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Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
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Gartenecke: Februar 2017
braunstieliges Streifenfarn (Asplenium trichomanes) und Milzfarn (Asplenium ceterach)
22. Februar 2017: Eines der wenigen Grüne um diese Jahreszeit sind kleine unscheinbare Farne in den Mauer- und Felsenritzen. Es handelt sich hierbei einerseits um das
braunstielige Streifenfarn (Asplenium trichomanes)
, auch Steinfeder genannt, als auch um das Milzfarn. Erwähntes Streifenfarm ist weltweit verbreitet und keine Seltenheit, sogar im Himalaya und natürlich in Gugellandia anzutreffen. Es bevorzugt beschattete Mauerfugen und ist immergrün. Im Gegensatz zu den grösseren Farnen in den heimischen Wäldern (ihre Blätter verwelken im Herbst) ist das Streifenfarn buschig und kleinwüchsig. Insgesamt gibt es ja rund 12'000 Arten von Farnen, wobei die meisten in den immerfeuchten Tropen beheimatet sind. In Mitteleuropa gibt es lediglich etwa 100 verschiedene Arten. Farne sind prähistorische Gewächse.
Im Karbonzeitalter (das sind rund 360 - 300 Millionen Jahre her) bildeten die Farne (natürlich in wesentlich grösseren Formen) zusammen mit den Schachtelhalmen und den Bärlappengewächsen riesige Wälder und schufen so die Basis für das heutige Steinkohle-Vorkommen. Was alle Farne gemeinsam haben, ist, dass sie sich anstellte mit Blüten über Sporen und Brutknöllchen vermehren. Diese Brutknöllchen sind auf der Unterseite der gefiederten Blätter zu finden (siehe ganz unten links). Bei näherem Betrachten könnte man meinen, dass es sich um Schildläuse handelt. Tatsächlich aber befinden sich in diesen Brutknöllchen die Sporen. Es sind also im eigentlichen Sinne keine Samen, sondern eben Sporen für die Vermehrung.
Und dann gibt es noch das
Milzfarn (Asplenium ceterach)
, auch Apothekerfarn genannt, welches ebenfalls kleinwüchsig ist und nur durch die etwas breitere Form der Blätter vom Streifenfarn zu erkennen ist. In vielen Ländern steht es mittlerweile unter Naturschutz und ist eher selten. Bei uns in Gugellandia wächst es nur an einem einzigen Ort, nämlich in den Ritzen einer "Stiege". Bei längerer Dürre sehen die Blätter vertrocknet aus. Sobald es aber feucht wird, ergrünen sie von Neuem. Das Milzfarn ist ein echter Überlebenskünstler. Es übersteht lange Trockenperioden und auch beträchtliche Temperaturunterschiede. Es sind dies nämlich wechselfeuchte Pflanzen, sogenannte "Auferstehungspflanzen". Bei Trockenheit rollen sich die Blätter ein und schliesslich verwelken sie. Schon beim ersten Niederschlag entfaltet sich aber das Farn wieder und bringt neue Blätter hervor.
Interessant auch ist, dass weder Krankheiten noch Schädlinge für dieses Farn bekannt sind. Noch interessanter aber ist, dass man das Apothekerfarn schon seit langem für seine heilende Wirkung kennt. Es bringt das Blut auf Vordermann, wirkt wohltuend auf die Milz und unterstützt alle Organe bei ihren lebenswichtigen Aufgaben. Für die Zubereitung eines so genannten Milztees benötigt man fünf bis acht Farnhalme, lässt diese in 8 dl Wasser während 5 Minuten kochen, und lässt es nachher ziehen. Loredana kannte das Rezept und stürzte sich sofort in die Küche. Ich muss allerdings zugeben, dass der Tee trotz der schönen roten Farbe wie Wasser schmeckt.
Abschliessend noch mein Vermehrungstipp: Das Milzfarn, natürlich auch alle anderen Arten von Farnen können leicht durch Teilung oder durch Aussaat der Sporen vermehrt werden. Einfacher aber ist ein Farnblatt, so wie es ist, auf die Erde zu legen, mit Steckklammern befestigen, und regelmässig befeuchten.Schon nach kurzer Zeit, natürlich nur im Sommer und im Schatten, bilden sich in der Mitte des Farnblattes neue kleine Pflänzchen. Eine schöne letzte Februarwoche wünsche ich, heute in einer Woche haben wir bereits den 1. März. Euer Grünling.
Vogel-Kirsche, auch Süsskirsche genannt (Prunus avium) und Sauerkirsche (Prunus cerasus)
15. Februar 2017: Nein, nein, bei uns blühen die Kirschbäume auch noch nicht. Es ist erst Ende April soweit. Ich habe dieses Thema einfach jetzt schon ausgesucht, denn bei dem miesen Wetter derzeit muss ein wenig Farbe in meine Kolumne, und vorallem kann man sich schon darüber freuen, wie es bald wieder sein wird.. Die Blütezeit der
Vogel-Kirsche (Prunus avium)
ist von April bis Mai. Je älter ein freistehender Baum ist, um so mehr Blüten gibt es. Irgendjemand muss sich einmal die Mühe gemacht haben, diese zu zählen. Es heisst nämlich, dass so ein Baum bis zu 1 Million Blüten trägt?
Während der Blüte bildet sich am oberen Ende des Blattstiels eine Saftdrüse, die einen zuckerhaltigen Saft ausscheidet. (Man nennt das Nektarium) Es handelt sich dabei um "Polizeifutter" für Ameisen. Die Nektarproduktion in den Drüsen ist nämlich nach dem Knospenaustrieb besonders gross, und zieht die Ameisen an, welche im Vorbeigehen die jetzt noch kleinen Larven und Raupen verschiedener Schadinsekten angreifen. Ein intelligenter Baum.
Die Früchte reifen von Juni bis Juli, und dann gibt es für die gugelländischen Bewohner kein Halten mehr."Die Kirschen sind reif!!" Die gebildeten Steinfrüchte gibt es in den Farben: Gelb, Rot, Dunkelrot, Schwarz und Gelb-Rot. Während die Kirschen der Wildbäume nur wenige Millimeter messen, erreichen sie bei kultivierten Formen einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Die wilde Vogelkirsche wächst bevorzugt in Wäldern mit hohem Bestand von Eichen und Buchen.
Alle Arten der Kirsche sind eine Delikatesse für Vögel und werden bereits in halbreifem Zustand abgefressen. Deshalb versuchen wir immer schneller auf den Bäumen zu sein als die Flattermänner aus der Natur. Die Süsskirschbäume werden im übrigen bis zu 30 Meter hoch, während die
Sauerkirschbäume (Prunus cerasus)
nur 10 Meter hoch werden. Botanisch gesehen, man wird es kaum glauben, gehören die Kirschen zur Familie der Rosengewächse.
Das Lebensalter eines Kirschbaumes ist durchschnittlich 80 - 90 Jahre. Im Herbst glänzen sie durch ihr wunderschönes Laub. Meistens ist dieses leuchtend rot. Während der Erntezeit sollte man darauf bedacht sein, dass man leicht von der Leiter fallen, oder vom Blitz getroffen werden könnte. Beides zusammen ist natürlich auch möglich, weil einen die Kirschen zu sehr in Beschlag nehmen. Wenn man den Kirschbaum im Sommer, während der Vegetationszeit zurückschneidet, bremst sich das Wachstum und er bringt im nächsten Jahr noch mehr Früchte hervor. Schnittwunden heilen im Sommer schneller und sind weniger anfällig für Bakterien und Pilze.
Die Äste der Vogelkirsche gehört zu den Obstbäumen, die als Barbarazweige verwendet werden können. (immer am 04. Dezember schneiden). Bei uns in Gugellandia findet die Kirsche vielseitige Verwendung. Angefangen vom direkten Verzehr vom Baum, der
Marmeladenherstellung
, der
Kirschsteinweitspukmeisterschaft
bis hin zur Herstellung von
Kirschsteinsäckchen
. Für die Herstellung von Kirsch werden wir in Zukunft Loreana damit beauftragen. Bis dahin müssen wir uns noch ein wenig in Geduld üben, in drei Monaten ist es soweit. Das ist dann wieder wie Weihnachten. Euer Grünling
über die Hagebutte sowie der Hundsrose (Rosa canina)
07. Febr. 2017: Ja, auch im Winter gibt es für einen Grünling viel zu tun. Ein wilder Rosenbusch hat sich in den letzten Jahren so breit gemacht, dass der ganze Weg versperrt ist. Mit einfachem Gerät kommt man dabei nicht weit. Da hilft nur schweres Geschütz. Es handelt sich dabei um die
Hundsrose (Rosa canina)
, welche im Herbst die wunderbaren Hagebutten hervorbringt.
Als Hagebutte bezeichnet man die Sammelnussfrüchte verschiedener Rosenarten, wie gesagt, besonders der Hunds-Rose. Alle Rosenarten bilden Hagebutten. (im letzten Bild unten seht ihr mich vor einem im Sommer gelb blühenden Rosenbusch, der erst jetzt im Februar seine Früchte reifen lässt). Kommen wir zurück
zur Hundsrose: In der Regel wird sie 2 - 4 Meter hoch und ist mit zahllosen Dornen ausgerüstet.
So ein wilder Rosenbusch kann gut und gerne bis zu 300 Jahre alt werden, und ist äusserst robust. Selbst, wenn man ihn bodeneben kahlrasiert, wächst er sofort wieder nach. In einem Jahr wachsen dann bis über 2 Meter lange Schösslinge heran. Im zweiten Jahr bilden sich kurze Seitentriebe, an welchen sich die Blüten bilden. Interessant ist, dass die Blüten (Blütezeit ist im Juni, weiss oder rosafarbig) sogenannte "Pollen-Scheibenblumen" sind. Das heisst, sie haben keinen Nektar. Die Pollen selber stehen den Blütenbesuchern nur vormittags zur Verfügung. Bestäubt werden sie durch Insekten aller Art, ausser den Schmetterlingen.
Die Hagebutten selber (Erntezeit ist im September) sind reich an Vitamin C.
Das Pflücken und das Herstellen von Marmelade
gestaltet sich allerdings sehr schwierig und ist sehr aufwendig. Beim Ernten muss man auf die Dornen achten, man bleibt laufend mit seinem Fell darin hängen. Beim Entfernen der "Nüsschen" im Inneren der Hagebutte sollte man nicht zu viel in Kontakt kommen. Diese Nüsschen (gleichzeitig auch die Samen) sind nämlich mit feinen Härchen bedeckt, welche mit Wiederhaken bestückt sind. Diese rufen einen Juckreiz bei Fell- oder Hautkontakt hervor.
Auch zu Dekorationszwecken sind die Hagebutten bestens geeignet und sehen hübsch aus. Das Volkslied "ein Männlein steht im Walde..." bezieht sich übrigens auf die Hagebutte. Eine angenehme Woche wünsche ich, bald ist der Frühling da, ich freue mich... Euer Grünling
gemeine Hasel (Corylus avellana), auch Haselnussstrauch genannt
01. Febr. 2017: Derzeit ist ja scheinbar nicht viel los in der Natur. Wenn man so durch Gugellandia streift, begegnet man aber an diversen Sträuchern längliche herunterhängende gelb leuchtende "Würstchen". Es handelt sich hierbei um die männlichen Blüten der
Hasel (Corylus avellana)
. Dieser winterharte Strauch gehört zur Familie der Birkengewächse. Der Haselnussstrauch ist vielstämmig und wird bis zu sechs Meter hoch. In Einzelfällen mutiert er auch zu einem Baum, welcher dann gut und gerne 10 Meter hoch werden kann. Altermässig wird die Hasel 80 - 100 jährig.
An der Stammbasis entstehen immer wieder neue Schösslinge, welche bereits im ersten Jahr mehrere Meter hoch werden. Ab dem zweiten Jahr verzweigen sie sich und bilden in den darauffolgenden Jahren Früchte.Übrigens dauert es vom Keimling zehn Jahre bis die ersten Haselnüsse geerntet werden können. Die Hasel verfügt sowohl über weibliche als auch über männliche Blütenstände. (Das nennt man im botanischen Sinne "monözisch") Die männlichen Blüten bilden, wie gesagt, lange "Kätzchen". Die Weiblichen (erstes Photo oben) sind unscheinbarer, klein und rot. Die Bestäubung erfolgt ausschliesslich durch den Wind, da sie weder duften, noch Nektar anbieten. Nur die männlichen Blüten werden von den Insekten angeflogen. Die Blütezeit ist von Januar bis März.
Die Nüsse erntet man Anfang August bis in den September hinein. Es empfiehlt sich dann tägliches Schütteln und Zusammenlesen, da die Nüsse sehr gerne von wilden Eichhörnchen, Siebenschläfern und auch von Mäusen entweder geknackt oder auch in Vorratskammern abgeschleppt werden. Würde man nicht täglich Nüsse zusammensammeln, hätte man schlussendlich keinen eigenen Vorrat. Der Haselnussstrauch ist ja selbstfruchtend, eine reiche Ernte wird aber nur dann erziehlt, wenn sich mindestens zwei weitere Sträucher in der direkten Umgebung befinden.
Die Vermehrung ist denkbar einfach. Sofortiges Gelingen ist beim Absenken garantiert. Bei der Stecklingsvermehrung ist ebenfalls wenig zu beachten. Die Aufzucht durch die Haselnusskerne benötigt allerdings Geduld und ein wenig Erfahrung. Erwähnenswert ist auch noch, dass bis zum heutigen Tag Zweige der Hasel als Wünschelruten eingesetzt werden. Vielleicht sollten wir das auch mal ausprobieren.
Na, und dann ist es auch noch wichtig zu wissen, dass unter den Haselnusssträuchern gerne Trüffel wachsen. Ein weiterer Pilz, der im November ebenfalls unter diesen Sträuchern anzutreffen ist, ist die Herbstlorchel. Frech und ich sind dann sehr häufig in meist fremden "Nüsslihainen" anzutreffen. Zum ersten haben wir das Glück, dass die Italiener diesen Pilz nicht sammeln, und zum zweiten werden diese Pilze gerne von Rehen und Wildschweinen gefressen. Frech kommt also nicht nur wegen der Pilze mit zum Ernten. (Wichtig ist das Trocknen des Pilzes, da er so seine für uns leichte Giftigkeit verliert)
Um auf den Haselnussstrauch zurückzukommen - Es ist noch erwähnenswert, regelmässig ältere Äste abzuschneiden, eventuelle Abgestorbene zu entfernen, und überkreuzte Äste auszulichten. Dann steht einem reicher Ertrag nichts mehr im Wege. Abschliessend noch zwei Photos vom derzeitigen Stand unserer Schneeglöckchen. Sie haben etwas Verspätung. Bis zum nächsten Mal, Euer Grünling.
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