders, denn er war es ja, der "damals" den kleinen, verletzten Bären aus dem Thunersee gefischt hat.
"Jetzt müsst ihr zwei Zettel austauschen, denn jetzt kommen die Siegerdamen. Vielleicht könnt ihr auch noch ein paar Blumensträusse besorgen?" Fridolin waltet seines Amtes und die Maulwürfe wuseln herum. Als allerdings Atina die Bühne betritt, bleiben sie wie angewurzelt stehen. "Die Gewinnerin im Weitsprung heisst: Atina!" Für eine, die so weit springen kann, dass es aussieht, als ob sie flöge, ist es natürlich eine Kleinigkeit auf ein Podest zu hüpfen, das doppelt so hoch ist wie sie.
Auch der Pokal ist fast so gross wie das Bärchen selbst. Um so mehr klatschen die Leute, man liebt die Kleinen, die mit grossen Erfolgen aufwarten. "Super! Grossartig! Bravooo! Atina lebe hoch!" Die Veranstaltung neigt sich dem Ende zu, man hat nur noch zwei Siegerinnen anzukündigen. Fridolin und Schangelina sind schon mit einem Bein bei der anschliessenden Champagnerparty. Da nimmt das Nadelkissenherzchen eben das Mikrofon in die Hand. "Siegerin im Stabhochsprung ist Lotte!" Das hochtalentierte Springwunder ist aber nicht Lotte, sondern ihre Zwillingsschwester Luise.
Deshalb nimmt das Waschbärfräulein dem Herzchen kurzerhand das Mikrofon weg und kündigt sich selber an. "Damit ihr es alle wisst, ich bin nicht Lotte, sondern Luise und habe den Stabhochsprungwettbewerb gewonnen!" Auch Bauli ist von den vielen Zettelwechseln und Ankündigungen schon etwas aus dem Trott gekommen und hat den nächsten Pokal verlegt. Schangelina ergreift beherzt das Mikrofon und sagt: "Liebes Publikum, hier kommt die letzte Preisträgerin des heutigen Tages. Sie hat den 100-Meterlauf in 1,004 Sekunden gewonnen, das ist ein Weltrekord. Wir freuen uns, Bienchen den verdienten Pokal zu übergeben."
Am nächsten Tag hat schon wieder ein neues Thema die Gemüter erfasst. "Hallo Peso, hast du auf deinem Rundflug irgendwo Edi entdeckt? Ich glaube er heckt wieder ein neues Märchen aus." Beppa, Peso, Miezi und Kiku sind oben am Teich zusammengekommen, denn sie ahnen bereits, was Edi vor hat. Es ist schon lange sein Traum, den Winnetou aufzuführen. "Das ist aber kein Märchen, Beppa, das ist eine Geschichte von Karl May und sie ist nicht gerade ein sanftes Schlafliedchen.""Das weiss ich doch, Miezi, da wird geschossen und gemartert und alle laufen mit Federn herum."
Kiku ist ein gebürtiger Halbindianer und weiss mehr über diese Geschichte. "Die Rothäute haben protestiert, weil man ihnen einfach eine Eisenbahnlinie durch ihr Gebiet gebaut hat." Beppa ist mehr am romantischen Teil der Geschichte interessiert. "Die Schwester von Winnetou verliebt sich dann in Old Shatterhand und - oh, - "stutzt die kleine Maus "hoffentlich spielt Edi nicht den Old Shatterhand." Als ob der Wald Ohren hätte, kommen immer mehr Möchtegernindianer an den Teich und wohnen der Besprechung bei.
Amanda findet, Poldi hätte mehr Old Shatterhandmimik als Edi. Aber alle sind sich jetzt schon einig, dass Brauni die Rolle des Winnetou übernehmen soll, weil dessen Merkmal die wunderschönen schwarzen Haare sind. "In dieser Geschichte gibt es tonnenweise Bösewichte, da ist für jeden eine Rolle drin. Auch Gleisarbeiter, normale Schurken und Bleichgesichter, die den ganzen Tag Feuerwasser trinken und mit dem Revolver herumballern. Jetzt hört man es trampeln. Laura kommt. Nein, es ist nicht Laura, die so trampelt, es sind Schnorbert und die Pferde.
"Haben wir richtig gehört? Hier wird ein Wildwestfilm gedreht? Wir sind aber keine Kriegsgäule, verstanden?" Sabrina, das weisse Pferd schnaubt verächtlich. Edi versucht zu vermitteln. "Ihr dürft in einem legendären Film mitspielen. Es wird niemandem etwas Böses geschehen, dafür haben wir Leute!" Er schaut sich kurz um, aber von sämtlichen Sicherheitsbeauftragten von Gugellandia ist weit und breit natürlich keiner zu sehen. "Naja, das Pferd von Winnetou ist zwar pechschwarz, aber da in unserem Falle Winnetou pechschwarz ist, kann es auch ein braunes Pferd sein. Was ist, Schnorbert? Leihst du uns dein Pferd?"
Das wird wahrscheinlich teuer, aber Schnorbert ist einverstanden. Jetzt ist Edi mit Brauni auf der Suche nach dem richtigen Outfit. "Du brauchst Mokassins aus STACHELSCHWEINBORSTEN, ein Stirnband, bestickt mit bedeutungsvollen Perlen, aber du trägst keine Feder, dafür ein Gewehr, ein Tomahawk und eine Kette mit einem Bärenzahn dran." Edi ist in seinem Element. "Dann brauchen wir natürlich noch eine Lok für meine Schienen und einen Saloon wo man Feuerwasser gurgeln kann."
"Meinst du, es hat in diesem Film auch eine Rolle für mich?" fragt Hehehe. "Na klar!" lacht Bradipo, für Statisten gibt es immer was zu tun. Vielleicht wirst du sogar Indianerhäuptling?"
Der Tag neigt sich dem Ende zu, bald geht die Sonne unter. Aber Laura hat schon ihre Skizze für den Saloon bereit. "Diese Schwingtür ist das Merkmal von einem Saloon. Dann brauche ich noch leichte Mädchen und viele Flaschen, kannst du das mal Loredana zuflüstern, Beppa?" "Nein, wir brauchen doch in erster Linie Indianer, und die tragen doch normalerweise Federn auf dem Kopf."
Wie man sieht, herrscht grosse Aufregung und Vorfreude unter den Gugellandiabewohnern. "Wer wird wohl Old Shatterhand?" "Meinst du, es wird wirklich geschossen, gemartert und skalpiert?"
Das wird man nächste Woche erfahren.
Bärenmeisterschaften
Die Gugelpunkte-Sieger vom Februar sind Schangelina und Fridolin. Diesmal muss man nicht erst das Beamgerät in Betrieb setzen, denn Fridolin weilt gerade in Gugellandia. Schangelina freut sich, ihm das bisschen Schnee zu zeigen, welches überraschend in der Nacht eingetroffen ist. "Ja, auch im Süden kann es ab und zu schneien, ich liebe Schnee, weisst du, ich bin ja auch ein Eisbär." Fridolin ist nicht so entzückt, aber er will Schangelina die Freude nicht nehmen.
Nach ein paar Stunden albern sie schon wieder im grünen Gras herum und begucken die Krokusse und setzen sich die Zitronenpresshütchen auf, die immer wieder mit Fridolin in Verbindung gebracht werden, seit er das letzte Mal in Gugellandia war. "Weisst du, was wir heute machen, Fridolin?" Schangelina ist ganz übermütig vor lauter Vorfreude. "Wir organisieren ein grosses Bärentreffen und machen leichtathletische Bärenmeisterschaften. Wie findest du das?"
"Wieso heisst es Leichtathletik und nicht Schwerathletik?" fragt Fridolin. "Ich denke das ist schwierig, was die so machen müssen. "Da hast du völlig recht," meint Schangelina "Ich bin auch nicht gerade eine Leuchte im Sport, aber es macht bestimmt eine Menge Spass, wenn wir mal alle zusammen rufen und ihnen ihre Aufgaben präsentieren können." Als erste weihen sie Poldi ein, der gerade mit seinem NAMENSVETTER Poldi zufällig über Sport diskutiert. "Wir holen zuerst alle Bären her, ich lasse eine Flugbotschaft die Runde machen, dann sind sie ganz schnell alle da."
Tatsächlich dauert es nicht lange, und schon scharen sich die Bären um Schangelina und Fridolin. "Eine Olympiade? eine Weltmeisterschaft? Wasserski oder Bobfahren?" Man wird mit aufgeregten Fragen überhäuft. "Nein, wir machen nur ein paar interessante Disziplinen aus der Leichtathletik, ihr dürft gerne mitbestimmen, was ihr gut könnt und gerne macht." Immer mehr Bären strömen herbei und freuen sich, dass an diesem schönen Sonntag wieder einmal etwas im Freien statt findet.
Über das Wort Leichtathletik machen sich allesamt viele Gedanken. "Das kann ja nicht so schwer sein." findet die noch immer winterlich gekleidete Bärenschaft. "Ich will rodeln oder Bob fahren." ruft ein Bärchen und wirft sich gleich in Position. Schangelina und Fridolin sehen nun, dass es nicht so einfach ist, die ganze grosse Bärenschar zufrieden zu stellen. "Es gibt ein paar Kategorien, da könnt ihr mitmachen. Die erste Disziplin heisst zum Beispiel Hammerwerfen."
Einige blicken ganz erschreckt in die Runde. "Hammerwerfen?"
"Das ist wie Kirschsteine spucken - nur mit einer Kugel, die an einer Kette hängt, und man muss sich zuerst einige Male im Kreis drehen, das macht Spass, ich sag es euch!" Der grosse und der kleine Poldi sind offenbar ziemlich bewandert, was Sport anbelangt. Fridolin hat auch noch eine andere Bärchenfreundschaft vermittelt. "Ihr habt ja fast die gleichen Hemden an, sicher habt ihr euch viel zu erzählen." Man wartet nun schon langsam ungeduldig, dass es endlich los geht. Da kommt noch eine Schar Waschbären. "Wir sind auch Bären, wir wollen auch mitmachen." Sogar Gugel und Hefe befinden sich unter den Teilnehmern.
Aber es ist noch nichts mit Anfangen, denn jetzt stürmen auch noch alle Pandabären herbei. "Wir sind auch Bären, wir wollen auch mitmachen!" Schangelina und Fridolin gucken sich die Leichtathleten genau an. "Na klar, ihr seid fit und dem Namen nach auch Bären. Man will schon zur Tagesordnung übergehen, kommen noch mehr Teilnehmer angerannt. "Wir sind auch Bären, wir wollen auch mitmachen!"
"Hoffentlich haben wir genügend Sportarten." sinniert Schangelina und Fridolin lacht. "Wer wohl jetzt noch kommt?"
Tatsächlich kommen auch noch alle Klein-Bären in den verschiedensten Arten. Auch zwei Insassen aus dem gugelländischen Seniorenheim finden sich auf dem Sportplatz ein. "Ihr wollt sicher auch mitmachen." mutmasst Fridolin grinsend. "Ja, aber nur als Zuschauer." Nun sind endlich sämtliche zur Zeit in Gugellandia lebende Bären versammelt. Man kann die Aufgaben verteilen. Darauf hat sich Schangelina schon sooo gefreut.
"Liebe Eisbären, ihr werdet die Disziplin Weitsprung ausüben. Ich selber kann leider nicht mithüpfen, denn ich bin Jurymitglied und werde mit Fridolin zusammen die Strecke messen, die ihr gesprungen seid. Fridolin hat inzwischen drei 100 Meter Sprint Damen ausgemacht. "Vielleicht finden wir noch drei weitere Damen, die schnell sausen können, mal sehen." Schwierig ist es beim Diskuswerfen, da melden sich nur zwei Teilnehmer, die es sich zutrauen. "Wir machen das immer auf dem Piratenschiff bei der Tellerausgabe."
"Dann bin ich ja gespannt." freut sich Fridolin. Schangelina hat drei Bären für den Speerwurf ausgesucht. "Was bekommt eigentlich der Sieger?" will Balu wissen. Schangelina wird verlegen und stammelt: "Hm, oh, weiss nicht, schaue, muss mich noch erkundigen." Weitere drei grosse starke Bären haben sich zum HUERDENLAUF angemeldet. Schangelina und Fridolin sausen hierhin und dorthin wie die Meisen, die ebenfalls bereits ihre Zuschauer-Plätze auf den Bäumen eingenommen haben.
Aber nun geht es endlich los. Eine Art Käfig wird aufgebaut. Das ist zum Schutz für die Zuschauer, wenn die Hammerwerfer mit ihrem gefährlichen Geschütz um sich hauen. "Ich sehe keinen Hammer, das ist eine Kanonenkugel mit Zündschnur." ruft aufgeregt ein kleiner Bär aus der Zuschauerkulisse. "Ein Flammenwerfer, wow, wo?" Naja, viele haben sich unter Leichtathletik vielleicht etwas anderes vorgestellt. Hieronymus ist als erster an der Reihe. Er dreht sich einige Male in diesem Käfig im Kreise und schleudert dann den "Hammer" in hohem Bogen möglichst gerade aus.
Das Publikum hält den Atem an, denn die Kugel fliegt mitsamt der Kette quer über den ganzen Sportplatz und knallt dann endlich auf den Boden. Sofort ist Fridolin zur Stelle und auch Schangelina kommt mit dem Messband. Die Flugstrecke wird gemessen. Alles notiert und der nächste Teilnehmer ist dran. Auch wieder ein Koalabär. Er lebt schon sehr lange in Gugellandia, ist aber noch nie gross aufgefallen. Vielleicht ist das heute sein Durchbruch.
Die Zuschauer sind ganz fasziniert von dieser verrückten Sportart. Allerdings schafft keiner der Koalas einen besseren Wurf als Hieronymus. Immer, wenn Fridolin die Wurfweite bekannt gibt, applaudieren alle und jauchzen. Bären sind mit Bären eben immer irgendwie verwandt, da freut sich jeder für jeden. Nach dem Hammerwerfen kommt der Diskuswurf. Die Gerüchte, um was es sich hierbei handeln könnte sind umfangreich.
Es sind bei dieser Disziplin nur zwei Teilnehmer am Start. Paulinchen und Käptn Graubär. Sie beherrschen den Diskuswurf perfekt und jede Frisbeescheibe würde durch ihre Pfoten bis in den gegenüberliegenden Hang fliegen, aber sie haben die Aufgabe, nur so weit zu schiessen, dass man noch messen kann und die Scheibe wieder findet. Das ist natürlich nicht so einfach. Paulinchen hat sich etwas verschätzt und zu zaghaft gezielt.
Der Sieg im Diskus-Duell geht trotz Augenklappe eindeutig an Käptn Graubär. "Das praktiziert man auf Piratenschiffen immer mit den Tellern. Auch mit den vollen, ha ha. Und wenn sie leergegessen sind, schleudert man sie auf diese Weise wieder zurück in die Kombüse. Das macht bei hohem Seegang besonders viel Spass, ha ha ha." erzählt er später im Interview. Paulinchen trägt ihre Niederlage mit Fassung. Immerhin ist sie Zweite geworden.
"Oh, schaut mal, jetzt wird auch noch gebacken auf dem Sportplatz!" Schangelina hat einen Mehlsack angeschleppt. "Das ist die beste Markierungsmassnahme, die wir hier in Gugellandia kreiiert haben. Wir brauchen eine gerade Linie, die nicht übertreten werden darf. Jetzt kommt nämlich Speerwerfen.
Alle schauen staunend zu, wie Schangelina und Fridolin die weisse Linie anfertigen.
Für den Speerwurf sind drei Bären an den Start gegangen. Man erkennt sofort Zottel und auch Balu. Der dritte Bär ist noch nicht sehr bekannt. Scheint ein Bruder des Kunstverständigen Albert zu sein. Auf alle Fälle ist man sehr gespannt, wie das Speerwerfen ausgeht. Balu packt den Speer und nimmt erst einmal ziemlich viel Anlauf. Fridolin passt ganz genau auf, dass niemand die weisse Linie übertritt. Dann wäre nämlich der Wurf ungültig. Aber Balu wirft den Speer ganz gezielt. Hoffentlich trifft er nicht den Schiedsrichter.
Kurz vor Fridolin sticht der Speer in den Boden. Fast hätte es einen Krokus getroffen. Dann wird wieder gemessen. Das sind die Momente, die im Publikum immer zum Schwatzen und Scherzen führen. "Was meinst du, hat der Balu eine Krokusschutzversicherung?" Als nächster nimmt Zottel den Speer und einen Riesenanlauf. Aber kurz vor der weissen Linie erfasst ihn eine Unsicherheit und er schiesst etwas zu früh ab.
"Das war wohl nichts." seufzt er und verwirft die Pfoten. Schangelina appeliert an sein Selbstbewusstsein. "Ihr habt schon noch einen zweiten und dritten Versuch." Auch der zweite Versuch von Zottel ist nicht sehr vielversprechend. Noch immer führt Balu mit der besten Weite. Aber jetzt kommt ja noch der Bruder von Albert. Er hat übrigens den wohlklingenden Namen Abrabär. Schangelina kritzelt es sich gleich hinter die Öhrchen. "Für Who is Who, da steht dann erstklassiger Speerwerfer!"
Aber sie können den Superwurf von Balu nicht schlagen. Schangelina ist ganz platt und ruft Fridolin quer über den Sportplatz zu. "Sind das schon die Nächsten? Dann kommt jetzt Kugelstossen." Man hat in Anbetracht der noch etwas spärlichen Blütenpracht im Umkreis für diesen Wettkampf bunte Munition gewählt. Die Pandas werfen gekonnt ihre Kugeln, und das Publikum jubelt.
Allerdings kommt jetzt die Jury etwas in Not, weil sie keine Namen von den einzelnen Teilnehmern notiert hat. Aber das ist auch nicht so schlimm, denn der mit der blauen Kugel ist gugellandiaweit bekannt und hat sein Sportgerät am Weitesten geschmissen. Es ist Tobi. "Braaavo Tooobi!" Und schon wird es wieder spannend, denn Fridolin und Schangelina transportieren einen grossen Sack herbei. Das Publikum rätselt. "Was da wohl drin ist? Vielleicht ein bärenfressender Drache, gegen den sie dann kämpfen müssen?"
Natürlich ist es viel harmloser, ja sogar richtig soft und sanft und bequem. Es handelt sich nämlich beim Inhalt des Sacks um eine Streu für die Weitspringer. Es sind alles Eisbären, die sich nun an der weissen Linie aufstellen. "Die Linie darf nicht übertreten werden. Auf gar keinen Fall, sonst wird man disqualifiziert!" erläutert Fridolin und vergewissert sich noch einmal, ob sie auch ganz gerade verläuft. Atina ist am Start. Sie ist sehr selbstbewusst, obwohl sie relativ klein ist, verglichen mit der Konkurrenz. Aber vielleicht fliegt sie gerade deshalb wie ein Federchen.
"Das ist sicher ein Rekord!" staunt Schangelina und platzt schier vor Stolz. Alle pfeifen und rufen, keiner sitzt mehr still auf seinem Platz, das Publikum klatscht und jauchzt. "So ein kleines Bärchen kann sooo weit springen." Als nächstes kommt ein grösserer Eisbär zum Zuge, der allerdings offenbar nicht so gut sieht, denn er übertritt die von Fridolin stark kontrollierte weisse Linie um ein paar Millimeter. Als er dann bis hinter die Streufläche fliegt, wird ihm dies vorgeworfen. "Du hast den Absprung versemmelt, du wirst disqualifiziert." Atina tröstet ihren Eisbäronkel.
An Atinas Markierung kommt keiner mehr ran, aber es ist trotzdem toll zu schauen, wie sie nach dem Absprung durch die Luft fliegen und mutig im Sand landen. Kiki bekommt besonders viel Applaus. Das kleine, angereiste Eisbärchen haben alle schon ins Herz geschlossen. Anschliessend kommt noch ein Eisbärfräulein. Sie riskiert alles, aber landet am Schluss doch nur im Sand ohne die kleine Atina geschlagen zu haben.
So ist das eben beim Sport. Es kann immer nur einer Erster sein. Zum Glück hat man heutzutage so viele Disziplinen, dass es auch mehr Möglichkeiten gibt, an die Spitze zu kommen.
An die Spitze kommen nun auch die Stabhochspringer, bestehend aus Waschbären.
Mutig holt man Anlauf, dann sticht man den Stecken in den Boden und schraubt sich daran hoch, um über ein gespanntes Seil zu schwingen. In Echt wäre es eine dünne Latte, die bei Berührung herunterfällt. Und das dürfte eben nicht passieren. Die Zuschauer halten den Atem an, als der erste Stabhochspringer Anlauf nimmt.
Wenn sie es geschafft haben, mittels ihrem Stab über die gewünscht Höhe zu springen, fallen sie einige Meter wieder hinunter. Hier in Gugellandia hat man ein Extra-Gebüsch angepflanzt, damit sich keiner beim Landen blaue Flecken holt. Gerade rakelt sich Luise an der Stange in die Lüfte und schwingt sich elegant über die Leine, um dann jubelnd im hohen Gras zu verschwinden. Alle sind begeistert.
Egal, ob gross oder klein, alle Teilnehmer geben ihr Bestes und werden auch immer von den Zuschauern gebührend gefeiert. Einige wussten heute morgen beim Aufstehen noch nicht, dass sie im Laufe des Tages zu grossen Sportlern werden. Manche sind sogar richtig erstaunt darüber, was sie können.
Der Höhepunkte jeder Leichtathletikveranstaltung sind immer die Sprints. Zuschauer beim nun bevorstehenden Hürdenlauf sind nun auch alle anderen gugelländischen Bewohner wie Grünling, Zeig, Schnorbert, Edi u. Co. Alle sind äusserst nervös, denn man findet die Stopp-Uhr nicht. Weil die Hürden zu schmal sind, können nicht alle drei Bären gleichzeitig starten. Also muss man die Zeit messen. Am Start sitzen Wonny, Friederl und Francesco. Aber mit Sitzen ist bald nichts mehr. Gleich ertönt der Startschuss!
Francesco saust als erster los, hüpft und springt, meistert die Hürden wie ein Känguru, den Zuschauern bleibt der Mund offen vor Staunen. "Der war sicher am Schnellsten." mutmasst Battamba, die sich von Anfang an in den dunklen Bären mit der roten Schleife verknallt hat. Als er die vierte Hürde mit Bravour meistert, fängt sie wie verrückt an, zu krächzen. "Francesco, Francesco, yeeeah, Francescoooo!"
Aber auch die anderen zwei Hürdenläufer kommen gut über die Runden. Allerdings ertönt nun plötzlich ein Pfiff. Die Trillerpfeife von Schangelina verkündet eine Entscheidung.
"Hört mal, liebe Freunde und Sportskameraden, wir müssen unseren Wettkampf vertagen, die 100 Meter Damen und Herren stehen noch aus und natürlich die Siegerehrung. Aber die Sonne geht bald unter und wir wollen ja auch noch feiern. Da hat natürlich niemand etwas dagegen.
Und so feiert jeder seinen persönlichen Sieg, natürlich bei einem leckeren Sonntagsessen bei Ottilio.
Der süsse Brei
Zuerst muss man natürlich noch das Insektenhotel von letzter Woche fertig stellen. Edi kommt reuemütig zur Baustelle und bringt seine SCHNECKENHAEUSER. "Tut mir Leid, Volk, es ging nicht anders, ich musste den Maskenball etwas in Schwung bringen." "Ist schon gut, Edi, jetzt sind die Häuser für das Haus ja da, ha ha ha." Amanda freut sich. William hat schon das Gitter für die Abdeckung in den Pfoten, da kommt überraschend ein "Wanderer" vorbei.
"Wer und was bist du denn?"
Aber man hat keine Zeit, den Neuankömmling genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Insektenhotel ist fertig. Jetzt sucht man einen Platz zum Aufstellen. "Wo meinst du, ist die zentralste Lage für das geflügelte Krabbelvolk, wo hat das Hotel den besten Zulauf, bzw. Zuflug?" Alle schieben und stossen, denn das Ding ist wegen der Ziegelsteine doch ziemlich schwer. Aber man findet nirgendwo eine ebene Fläche. "Wenn wir es an die Bäume hängen ist es gefährlich, falls wir nicht die geeigneten Seile haben, auch kommen dann Bodeninsekten wie Ohrenmüggler schlecht ran."
Sie überlegen hin und her. "Da vorne, das ist der richtige Ort für ein Insektenhotel." Edi denkt wieder mal ganz logisch. "Da ist doch dieser unvollendete Teich, den man schon lange fertig machen wollte. Wenn wir jetzt hier am Rande unser Hotel aufstellen, wird man die Arbeiten am Teich sicher wieder aufnehmen, und dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen." "Edi, du bist genial!"
Das Hotel wird gerückt und geschoben bis es endlich einigermassen gerade steht. "Hier ist volle Sonne von morgens bis abends!" freut sich Amanda, die gelesen hat, dass ein Insektenhotel an einem sonnigen Standort stehen sollte. Das Gürteltier ist auch wieder da und stellt sich nun endlich vor. "Ich heisse Fähnchen und suche einen verantwortungsvollen Job." Das Haus strahlt in der Sonne wie das Gürteltier. "Ich finde, du passt sehr gut zu unserem Insektenhaus." stellt Klepf fest. "Du könntest den Job als Verantwortungsbeauftragter haben, das macht nicht viel Arbeit aber viel Ehre." "Dann haben wir jetzt ja drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen." lacht Edi und Amanda fügt hinzu: "Fliegen? Das passt für ein Insektenhotel! Ha, ha ha."
Der eine Häuserbau ist zu Ende, der andere ist noch in vollem Gange. Miezi, Tationa und Laura haben vor, ein ganzes Dorf zu basteln. "Was sind denn das für Lakritzerollen in deinem Korb, Tationa?" Miezi mag keine Lakritze, sie ist ihr zu schwarz." "Das sind die Kamine, die kommen auf die Dächer, aber ich weiss nicht, wo sich die Dächer befinden, weisst du es?" Miezi hat auch keine Ahnung, es herrscht ein lustiges Durcheinander. Jetzt kommt auch noch Moby und schmeisst sich auf die Leimtube. "Hat noch jemand mehr Fenster zum aufkleben?"
Moby ist fertig mit seinen Fenstern, aber Tationa hat noch immer nicht die Dächer für ihre Kamine gefunden. "Hier, hier kommt auf jedes Dach ein Kamin drauf." Laura riskiert gefährliche Klettertouren, gefährlich nicht für sie, sondern für die Dächer." Die heutige Aufführung ist etwas ganz Besonderes. Das Publikum ist nämlich schon von Anfang an dabei, und kann auch den Aufbau der Kulissen verfolgen. Wie inzwischen alle wissen, hat man Feriengäste aus Berlin, die heute natürlich mitten im Publikum sitzen und für reichlich Gesprächsstoff sorgen.
"Liebes Publikum, ich weiss, es geht hier etwas chaotisch zu, ha ha ha, aber nehmt es einfach wie eine Kommödie auf. Das eigentliche Stück fängt erst später an." Miezi zerrt ein grosses blaues Tuch über die Bühne. "Ist vielleicht zufälligerweise Harry unter den Zuschauern? Ich bräuchte jemand, der die Rückwand fixiert."
Und schon leuchtet der Hintergrund in tiefstem Himmelblau, und Harry bekommt grossen Applaus.
"Was machst du denn mit den ganzen weissen Mistsäcken, Laura?" Miezi redet extra ein wenig lauter als normal, denn das Publikum will ja hören, was da auf der Bühne läuft. "Ich überlege gerade, ob wir sie als Untergrund nehmen sollen, oder sieht das dann zu sehr nach Schnee aus?" "Weisst du was, Laura, wir fragen das Publikum. Möchtet ihr lieber den Plastik oder den Holzboden?" Alle rufen durcheinander, man ist sich nicht einig. "Sollen wir den normalen Bühnenboden so lassen?" Miezi macht einen neuen Versuch. "Jaaaaaaaaaaaaaaaa!" "Supi, dann sind wir auch schneller fertig hier." Laura packt ihr Platstikzeug wieder zusammen.
Miezi ergreift nun erneut feierlich das Wort. "Während wir hier weiter aufbauen, darf ich euch ein anwesendes Mitglied der Plüsch-Piraten vorstellen. Rokko aus Berlin. Er wird euch nun die Original-Geschichte des Märchens vorlesen. Wie unsere Fassung dann rauskommt, wissen wir selber noch nicht. "Wow, das wird spannend!" ruft ein kleiner Eisbär aus dem Publikum. Rokko faltet sein Manuskript auseinander und beginnt mit seiner Lesung.
"Der süsse Brei."
Inzwischen sind zwei uns gut bekannte, weiss bemützte Gestalten dabei, die KUECHENEINRICHTUNG vorzunehmen. Aber da scheint auch nicht alles ganz zu klappen. "Dieses dreckige Geschirr können wir doch nicht nehmen, das muss man zuerst abwaschen!" flüstert Lori, um den vorlesenden Gastredner nicht zu stören. Während also Rokko die Geschichte vom süssen Brei vorliest, sind Ottilio und Loredana bereits in ihrer Küche dabei, die richtige SUESSNOTE in ihr Werk zu bringen, denn der Brei ist der Hauptdarsteller.
Unter grossem Applaus für seine Lesung verneigt sich Rokko und mischt sich nun auch unter das Publikum. Es liegen immer noch ein paar Requisiten herum, die noch weggeräumt werden müssen, aber das Geschehen beginnt in einem fliessenden Übergang. Beppa und Akku sind offenbar Mutter und Kind. Dann lümmeln auch schon allerhand Dorfbewohner zwischen den bunten Häusern herum. "Bimbam, bimbam!" die Kirche kündigt den Beginn des Stücks an.
"Guten Tag, Frau Bär, wie geht's, was macht ihr Kleiner in der Schule?" "Oh, Moinsen Frau Grizzli, ja, er macht sich. Im Lesen ist er noch etwas begriffsstutzig, und bei Ihnen, alles gut?" "Heute ist schulfrei, Burschen, kommt, wir spielen auf dem Dorfplatz. Der Pfarrer ist auch nicht da." Und schon herrscht lustiges Treiben auf der Bühne, die nun der Marktplatz eines kleinen Dorfes ist, das gerade mal acht Häuser und eine Kirche hat.
Ein Haus, ganz am Ende des Dorfes liegt etwas höher als die anderen, es ist das Haus von Mutter Beppa und ihrem Söhnchen Akku. Sie sind leider sehr arm und haben so wenig zu essen, dass Akku mit den anderen Dorfkindern nicht spielen kann, weil er viel zu schwach ist. "Kommt, wir spielen Hüpfen!" Ecki malt mit Kreide ein paar Rechtecke auf den Dorfplatz vor der Kirche. "Bis der Pfarrer kommt, habe ich das schon wieder weggeputzt!" Akku steht nur traurig daneben, dabei hätte er so gerne mitgespielt. Doch das Gehüpfe dauert nicht lang. "Achtung, Ecki, der Pfarrer kommt." warnt Spring und bringt Ecki einen nassen Lappen um seine Kreidezeichnung zu entfernen.
Das Treiben auf dem Dorfplatz wird nun etwas ruhiger und einige Mütter rufen in die Runde. "Essen, Kinder, kommt heim, wir essen zu Mittag!" "Was gibt es denn, Mamma?" Kinder haben immer Hunger, wenn sie vom Spielen kommen. Die letzten verschwinden nun auch in ihre Häuser, und punkt Zwölf ist der Dorfplatz schon wie leergefegt. Aus allen Schornsteinen steigt Rauch auf. Nur das eine Haus, ganz zu hinterst, in dem Akku und seine Mutter Beppa wohnen, bleibt kalt.
Das Publikum applaudiert automatisch, als alle Darsteller hinter irgendwelchen Türen verschwunden sind. Man muss den Blick nun etwas seitlich wenden, wo die Küche von Beppa und Akku aufgebaut ist. Akku kommt nach Hause und wäscht sich wie jedes brave Kind zuerst einmal die Pfoten. "Oh, Akku, wie schön, dass du da bist, es gibt heute noch etwas Brot und Wasser, wir wollen es geniessen, denn nachher ist nichts mehr da." Beppa versucht, Optimismus zu verbreiten, was angesichts der Lage natürlich völliger Unsinn ist.
Beide knabbern betrübt an dem bescheidenen Mahl. Im Publikum hat man zwar schon ein paar Bonbons aus Zelli's Süssigkeitenröhre verteilt, aber es mag niemand davon naschen. Allen tun die zwei Armen auf der Bühne da unten schrecklich Leid. "Wo ist denn der Vater von Akku? Verdient der denn kein Geld? Ist er gestorben?" Moby nervt etwas die gerührten Zuschauer mit seiner Fragerei. Aber bevor alle in Tränen ausbrechen hat Akku eine Idee.
"Ich kann ja ein paar Beeren oder Pilze suchen gehen."
Aber die Zeit ist weder reif für Beeren noch für Pilze. Es wächst ausser etwas spärlichem Gras noch überhaupt nichts in diesem kargen Gugellandia. Akku geht tapfer seinen Weg, aber langsam lässt er doch den Kopf hängen. "Warum sind die einen arm und die anderen reich? Was mache ich falsch?" - Plötzlich steht er einer seltsamen Gestalt gegenüber. "Du musst nicht erschrecken, ich bin nur Axelina, die Wiesenhaxe, äh Hexe und kann dir vielleicht helfen." Erstaunt blickt Akku hoch. Da schiebt ihm das stachlige Wesen ein höchst eindrucksvolles Töpfchen zu.
"Dieses Töpfchen, das schenke ich dir. Es ist kein gewöhnliches Töpfchen." Akku schaut verwundert das seltsame Gefäss an und dann die Übergeberin. "Danke, ich werde es gerne meiner Mutter bringen, aber warum ist es kein gewöhnliches Töpfchen?" "Pass gut auf," sagt Axelina zu Akku, "wenn du zu dem Töpfchen sagst:
Töpfchen koche,
dann kocht es dir den leckersten Brei, so lange, bis du ihm befiehlst:
Töpfchen steh!
Dann hört es auf zu kochen.
"Das ist ja wunderbar!" freut sich Akku, bedankt sich bei Axelina und rennt freudig mit seinem Töpfchen davon.
Zu Hause weint sich Beppa die Augen aus dem Kopf. "Oh, jetzt habe ich auch noch mein Kind verloren, nur weil ich zu arm bin, um Essen zu kaufen." Jetzt tritt Akku in die Küche und schiebt stolz sein Töpfchen in den Raum. "Da, schau mal, Mama, was ich hier habe. Jetzt müssen wir nie mehr Hunger leiden. Der Topf kann nämlich von selber Brei kochen, wir wollen ihn gleich mal ausprobieren, pass auf."
Er stellt den Topf auf den Tisch und sagt feierlich: "Töpfchen koche!" Beide warten gespannt, dass sich etwas tut.
Es dauert ein Weilchen, dann fängt das Töpfchen plötzlich an, zu wackeln. "Vielleicht sollten wir mal hineingucken." schlägt Beppa vor. Ganz überrascht sind beide, als ihnen der Duft von frisch gekochtem Griessbrei in die Nase steigt. "Töpfchen steh!" sagt Akku und holt Löffel für sich und die Mutter.
Mmmmh, es schmeckt himmlisch, nach Vanille und etwas Zitrone, auch ein wenig nach Zimt und Amarena.
Von da an müssen Beppa und Akku nie mehr Hunger leiden. Sogar Rauch kommt jetzt aus ihrem Kamin.
Denn mit so viel Brei kann man natürlich auch Schmarren herstellen und Griessküchlein backen. Akku ist nicht mehr länger ein schmächtiges Bürschchen und kann mit den Dorfkindern mithalten. "Wollt ihr alle heute zu mir zum Mittagessen kommen? Meine Mutter backt süsse Griessschnitten!" Alle sind Feuer und Flamme und freuen sich. "Wow, Akku, das ist mal eine Ansage, klar, kommen wir zu dir, das wird ein Schmaus, ich sags nur schnell meiner Mum." Anschliessend gehen auch die Mütter vom ganzen Dorf, und sofern es zugegen hat, auch Väter zu Beppa, süsse Griessschnitten essen. Alles dank dem kleinen Töpfchen.
Es kommt jetzt eine Art Pause. Das Publikum darf aufatmen und kräftig klatschen. Akku geht jetzt in die Welt, besser gesagt, in das Zuschauerareal hinaus und sammelt etwas Informationen in den Reihen. "Gefällt euch das Stück? Sitzt ihr auch bequem, oh hallo, Paulinchen, oh, Käptn. Graubär, welche Ehre." Beinahe hätte Akku den Sicherheitsbeauftragten Giri umgerempelt, weil er nur noch Augen für die Prominenz in den Rängen hat.
"Darf ich schnell durch, oh, ihr seid auch neu in Gugellandia? Ich bin Akku, möchtet ihr ein Autogramm?" Akku stapft fröhlich plappernd durch die Zuschauertribühne, hat überall ein kesses Wort und einen frechen Spruch. Er ist ja jetzt dick und wohlgenährt, und vor allem auf der Wanderschaft. Das verlangt die Geschichte, denn nun ist die Mutter ganz allein zu Hause. Mit dem Töpfchen. Und es könnte ja sein, dass sie plötzlich einmal Hunger hat.....Und weil ja alle die Geschichte kennen, ist man nun gespannt auf die Fortsetztung.
"Phuh, mir knurrt der Magen wie ein Löwe, ich werde mal dem Töpfchen sagen, dass es etwas Brei kochen soll.
Töpfchen koche
, bitte, vielleicht etwas mehr Zucker, aber es geht auch ohne, ich bin zufrieden, wenn etwas auf den Tisch kommt." Beppa lässt die Augen nicht von dem Töpfchen bis es anfängt, zu wackeln. Dann hebt sie den Deckel ab und sagt. "Danke, das reicht." Aber das Töpfchen kocht weiter den süssen Brei. Der Pegel steigt. "Hoffentlich hat das Töpfchen einen UEBERLAUFSCHUTZ." Blubb blubb blubb, der Brei steigt schon bis an den Rand.
" Um Himmels Willen, Töpfchen, hör auf zu kochen!" Nichts da, es blubbert weiter, die Vanillenote ist schon im ganzen Raum zu riechen. "Töpfchen, lass es, bitte, aufhören!" Es nützt alles nichts. Beppa kann den kochenden Brei nicht stoppen. "Töpfchen mach keinen Unsinn!"
Der süsse Brei fliesst nun schon über den Tisch auf den Boden und sogar zum Fenster.
Beppa wird langsam hysterisch. "Du blöder Topf, ich habe Aufhören gesagt? Oder habe ich das nicht gesagt." "Aufhören, bitte, sofort, ich will nicht im Brei ertrinken, Hilfeeee!
Das Töpfchen kocht fröhlich weiter und Beppa fliesst der Brei schon über Kopf und Arme. Sie holt eine Kelle um sich einen Weg durch den Brei zu schaffen, aber der Brei ist schneller als sie. " Stopp. Aus, Basta!" sie versucht alles, um dieses vermaledeite Töpfchen zum stillstehen zu bringen. Vergebens. Der Brei hat sich nun schon bis zum Fenster vorgearbeitet und drückt durch seine Masse die Fensterläden zur Seite, ja er reisst sie sogar mit sich in die Tiefe.
Unaufhörlich fliesst der Brei, bis auf den Dorfplatz, er macht auch vor der Kirche nicht Halt. Die Dorfbewohner sind anfangs nur verwundert, dann aber holen sie Löffel und lassen es sich schmecken. Doch, als der Strom nicht aufhört und schon bald das ganze Dorf einnimmt, kriegen sie es doch ein wenig mit der Angst. "Wenn das so weitergeht, werden wir im Brei ertrinken!" Das sind auch nicht die schönsten Aussichten.
Nun flüchten die Dorfbewohner, Hals über Kopf. "Nur weg von dem süssen Brei, sonst kleben wir bis zuletzt noch am Boden fest und von hinten kommt die nächste süsse Welle und spühlt uns um." Inzwischen ist ja Akku noch auf der Walz, aber ihm fällt plötzlich ein, dass er der Mutter gar nicht eingebläut hat, wie man das Töpfchen bedient. "Wenn sie nun das richtige Wort nicht weiss, wird sie wieder hungern, ich muss sofort zurück." Er bricht seine Wanderschaft ab und kehrt sofort nach Hause zurück.
Keine Sekunde zu früh, denn das ganze Dorf ist schon überschwemmt. Jeder klebt von oben bis unten oder ist meilenweit geflüchtet. Akku kommt in die Küche seines Elternhauses und findet das immer noch blubbernde und fleissig arbeitende Töpfchen. "Töpfchen steh!" Augenblicklich hat der Breifluss ein Ende und Akku findet auch seine Mutter irgendwo unter der süssen Sosse. Sie schabt immer noch Wege, der Brei läuft ihr über Augen und direkt in die Schnauze. "Oh, wie bin ich froh, dass du wieder da bist, ich hatte das Wort zum Abstellen vergessen. Ist das schlimm?" "Liebe Mutter, das ganze Dorf ist unter süssem Brei vergraben. Jeder, der uns besuchen will, muss sich nun erst einmal hindurchfressen."
Das war der Schlusswitz und alle lachen aus vollem Halse. Dann erfolgt tosender Applaus. Viele haben nun Hunger bekommen, es duftet nun auch wirklich schon im ganzen Umkreis extrem nach Süssspeise, so dass es einige nicht mehr auf ihren Sitzen aushalten und auf die Bühne stürmen. Da der ganze Fluss niemals für ganz Gugellandia ausreichen wird, (man muss ja auch die Wuwatis einkalkulieren) sind Ottilio und Loredana bereits wieder mit dem Nachschub beschäftigt. "Diesmal die Süssnote etwas niedriger, dafür geben wir dann noch flambierte Kirschen dazu, und die nächsten wieder nur mit Zimt und Apfelkompott.....
Beppa und Akku waren erstmal duschen.
Wir alle hatten viel Spass bei dieser Aufführung, ihr hoffentlich auch.
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