Es ist zwar der letzte Oktobertag, aber nichts desto Trotz hat unser furchtlose Tiger Frech davon gehört, dass zu Halloween ein Astroid ziemlich nahe an der Erde vorbeifliegen würde, wenn überhaupt "vorbei". Das bedeutet, man muss auch in Gugellandia damit rechnen, dass einem etwas auf die Rübe fällt. Deshalb hat er seinen Antisatellitenhelm von einst umgemodelt in einen Anti-Astroidenhelm. Edi findet den Kopfschmuck so toll, dass er auch einen haben will.
Es ist dann natürlich aber doch nichts runtergekommen. Statt dessen hat man sich voller Eifer in die Vorbereitungen zur Nacht der Nächte gestürzt. Grünling will unbedingt noch ein Foto von sich und dem Kürbis machen, bevor die ganze Meute dann mit Messern und allerhand Aushöhlgerät kommt und seine schönen Kürbisse verunstaltet. Ottilio schaut auch ein wenig besorgt, denn in der Küche wären die Kürbisse im Ganzen um einiges besser zu verwenden. Edi bringt aber schon mal das Werkzeug.
Und dann sind auch schon alle anderen auf dem Tapet erschienen und man überlegt, wer wohl dazu auserkoren werden muss, um den Deckel vom Kürbis abzuschneiden. Harry, der Hausmeister übernimmt diese verantwortungsvolle Aufgabe, während sich Edi und Ottilio immernoch streiten. Der eine möchte den Kürbis ganz verwerten, die anderen wollen ihn aushöhlen. Schliesslich ist der Koch überstimmt und dampft beleidigt ab, hinter seine Töpfe.
„Na, Schnorbi, noch nie einen Kürbis gesehen?“ Harry hat gute Laune und schneidet oben einen Deckel ab. Und schon stürzt sich Edi mit seinem Aushöhler in die entstandene Öffnung. „Da drinnen hat es nur Kerne!“ verkündet er. „Meinst du die soll ich schon mal alle essen? Schmatz, ja, schmecken wie Nüsse.“ Und Edi verschwindet im Kürbis. Man hat alle Mühe, ihn wieder herauszubekommen.
Grünling überzeugt sich nun selber vom Zustand der vielen Kürbiskerne, die man nach und nach ans Licht befördert."Die setzen wir wieder, grummel grummel, das gibt dann über zweihundert Pflanzen mit einem Wasserverbrauch von.....grummel". Dann sind sie endlich beim Kürbisfleisch angekommen, und nun wird eifrig probiert. „Schmeckt nach irgendwie gar nichts.“ findet Guido abschätzig. Peso aber sagt: „Wenn du einmal Kürbis gegessen hast, vergisst du nie mehr das Aroma.“ „So, und wonach schmeckt es denn?“ „Nach Kürbis!“ „Aha.“
Jetzt bewegt alle die grosse Frage, wie viel von dem Fruchtfleisch man herausholen muss, damit der Kürbis nachher schön leuchtet. „Nicht zu viel, sonst fällt er zusammen.“ Das ist die eine kluge Meinung. „Wenn wir zu wenig aushöhlen leuchtet er nicht so schön.“ Klarer Fall von Meinungsverschiedenheiten. An den armen Ottilio, der aus diesem Gefötzel eine Suppe kochen soll, denkt natürlich niemand.
Der hat sich ohnehin mit seiner Halloweentorte getröstet und ist gerade am Dekorieren. Aber der Plastiksack, in dem er die geschmolzene Schokolade herumhievt, ist viel zu gross für einen kleinen Plüschkater. Dauernd kleckert er sich voll. Die Spinne ist ihm auch nicht gelungen, dabei hat er sogar Peperoncino mit Schokolade überzogen um die acht Beine zu machen. Naja, noch ein bisschen Schokobrösel darüber, Hauptsache ist ja, dass es schmeckt.
Draussen sind sie nun fertig mit Aushöhlen. Peso und Guido klauben die letzte Ladung aus dem Kürbis, und Ottilio darf sein Fruchtfleisch abholen. Der ist natürlich absolut nicht begeistert. „No wortet," stänkert er, ihr müsst es jo donn essen.“ Er hat dann nicht nur viel Pfeffer und andere scharfe Dinge in die Suppe getan sondern auch noch Färbemittel!“ Aber den Tieren geht es hier nicht um die Suppe, sondern nun um die zu schnitzende Fratze im Kürbis. Hefe darf vorzeichnen.
Auch Festa kritzelt ein bisschen auf dem Kürbis herum. Dann greifen Guido und Zeig zum Messer und fangen mutig mit dem Schnitzen an. Guido hat schon bald Zweifel, ob er nicht die Zacken in die andere Richtung hätte machen sollen, während bei Zeig die Augen immer grösser werden. Er hat eine Fliege auf dem Kürbis sitzen, die gespannt zuschaut, was er macht. „Guckt mal, der gefällt es.“ jubiliert er und bohrt weiter an seinen Glotzlöchern herum.
Natürlich darf jeder einmal als Schnitzer hantieren, so ein Kürbis hat ja viele Seiten. Aber bevor es möglicherweise mehr Löcher als Kürbis hat, ist man mit den vollbrachten Werken einigermassen zufrieden. Edi übt noch ein bisschen als Kürbiszahnarzt, bevor man dann einheitlich das Messer zur Seite legt, um die restlichen Vorbereitungen für den herbstlichen Anlass zu tätigen.
Damit es auch ordentlich knallt, werden jetzt Ballone aufgepustet. Was heiss gepustet, das machen wir maschinell. So kleine Mäuse oder Waschbären können ja schliesslich nicht ihren kostbaren Schnauf brauchen, nur, um sinnlose Knallbälle aufzupumpen. Aber Peso macht an der Maschine eine ganz gute Figur. Als Umweltminister ist er auch auf unsere Gesundheit bedacht. Guido flattert herum und hängt die Ballone an den Nagel. Edi ist mit Puffix und Alfi dabei, ein Skelett am Bananenbaum zu befestigen.
Als es endlich dunkel ist, kann man mit Feiern beginnen. Am meisten Spass macht es, wenn man die anderen irgendwie erschrecken kann. Und bei so viel verschiedenen Tieren ist das gar nicht schwer. Zeig zeigt sich ganz stolz hinter seinem leuchtenden Kürbis mit den Riesenlöcheraugen. Und alle zusammen machen nun einen ausgedehnten Spaziergang durch den riesigen, gugelländischen Weinkeller.
Die Gefahr besteht eigentlich nicht darin, dass jemand zu tief ins Glas schaut, sondern ins Fass fällt. Auch sind die vielen Kerzen für Pelztiere ziemlich gefährlich. Der eine oder andere Bürzel kommt zwischendurch schon mal in die Schmörzelzone. Vor allem beim Verstecken spielen gibt es immer sehr viele Unfälle. Dafür hat man aber einen Extra-Aufseher, nämlich den „Nasikondi“, ein Bär, der alle Versteckten beaufsichtigt, damit niemand in Kästen oder Tiefkühltruhen vergessen wird.
Er hat auch aufgepasst, als Hefe auf ihrem Spaziergang ein gugelländisches Halloweenmonster begegnet hat. „Wer bist denn du? Ich fürcht' mich nicht.“ Sie hat aber sicherheitshalber schon eine leere Flasche in der Pranke um das böse Untier gegebenenfalls k.o. zu schlagen. „Du wirst mich gleich kennen lernen, du Wurm, groaaaaahr ch ch, ha ha ha.“ Das fürchterliche Wesen lacht, dass es durch Mark und Bein geht. „Ich bin kein Wurm!“ sagt Hefe und springt mit einem Satz auf das Monster los und reisst ihm die Maske vom Gesicht. Frech ist entlarvt und jetzt lacht Hefe.
Als Ottilio seine Torte in die Runde schiebt, herrscht auf dem Tisch schon ein Schlachtfeld. Aber alle sind noch lustig unterwegs und geniessen die bunte Nacht im Kürbisschein. Das Skelett vom Bananenbaum darf sich auch ein wenig neben den Ofen setzen. Es erzählt noch Gruselgeschichten und Schauermärchen bis der Morgen graut. Dann ist der Spuk verschwunden. Nur Festa und Hefe quatschen noch über Halloween, während sie die Kürbiskerne waschen.