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Gartenecke: Dezember 2023
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Goldlack (Erysimum
cheiri) sowie Acker-Schöterich (Erysimum cheiranthoides) |
26.
Dezember 2023: Der Frühling naht, ab Februar wird dann in
den Gärtnereien der blühende Goldlack
(Erysimum cheiri)
angeboten. Er wird weltweit als Zierpflanze verwendet. Schon 1410 wurde
diese Pflanze auf einem Gemälde verewigt, und ab dem 16. Jhd. hatte es
viele Neuzüchtungen. Unzählige verschiedene Sorten gibt es
davon,
wovon sie in zwei Gruppen gegliedert werden. In niedrigen und
verästelten, sowie den hohen unververzweigten Goldlack. |
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Die Pflanze stammt ursprüglich vom Acker-Schöterich (Erysimum
cheiranthoides).
Diese giftige Wildpflanze, welche auch Gänse-Sterbkraut heisst, gehört
zu den Kreuzblütengewächsen, ist nur einjährig und in Eurasien
verbreitet. Über 150 Arten gibt es vom Schöterich, wurzelt bis zu 50 cm
tief, wächst bis zu Höhenlagen von 1'800 Metern über dem Meer, und ist
in Nordamerika, Argentinien, Neuseeland und Japan ein Neophyt. Die
Blütezeit ist von Mai bis in den September hinein. |
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Nun aber wieder zurück zum Goldlack. Wie alle
Schöteriche ist diese
Pflanze giftig, ähnlich wie der rote Fingerhut, besticht aber durch
ihre
Blütenpracht und hat einen betörenden Veilchenduft. Blütezeit ist ab
Februar bis in den Sommer hinein. Der Goldlack hat lanzettlich
wechselständige
ganzrandige geschweift gezähnte Laubblätter. Die unteren Blätter sind
gestielt und die Oberen ungestielt. Die Wuchshöhe beträgt 15 - 60 cm.
Die gestielten Blüten verwandeln sich in dünne Schoten, während sich
oben am Stängel neue Blüten bilden. Die vierzähligen Blüten sind ein
Magnet für Hummeln und Bienen. |
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Die Schoten öffnen sich, wenn sie reif sind und
enthalten
viele längliche oder fast runde kugelige Samen. Die Pflanze versämt
sich von alleine. Eine Pflasterfuge oder Ritzen in Steingärten reicht
bereits dafür. Zahlreiche
Sorten gibt es davon, von hellgelb über orange bis zum dunkelrot,
goldig, bronzefarben und violett, aber auch mehrfarbige Blütenstände.
Der Goldlack ist zweijährig, kann aber auch mehrjährig werden. Nebst
der Vermehrung durch Samen ist auch eine Stecklingsvermehrung möglich.
Der Goldlack gedeiht sowohl in voller Sonne als auch im
Halbschatten, ist aber nur bedingt winterfest.
Euer Grünling |
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Zypresse mit grünen und
gelben Nadeln (Cupressus) |
20.
Dezember 2023: Über die Zypressen schrieb ich bereits im
September 2019 (siehe
Link).
Was ich Euch aber nicht vorenthalten möchte, ist eine zweifarbige
Zypresse. Jedes Mal, wenn wir nach Acqui Terme zum Einkauf fahren,
fällt uns ein Baum in einem Garten auf, der von Weitem mit einem satten
Gelb glänzt. Es sieht aus, wie wenn es eine Mimose wäre, die zu jeder
Jahreszeit blüht. |
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Wie es der Zufall will, entdeckte ich einen solchen
Baum mitten in der Stadt. Es handelt sich dabei um eine Zypresse (Cupressus),
welche fortwährend sowohl gelbe als auch grüne Nadeln produziert. Ich
komme also nicht darum herum, demnächst eine Baumschule zu besuchen
(die nächstgelegene ist aber 50 km von uns entfernt) um mir ein solches
Bäumchen zuzulegen. Am Land gepflanzt ist dies nämlich eine Augenweide.
Immergrün bzw. gelb, anspruchslos, winterhart und verträgt auch lange
Trockenperioden, ideal für Gugellandia. |
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Ich wünsche all meinen Freunden ein fröhliches
Weihnachtsfest.
Euer Grünling |
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Stapelien (Stapelia oder
Orbea genannt) |
13.
Dezember 2023: In
meiner Zeit als ich Hauswurzen und Kakteen verkaufte, waren die
Stapelien ein Hit und ein Renner an meinem Verkaufsstand. Diese
Sukkulenten haben keine Stacheln und bezaubern mit ihren skurril
anmutenden Blüten in vielfältigen Formen, Farben und
Grössen. |
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Die Aasblumen, so werden sie wegen ihrem unangenehmen
Geruch der Blüten genannt, werden auch als Ordenssterne betitelt. Die Stapelien (Stapelia)
neuerdings der Orbea
zugeordnet, gehören zur Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse
innerhalb der Hundsgiftgewächse. Mit Gift haben sie allerdings nichts
am Hut. Ihre Heimat ist in Südafrika, und weitergehend in den Norden
über Namibia bis Tansania. Durch Auswilderung sind sie heute auch in
Australien und am indischen Kontinent zu finden. |
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Über 60 verschiedene Arten gibt es davon. Sie bilden
mit der Zeit
Rasenteppiche
und sind Flachwurzler. An den fleischig grünen Stielen, am Rand gezackt
mit Verästelungen, bilden sich im unteren Bereich die Blüten. Sie
werden ausschliesslich von Fliegen besucht und befruchtet. Nach der
Bestäubung bilden sich lange Balgfrüchte, ähnlich wie beim Oleander
oder bei der Dipladenia. |
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Meist sind die Blüten aber nur einen Tag lang geöffnet,
die Pflanze selber produziert aber immer wieder Neue. Die Vermehrung
erfolgt durch Stecklinge. Dazu schneidet man einen Stiel ab und
trocknet ihn während 5 Tagen, bevor er in neues Erdreich gesetzt wird.
Die Bewurzelung erfolgt danach sofort. Aber auch die frisch gewonnenen
Samen keimen bereits nach einer Woche und nach 3 Jahren erfolgen die
ersten Blüten. Die Pflanzen sind äusserst robust, vertragen grosse
Hitzewellen, auch über 30 Grad, aber auch leichte Fröste. Im Winter
wollen sie bei uns auf der Fensterbank oder im Flur 5 - 12 Grad und
absolut kein Wasser. Im Sommer dann in der prallen Sonne erwachen sie
zu neuem Leben und blühen fröhlich weiter.
Euer Grünling |
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Überwinterung und
sonstige Ratschläge |
06.
Dezember 2023: Bei uns
ist nun auch der Winter angekommen. Wichtig ist das richtige
Überwintern aller Exoten. Dabei ist darauf zu achten, dass jedes
Pflänzchen seine Eigenheiten hat und jedes anders behandelt werden
muss. Jede Pflanze ist deshalb jeden Tag zu kontrollieren. Hierbei ist
das richtige Giessen eine wichtige Vorraussetzung. Hibiskus am
Fensterplatz zum Beispiel darf nie austrocken und erfreut sich warmen
Regenwassers. |
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Dabei spielen natürlich auch die Raumtemperaturen eine
wichtige
Rolle. Bei 5 Grad, wie bei uns im Stall bedarf es natürlich weniger
Wassers. Aber
die Pflanzen zeigen uns in der Regel anhand der Veränderungen ihrer
Blätter etweilige Fehlbehandlung unsererseits. Wenn sie ihre Blätter
einrollen oder lampig sind, so heisst es: "Ich brauche Wasser" oder
"Mir ist zu heiss". Einzige Ausnahme ist der Gummibaum. Er rollt seine
Blätter bei zu viel Wasser ein. Das nicht winterfeste Zyperngras aber
will immer im Wasser stehen. Das Kängurufarn muss regelmässig gegossen
werden. Jedem Pfänzchen sein Pläsierchen. |
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Aloe dürfen zum Beispiel kein einziges mal Minusgrade
erwischen,
sie sind danach erfroren. Anders verhält es sich bei den meisten
Anderen, soll aber vermieden werden. Es sind ja bloss 3 Monate, wo
unsere Lieblinge den Winter überstehen müssen. Anfang März dürfen sie
alle wieder nach draussen. |
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Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass sie sich
vorerst an einem Schattenplätzchen
an die Sonne gewöhnen können, da sie sonst Sonnenbrand kriegen. |
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Es
gibt aber auch viele Planzen, wie zum Beispiel die Glückskastanie oder
die Dieffenbachia, die ihr Schattendasein lieben, und dadurch richtig
aufblühen. Auch die Efeutute fühlt sich an einem hellen Ort ohne Sonne
wohl und muss im Sommer nicht nach draussen. Und die Kakteen, welche in
den Töpfen sind, wollen keine Wassergabe in den Wintermonaten. Wichig
für alle Pflanzen ist das tägliche Gesehenwerden, man kann auch reden
mit Ihnen, sie danken es.
Euer Grünling |
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