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Gartenecke: Januar 2023
Gerste (Hodeum vulgare) sowie Kurzbeschrieb des Unterschiedes von Gerste, Weizen und Roggen
25. Januar 2023:
Im Gegensatz zu Weizen enthält Gerste wenig Gluten. Weizen hat fast keine Grannen, die Grannen des Roggens sind wesentlich kürzer als der von der der Gerste, die Ähren weicher und habe eine längere Form, ausserdem wird Roggen unter anderem auch für die Herstellung von Wodka verwendet.
Roggen
Gerste
Die Grannen vom Roggen sind kürzer
Die Grannen von Gerste sind länger
Über die wildwachsende
Mäusegerste (Herdeum murinum)
berichtete ich ja im Juni 2021 bereits und versprach ergänzend dazu auch von der
Gerste (Herdeum vulgaris)
zu berichten.
(siehe Link dazu)
. Heute ist es soweit.
Sie zählt zur Familie der Süssgräser. Gemäss archäologischer Funde gab es sie bereits vor 800'000 Jahren. Derzeit werden 34 Arten unterschieden. Die wichtigste und weltweit angebaute Art ist die Kulturgerste und stammt von der
Wildgerste (Hordeum spontaeum)
ab, die in Südwestasien vorkommt. Die anderen Arten, wie die Mäuse- und die Strandgerste wurden vom Menschen eingeschleppt und verbreiten sich als Unkräuter auf der ganzen Welt.
Die Pflanzen können bis zu 1,2 Meter hoch werden. Der Fruchtstand ist eine Ähre mit sehr langen Grannen. Im reifen Zustand sind die Ähren geneigt und hängend. Botanisch betrachtet sind die Körner einsamige Schliessfrüchte. Sommergerste ist zweizeilig, Wintergerste vierzeilig. Die Gerste gedeiht am besten auf tiefgründigen durchfeuchteten Boden. Wintergerste ist ertragreicher und wird im September angebaut. Die Aussaat der Sommergerste erfolgt im Frühjahr und reift bereits in weniger als 100 Tagen.
Die ätesten Nachweise vom Anbau der Pflanze lassen sich bereits 10'500 v. Chr. zurückdatieren. Ab 7'000 v. Chr. begann die systematische Zuchtauswahl, und seit der Jungsteinzeit (5'000 v. Chr.) findet der Gerstenanbau statt. Die Sommergerste dient hauptsächlich der Biererzeugung, da die Körner wenig Eiweiss und viele Kohlenhydrate enthalten. Zur menschlichen Ernährung werden Griess, Graupe, und Malzkaffee aus Gerste genutzt. Da sie arm am Gluten ist, wird sie selten zum Backen genutzt.
Gerstenprodukte sind: Nacktgerste, Rollgerste, Gerstengrütze, Gerstenflocken, Gerstenmehl, Gerstenwasser, Grass-Saft, Gerstengraspulver, Gerstenkeimlinge, und vieles mehr sowie Futtermittel für Nutztiere aller Art. Sogar Kraftstoff kann aus Gerste erzeugt werden.
Ein Erlebnis ist im Frühling, wenn der Wind die Ackerwiesen durchpflügt, und es aussieht, als wäre man am Meer und kann den Wogen zusehen.
Euer Grünling
Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens)
18. Januar 2023:
Es kommt immer darauf an, woher und aus welcher Gärtnerei man Blumen ersteht. Unser Weihnachtskaktus blüht z. B. zuverlässig immer im Juni. So ist es auch mit der Schleifenblume. Ihre Blütezeit ist normalerweise von April bis Ende Mai. Die unseren blühen bereits im Januar. Und so wären wir bereits beim eigentlichen Thema. Heute möchte ich die
immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens)
vorstellen.
Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse, ist eine Zierpflanze und ideal für Steingartenbepflanzung. Von der Gattung der Schleifenblume gibt es etwa 40 verschiedene Arten. Unter diesen gibt es sowohl ein- als auch mehrjährige. In unserem Fall handelt es sich um eine mehrjährige immergrüne Staude. Die ursprüngliche Heimat in ihrem natürlichen Vorkommen sind die Gebirgsregionen von Südeuropa, Nordafrika und Vorder- Zentralasien. Diese sind aber immer nur einjährig.
Auch gibt es sie in den Blütenfarben rosa, violett, purpur und rot. Die Blätter sind ledrig, dunkelgrün lanzettlich geformt und etwa 2 bis 4 cm lang. Die schirmtraubigen Blütenstände (vierblättrige Blüten) mit ihrer immensen Leuchtkraft sind während 2 Monaten unermüdlich am blühen. Im Verblühen färben sich die Blüten in ein Zartrosa. Danach bilden sich kleine eiförmige Schoten, die je zwei Samen enthalten.
Mit zunehmenden Alter wachsen sie zu beträchtlichen Zwergsträuchern heran, wachsen in die Breite und bilden sogenannte Matten. Will man andere Autoren Glauben schenken, so sind die ungiftigen Schleifenblumen, je nach Art und Sorte bis zu Minus 31 Grad kälteunempfindlich. Wichtigste Vorraussetzung ist ein vollständig sonniger Standort. Sie trotzen auch den widrigsten Umständen, wachsen auch gerne in Mauerwerk auf mineralisch sandigendurchlässigen kalkhaltigen Boden. Einzig zu viel Wasser schadet ihnen.
Die polsterbildeten Schleifenblumen lassen sich im Gegensatz zu anderen Steingartenpflanzen nicht teilen, da sie nur
eine einzge
dünne Hauptwurzel besitzen. Die Vermehrung erfolgt aus diesem Grunde mit Stecklingen. Einfach die nichtblühenden Triebe im Frühling abschneiden, in feuchte Erde im Halbschatten stecken, und schon bald hat man ein neues Pflänzchen an einen sonnigen Ort zu setzen. Empfohlen für einen schöne Polsterbildung sind 8 - 10 Pfänzchen auf den Quadatmeter. Sie verbreiten sich aber auch durch Aussaat, wenn man die Blütenstände zur Samenreife heranwachsen lässt.
Euer Grünling
Algen (Alga)
11. Januar 2023:
Vor unvorstellbaren 3,5 Milliarden Jahren war die Erde alles andere als lebensfreundlich. Die Atmosphäre bestand aus Amoniak, Kohlenstoffdioxit, Methan- und Schwefelgasen. In den Meeren hatten sich Bakterien und Blaualgen gebidet. Gewissermassen ist aber der Begriff Blaualgen nicht ganz korrekt, denn wie Bakterien besitzen Blaualgen keinen Zellkern. Wissenschaftlich spricht man von "Cyanobakterien". Sie besitzen reichlich vom grünen Farbpigmet Chlorophyll. Das machte die Urmeere unabhängig von energiereichen Bakterien, der sogenannten "Ursuppe". Diese Bakterien nutzen durch den grünen Pigment die Energie der Sonne, um aus dem Licht Kohlenstoff und Zucker herzustellen. Die Photosyntese war geboren.
Die Abgabe der grünen Alge war Sauerstoff. Für viele damalige Lebewesen war das die reiste Luftverschmutzung. So reicherten sich die Ozeane und später auch die Atmosphäre mit Sauerstoffsmog an. Eine Katastrophe für viele Bakterien, die nun ausstarben. Die anderen, die den Sauerstoff nutzen konnten, hatten eine glänzende Zukunft vor sich. Vor 2,5 Milliarden Jahren waren die Algen die einzigen Pflanzen auf unserer Welt. Die "höheren" Pflanzen entwickelten sich nach und nach vor 500 Milionen Jahren und begannen das Land zu erobern.
Es gibt mehr als 400'000 Algenarten auf der Welt. In Asien sind sie vom Speisezettel nicht wegzudenken, für Aquarianer und Teichbesitzer sind sie allerdings eine Plage. Viele Arten, wie der Riesentang können über 40 Meter lang werden. Grundsätzlich sind sie grün, andere auch rötlich oder braun gefärbt. Es gibt, um nur wenige zu nennen, Grün-, Braun-, Rot, Kieselalgen und viele viele tausend mehr. Algen müssen ja im Wasser leben, aber sie tummeln sich auch in manchem Badezimmer, auf Dachziegeln und an Gebäudefassaden. Sie leben aber auch auf Bäumen, ja sogar im ewigen Eis. Auch im Fell von Faultieren. Der dezente Grünschimmer verleiht diesen Tieren eine perfekte Tarnung.
Algen gelten als so genannte Primärproduzenten. Ohne sie gäbe es kein Plankton, keine Krebse etc. Aber Algen können auch zum Problem werden. So entstehen z. B. die berüchtigten Schaumberge an Badestränden, bis hin zu Algenteppichen, die unter aderem Faulgase abgeben und zum Fischsterben führen können. Weltweit werden rund 500 Algenarten angebaut und gegessen. Wer meint, er hätte noch nie Algen gegessen dem sei gesagt: In vielen Lebensmitteln werden Algenprodukte wie "Alignat", "Agar-Agar" und "Carrgen" zur Herstellung verwendet. Auch für die Pharmaindustrie sind Algen interessant. So wird viele Viren, Bakterien und Pilzerkrankungen damit zu Leibe gerückt. Auch in der Parfüm- und Schönheitsindustrie finden Algen einen Platz. Und zu guter letzt ist die Alge auch für die Energiewirtschaft interessant. Es wird daran getüftelt wirtschaftlich effektiven Algen-Biodiesel zu produzieren.
Wir in Gugellandia haben es mehrheitlich mit dem
zarten Darmtang (Ulva linza)
zu tun. Sowohl unsere Wasserregentonnen wie auch die Teiche, (die ohne Fischbestand) sind mit diesem Grünzeug bestückt. Alle Algen sind Überlebenskünstler. Letzen Sommer schöpften wir eine unserer Tonnen vollständig aus, schrubbten alles weg mit der Stahlbürste und liesen sie trockenen. Nach dem Einfüllen des Wassers bildeten sich trotzdem rasant wieder Neue. Nicht zu Unrecht heisst es: Nach dem Austrocknen beginnen sie schneller mit der Photosynthese. Also rupfen wir so alle Monate die Nachgewachsenen an den Seitenwänden ab und finden dafür als Kopfschmuck für einzelene Szenen in unseren News Verwendung.
Euer Grünling
Wehrlose Trespe (Bromus inermis)
04. Januar 2023:
Ein neues Jahr hat begonnen, und wir schreiben die 1. Woche im Januar. Draussen in der freien Natur ist noch nicht viel los, einzig die Spitzchen der Schneeglöckchen ragen aus dem Boden. Deshalb will ich den Sommer in Bildern zurückholen. Diesesmal stelle ich Euch die
wehrlose Trespe (Bromus inermis)
vor. Auch unbegrannte oder unbewehrte Trespe genannt. Von den Trespen gibt es 150 verschiedene Arten, die allesamt zur Famiie der Süssgräser gehören.
Wenn man im Mai durch das Wiesland streift, wird man bis zu einem Meter hohe Grashalme entdecken. Erst im Juni und Juli öffnen sich die Ähren mit ihren gelben Blüten. Man muss schon zur rechten Zeit kommen, denn die Blütezeit ist nur von kurzer Dauer. Die wehrlose Trespe kommt aus den gemässigten Klimagebieten Eurasiens, in den Alpen ist sie sogar noch in 1'780 Metern über dem Meer zu finden. Derzeit ist sie auch in Deutschland in der Ausbreitung begriffen. In Nordamerika, Neuseeland und anderen Ländern ist sie ein "Neophyt". (bewusst oder unbewusst vom Menschen in Gebiete eingeführt, in denen sie natürlicherweise nicht vorkam)
Sie wächst auf sommerwarmen trockenen Böden, vorteilsweise an Wegrändern, an Wegen, auf Äckern oder auch im Wiesland. Wir in Gugelandia haben helle Freude daran, so weiss man, dass der Sommer begonnen hat. Die Laubblätter dieses Grases sitzen im unteren Teil und sind von gewöhnlichem Gras kaum zu unterscheiden. Die Pflanze selber ist ein tiefwurzeliger Kriechwurzelpionier. Durch die kräftigen Ausläufer ist es rasenbildent, vergleichbar mit Quecken.
Der aufrecht rispigen Blütenstand enthält viele Ährchen von je 4 - 10 Blüten, die auffällig gelb gefärbt sind. Nach der Blüte bilden sich Spelzfrüchte, die fest in der Rippe sitzen und schmutzig grau sind. In östlichen Teilen Europas wird diese Trespe als Futtergras mit mittelmässigen Futterwert wegen Dürre- und Überschwemmungsresistenz genutzt.
Also, Augen offen halten, es gibt noch viel zu entdecken.
Euer Grünling
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