Monat
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Gartenecke: November 2021
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Federnelken (Dianthus
plumarius) |
24.
November 2021: Im August 2017 stellte ich in Kurzfassung
die Pfingst-Nelke vor. Diesmal möchte ich über die sehr pflegeleichten Federnelken (Dianthus plumarius)
ein wenig plaudern. Erst gestern (siehe letztes Bild)
kontrollierte ich die unserigen, die jetzt unter dem herabfallenden
Laub ihr Grün hervorstrecken. Schon seit Jahrhunderten zieren sie so
manche Bauerngärten. |
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Der Naturstandort dieser Pflanzengattung ist im Gebirge
des
östlichen Mitteleuropas bis zu Höhenlagen von 2'200 Metern über dem
Meer zu finden, vor allem auf kalkhaltigem Untergrund. Diese äussert
artenreiche Familie gehört zu den Nelkengewächsen, ist absolut
winterhart und immergrün. Eine Pflanze, die ideal sowohl für
Steingärten,
Dachbegrünungen, Kiesbeete, Trockenmauern als auch als Kübelpflanze auf
dem
Balkon geeignet ist. Der Boden dafür sollte sandig bis lehmig sein. Die
kalkliebenden Federnelken sind polsterbildend, und blühen von Mai bis
in den Juli hinein. |
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Sie haben grasartige Blätter, in ihrer Form
schmal-lanzettlich, und
sitzen an fast vierkantigen blaugrünen bereiften aufwärts liegenden
Stängeln. Am richtigen Standort sind sie sehr langlebig und lieben
volle Sonne. Ihre zarten fedrig eingeschnittenen Blütenblätter zeichnen
sich durch ihren intensiven Duft aus und werden von zahlreichen
Insekten, vor allem den
Schmetterlingen wegen reichlich vorhandenen Pollen und Nektar
zum besucht. Ihre Wuchshöhe beträgt 15 bis 30 cm. Im Freibeet
müssen sie nicht gegossen werden, da reicht der normale Niederschlag
völlig aus, sie lieben es mässig trocken. |
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Mittlerweile gibt es im Fachhandel zahlreiche durch
Züchtungen entstandene Sorten, die in weiss, rosa, rot und in
verschiedenen Schattierungen von hellrosa bis dunkelrot blühend sind.
Nach der Blüte bilden sich Kapseln, welche die Samen enthalten. Diese
sind 2-3 Jahre lang keimfähig. Es sind Lichtkeimer, dürfen also beim
Säen nicht mit Erde bedeckt werden. Die
Vermehrung ist aber auch durch Stecklinge erfolgreich. Wenn die Stauden
nach drei bis vier Jahren vergreisen, nimmt man sie aus dem Boden,
teilt den Wurzelballen mit den Federnelken und kann sie neu zur
Verjüngung anpflanzen. Schädlinge und Krankheiten kennt diese Pflanze
nicht. Entdeckt man Schnecken im Laubpolster, so verstecken sie sich
lediglich. Angeknabbert werden die mit einer Wachschicht überzogenen
Blätter nicht. Euer Grünling |
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Mangold / Krautstiel
(Beta vulgaris) |
17.
November 2021: Dieses
schmackhafte Gemüse ist vor allem im Italien und anderen
Mittelmeerstaaten weit verbreitet, und wird dort in grossen Mengen
angebaut. Die Rede ist vom Mangold
(Beta vulgaris).
Botanisch gesehen ist dieses Gemüse mit der roten Bete verwandt, die im
übrigen den gleichen lateinischen Namen trägt. Während bei der roten
Bete nur die Wurzelknolle verwendet wird, ist der oberirdische Teil des
Mangolds für den Verzehr geeignet. Die Knolle selber enthält viel
Zucker und wurde in früheren Zeiten wie die Zuckerrübe genutzt. |
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Der genaue Ursprung ist unsicher und spekulativ, die
Heimat ist
aber Südeuropa. Man unterscheidet zwei Sortengruppen. Den Stiel- oder
Rippenmangold, oder den Schnittmangold. Beim
Stielmangold werden die Blätter als auch die fleischigen schmackhaften
Blattstiele, sowohl in rot, gelb oder weiss verwendet. Beim
dünnstieligen Schnittmangold finden nur die spinatähnlichen Blätter den
Weg in die Küche. Der Stielmangold galt lange Zeit als
"Spargel des kleinen Mannes". |
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Mangold ist eine echte Vitaminbombe. Er enthält viel
Kalzium, was
gut für die Knochen und Zähne ist, einen hohen Eisengehalt, hohen
Vitamin A-Gehalt, der gut für Augen und Haut ist, einen enormen Vitamin
C-Gehalt, sowie viele verschiedene Mineralstoffe wie Phosphor, Kalium,
und Magnesium. Ein altes Hausmittel im übrigen gegen
Darmträgheit. Der zweijährige Mangold bildet
im ersten Jahr
eine Rosette mit aufecht stehenden 30 -60 cm hohen Blättern und einer
verdickten Wurzel als Rübe. Er eignet sich wegen der verschiedenen
Stielfarben auch an einem sonnigen, höchstens halbschattigen Ort auch
als Blickfang im einem Zierbeet, aber auch in Kübeln gehalten auf dem
Balkon. |
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Ab Mitte April erfolgt die Aussaat im Freiland. Zu
dicht
gewachsene Sämlinge an einen anderen Ort verpflanzen, sodass ein
Abstand von 30 - 40 cm für jedes Jungpflänzchen gewährleistet ist. Die
Keimlingsdauer beträgt etwa 10 - 14 Tage und bitte darauf achten, dass
ein tiefgründiger humusreicher Boden vorhanden ist. Von nun an
brauchen die Pflanzen viel Wasser. Bei zu trockene Phasen werden die
Stiele nicht so kräftig. Die Überwinterung ist meistens möglich, am
frostemfindlichsten sind
die gelben Sorten, rote sind mässig tolerant, und die weissen am
robustesten. Unter der Schneedecke treiben alle wieder neu im Frühling
aus. Im zweiten Jahr, wenn der Mangold wieder neu austreibt, bildet
sich ein langer Stiel mit Blütenständen, an denen die Fruchtkapseln mit
ihren Samen wachsen. |
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Der
Mangold ist sehr widerstandsfähig und kennt kaum Krankheiten oder
Schädlinge. Ab Juni kann man die ersten Stiele mit deren Blätter
ernten. Ca. 5cm über der Basis der Pflanze abbrechen
oder abschneiden, damit das Herz nicht verletzt wird. So kann man den
ganzen Sommer bis zum Herbst über immer wieder neu ernten. Dann sollte
man ihn aber nicht zu lange lagern, sondern sofort
verarbeiten.
Zum Tieffrieren ist er aber auch geeignet. Wir hier in Gugellandia
haben helle Freude sowohl an der Farbenpracht der Stängel, dem schönen
Blattgrün, als auch an der reichen Ernte. Euer Grünling |
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Spanischer Pfeffer
(Capsicum amnuum) |
10.
November 2021: Über die Verwendung in der Küche möchte ich
nicht zu viel Zeit verschwenden, wichtig scheint mir vielmehr das
Drumherum. Der spanische
Pfeffer (Capsicum ammuum),
ist auch als Chili, Peperoni, sowie indischer-, türkischer-,
ungarischer
Pfeffer, Rosenpaprika, Beissbeere oder Gemüseschote bekannt. Es handelt
sich dabei um ein Nachtschattengewächs. Unter dem Sammelbegriff
"Paprikagewächse" gibt es viele Sorten. Das natürliche Vorkommen ist in
Süd-, und Mittelamerika, das Ursprungsland ist natürlich mein
Lieblingsland Mexiko.
Eine Vielzahl von Sorten, sowohl milde als auch scharfe Gemüsepaprika,
mittlerweile über 1'000 gibt es hiervon. |
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1514 wurde diese Pflanze durch die Spanier nach Europa
eingeführt.
Bis Ende des 16. Jahrhunderts wurde der spanische Pfeffer als
Zierpflanze
genutzt. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts tauchen in den
Kochbüchern die
ersten Hinweise zur kulinarischen Nutzung auf. Bis zu 150 cm hoch
kann dieser buschige Halbstrauch werden, und im unteren Bereich an der
Basis verholzt dieses Pflänzchen. Die voll- und mittelgrünen
Laubblätter
haben je nach Sorte eine eiförmige, längliche, glattrandige spitz
zulaufende Gestalt. Die Blüten sind weiss, seltener auch mit violetten
Streifen oder
komplett violett. Die Blüten und Früchte hängen meistens nach unten,
jedoch gibt es Sorten, wie auch die Wildform "Repin", deren Früchte
nach oben wachsen. Botanisch gesehen handelt es sich im Übrigen um
Beeren. |
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Der Inhaltsstoff, der für die Schärfe verantwortlich
ist, heisst
"Capsaicin". Die Gemüsepaprika hat auf der Schärfeskala
(Scoville-Skala) 0 SCU.
"Jalapenos" haben bereits einen Wert von 2'500 bis 8'000 SCU, Cayenne
oder die Wildform "Chiltepin" 30'000 bis 50'000 SCU, "Capsicum chinese"
ist dann extrem scharf mit über 2'000'000 SCU. Es gibt
veschiedene Fruchtypen, rund, länglich, sowie in verschiedenen
Farbvariationen, wie gelb, grün, orange, pink, rot, violett und
schwarz. Wie gesagt, von ganz mild bis zum unerträglichen scharf. Achtung:
Keinenfalls mit blossen Pfoten oder Händen die Samen berühren, dies
kann zu
schmerzhaften Hautirritationen führen |
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Übrigens wird der spanische Pfeffer für viele Salben
genutzt, ist sowohl innerlich als auch äusserlich geeignet
gegen
Bauch-, Zahnschmerzen, und gegen Hexenschuss. Der spanische Pfeffer
kann bei guter Pflege durchaus auch bei uns mehrjährig werden. Etwas
zurückschneiden und bei 10 - 12 Grad an einem hellen Ort
überwintern. Die Samen sind ab März, zuvor in warmen Wasser aufquellen
lassen, auf der Fensterbank in die Erde zu streuen. Nach etwa 2 Wochen
zeigen sich die ersten Keimlinge. Dann kann man sie pikieren und nach
den Eisheiligen ins Freie
stellen. Bereits Ende des Spätsommers kann man dann erneut die "Beeren"
ernten. Euer Grünling |
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Chrysanthemen
(Chrysanthemum) |
03.
November 2021: Über die Astern (siehe
Link) habe ich ja bereits einen ausführlichen Bericht
geschrieben. Heute wollen wir uns aber den Chrysanthemen (Chrysanthemum)
widmen. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Astern gut und gerne 2
Meter hoch werden können, während die Chrysanthemen nur eine Wuchshöhe
von 50 - 120 cm erlangen. Zudem zeichnen sich die Chrysanthemen durch
ihren kompakten, niederliegenden Wuchs aus. Im Unterschied zu den
Astern, welche essbar sind, enthalten die meisten Chrysanthemen ein
Gift, das als Pyrethrum bekannt ist, und in Insektenschutzmitteln seine
Anwendung findet. |
Aster
(Asteraceae)
Unterschiedserklärung
mit interssiertem Publikum
Chrysantheme (Chrysanthemum)
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Diese typische Herbstblume wird im Volksmund auch als
Winteraster
bezeichnet. Sie gehört der Pflanzengattung der Korbblütler an. Sie ist
in ihrer Heimat mit etwa 20 Arten in Ostasien wildwachsend und wurde
vor mehr als 2'000 Jahren in China als Zierpflanze kultiviert. Im 17.
Jhd. gelangte sie nach Europa. Mittlerweile gibt es über 5'000
verschiedene Sorten, mit unendlich vielen Farbkombinationen. Jedoch
sind nicht alle winterhart. |
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Mit ihrer Blütenfülle sind sie konkurrenzlos und mit
ihrem bunten
Schmuck für Balkon und Terasse geeignet. Auch als Schnittblumen für die
Vase machen sie jedem alle Ehre und halten lange Zeit. Sobald die
Nächte im
Herbst kühler und die Tage mit den Sonnenstunden kürzer werden,
spriessen die Knospen und gewährleisten eine lange Blütezeit über 2
Monate. Die bei der Blüte versteckten wechselseitig angeordneten
Laubblätter sind schwach bis stark gefiedert, handförmig, gelappt,
gezähnt oder ganzrandig. Die Blütenstände liegen dachziegelartig mit
kompaktem und kugeligem Wuchs übereinander.
Mein Tipp:
Versucht bitte nicht eine im Herbst gekaufte Pflanze im Beet zu
überwintern. Das wird meist nicht gelingen, da die meisten
frostempflindlich sind. Die Neuerwerbung sollte erst, sofern man will,
ab Mai ins Freiland gepflanzt werden, so hat sie genügend Zeit zum
einwurzeln, um
im Herbst erneut ihre Blütenpracht zu zeigen. Die Überwinterung erfolgt
an einem hellen Ort bei max. 8 Grad. Zurückzuschneiden ist sie im
Spätwinter, und nicht vergessen, die Erde niemals austrockenen lassen. |
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In den Sommermonaten fühlt sie sich an einem
lichtschattigen oder halbschattigen Ort am
wohlsten, keinenfalls, im Gegensatz zu Astern, der direkter
Sonnenstrahlung aussetzen. Die Vermehrung erfolgt entweder durch
Ableger oder Stecklinge. Auch das Teilen des Wurzelstockes ist
erfolgreich. Die Samen sind Kaltkeimer, d.h. sie müssen zuerst im
Kühlschrank aufbewahrt werden. Die mehrjährigen Chrysanthemen benötigen
einen nährstoffreichen und kalkhaltigen Boden. Eine Augenweide in den
Monaten November und Dezember. Euer Grünling |
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