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Gartenecke: Oktober 2022
Blutrote Fingerhirse (Digitaria sanguinalis)
26. Oktober 2022:
Diesmal möchte ich Euch die
blutrote Fingerhirse (Digitaria sanguinalis)
näher vorstellen. Sie wächst überall, und ist für so manchen Landwirt oder Gärtner ein lästiges Unkraut. In Büscheln gewachsen kann sie jedoch ein wahrer Augenschmaus sein. Bei uns in Gugellandia ist sie fast überall anzutreffen. Trivialnamen sind Himmelblau, Manna oder Bluthirse. Sie gehört zur Familie der Süssgräser.
Es ist dies ein einjähriges, wärmeliebendes Gras, welches bis zu 80 cm hoch werden kann. Im Frühling bilden sich zuerst wechselständige breit-lanzettliche kräftige Blätter mit Halmen, die anfänglich verzweigt und niederliegend sind. Später dann sind die Halme knickrig aufsteigend und bilden drei bis sieben Scheinähren, die fingerförmig an der Spitze des Halmes stehen. Jede Scheinähre ist 3 - 10 cm lang und setzt sich mit 2 - 3 mm langen Ährchen zusammen, die sich zu zweit nebeneinander auf der Spindel befinden.
Jede Pflanze kann bis zu 2'000 Samen enthalten, welche 3 Jahre lang keimfähig bleiben. Die blutrote Fingerhirse wächst bevorzugt auf sandigen, feinkörnigen, trockenen, kalkarmen Boden. Im Spätsommer bis in den November hinein sind die lila-rötlichen Blütenstände zu bewundern. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im südlichen Europa und in Nordafrika. Es wurde aber dann nach Süd- und Nordamerika, sowie nach Südafrika, Asien und Australien eingeschleppt und ist heutzutage auf der ganze Welt heimisch.
In Amerika wird sie als Futterpflanze für Vieh angepflanzt. Auch kann man, wenn man die Körner stampft und Milch und Wasser beigibt, einen süssen Brei daraus kochen. Für Landwirte ist die blutrote Fingerhirse im Ackerbau nicht gerne gesehen, da sie für das Angebaute eine erhebliche Ertragsminderung bildet. Auch bei frisch gesätem Rasen verdrängt sie die anderen Pflanzen. Regelmässiges kurzes Mähen ist dabei vorbeugend. Denn sobald sie blüht, verbreitet sich die Pflanze rasend schnell. Bei uns in Gugellandia ist sie jedoch gerne gesehen, nur in den Blumentöpfen hat sie nichts verloren, sie ist aber mit ihren etwa 35 mm langen Wurzeln leicht zu entfernen. Das heisst dann für das Pfänzchen: "Am falschen Ort gewachsen"
Euer Grünling
Medinilla (Medinilla magnificia)
19. Oktober 2022:
Heute möchte ich Euch meine neueste Errungenschaft, welche es sich seit Juni diesen Jahres bei uns gemütlich gemacht hat, endlich vorstellen. Ihre anfänglich geschlossene Blütenkapsel entwickelt sich zunehmends (siehe letztes Bild von gestern). Die Rede ist von der Medinilla (Medinilla magnificia). Sie gehört zur Familie der Schwarzmundgewächse und ihre Heimat ist auf den Philippinen. Dort heissen sie "Kapa - kapa". Diese tropische immergrüne Pflanze wächst als Strauch und erreicht eine Höhe von 1,5 bis 3 Meter.
Auffallend sind ihre gegenseitig angeordeneten eiförmig bis verkehrteiförmig leicht herzförmigen, bespitzen 10 - 40 cm grossen ganzrandigen ledrigen dunkelgrüne Blätter. Die dicke Mittelrippe mit ihren Nebenadern machen schon alleine die Blätter zu einem wahren Schmuckwerk.
Die endständigen prächtigen hängenden pyramidalen rosafarbenen bis rötlichen Blütenstände mit bis zu hundert Einzelblüten lassen die Pflanze im Schönsten erstrahlen. Die 20 -40 cm langen Blütenknospen überdauern mehrere Monate. Danach bilden sich rosafarbene bis rosa-violette, später violette bis blau-schwarze rundliche, vielsamige etwa 6 mm grosse Beeren, die allerdings nicht essbar sind. Sowohl die Äste als auch die Blütenstiele sind nicht rund sonderen vierkantig.
Von der Medinilla gibt es zahlreiche Arten bzw. Neuzüchtungen mit den schönen Namen: Flameco, Piccolini, Dolce Vita, Lambada, Sortechini und vielen mehr. Idealtemperatur 16 - 25 Grad, im Sommer aber auch gerne über 30 Grad, mit einer gleichbleibenden Luftfeuchtigkeit von min. 50 %. Sie liebt einen hellen Platz, geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung. November bis Frühlingsbeginn schadet Sonnenlicht nicht, auch morgens oder abends dürfen auch direkte Sonnenstrahlen diese Pflanze besuchen. Eine gleichmässige Bodenfeuchtigkeit, keinenfalls Staunässe beflügelt die Medinilla.
Die Vermehrung ausser durch Samen ist mit nicht verholzten Kopfstecklingen für den Laien etwas schwierg. Es benötigt 30 - 35 Grad mit sehr viel Luftfeuchtigkeit, damit sich eine Chance auf Wurzelbildung ergibt. Nach der Blütezeit, nach dem Schnitt der verwelkten Blüte bilden sich neue Blätter. Damit die Medinilla nächstes Jahr wieder neu zum Blühen erweckt wird, empfiehlt sich eine Ruhepause im Winter bei 16 - 18 Grad an einem hellen Ort. Keinenfalls darf die Temperatur 15 Grad unterschreiten! Dafür bedankt sich die Medinilla nächstes Jahr mit noch mehr Blüten über mehrere Monate hinweg.
Euer Grünling
Liguster (Ligustrum)
12. Oktober 2022:
Bei uns in Gugellandia ist der
Liguster (Ligustrum)
wild wachsend. Wir haben sogar ein ganzes Feld von jung Heranwachsenden in einem Waldstück vorgefunden. Aufmerksam wurden wir im Mai auf diese Pflanze, wegen den schönen weissen Blüten, deren Duft an den des Flieders erinnert. Nun, der Liguster gehört zur Familie der Ölbaumgewächse und es gibt davon über 40 verschiedene Arten. Trivialnamen sind: Rainweide, Beinholz, Tintenbeerbaum oder Zaunriegel.
Es sind dies, je nach Art, laubabwerfende oder immergrüne, reichlich verzweigte Sträucher, welche bis zu 5 Meter hoch werden können. Die ursprüngliche Heimat ist das östliche Asien, Europa, Afrika und Australien. In Europa ist nur der gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) heimisch. Er hat gegenständige ledrige ganzrandige kurz gestielte Laubblätter. Im Herbst kann die gewöhlich grüne Blattfärbung häufig ins Violette übergehen.
Die weissen wohlduftenden Blüten stehen end- oder achselständig in rispigen Blütenständen. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Wegen des intesiven Duftes werden die Blüten von Bienen und zahlreichen Schmetterlingsarten besucht. Die befruchteten Blüten wachsen zu eiförmig bis kugelig glänzenden schwarzen ein- bis viersämigen beerenähnlichen Steinfrüchten heran. Die Fruchtreife erolgt im Oktober und wird in den Wintermonaten von vielen Vogelarten gerne verzehrt, dann auch wieder ausgeschieden und so weiter verbreitet. Ausserdem fressen auch viele Nagetiere diese Früchte. Die Keimung wird durch Frost gefördert und so ist der Bestand dieser Pflanze gesichert.
Die "Beeren" selber sind für den Menschen giftig, ebenso enthalten die Blätter Giftstoffe, welche bei Berührung Hautirritatonen hervorrufen können. Der gewöhnliche Liguster wird wegen seiner Robustheit und wegen seiner Trockenheitsverträglichkeit als Zierhecke in Parks und Gärten sehr oft verwendet. Er ertägt mehrwöchige Dürrephasen, ist, was den Boden anbelangt, anspruchslos, und wächst sowohl an sonniger als auch an schattiger Lage. Auch gibt es Hochstämmchen des chinesischen Ligusters mit kugelig geschnittenen Kronen. Der Liguster ist ein wahres Paradies für Vögel. Zum einen schafft er wegen des dichten Wuchses Nistsplätze und dient gleichzeitig auch als Nahrungsquelle. Auch ist er Heimat von zahlreichen Raupen von vielen Schmetterlingsarten und Nachfalter.
Das Holz eignet sich für Drechsler- und Schnitzarbeiten, die biegsamen Zweige werden gerne für Korbarbeiten gebraucht. Die Beeren werden nach Frosteinwirkung zum Färben verwendet. Auf Wolle bildet sich ein tiefblauer Farbton. Durch unterschiedliches Beizen, auch durch die Blätter, können unterschiedliche Farbtöne von gelb, grün bis blau entstehen und werden für die Malerei verwendet. Schon im 15 Jhd. wurde die Funktion dieser Färberei im oberdeutschen Färbebüchlein (einzusehen in der bayrischen Staatsbibliothek München) ausführlich beschrieben.
Die Vermehrung des Ligusters erfolgt durch Stecklinge oder aber auch durch Steckholz. Wer Geduld hat und ein ganzes Jahr warten will, steckt bleistiftlange Triebstücke nebeneinander (nach der Entfernung der Blätter), direkt bis unterhalb des Knospenpaares in die Erde und schafft sich so seine neue Hecke.
Euer Grünling
Die Ruhepause ist am 12. Oktober beendet
Und dann erzählt uns Grünling wieder vieles über seine Pflanzenwelt
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