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Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
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Gartenecke: Oktober 2024
Kolbenfaden (Aglaonema commutatum)
30. Oktober 2024:
Neuerster Zuwachs im Hause von Gugellandia Ist eine Zimmerpflanze namens
Kolbenfaden (Aglaonema commutatum)
. Es ist dies eine tropische Pflanze und wächst in den Wäldern von Sulawesi, einer indonesischen Insel zwischen Borneo und Neuguinea, sowie auf den Philippinen. Sie gehört zur Familie der Aronstabgewächse sowie zur Ordnung der froschlöffelartigen Pflanzen.
23 Arten und zahlreiche Varietäten gibt es davon. Züchtungsziel ist die Intensivierung und Erweiterung der Blattmuster. Mittlerweile gibt es das Laub in rötlichen, silbernen, gelblichen, pink- oder rosafarbenen oder in mehrfachen panaschierten Zeichnungen. Die Unsere hat eine silbrig weisse Maserung. Dieses immergrüne Pflänzchen ist ideal für alle Indoor-Räumlichkeiten. Sie braucht verhältnismässig wenig Licht, mag keine direkte Sonnenbestrahlung, wird gerne feucht gehalten, aber will es auch nicht nass.
Der Kolbenfaden ist ein Flachwurzler, benötigt also einen eher breiten als in die Tiefe gehenden Topf. Er braucht das ganze Jahr viel Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Über regelmässiges Besprühen freut er sich. Die ideale Umgebungstemperatur liegt bei 20 Grad, besser sind 25 Grad. Im Winter sollte die Temperatur nicht unter 18 Grad fallen. Übrigens ist diese Pflanze für ihre luftreinigende Wirkung bekannt. Allerdings sind alle Teile vom Kolbenfaden giftig.
Die Blätter sind wechselständig angeordnet und die Pflanze wird max 90 cm hoch. Der Blütenstandschaft ist kürzer als die Blattstiele. Der blassweise Kolben erscheint in einem cremefarbenen bis grünen Hochblatt. Danach werden rote oder orangene Beerenfrüchte gebildet, die ebenfalls sehr giftig sind. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung. Da der Kolbenfaden in den Sommermonaten kleine Tochterpflanzen bildet, kann man diese abtrennen und einfach neu pflanzen.
Euer Grünling
Affenmaske (Monstera adonsonii "Monkey Leaf"
23. Oktober 2024:
Am 6. Oktober 2021, also vor 3 Jahren stellte ich unseren Philodendron vor und schrieb über diese Gattung
(siehe Link)
. Mittlerweile ist er grösser geworden und hat im Vergleich zu damals schon schöne grosse Blätter. Er ist auch mit der Ausnahme von Januar und Februrar an einem schönen schattigen Plätzchen draussen im Eingangsbereich zur Küche.
Verwandt dazu ist auch die Lochpflanze, genannt
Affenmaske (Monstera adonsonii "Monkey Leaf")
. Sie unterscheidet sich durch die wesentlich kleineren Blätter mit einem geschlossenen Rand. Der Legende nach versteckte sich ein Affe hinter einem Blatt als ein Botaniker des Weges kam. Dieser Botaniker sah den Affen mit dem Blatt vor seinem Gesicht und taufte die Pflanze "Monkey Leaf".
Diese Pflanze kommt aus den tropischen Wäldern, an Flussufern von Mittel- und Südamerika. Die Affenmaske ist hierzulande, wie alle Philodendren geeignet als Zimmerpflanze. Entweder mit aufrechtem Wuchs (dazu wird eine Kletterhilfe benötigt) oder als hängende Begrünung in einer Hängeampel. Die Unsere hängt thronend etwas weiter rechts oberhalb von unserem Philodendron.
Ausser den Blättern hat die Affenmaske die gleichen Eigenschaften wie die anderen Philodendren und ist mit der gleichen Liebe gleich zu behandlen. Also nochmals nachschlagen unter dem oben angegebenen Link.
Euer Grünling
Platane (Platanus)
16. Oktober 2024:
Ein Baum, der kaum in den Wäldern oder Gärten anzutreffen ist. Die
ahornblättrige Platane (Platanus)
. In Acqui Terme hat es ganze Strassenzüge davon. Sie wurden dort durch Napoleon Bonaparte 1811 anlässlich der Geburt seines Sohnes gepflanzt. Sie sind also über 200-jährig. Bereits vor 60 Jahren waren sie 35 - 40 Meter hoch, und wie man sieht. Es gefällt Ihnen. In Paris sind 40% der Bäume Platanen. Auch London ist voll damit. Das hängt damit zusammen, dass diese winterfesten Bäume robust gegenüber Luftverschmutzung sind. Da sie Herzwurzeler sind, also ihre Wurzeln sowohl in die Tiefe als auch in die Breite gehen, ist eine Entwurzelung durch starke Winde unmöglich. Auch Streusalz im Winter kann ihnen nichts anhaben. Ja sie sind sogar robust gegen Misteln. Sie sind völlig immun gegen den Befall der silberblättrigen Mistel. Ein idealer Stadtbaum für Grossstädte.
Und sie sind gute Schattenspender, können über 50 Meter hoch und auch über 300-jährig werden. Es gibt sehr viele berühmte Platanen. Die "Mozart-Platane" in Wien mit einem imposanten Stamm, 1780 gepflanzt und mittlerweile mit einem Stammumfang von 6 Metern. In Herzogenrath in Deutschland, 1750 gepflanzt, steht ebenfalls eine 33 Meter Hohe, deren Stammumfang über 6 Meter misst. In Oetzschau, 1668 gepflanzt, steht eine mit einer Höhe von 42 Meter. Die Liste könnte ich weiterführen. Napoleon liess für seine im Krieg ziehenden Soldaten Platanen an den Landstrassen setzen. Übrigens, all die Platanen, die wir heute sehen können, sind eine Kreuzung aus der Nordamerikanischen (bis Mexiko wachsend) und der Morgenländischen, welche südlich des Balkans und in Vorderasien ihre Heimat hat. Das war 1650.
Sie gehört zur Familie der Platanengewächse innerhalb der Ordnung der Silberbaumartigen. Sie sind laubabwerfend bis halbimmergrün. Die wechselsständig angeordneten Blätter ähneln denen des Ahorns. Während der Belaubungszeit wird von den Blätten ein "Haarstaub" abgesondert. Die Blütezeit erfolgt Mitte März bis Ende Mai. Es wird eine kugelige Form gebildet worin die kleinen Blüten stehen. Die Frucht selber bleibt über den Winter an den Zweigen hängen und der Fruchtkörper zerfasert. Die darin enthaltenen Samen werden mit dem Wind fortgetragen. Übrigens erinnere ich mich noch an meine Kindheitstage, wo wir das Innere der Früchte als Juckpulver den Mitschülern in den Kragen steckten.
Da die Rinde nicht mitwächst, fällt sie im Sommer regelmässig mit gut hörbarem Geräusch vom Baum ab. Die sich abblätternde Borke ist ein typisches Mosaik aus hellgelben, grünlichen und grauen Bereichen. Gut zu sehen am Stamm der Platanen. In früheren Zeiten galt die Platane auch gut als Heilmittel. Gegen Schlangen- und Skorpionbisse waren die Früchte gut, die Borken als Heilmittel gegen Zahnweh und die Blätter wurden bei Augenkrankheiten verwendet.
Euer Grünling
Hohe Fetthenne (Hylotelephium)
09. Oktober 2024:
Über die Pflanzengattung "Fetthenne" berichtete ich bereits im Juli 2019. Nämlich über die Felsen-Fetthenne und über die Weisse-Fetthenne
(siehe Link dazu)
, zwei vom Aussehen her völlig andere Pflanzen, aber mit dem selben Namen. Heute berichte ich aber über die horstbildende
Hohe Fetthenne (Hylotelephium)
. Ein Pflänzchen, was ich für jeden Nicht-Grünen-Daumen empfehlen kann. Eine überaus dekorative Pflanze zu jederJahreszeit. Pflege ist nicht notwendig.
Absolut winterfest bis zu Minus 23 Grad. Auch als Kübelpflanze geeignet. Selbst längere Trockenperioden übersteht die Fetthenne problemlos. Ihr natürliches Vorkommen ist Europa bis Sibirien. Sie gehört zu den Dickblattgewächsen und speichert Wasser in den Blättern, ein Trockenheitsspezialist. Zuviel Wasser verträgt die Pflanze allerdings nicht und in der vollen Sonne will sie sein.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Neuzüchtungen, sowie Hybriden mit den unterschiedlichsten Farbvariationen der Blüten. Weiss, Hellrot, kräftigem Rosarot, Dunkelrot, rötlich-braun, lilafarben und vielen mehr. Blütezeit ist der Herbst. Im Frühling treiben aus dem Rhizom aufrechte bis zu 70cm lange Stängel, die reich beblättert sind. Die dickfleischigen Blätter sind oval unregelmässig gezähnt mit einer bläulich-grauen Farbe und bis 10 cm lang. Es gibt auch Hybriden mit purpurfarbenen Laub. Oben bilden sich bis zu 10 cm breite doldenförmige Blütenstände, die ein wahrer Magnet für Schmetterlinge und andere Insekten sind. Nach der Blüte bilden sich attraktive Balgfrüchte, welche geflügelte Samen enthalten.
Übrigens ist diese Fetthenne ein ökologisch interessanter Schwermetallsammler zur Dekontaminierung. In Vorgärten verträgt diese Pflanze sogar das Salz der Winterstreuung von der Strasse. Die Vermehrung erfolgt ausser durch die Samen mit der Teilung oder durch Stecklinge im Frühsommer bis in den Herbst hinein von den nicht blühenden grünen Trieben. Einfach ins Erdreich stecken, sie wachsen zuverlässig an. Die Fetthenne ist auch bestens für Dachbegrünung geeignet. Mit Reif oder Schnee überzogen macht diese Pflanze auch im Winter ein schönes Erscheinungsbild. Im Frühling vor dem neuen Austrieb ist die verholzte Pflanze bodeneben abzuschneiden.
Euer Grünling
Palmlili, Yukka-Palme (Yucca)
02. Oktober 2024:
Bei der Vorstellung der Cosmea (Schmuckkörbchen) Im Oktober 2015, also vor 9 Jahren begegnete ich einer blühenden Yukka-Palme, schoss ein Foto davon und berichtete ganz kurz darüber
(siehe Link)
. Die Jahre vergingen und etwa vor 6 Jahren pflanzte ich selber ein paar Jungpflänzchen im Schatten einer grossen Steinplatte. Sie waren so klein, dass sie vom normalen Gras nicht zu unterscheiden waren. Darum wurde ihnen auch keine Beachtung mehr geschenkt, sie wurden auch nie gegossen, einzig in grösserem Bogen wurde darum herum gemäht, bzw. gesenst. Und.... welch riesen Freude. Eine der gesetzen
Yukka-Palmen (Yucca)
zeigt dieses Jahr die erste Blüte.
Es gibt ja verschiedene Sorten davon. 50 Arten und 24 Unterarten zählt man. Da gibt es die schmalblättrige-, blaugrüne-,die fädige Palmlilie, den Schellenbaum, die Eleganissima, den Glockenbusch, die Morgenglocken, die Schneetanne, die Kerzen-Palmlilie und viele mehr. In einem Kaktus-Gärtchen von uns stehen ebenfalls 2 davon. Allerdings im Gegensatz zu den anderen sind sie noch im Topf und wachsen in die Höhe und haben einen Stamm.Es ist dies auch eine andere Sorte und wäre eigentlich für das Wohnzimmer geeignet.
Die ursprüngliche Heimat ist Mexiko und Kalifornien. Botanisch gesehen gehören sie zu den Agavengewächsen, eine Unterart der Spargelgewächse. Im Gegensatz zu den Agaven, welche nur einmal in ihrem Leben blühen, blüht die Yukka-Palme nach ihrer Erstblüte dann jedes Jahr wieder. Sie hat auch eine Lebensspanne von mehreren Jahrzehnten. Nach der Blüte bilden sich Kapselfrüchte, welche schwarze oder graue Samen haben.
Die mehrjährige Yukka-Palme besitzt eine Pfahlwurzel, ist anspruchslos, will volle Sonne, benötigt wenig Wasser, und ist winterfest bis zu 20 Grad Minus. Sie besitzt scharfkantige ungestielte parallelnervige, spitze und starre Blätter, ist immergrün und blüht je nach Art, sobald sie in der Regel älter als 10 Jahre ist.In den rispigen Blütenständen, die wie gosse Maiglöckchen aussehen, stehen viele Blüten zusammen. Die Vermehrung erfolgt durch Ausläufer der Rhizome. Bei Stammbildenden kann man diese einfach kappen, und ins Erdreich setzen. Aus dem abgeschnittenen Stamm wachsen dann ebenfalls neue Triebe. Die verblühten Stängel einfach stehen lassen und im Frühling, wenn sie verholzt sind, aus der Pflanze ziehen.
Euer Grünling
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